Richtiger Umgang mit der Reizangel?
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Hallihallo,
habe gerade laaaange das Forum durchsucht, bin aber nicht fündig geworden (hoffe, ich habe nichts übersehen): Ich habe zu Weihnachten eine Reizangel bekommen und weiß leider nicht so ganz genau, wie ich damit nun arbeiten kann. Hat jemand Trainings-Tipps? Bislang hab ich es so gemacht, dass mein Hund erst auf Kommando die "Beute" jagen durfte. Hat Nala das Kautschuk-Dings erfolgreich erlegt, bringt sie es mir und bekommt im Tausch eine Belohnung. Aber sicher gibt es da noch viel mehr Möglichkeiten? Hab das mal beim Rütter gesehen, da gings aber eher drum den Hund so lange im Kreis laufen zu lassen, bis er müde war - das ist jetzt nicht das, was ich erreichen will.In einem Thread hab ich was von einer 2. Person gelesen, die benötigt wird, könnt ihr mir erklären, was diese genau tun soll? Abrufen während der Hund jagt?
Muss ich sonst noch etwas beachten (vorher aufwärmen stell ich mir ganz sinnvoll vor)?
Vielen Dank für alle Tipps!
Liebe Grüße Sophia mit Nala -
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*schubs*....-keiner einen heißen Tipp für mich???
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Ein paar Sachen kann ich beantworten, wir wurden im Spätsommer von unserer Hundetrainerin instruiert.
Aufwärmen: auf jeden Fall! Wir gehen erst eine Runde, wenigstens einen Kilometer mit zwischendurch leichtem Laufen.
Ja, man kann die Reizangel auch zum "Nur Plattmachen" verwenden. Deine Methode ist aber wohl besser, um dem Hund gleichzeitig die geistige Auslastung über die Reizkontrolle zu bieten. Stichwort: Antijagdtraining.
Zweite Person ist da ganz gut. Die Person mit der Angel hantiert ausschließlich damit, die andere Person ist gerade "Hundeführer" und gibt nach einiger Zeit das Signal zum Hetzen.
Außerdem kannst Du auch trainieren, die Hetzerei abzubrechen (Platz, Halt, Steh, Hier o. ä.). Soweit sind wir aber noch nicht im Trainingsfortschritt und daher habe ich mir noch nicht detailliert angeschaut, wie das funzt.
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Achja: Jäger verwenden ja auch die Reizangel zum Impulskontrolltraining. Eine Infoquelle wäre also z. B. die örtliche Kreisjägerschaft
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Unbeding kannst Du mit der Reizangel Impulskontrolle üben. Hilft für vielerlei Situationen. Richtig eingesetzt ist die Angel ein super Instrument. Aber ich würde sie auch nicht nur zum "platt machen" nehmen.
Wenn Du eine zweite Person hast, dann kann diese Person ausschließlich die Reizangel bedienen. Du bist so frei, um Deinen Hund zu stoppen (z.B. Signal "Stop" und in den Weg stellen; dann wieder freigegeben zum Hetzen oder alternativ freigeben zum Apportieren -> nutzt Du einen Dummy, kannst Du ihn also apportieren lassen und dann daraus fressen lassen).
Du brauchst nicht zwingend eine zweite Person. Du kannst auch allein die Reizangel bedienen und dem Hund Kommandos geben. Dafür ist allerdings ein gutes Handling mit der Reizangel Voraussetzung. Dieses würde ich zunächst ohne den Hund üben. Damit der Hund das Stoppen erst einmal in nicht zuuuu hoher Reizlage erlernen kann, sollte die Reizangel auch stoppen, wenn das Signal für den Hund kommt (Hund stoppt, wenn das Ding sich weiter bewegt ist für Fortgeschrittene). Wenn Du jetzt allein mit dem Hund trainiert, dann kannst Du dafür das Motivationsobjekt, also z.B. den Futterbeutel an Dich nehmen, sobald Du das Kommando "Stop" sagst. Dazu kannst Du die Reizangel einfach gerade etwas hoch (und zu dir) nehmen, mit einem kleinen Schwung, so dass der Beutel gegen Deinen Oberkörper leicht "klatscht" und Du das Ding fest in der Hand hast, bevor Dein Hund es erbeuten kann. Gerade zu Anfang ist es nämlich sonst echt schwer, das Ding zu fassen zu kriegen und der Hund hängt schneller dran, als man gucken kann.
Verständlich? Stoppt der Hund jetzt und sitzt, kommt das Motivationsobjekt wieder auf den Boden und Du gibst den Hund mit einem Signal (z.B. OK) wieder zum Hetzen frei. Alternativ kannst Du ihm dann, wenn er einige Zeit gehetzt hat, ein Signal zum Apportieren geben (z.B. Nimm, Tock o.ä.).
Hach, nicht einfach, es so zu beschreiben. Frag einfach nach, wenn etwas unverständlich ist.Viele Grüße!
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es kommt immer auf den hund an. es gibt da mehrere möglichkeiten:
1. den hund hetzen lassen, ohne, dass der hund die beute bekommt. es erfolgt kein kommando, nix. erst, wenn der hund von sich aus kurz stehen bleibt, darf er die beute haben. das stehen (vorstehen) wird nun verlängert und mit einem kommando belegt. teilweise bekommt der hund nach dem vorstehen die beute an der angel, teilweise eine alternativbeute.
wichtig hierbei: der hund darf die beute niemals im hetzen bekommen.
diese variante ist ausdrücklich nicht für malis und co geeignet, da diese die beute entweder sehr schnell bekommen, ohne kommando völlig abdrehen können, zu übersprungshandlungen neigen und sich eher schwer verletzen, als stehen zu bleiben.2. den hund langsam an das stop heranarbeiten. erst auf kommando losgehen lassen, die angel dabei langsam bewegen. mit kommandos arbeiten, der hund sollte schon vorher stop, go, bring etc. pp. erlernt haben. die vorarbeit hierzu sollte ohne angel erfolgen.
diese variante ist schon eher für die heißblütigen packwütigen hunderassen geeignet -
Oh super, vielen vielen Dank für eure ausführlichen Beschreibungen. Die verflixte Angel zu bedienen ist tatsächlich schwerer als gedacht, bin direkt heute an die Grenzen meiner koordinatorischen Fähigkeiten gestoßen und mein Hund hat mich übertölpelt:P Hier ist wohl echt erst mal alleine üben angesagt. Das Vorstehen möchte ich nicht üben (aber total interessant zu lesen, wie das trainiert wird) aber für stop finde ich es super. ich glaube das ist auch mal ein Training, dass dem Hund -zumindest meinem- echt Spaß macht und man kann verschiedene Schwierigkeitsgrade wählen. Jetzt kann ich ja mit meinem Weihnachtsgeschenk voll loslegen - herzlichen Dank!!
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Hier geht's zum Thread über Reizangeltraining: :lens: https://www.dogforum.de/reizangeltraining-t80053.html
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Aaaaaargh!!!! Ich WUSSTE doch, ich hab was übersehen... :/ Na dann hab ich ja jetzt ne Bettlektüre, vielen Dank
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