Wie lang sollte eine Schleppleine sein? Rückruftraining

  • danke für eure Antworten und Rückmeldungen. Sie helfen mir sehr!


    Ich meine dass es vlt nicht nur DIE eine Methode für uns gibt. Die Leinenführigkeit z.B. ist wie gesagt wesentlich besser geworden nach Anne Krügers Methode. Wenn Luna an der Leine zieht, rufe ich ihren Namen und sage ihr damit "hey, achtest du auf mich?", wenn sie nicht reagiert, knurre ich. wenn sie mir darauf ein aktives angebot macht, mich ansieht und signalisiert "ich achte auf dich", gehen wir weiter. reagiert sie nicht auf das knurren, kommt der nächste schritt, ich verändere meine körperhaltung, schlage mit der leine an meinen körper, damit sie mich wahrnimmt. das klappt sehr gut. luna reagiert meistens direkt auf die ansprache, manchmal muss ich knurren, aber viel mehr ist nicht nötig.
    vorher mit leckerchen hat das immer nur ein kurzes stück geklappt und dabei hat sie mehr meine leckerchentasche hypnotisiert als sich auf mich konzentriert.
    mittlerweile kann sie sogar unter größerer ablenkung bei fuß laufen, auch in der stadt. das möchte ich weiter so ausbauen.


    das rückruftraining dagegen funktioniert so ja nicht wirklich gut. da möchte ich luna wieder mehr anreize bieten zu mir zu kommen (futterbeutel suchen, leckerchen, leberwurst...). außerdem möchte ich sie wieder darin verstärken nach mir zu gucken, blickkontakt aufzunehmen usw. Das habe ich früher mit dem Clicker geübt, und das hat auch gut geklappt. Vielleicht kann ich das ja weiter ausbauen?


    vielleicht ist es ja möglich beides zu machen, und nicht nur "eine methode" zu verwenden?

  • Zitat

    @ Shoppy: Bei der Harmonielogie soll das Knurren kein echtes Abbruchsignal sein... sondern es bedeutet lediglich "schenke mir deine Aufmerksamkeit"
    Dabei ist es egal, ob der Hund sich nach der Gelbphase(Knurren) "Falsch" verhält, er wird sofort gelobt, wenn er sich auf den Halter konzentriert.
    Also Hund weiß bei richtigem Aufbau schon, welches Verhalten erwünscht ist.
    Prinzipiell ein "Schau her" - aufgebaut über negative Verstärkung



    hm.
    Ich weiß nicht, ob ich ein Aufmerksamkeitssignal über negative Bestärkung aufbauen würde und besonsterst mit Knurren, weil eine hundetypische Reaktion auf Knurren nicht unbedingt "Angucken", sondern das Gegenteil bewirken würde. Aber seis drum...


    Aber um das noch ein bißchen verständlicher machen (für mich)


    Das Knurren soll ja offenbar aversiv sein, sonst müßte es ja bei "Nichtbeachtung" nicht durch eine Gerte verdeutlicht werden?
    Was passiert als Konsequenz (Rote Ampel), wenn das Knurren nicht bewirkt, was es bewirken soll?

  • Bei uns war die Rotphase ein schneller Schritt auf den Hund zu, also ein körperliches Bedrängen. Da der Hund dann diese "bedrohliche" Situation erwartet, will er ausweichen und schaut deshalb zu mir... Das "Knurren" ist bei mir ein "shht".
    So wie ich es bei A.Krüger verstanden habe, ist die Gerte eigentlich nur zum Touchieren, um die Aufmerksamkeit durch den taktilen Reiz zu bekommen.


    Ich setze es aber sehr ungern ein, nur wenns vom management nicht anders geht, weil Ich ja der negative Reiz bin. (und das bin ich nicht gern)



    ...Edit: da ich noch nichts über die Schleppleine geschrieben habe: freilaufsimulation ist bei uns auch eine dünne 20 Meter-Leine... sonst üben wir mit 10 Meter

  • Hallo ihr,


    nachdem ihr mich ein wenig "wach gerüttelt" habt, möchte ich mich sehr bedanken. Ich habe Luna nun zwei Jahre lang, beschäftige mich seit dem erst mit Hundeerziehung und wollte das einfach ausprobieren, einfach weil ich so viel Positives über die Methode von A.K. gehört hatte.


