Warum geht man nicht zum Tierarzt??


  • Lach, Susanne. Die entsprechende Bücher hab ich zwar nicht im Regal, kann mir aber Tante Google gut zunutze machen.


    Und ehrlich? Hat der Terrier ein Problem, dann sorg ich dafür, dass er zackig in Behandlung kommt und erzähl später vielleicht davon.

  • Extremfälle ja, Ausnahmefälle nein.
    Mir wurden spontan zehn bis zwanzig Geschichten einfallen, die nach beschriebenem Schema abgelaufen sind - und das obwohl ich Threads mit entsprechendem Titel meist erst gar nicht anklicke!


    Wenn hier ein HH um Hilfe fragt, weil sein Hund einmal die Woche pupst - maybe.


    Wenn hier ein HH um Hilfe fragt, weil sein Hund apathisch ist, nicht frisst und Durchfall hat UND beim Tierarzt war - wir nehmen alle sehr gerne Anteil.


    Wenn hier ein HH um Hilfe fragt, der gerade auf dem dicken Popo vorm Rechner sitzt und in 10-minütigen Beiträgen dokumentiert wie sein Hund den Kot durch die Wohnung sprüht / Blut erbricht / Krampfanfälle bekommt (all das gab es ja tatsächlich, das ist ja nun nicht meine Phantasie) - never ever! Das sind Situationen wo der halbwegs gesunde Menschenverstand den Vorgang diktiert - da ist keine Zeit um in einem Forum zu diskutieren (warum auch immer) sondern es muss ein Tierarzt geholt werden.


    Wenn dann hier noch Nachbereitung stattfinden soll, sehr gerne.
    Es geht nur um die Momente wo wir quasi eine Live-Dokumentation bekommen, wie es einem Hund immer und immer schlechter geht und der HH sich seiner Bequemlichkeit hingibt.


    Und warum wir so ein Fass aufmachen ist, dass das eben nicht EINMAL passiert sondern XMAL.
    Und das ist ein ziemlich tragisches Bild von der Welt da draußen - finde ich.

  • Ha ich wusste, wir hatten das Thema schon einmal... ;D


    Zitat

    Ich bin so eine unfähige, böse oder was-auch-immer HH...


    Es gibt hier 2 Thread von mir, beide mal ging es darum "gehe ich zum TA oder nicht". Und jetzt? Freiderike hatte das glaub geschrieben.. Ich hatte damals ein Brett vor dem Kopf und war mir echt unsicher, ob wir zum TA sollen oder nicht (und nein, das hatte nichts mit einem finanziellen Engpaß zu tun!!).
    Einmal hatte Pepper den Kofferraumdeckel auf's Kreuz bekommen (Bluterguß auf der WS) und das andere mal hat sie sich erbrochen und es hat nach Kot gestunken (Darmverschluß).


    Das mit dem Kofferraum war das da https://www.dogforum.de/koffer…nte-passieren-t32162.html


    Ja heute würde ich in beiden Fällen sofort zun TA. Damals bin ich es nicht. Und ich persönliche finde es vollkommen ok, wenn jemand erstmal nachfragt (abgesehen von Blut kotzen o.ä.). :ka:

  • Ja, finde ich auch OK. Aber wie viele gehen trotzdem nicht zum TA, obwohl alle hier dazu raten?
    Das kann ich auch nicht verstehen.

  • Und genau das ist für mich der Punkt! Fragen finde ich vollkommen ok!
    Neulich hat jemand gefragt, ob sein Hund zum TA muß, weil er nen Meisenknödel gefressen hat bzw. was da passieren kann. Dann kamen Antworten im Sinne von "Passt schon, beobachte den Hund; gibt evtl. Durchfall".
    Wenn aber jemand richtig heftige Symptome für etwas schlimmes beschreibt und ihm mehrfach gesagt/geschrieben wurde er solle sofort zumTA, dann sollte man diesen Rat schon auch annehmen (oder meinetwegen wenigstens beim TA anrufen)..

