Tipps für den Einstieg in die tiergestützte Therapie

  • ... ich kann mich den anderen nur anschließen.


    Ich kenne einige Erzieherinnen (auch im AJ) und ganz ehrlich: die haben weder Kopf noch Zeit noch Kraft für nen Hund! Ich weiss ja nicht, wie das AJ bei euch so abläuft, aber hier schuftet man da ganz schön und fällt abends ins Bett ;)
    Ich versteh ja, dass du dich darauf freust mit einem Hund zu arbeiten ... die "OH juchu! Bald zieht ein Hund ein!"-Phase und die damit verbundene Vorfreude kenne ich nur zu gut! Aber trotzdem: ich persönliche halte den Zeitpunkt von dem was ich bislang so weiss nicht für geeignet.


    Ein Welpe kann nie und nimmer direkt mit in die KiTa. Er kann nicht alleine sein, er muss raus, er braucht Bindung, Ruhe und Spiel etc.pp - und auch wenn du später mal mit ihm in der tiergestützten Arbeit arbeiten möchtest... in 1. Linie ists ein Hund der erstmal Hund sein dürfen sollte.
    Ich würde übrigens nicht pauschal sagen, dass es einfacher ist einen jungen Hund in die Arbeit einzuführen. Junger Hund kann auch heißen: ungestüm, noch nicht gefestigt im Wesen, will mehr ausprobieren, etc.pp


    Wirklich, ich versteh gut, dass du das am liebsten jetzt alles sofort haben möchtest (ich bin auch so eine... :D ) - aber ich würde als KiTa_Leiterin niemand einstellen, der a) noch nicht mal mit seiner Ausbildung fertig ist, b) jetzt den ersten (!!) Hund bekommt und c) sich - wenn überhaupt - gerade in der Ausbildung zur TGP befindet.


    Wenn ich als Pädagogin in ner Leitungsposition wäre, wäre mein Anforderungsprofil: ne Frau (oder Mann ;) ) , die viel Ahnung von Hunden hat und die viel Erfahrung in der Arbeit mit Hunden und Kindern hat. Du könntest beispielsweise jetzt darauf hinarbeiten, dass du später eingestellt wirst! Such dir doch jetzt Arbeitsfelder in denen DU lernen kannst, in denen du Erfahrungen sammelst, in denen du Wissen anhäufst...


    Liebe Grüße,
    Kerstin

  • Noch kurz zu deiner Frage zwecks Beruf und Hund: mit der richtigen Organisation wird das klappen. Allerdings würde ich (wie oben schon geschrieben :D ) erstmal deine Ausbildung komplett fertig machen, irgendwo ne Stelle finden und dort ankommen. Dann sich überlegen was für einen Hund du möchtest und schauen wie du das mit deinen Arbeitszeiten (die du dann kennst :) ) schauckeln kannst!

  • Hallo, ich danke Euch für Eure Antworten und Ratschläge :smile:


    Ich finde Eure Einwende nachvollziehbar und hilfreich.
    Allerdings möchte ich nur ein paar kleine Anmerkungen dazu machen.


    Ich weiß, dass es möglich ist einen Hund mit in den Kindergarten zu nehmen und dass dies auch gut funktioniert. Ein Hund kann sehr viele Vorteile für die Kinder haben und unterstützt die pädagogische Arbeit - oder erleichtert diese sogar.
    Natürlich ist es mehr arbeit, sich um die Kinder UND den Hund zu kümmern. Aber vernachlässigen würde ich die Kinder niemals! Denn in erster Linie bin ich ja Erzieherin. Hier ist einfach ein gutes Konzept notwendig und ein geregelter Tagesablauf (gerade für den Hund) und dann klappt das auch ganz gut. (Eine Bekannte von mir nimmt ihren Hund mit in eine HPT und da klappt das wunderbar)
    Der Hund braucht natürlich seinen Rückzugsort - er sollte niemals den ganzen Tag im Gruppenraum verbringen. Das Büro der Leitung oder das Personalzimmer bieten hier einen geeigneten Platz, an dem der Hund sein Körbchen oder seine Box hätte. Die Kinder müssen dann auch die Ruhezeiten des Hundes einhalten. (Das ist unter anderem auch ein Teil der pädagogischen Arbeit)
    Der Hund wird dann zu speziellen Angeboten in den Gruppenraum zu den Kindern geholt - meist wird eh in Kleingruppen gearbeitet. Diese Angebote dienen vorallem den Kindern. Der Hund dient hierbei eigentlich "nur" als Medium. Allerdings heißt das nicht, dass der Hund keinen Spaß an der Sache haben kann ;)


