Aus dem Park Richtung Gleise gehetzt - mangelndes Vertrauen?
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Hallo ihr Lieben,
ich hatte heute ein schreckliches Erlebnis und wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Ich war mit Emma im Park spazieren (wohne mitten in Hamburg), es waren sehr viele andere Hunde unterwegs. Plötzlich rasten ein Windhund und irgendein größerer Terriermix auf meine Kleine zu, ein Halter war nicht ersichtlich. Es ging so schnell, ich konnte gar nicht reagieren...
Emma hat sich wahnsinnig erschrocken, den Schwanz eingeklemmt und ist geflohen, hat sich dabei immer wieder kurz umgeguckt und die beiden angebellt. Nach etwa 150m hatte der Windhund sie eingeholt und ist mit Karacho auf sie drauf gesprungen, sie hat sich mehrfach überschlagen und vor Angst geschrien, hat sich aber wieder aufgerappelt und ist weiter Richtung Straße/vielbefahrene S-Bahngleise gerast.
Am Ende des Parks hat der Windhund von ihr abgelassen (der andere atte schon früher aufegegeben) und ist zurück (einen Halter konnte ich die ganze Zeit über nicht erkennen). Ich bin hinterhergerannt und hab nach Emma gerufen, konnte sie aber nicht mehr sehen. Eine Frau teilte mir mit, dass sie ins Gebüsch an den Gleisen gerannt sei und sie sie dann aus den Augen verloren habe. Ich bin da natürlich sofort hin und hab gesucht und gerufen, aber sie kam nicht.
Bin dann wieder zurück Richtung Park und am Eingang stand ein Mann mit ihr unter den Arm geklemmtBin natürlich sofort hingerannt und hab mich 1000 Mal bedankt und hab geheult und hätte ihn am liebsten umarmt
Er war super nett und hatte auch schon Tasso angerufen
Auf jeden Fall frage ich mich seitdem, warum sie nicht bei mir Schutz gesucht hat, wir haben eigentlich eine recht gute Bindung, im Freilauf hält sie immer Kontakt zu mir und ist dankbar, wenn ich ihr nervige Rüden vom Hals halte
War das also einfach nur eine "Flucht nach vorne" oder hat sie sich zwischen Flucht und Hilfe bei mir suchen "bewusst entschieden", weil sie denkt, dass ich sie eh nicht beschützen kann?
Wie reagieren eure Hunde in solchen Situationen?
Liebe Grüße, Alena und die Gott sei Dank seit dem seelig auf dem Sofa pennende Emma
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Hi
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Splash rast nicht einfach in blinder Flucht vor bedrohlichen Hunden davon, das hat er unter anderm in der Welpen- und Junghundstunde gelernt, dass "Beutetier spielen" eine saublöde Idee ist. Da hat sich jeweils der Altrüde der Trainerin den Gehetzten zur Brust genommen und ihm das recht deutlich erklärt. Haben viele HH nicht verstanden, warum der auf den Gejagten drauf ist und nicht auf die Jäger, bis die Trainerin es erklärt hat.
Splash läuft kleinere Bögen um auszuweichen, stoppt dann und beschwichtigt und unterwirft sich wenn nötig. Dabei kommt er tendenziell auch in meine Nähe zurück. Ich vermute mal, deine Emma hatte keine Gelegenheit zu lernen, dass man vor andern Hunden nicht längere Strecken wegrast, womöglich noch quietschend und kläffend. Sie hat es vielleicht sogar als erfolgreiche Strategie gelernt, und was erfolgreich war, wird öfters angewendet. Du bist da gar nicht im Rennen.....
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Ich denke nicht, dass das mit mangelndem Vertrauen zu tun hat. Sie wird einfach bisher nicht gelernt haben, dass es sich hierbei nicht um "kluges" Verhalten handelt.
Emily ist eher unsicher und sie läuft auch mal einen Bogen, schlägt ´nen Haken oder so was - aber sie rennt nicht blindlings, sondern beschwichtigt sobald möglich und unterwirft sich. So verlässt sie auch nicht wirklich meinen Dunstkreis. Wenn der andere Hund gar nicht ablässt, sucht sie zur Not Schutz zwischen meinen Beinen - oder bei dem Beinpaar, was ihr am nächsten ist
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Danke für eure Antworten :)
Wie mache ich ihr klar, was "kluges Verhalten" ist? Sie ist ja jetzt mit der blinden Flucht zum Erfolg gekommen... -
Hallo,
mein Chi macht das leider auch. Ist die Situation aber übersichtlicher und er sieht die "Gefahr" von weitem heranstürmen verlässt er sich auch eher auf mich.
Ich glaube da kann man gar nichts machen. Die sehen dann einfach rot und haben Todesangst. Da hilft kein Brüllen und kein Hinterherrennen.
Ich würde aber, falls sie jetzt erst mal ängstlich im Park ist (war bei meinem so) sie erst mal wieder an die Schleppleine nehmen, weil das gibt ihr ja auch Sicherheit. -
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Zitat
Danke für eure Antworten :)
Wie mache ich ihr klar, was "kluges Verhalten" ist? Sie ist ja jetzt mit der blinden Flucht zum Erfolg gekommen...
Ich weiss nicht, wie weit man das als Mensch kann.... Der Rüde hat jeweils die Fluchten abgebrochen, hat die Flüchtenden körperlich gestoppt, durchaus unfreundlich, so nach dem Motto, "blinde Flucht führt vom Regen in die Traufe". Ich würde ganz allgemein ein Auge auf Rennspiele haben, diese immer wieder unterbrechen, den Hund zu mir rufen, wo er dann auch Ruhe hat. Sichern mit Schleppleine an Orten, wo solche Situationen passieren können.Und ich würde schauen, ob es Möglichkeiten in der Umgebung gibt, den Hund adäquates Sozialverhalten noch lernen zu lassen, mit souveränen hündischen Lehrern in kontrollierten Gruppen. Ein Nachholkurs in Hündisch sozusagen. die Leiter sollten Erfahrung mit Kleinhunden haben, und eine qualifizierte Ausbildung haben, und ich würde mir sowas immer erst ohne Hund anschauen - nicht jeder, der Hundegruppen anbietet, weiss wirklich, was er/ sie da tut.....
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Zitat
Splash rast nicht einfach in blinder Flucht vor bedrohlichen Hunden davon, das hat er unter anderm in der Welpen- und Junghundstunde gelernt, dass "Beutetier spielen" eine saublöde Idee ist. Da hat sich jeweils der Altrüde der Trainerin den Gehetzten zur Brust genommen und ihm das recht deutlich erklärt. Haben viele HH nicht verstanden, warum der auf den Gejagten drauf ist und nicht auf die Jäger, bis die Trainerin es erklärt hat.
Splash läuft kleinere Bögen um auszuweichen, stoppt dann und beschwichtigt und unterwirft sich wenn nötig. Dabei kommt er tendenziell auch in meine Nähe zurück. Ich vermute mal, deine Emma hatte keine Gelegenheit zu lernen, dass man vor andern Hunden nicht längere Strecken wegrast, womöglich noch quietschend und kläffend. Sie hat es vielleicht sogar als erfolgreiche Strategie gelernt, und was erfolgreich war, wird öfters angewendet. Du bist da gar nicht im Rennen.....
Das finde ich sehr interessant!
Meine Hündin kann das nämlich auch nicht und ist daher schon ein paar Mal gejagt worden bzw. musste als "Kaninchen" herhalten.
Dann hoffe ich mal, dass sie das im "Resozialisierungskurs" lernt. Wäre wohl nicht nur für sie hilfreich, sondern auch für mich.
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