Hundeernährung anno 1904

  • In einem 107 jahre altem *Ratgeber* stand zum Thema Hundefütterung folgendes geschrieben ...es hört sich etwas fremdartig an, aber es wurde so abgeschrieben, wie gelesen (und übersetzt aus sütterlin).



    HUNDEFÜTTERUNG

    Der Einrichtung seines Körpers, besonders der Zähne, des Magens und Darms zufolge gehört der Hund zu den Fleischfressern. Das zeigt uns an, wie man einen ernähren muss, wenn man der Natur desselben gerecht werden will.
    Die Nahrung der ersten Lebenswochen bildet die Milch des Muttertieres.
    Wird das Junge schon in dieser Zeit von der Mutter entfernt, so ersetzt man die Milch derselben am besten durch Kuhmilch, der man etwas Wasser und Zucker zusetzt. Zu empfehlen ist das Abkochen der Milch, um so die Übertragung von Krankheiten, besonders von Tuberkulose, zu verhüten.
    Allmählich mit dem Durchbruch der Zähne geht man zu fester Nahrung über und zwar, dem Naturell des Hundes entsprechend, zu animalischer Kost, wie Fleisch, Knochen und den darin befindlichen Bestandteilen, wie Eiweiß, Fett, Salz ect. Von den Letzteren sind besonders wichtig das Kochsalz und der phosphorsaure Kalk.
    Das Erstere, dem Futter in mäßiger Menge noch zugesetzt, regt die Ausscheidung der Verdauungssäfte an und trägt so zur besseren Ausnutzung des Futters bei. Noch wichtiger vor allem für imWachstum begriffene Tiere ist aber der phosphorsaure Kalk, denn dieser verleiht den Knochen erst die nötige Festigkeit und Härte.
    Den Bedarf deckt man am zweckmäßigsten durch Verabreichung von Kalbsknochen.
    Damit erreicht man außerdem, dass durch das Zerbeißen der Knochen die Bildung eines guten Gebisses begünstigt wird.
    Mangel an phosphorsaurem Kalk verursacht, gerade wie beim Menschen, die englische Krankheit, oder Knochenweiche.
    Außer den in Fleisch und Knochen enthaltenen Nährstoffen benötigt der Hund noch Stärkemehl.
    Dieses gibt man am besten in Form von Reis, Graupen, Gemüseabfällen, weniger zweckmäßig als Kartoffeln und Brot.
    Nach dem bisher Gesagten empfiehlt sich also für den Hund eine Art gemischter Kost, die aber besonders für junge, wachsende Tiere zum größten Teil aus Fleisch und Knochen bestehen muss.
    Ist das Tier ausgewachsen, so kann man die Fleischrationen etwas kürzen.
    Auch kann man den erwachsenen Hund mit Hundekuchen füttern. Für junge Hunde ist aber noch ein Zusatz von Fleisch zum Hundekuchen erforderlich.
    Als solches eignet sich besonders das Pferdefleisch, welches unbedingt den Vorzug verdient vor den Abfällen aus Schlachthäusern und Fleischereien, die sehr wenig Nährwert besitzen, oft verdorben und trotzdem meist nicht billiger sind.

  • ich find es hört sich auch besser an als Pedi**+ und Chap**
    Wenn ich bedenke das zB Frettchen schon 350 v. Chr. beim menschen gab und heute teilweise immer noch mit Brot und Milch ernährt werden, hats der Hund doch gsrnicht mal so schlecht getroffen mit der Ernährung in Menschlicher Obhut ^^

  • Zitat

    ich erkenne, ehrlich gesagt, nur wenig Gemeinsamkeiten .


    Für mich ist der größte Punkt des barfens das "Nichtverfüttern" von Trofu und Nafu. ;)
    Klar dieser Beitrag schreibt nicht viel von dem heutigen barfen.
    Aber die Grundlegenden Dinge sind schon vorhanden.

  • Zitat


    Als solches eignet sich besonders das Pferdefleisch, welches unbedingt den Vorzug verdient vor den Abfällen aus Schlachthäusern und Fleischereien, die sehr wenig Nährwert besitzen, oft verdorben und trotzdem meist nicht billiger sind.


    Das haben Sie schon zu der Zeit gewusst, ist ja Interessant.

  • Ich finde es schon interessant, dass man sich damals bereits solche Gedanken machte. Jedenfalls raten die nicht, einfach sämtliche Küchenabfälle in den Hund zu packen ;)

  • Ich habe es mit Interesse gelesen und bin teils erstaunt, teils bestätigt, wieviel Wissen zu dieser Zeit schon zum Thema vorhanden war, und auch dass es überhaupt diese Priorität hatte.

    Aber es wird früher wie heute so sein, dass einige wirklich Kenntnis hatten/haben und andere so undedarft zum Thema stehen, als hätten sie mit Hundehaltung nichts zu tun.
    Gedankenlosigkeit, kann man es vielleicht nennen.
    Außerdem hatte man 'früher' vermutlich eher andere Sorgen ... :hust:

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