    Der Einwand, dass ich ja im September erst mein Anerkennungsjahr beginne und mich somit vermutlich kaum jemand mit einem unausgebildeten Hund einstellen wird ist vermutlich richtig. Daher tue ich mir auch so schwer mit der Suche ;)


    Aber der Grund warum ich mir überlegt habe, dass ich es zu diesem Zeitpunkt probiere ist einfach die lange freie Zeit im Sommer - die natürlich perfekt für die Eingewöhnung eines Welpen wäre. So lange habe ich als Erzieherin nie wieder am Stück frei (nicht mal annähernd!). Aber 1 oder 2 Wochen reichen meiner Meinung nach einfach nicht aus. Und dann steh ich ja wieder vor dem Problem, dass ich einen Welpen zuhause habe und ihn (möglicherweise) nicht mit zur Arbeit nehmen kann.
    Und ob ich mir nach dem Anerkennungsjahr eine "Pause" von ca. 1 Jahr oder gar zweien (bis der Hund ausgebildet ist) leisten kann - wage ich sehr zu bezweifeln....


    Wie Ihr seht stehe ich vor einem Problem :???:
    Tiergestützt zu arbeiten ist aber wirklich mein absoluter Traum. Ich bin einfach total fasziniert von der Wirkung eines Hundes auf die Kinder - das ist einfach so toll. Und ich möchte das unbedingt machen.


    Vielleicht habt Ihr ja Ideen wie ich das alles auf die Reihe bekommen soll - jetzt oder später.
    Danke für Eure Hilfe :rollsmile:

  • Hallo Aussiekiss,
    ich finde Tumtum hat es in ihrem Post genau auf den Punkt gebracht.


    Ich kann auch gut verstehen, dass du das alles jetzt gerne in Angriff nehmen würdest, aber die Umsetzung wird nicht so einfach sein-gerade als Berufsanfänger. Ich war vor 15 Jahren in einer ähnlichen Situation: Studium Sozialarbeit beendet, Anerkennungsjahr lief gerade an, der Wunsch nach einem Hund war schon immer da und dann die Idee mit diesem Hund tiergestützt zu arbeiten. Ich habe mir dann eine Welpen geholt, konnte den auch mit zur Arbeit nehmen und hatte alles gut organisiert ABER mir fehlte einfach die Berufserfahrung UND die Hunderfahrung. Und schließlich mußte ich feststellen, dass mein Hund sich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich eignete. Es dauerte dann 8 Jahre bis ich mit diesem Hund eine Ausbildung im Bereich ("Therapiehundeausbildung" die sehr unprofessionell war) absolvierte und ihn dann auch gezielt bei meiner Arbeit einsetzen konnte. Mittlerweile habe ich noch eine weiterer Ausbildung am I.E.T. in Zürich gemacht, die ohne Hund war und alle Grundlagen der TGT / TGP/TGA vermittelte - und gehe jetzt meinen Weg.


    Also, laß dir Zeit -so schwer es jetzt auch fallen mag.

  • Hallo Bonanza,


    danke für Deine Antwort.


    Angenommen ich warte ein paar Jahre ab und überlege mir in 2-3 Jahren noch einmal mein Projekt in die Tat umzusetzen. Dann hätte ich ja Berufserfahrung und einen festen Arbeitsplatz.
    Aber dann stehe ich ja immer noch vor dem Problem, dass ich mir erst einen Welpen anschaffen müsste und mir nicht so lange frei nehmen kann.


    Hat jemand hierfür einen Rat für mich?
    (Ich hoffe Ihr seid ein bisschen geduldig mit mir :rollsmile: )