    Luna und ich trainieren nun wieder nach unserer "alten" Methode, mit positiver Verstärkung. Luna ist wie ausgewechselt. Sie hat gestern und heute mit Begeisterung ihren Futterbeutel apportiert (das durften wir ja auch nicht mehr) und ich clickere jede Kontaktaufname/Blickkontakt usw., und Luna lernt wieder sehr schnell und sucht wieder häufiger den Kontakt.
    Gestern abend habe ich lange mit meiner Hundetrainerin gesprochen, bei der ich vor unserem "Ausflug in die Harmonilogie" trainiert habe. Sie vermutet dass die Bindung zwischen mir und Luna sehr gelitten hat, dadurch dass Luna nur noch "bestraft" wurde und ich ihr immer nur gesagt habe was sie falsch macht. Eventuell klappt der Rückruf deswegen nicht, weil Luna Angst hat bestraft zu werden und wenig Vertrauen zu mir hat...


    Nun müssen wir in kleinen Schritten wieder den Rückruf aufbauen. Ich clickere wie gesagt jeden Erfolg, jeden Blickkontakt. Das kann ich bald wieder etwas reduzieren, denn das klappt schon ganz gut. Dann werde ich mit mehr Ablenkung trainieren und dann Aufmerksamkeit clickern. Wie mache ich das am besten mit dem Rückruf?
    Ich rufe Luna momentan wenn sie ohnehin schon zu mir läuft oder ich mir sicher bin dass sie kommen würde, und dann clicke ich natürlich, lobe sie oder ich werfe den Futterbeutel. Kann ich das noch anders üben? Und wie gehe ich jetzt damit um wenn Luna mich ignoriert und nicht kommt?


    Ich möchte alles dafür tun damit Luna und ich wieder eine feste enge Bindung haben. Sie ist doch das Wichtigste für mich :( :


    Übrigens werden Luna und ich nun wieder wöchentlich zu meiner alten Hundeschule gehen (die arbeiten mit Clicker, Futterbeutel & Co. und die Trainerin kennt auch die Harmonilogie und wird mich unterstützen von der Methode wieder "weg" zu kommen). Außerdem werden wir in Einzelstunden gezielt an unseren größeren Problemen arbeiten. Dennoch würde ich mich sehr über Tipps von euch freuen!

  • ist doch klar, dass ein Hund, der so auf Fressen und Belohnung gepolt ist, nicht sofort umschwenkt :headbash:
    Wenn du da sofort Wunderergebnisse erwartest, dann ist das Scheitern doch vorprogrammiert!!!



    warum kombinierst du das nicht einfach ein bisschen?


    Wenn dein Hund gar nicht reagiert, dann gehst du mit gespannter Körperhaltung auf ihn zu und schnauzt ihn an.
    Kommt er zu dir, wirst du SOFORT sanft und freundlich.
    Und wenn er BESONDERS schnell zu dir kam (Dann und nur dann) gibts halt n Leckerli - und das nach und nach nur sehr unregelmäßig. So schleichst du nach und nach die Belohnung aus und festigst das Rückrufkommando.


    Außerdem halte ich es für eine Mär, dass Hunde, die an der Schleppleine laufen oder an der Flexi deshalb "leiden".
    Leiden tun die Hundehalter, weils halt unbequem ist. :lol:




    Was bei uns super gut im Freilauf funktioniert ist der Ruf "nicht so weit". Dann müssen meine Hunde nicht zu mir kommen, aber sie wissen, dass ich dann sofort auf dem Absatz kehrt mache (sollten sie nicht reagieren) und in die andere Richtung marschiere.


    "Komm" bedeutet, die Hand wird angetickt.



    Beides super nützliche Alltagskommandos, die gut funktionieren.

  • Zitat

    i
    warum kombinierst du das nicht einfach ein bisschen?


    Wenn dein Hund gar nicht reagiert, dann gehst du mit gespannter Körperhaltung auf ihn zu und schnauzt ihn an.
    Kommt er zu dir, wirst du SOFORT sanft und freundlich.
    Und wenn er BESONDERS schnell zu dir kam (Dann und nur dann) gibts halt n Leckerli - und das nach und nach nur sehr unregelmäßig. So schleichst du nach und nach die Belohnung aus und festigst das Rückrufkommando.


    Das Anschnauzen und Bedrohen ist eine supergute Methode, den Rückruf zu hemmen :fear: - da kann man sich GAR keine Fehler im Timing erlauben, und das kann nicht jeder immer bringen. Und warum so knauserig mit der Bestätigung, jetzt muss der Hund erst wieder motiviert werden, zügig zu kommen! Für besonders schnelles Kommen sollte es nicht "halt n Leckerli" so widerwillig geben, da ist Party angesagt, die megaoberaffengeilste Belohnung für den Hund! :jump:


    Zitat

    Außerdem halte ich es für eine Mär, dass Hunde, die an der Schleppleine laufen oder an der Flexi deshalb "leiden".
    Leiden tun die Hundehalter, weils halt unbequem ist. :lol:


    Vielleicht ist leiden zu viel gesagt, aber glücklich ist ein lauffreudiger Hund in ständiger Leinenhaft nicht. Dass der Hund sich damit abfindet, heisst nicht, dass man es schönreden sollte.


