Starke Zuckungen im Hinterbein
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Hallo,
Mein Hund (ca. 13, Mischlingsfundhund, vom Bau ungefähr wie ein kleiner Wolf, Kopf eher wie ein großer Dackel, war früher sehr muskulös) zuckt seit einigen Monaten mit dem Hinterbein, wenn man bestimmte Körperstellen berührt.
Am Anfang war es nur ganz leicht und nur, wenn man ihm an der Brust gestreichelt hat, ich hab dann aber gehört, dass das normal ist und viele Hunde das machen und hab mir keine weiteren Sorgen gemacht.
Inzwischen kann man ihn aber eigentlich fast nirgendwo (außer am Kopf und an den Beinen direkt) anfassen, ohne dass das Hinterbein zuckt. Besonders schlimm ist es am Hals und am oberen Rücken.
Er hat auch am ganzen Körper einige (gutartige) Geschwulste und hatte einige Monate lang ein Milbenproblem (hat er auch immer noch, aber es ist fast weg und das Fell ist inzwischen auch größtenteils nachgewachsen), das Zucken trat allerdings schon weit vorher auf. Ansonsten war er bisher nie wirklich krank.
Leider haben wir hier im Laufe der Jahre hier bereits drei Tierärzte ausprobiert, mit denen wir allen nicht zufrieden waren, die letzte hat unseren Hund auch stark nach der Art "ach, der ist so alt, da ist das doch auch schon egal" behandelt.
Mir ist klar, dass Ferndiagnosen immer schwierig sind, aber bevor ich mir einen weiteren Tierarztbesuch antue (ist auch jedes Mal ein großes Drama), wäre ich froh, wenn jemand vielleicht wüsste, ob das eine normale Alterserscheinung ist bzw. ob man überhaupt etwas Sinnvolles dagegen machen kann.
Das Zucken sieht so aus, als würde er sich hinterm Ohr kratzen wollen, er stellt das Ohr dann auch so hin und streckt den Hals.
Vielen Dank schon mal!
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Hallo,
ich weiss auch nicht, was Dein Hund hat, aber als "normale Alterserscheinung" würde ich es auch nicht abtun wollen.Es scheint ja so, als würde der Kerle auf taktile Reize (Berührungsreize) "über"reagieren - das kommt bei einigen neurologischen Grunderkrankungen vor, als eine Möglichkeit würde mir ein Wobbler-Syndrom mit recht geringer Ausprägung einfallen oder andere, degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule, die zu Sensibilitätsstörungen durch Beteiligung des peripheren NS führen. Wenn Du schreibst, der Kerle war früher deutlich mehr bemuskelt, könnte es sein, dass jetzt einfach die Muskelmasse zur Stabilisierung einer Problemstelle an der WS fehlt, diese dadurch instabiler ist, und es deshalb zu zunehmend mehr Problemen führt.
Bis zu einem gewissen Grad ist das Auslösen der Kratzbewegung durch Entlangstreichen an der WS durchaus reflektorisch bedingt. Aber das Ausmaß, wie Du es beschreibst, ist schon deutlich mehr.
Ebenfalls möglich wären krankheitsbedingte Verschiebungen im Elektrolyt-Haushalt. Ein Magnesium-Mangel z. B. kann auch solche Überreaktionen hervorrufen, was allerdings nicht so dazu paßt bei Euch, ist die stetige Ausweitung der Problematik.
Bei mir wäre die Einstellung nicht "der ist schon so alt, da kommts auch nicht mehr drauf an", sondern "was kann ich einem Hund in dem Alter noch an Diagnostik zumuten?"
Denn nicht alles, was man da unternehmen könnte, ist wirklich im Sinne eines älteren Hundes.Was man aber z. B. als diagnostisch-therapeutischen Versuch starten könnte, wäre die Gabe eines Schmerzmittels, um die Problematik eingrenzen zu können. Wird die Symptomatik unter Schmerzmedis deutlich besser, kann man von orthopädischen Problemen ausgehen (dann am ehesten in der WS lokalisiert), bringt ein Schmerzmittel gar nichts, wird eine andere Grunderkrankung dahinterstecken. Eine Laboruntersuchung kann Auskunft über den E-lyt-Haushalt geben, damit kann man auch schon einiges kontrollieren.
Was auch eine Möglichkeit wäre - eine rein symptomatische Behandlung, z. B. in Form von hochdosierten Vitamin-B-Komplex-Gaben ("Nerven-Nahrung") und als gute Ergänzung die Mitbetreuung durch einen THP.
Wichtig wäre noch die Frage, inwieweit der Hund durch diese Reaktionen eingeschränkt/belastet wird? Macht ihm das viel aus?
LG, Chris
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woah - bist du Tierarzt(-helfer)?
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Lieber Chris,
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich werd nicht mehr rausfinden, was geholfen hätte, weil er vorgestern einfach auf seinem Sofa eingeschlafen ist... hatte keine Schmerzen, wahrscheinlich... war es einfach Zeit für ihn...
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Oh, das tut mir sehr leid.
Aber dennoch habe ich ein ganz friedliches Bild vor Augen, wenn ich mir vorstelle, dass ein Hund daheim auf dem Sofa ins RBB rüberschlummert.LG, Chris
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Das tut mir sehr leid
Wir wünschen ihm einen guten Weg über die Regenbogenbrücke :candle:
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