    Danke

  • Hallo,
    also ich stehe vor einem ähnlichen Problem wie du: Ich bin gerade in den Abschlussprüfungen meines Studiums der Sozialen Arbeit. Im September letzten Jahres habe ich mir einen Welpen (wobei dies allerdings nicht meinr erster Hund ist!) zugelegt, da ich während meiner Semesterferien und auch im Abschlusssemester noch ausreichend Zeit für den Welpen hatte. Nun endet mein Studium bald und ich möchte nun meinen Hund tiergestützt in meine zukünftige Arbeit mit einbeziehen. Daher beginne ich im März auch eine Fortbildung zum Fachberater für TGI mit Hunden in München. Soweit so gut, allerdings habe ich nun das Problem, dass bisherige Bewerbungen, insbeondere in der Schulsozialarbeit, eher schlecht laufen, da die meisten Arbeitgeber nicht so überzeugt von TGI sind und dann noch in Verbindung mit einem Berufsanfänger. Darüber hinaus ist mein kleiner Hund momentan noch mit dem Entdecken der Welt beschäftigt und kann daher auch noch sehr anstrengend sein... :rollsmile: Ich liebe meinen Hund über alles und würde ihn sicherlich jetzt trotz der Schwierigkeiten in der Jobsuche nie nie mehr hergeben. Aber ich würde dir aus meiner jetztigen Erfahrung heraus empfehlen nun wirklich erst einmal zu warten und dir einen festen Job zu suchen. Wenn du dich eingearbeitet hast, kannst du mit deinem Arbeitgeber über deine Pläne reden und sollte er davon nicht begeistert sein, bleibt dir immer noch die Option dich anderweitig zu orientieren oder eventuell an eine nebenberufliche oder ehrenamtliche Tätigkeit zu denken (Bsp. Hundebesuchsdienst) Und ein Welpe muss es nicht zwangsweise sein, gerade wenn du in der Ausbildung oder im Job bist! so ein kleiner Racker hält dich mehr auf Trab als du jetzt vielleicht denkst (siehe Stubenreinheit, Erziehung, Flegelphase usw.) Ich denke in deinem fall wäre es dann wahrscheinlich sogar sinnvoller nach einem vielleicht 2jährigen Hund zu suchen, der bereits einen gefestigten Charakter hat und auch alle Merkmale für einen Therapiehund aufweist.
    Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe dass du dir deinen Traum der TGI erfüllen kannst, wenn auch vielleicht nicht gleich!
    Liebe Grüße, Andrea

  • Hallo Andrea,


    danke für Deine Antwort.
    Es ist irgendwie schön zu hören, dass man mit seinem "problematischen" Berufswunsch nicht allein da steht. Ich wünsche Dir aber viel Glück auf der Suche nach der geeigneten Stelle.
    Ich werde auf jeden Fall über die Sache mit dem Welpen nachdenken. Ein erwachsener Hund hat natürlich Vorteile.
    Aber ich hab mal sehr schlechte Erfahrungen mit einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz gemacht - der als sehr lieber Familienhund beschrieben wurde, was er auch bis zu einem bestimmten Moment war... Und daher habe ich da einfach ein paar Bedenken was die mir unbekannte Vorgeschichte bei erwachsenen Hunden betrifft.
    Aber naja, da muss ich einfach nochmal drüber nachdenken.


    Wo genau machst Du denn die Fortbildung?


    Liebe Grüße

  • Hallo =)
    Sehe du hast die gleichen Gedanken wie ich =)
    Ich bin auch im letzten Jahr der Ausbildung und im September fängt das AJ an, seit zwei Wochen lebt ein kleiner Aussie bei uns. Und wenn alles läuft wie geplant wird er mich später in den Beruf begleiten. Ich hatte viel Glück und mach mein Anerkennungsjahr in der einer KiTa in der mehrmals in der Woche der Hund einer Erzieherin anwesend ist und in die Arbeit einbezogen wird. Für Lennox heißt es jetzt erst mal Welpe sein, möglich viele Situationen kennen lernen und erzogen werden *lach*. Wir haben ihn bewusst unter den Gesichtspunkten für eine mögliche Therapiebegleithundeausbildung ausgesucht. Sollte er sich nachher doch nicht eignen ist es halt so. Lennox ist zwar mein erster eigener HUnd jedoch bin ich mit Hunden aufgwachsen und bei uns lebt noch eine Hündin und zeitweise zwei Rüden. Erfahrungen im tiergestützten Bereich konnte ich vorallem durch den EInsatz eines unserer Rüden in der Arbeit mit schwererziehbaren KIndern und Jugendlichen machen sowie auch der Hippotherapie in der nebenher mitarbeite. Ich finde es gut das du dir so viele Gedanken machst. Jedoch bin ich auch der Meinung das ein Welpe am Anfang zeitmäßig nicht soviel in einer Einrichtung zu suchen hat. Ich werde mit Lennox in den nächsten Wocehn und MOnaten auch viel ausprobieren und einfach auch mal die Einrichtungen besuchen in denen ich schon Praktikas gemacht habe um ihn schon mal an Kinder etc zu gewöhnen. RIchtig einsetzen werde ich ihn erst wenn er einen Wesenstest bestanden hat und wir eine Ausbildung durchlaufen haben =)
    Viele liebe Grüße
    Ginlen

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