Das Geschäft mit Hundybabys


  • Fehlt auch noch der Umbau von Wohnung und Garten auf die Vorgaben des Zuchtvereins, die Züchterseminare, der Ankaufspreis der Hündin, deren Aufzucht, die Ankörung, die Kosten der Hunde, die sich dann als nicht zuchttauglich erweisen, die Zeit und Bewirtung der Welpeninteressenten, die Nachbetreuung der Käufer.... Ich hab's auch mal grob überschlagen, ohne Anschaffungs- und Aufzuchtkosten der Hündin, aber für nur ein oder zwei Würfe zahlt man da massig drauf, wenn man nicht eh schon ideal wohnt. Ich hätte es mir schlicht nicht leisten können, selbst wenn ich jemanden gefunden hätte, der Frondienst gemacht hätte.

  • Die Kosten kann ein seriöser Züchter ganz klar und transparent aufschlüsseln, ich jedenfalls.
    Die Hündin, die man für die Zucht auswählt muss erst gefunden werden, wenn man nur eine Hündin hat, ist das schon Mal grosses Glück, wenn es die tatsächlich wird. Also mehrere 1000.- Euro für geeignete Zuchthündinnen.
    Die Aufzucht, Pflege, allgemeine TA- Kosten zähle ich erst gar nicht.
    So, hat man die Zuchthündin gefunden, so kommen die Gesundheitsuntersuchungen, die liegen je nach Rasse ab 200.- aufwärts.
    Dann muss man Mitglied in einem Verein werden und alle Auflagen erfüllen, je nach Haltungsbedingungen kommen noch Mal mehrere 1000 € für Zwingeranlage dazu, Zwingerschutz beantragen, Zwingerabnahme etc.
    Bevor man überhaupt einen Wurf machen kann hat man schonmal ca. 10000€ alleine für diese Sachen ausgegeben.


    Je nach Rasse beträgt die Decktaxe einen Welpenpreis, heisst, kostet der Welpe 1000.-, so kann man davon ausgehen, dass die Decktaxe auch 1000€ beträgt.
    Viele Rassen setzen diverse Prüfungen oder Shows voraus, kostet auch alles Geld.
    Eine anständige Wurfbox kostet mehrere 100€, ein Welpenauslauf ebenso.
    Ist die Hündin dann endlich gedeckt, kommet evtl. US dazu.
    Dann die Geburt, evtl. Röntgen der Hündin nach dem Wurf, ca. 100€.
    Mehrfache Entwurmung der Welpen, Impfen, chippen mehrere 100 €. Wurfabnahme ca. 100€, Eintrag ins Zuchtbuch plus Erstellung der Stammbäume pro Welpe noch Mal ca. 70€, schlaflose Nächte, gefühlt 1000 Waschmaschinenladungen Welpenwäsche, Futter, evtl. Inserate in Fachzeitschriften, HP's etc.
    Und wir gehen jetzt Mal davon aus, dass alles gut läuft und keine Extrakosten hinzukommen.
    Hat man da nur 2 Welpen, steht man ganz schön im Minus ;)
    Insofern schrieb ich ja bereits, irgendwelche Hunde vepaaren und dann Mal mit einer gezimmerten Wurfbox Welpen aufziehen, ist keine Zucht.
    Warum gibt es überhaupt Rassezuchten, wenn die TH's doch voll sind mit Hunden?
    Man sollte sich vor Augen führen, weswegen die verschiedenen Rassen überhaupt entstanden sind, meist waren es Arbeitstiere, viele Aufgaben könnten Mischlinge z.B. gar nicht bewältigen. Heute will man hauptsächlich
    Familien- und Begleithunde, die kann man tatsächlich auch aus dem TH holen.
    Was die Preisunterschiede angeht, so muss man sehen, dass z.B. der dt. Schäferhund in der Welpenstatistik ganz oben ist und es dementsprechend viele Hunde gibt. Ein Akita z.B ist eher selten, da ist es auch nicht einfach Mal einen guten Hund zu finden, da muss man vlt.auch Mal in anderen Ländern nach geeigneten Zuchthunden suchen.
    Hoffe, dass jetzt ein wenig Transparenz da ist. Übrigens kaufe ich z.B. meine Hunde wieder zurück, falls sie Mal nicht bei ihrer neuen Familie bleiben können. Das ist auch ein wichtiger Kostenfaktor für mich persönlich.