    Luna0809: Positive Bestätigung ist viel mehr als nur Leckerli geben. Du musst rausfinden, was dein Hund als toll empfindet - erstell eine Top 20 Liste von Dingen, die Luna draussen gerne tut, egal ob erlaubt oder nicht. Dann schau, was sich davon als Belohnung umbauen lässt, wie zum Beispiel Futterbeutel jagen, Rennspiel mit dir, Mäuse buddeln, was auch immer. Lies dich mal ein in den Doppelten Rückruf , da hat Shoppy glaube ich auch Seiten verlinkt, wo man sich Ideen für Belohnungen holen kann. Wichtig ist, dass du jetzt den Rückruf wieder ganz positiv belegst für Luna, damit sie wieder Vertrauen fasst. Angefangen hast du schon richtig, immer wenn sie eh kommt noch rufen. Dann auch rufen, wenn sie grad etwas ratlos oder gelangweilt rumsteht - eventuell in total langweiliger Umgebung anfangen, oder auf kurze Distanz, und tun, als ob das wie bei einem Welpen die allergrösste Leistung wäre. Sie wird vermutlich recht schnell wieder mit Begeisterung dabei sein, und ihr erreicht wieder den alten Stand. Mehr Info findest du in dem verlinkten Thread.

  • Zitat

    Hallo ihr,


    nachdem ihr mich ein wenig "wach gerüttelt" habt, möchte ich mich sehr bedanken. Ich habe Luna nun zwei Jahre lang, beschäftige mich seit dem erst mit Hundeerziehung und wollte das einfach ausprobieren, einfach weil ich so viel Positives über die Methode von A.K. gehört hatte.


    Luna und ich trainieren nun wieder nach unserer "alten" Methode, mit positiver Verstärkung. Luna ist wie ausgewechselt. Sie hat gestern und heute mit Begeisterung ihren Futterbeutel apportiert!



    Herzlichen Glückwunsch zum wieder glücklichen Hund. Nach kurzer Lektüre des Threads und der darin enthaltenen Kurzbeschreibung der Trainingsmehtode scheint das für mich die richtige Konsequenz zu sein. :gut:

  • Najira,


    entweder liegt es daran, dass Schweizer immer ein bisschen laaaaaaangsamer im verstehen sind oder du hast mich bewusst MISSINTERPRETIERT. Du hast in meine Aussagen was reingelesen und unterstellt, was da nicht drin steht.


    Ansonsten ist es Blödsinn, dass du meinst, man würde den Rückruf kaputt machen, wenn man den Hund anschnauzt, wenn er nicht reagiert. Was willste denn da kaputt machen, was gar nicht DA ist?


    Das Tier kriegt halt ne verbale Maßregelung, wenn es auf mich nicht reagiert. Man kann auch mit dem Fuß aufstampfen, ihn mit Äpfeln beschmeißen (was ich nicht machen würde.. ich übertreibe jetzt bewusst).
    Wichtig ist doch, dass die AUFMERKSAMKEIT wieder da ist. Und dann wird selbstverständlich wieder mit positiver Verstärkung gearbeitet.


    Wohlgemerkt, solange es an der Schlepp ist und sich nicht komplett entziehen kann. Sonst machts ja keinen Sinn.


    Außerdem hab ich nicht dafür plädiert, Hunde generell an der Leine laufen zu lassen. Was soll also deine Bemerkung dazu? Wenn ein Besitzer rumjammert, dass der arme Hund jetzt doch erstmal wieder an die Schlepp muss, dann kommt das Gejammer in erster Linie vom BESITZER, nicht vom Hund.


    :umleitung:

  • Ich denke hier ist gemeint, dass ein Hund gehemmt darin wird, auf seinen Besitzer zuzukommen, wenn dieser eine bedrohliche Körperhaltung einnimt (z.B. schnell auf ihn zugeht) und/oder ihn verbal maßregelt.
    Die hündisch richtige Antwort auf so ein Verhalten wäre ja Beschwichtigung und die besteht in Dingen, die dem Rückruf sehr gegensätzlich sind z.B. Bogengehen, Blickabwenden.

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