  • Zitat

    Ansonsten mit "angepöbelt werden wegen Rassehund vom Züchter" - Ja, das ist mir auch passiert in diesem Forum - ich mußte mir nachsagen lassen mir wären Papiere wichtiger als der Hund selber.
    Jemand der Hunde liebe brauche keine Papiert.... :hust:


    Ich glaube es war sogar in dem einen Link den JackRussel35 eingesetzt hat...



  • ... das mit dem Zurücknehmen der Welpen plus evtl. TA-Kosten kommt auch noch dazu.




    Umweltsozialisierung: man fährt mit dem Auto um Welpen daran zu gewöhnen, man macht Ausflüge mit den Kleinen zur Gewöhnung, das kostet Benzin und i.d.R. ist man mit einem Schwung Zwerge nicht alleine unterwegs, also fahren noch ein paar mehr mit - denen gibt man dann vielleicht einen Kaffee aus oder ein Eis....



    Ach und noch was: ab und an wird ja ein Welpe nicht gleich verkauft - das heißt man muß einen, zwei oder wenn es dumm läuft auch noch mehrere Welpen mehrere Wochen/Monate durchfüttern inkl. 2. Impfung ect.
    Trotzdem werden die dann nicht teuer hergegeben.




    Also bei einem wirklich seriösen Züchter, der sich mit der Welpenaufzucht Mühe gibt und auch nur 1, 2 Würfe maximal (!) pro Jahr hat - dem gebe ich liebend gerne das Geld! (im meinem Fall waren es 950€).


  • :gut:

  • Ich habe meinen Hund auch von einem Züchter.
    Sie nehmen nicht nur lebenslang die Hunde zurück, es muss auch der evt. Besitzerwechsel mitgeteilt werden. Auch wenn man den Hund nicht mehr halten kann, dann soll man sich mit ihnen in Verbindung setzten, damit gemeinsam eine Lösung gefunden werden kann.
    Dies alles stand im Kaufvertrag. Natürlich von beiden Seiten unterschrieben.

  • Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe durchaus erkannt das Hunde für 500€ nicht seriös sein können.
    Ich möchte jetzt nur die Preisdiffrenz verstehen von 900 bis 1500€.


    Ausserdem wenn ich mich über alle Positionen infomiere lerne ich auch etwas dabei :-)
    1) Könnt ihr mir nochmal bei der Grundimpfung helfen? Was kostet diese? die Normalen (regelmäßigen) Impfungen für 40€ - 60€ sind das ja nicht.
    2) was kostet die Entwurmung in den ersten 9 Wochen?

  • Zitat

    nun mein Gedankengang war recht einfach "Ich brauch keinen vorzeige Paradezuchthund". Ich habe den hohen Preis damit verbunden das ein Stammbaum eher ein Statussymbol ist und mir war es egal ob mein zukünftiger Hund "Reinrassig" ist. Ich will meinen Hund ja nicht präsentieren sondern ihn in als Freund gewinnen. So denken sicher viele Leute erst mal !


    Ich bin zum Hund gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde. Also habe ich mich mit der Thematik gar nicht so auseinandergesetzt.
    Aber ganz ehrlich, genau so hätte ich gedacht, habe es bis vor kurzem auch. Man sollte die Menschen nicht immer nur als gierig oder geizig darstellen. Viele denken einfach so wie weedn das beschrieben hat.
    Wollte auch mal eine Lanze brechen für Menschen, die sich aus Unwissenheit einen Vermehrerhund angeschafft haben. Es macht es nicht besser, aber vielleicht hat man dann ein bischen mehr Nachsicht.
    Nur so als Denkanstoß.
    Nichts für Ungut.

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