  • Björn, ich finde schon, dass Menschen, die sich echt Mühe geben mit Antworten, mit recherchieren und mitbangen, dann im Umkehrschluss auch ruhig traurig oder aufgebracht sein können, wenn kein Rat angenommen wurde, auch wenn darauf hingewiesen wurde, dass der Hund in Gefahr schwebt. Meist kann man das, wenn man die DFler als übergluckig empfindet, sogar auf anderen Seiten ähnlich nachlesen. Zumindest, wenn wirklich konkrete Dinge angeführt wurden, wie zB Folgeschäden eines Stromschlages.


    Ja, ich gestehe Menschen zu, dass sie Dummes tun, ohne sie zu vierteilen. Aber ich kann auch verdammig nochmal darüber erbost sein.

  • Wem soll diese selbstherrliche Beweihräucherung eigentlich helfen?





    Ich habe diverse Jahre Erfahrung mit z.B Grunderziehungskursen für Anfänger. Man glaubt als jahrelanger Hundehalter, der sich auch etwas beliest schlichtweg nicht, was manch Anfänger eben denkt.
    Manches hätte mir auch so passieren können - manches nicht.


    Die Leute sind vielleicht unerfahren, haben zu manchen Dingen eben andere Ansichten, aber sie sind deswegen noch lange nicht blöd, geizig, etc.


    Ich würde wetten, dass wenn man so die ersten Aussagen als Neuhundehalter der meisten, die sich stehts so echauffieren, durchforsten, würde man bei jedem etwas finden wo man sich heute denken könnte "mein Gott, wie kann man nur".. und da schließe ich mich selbst nicht aus.




    Richtig, es gibt Fälle, da finde ich es schon befremdlich, dass man auch nach mehrmaligen Ratschlägen keinen Arzt konsultiert. Bei anderen Fällen, würde ich auch nicht gehen, denn da finde ich das Forum hier schon recht hysterisch.


    Wegen einmal Magenbrummeln, etwas Durchfall, etc würde ich nun auch keinen Notdienst rausklingeln oder überhaupt zum TA gehen.
    Allerdings haben wir nun lange genug Hunde um Erfahrungswerte zu haben, was gefährlich ist und was ich. Da verstehe ich es, wenn man sich als Anfänger mal Rat holt.



    Nicht immer ganz so selbstherrlich, wäre nett.


  • Genau um sowas soll es hier meiner Meinung nach ja auch nur gehen ... ich sehe mich nach gerade mal 9 Monaten Hundehaltung weißgott auch nicht als Profi und stelle bestimmt auch noch teilweise "blöde" Fragen. Aber wenn mein Hund eindeutig leidet und irgendetwas ganz offensichtlich grob im Argen liegt, dann gehe ich zum TA oder doch wenigstens dann, wenn mir x Leute dringend dazu raten, wenn ich denn schon erst ins Forum gehe.


    Über Unsicherheiten aufgrund mangelnder Erfahrung sollte man sich natürlich nicht aufregen. So wie manche arg panisch sind bei jedem Niesen, sehen andere eben anfangs vermutlich nicht wenn wirklich was blöderes vorliegt. Aber bei Fällen wie oben erwähnt (Blut spucken etc. pp.) ... da berufe ich nicht erst eine Beratungsrunde ein, da sehe ich doch eigentlich selbst dass ich lieber gleich zum TA sollte als später.
    Und das zu kritisieren, empfinde ich nicht als selbstherrlich ... es sei denn, du beziehst das darauf, sich auch über Nachfragen bei tatsächlich evtl. harmlosen Umständen aufzuregen. Solange nicht offensichtlich "Gefahr im Verzug" ist, ist natürlich nichts falsch daran, sich Tips zu holen - das war aber glaube ich auch nicht Thema des Threads, oder wenigstens nicht die Intention der TE :)

  • Ich vermute bei den meisten dieser Themen handelt es sich wirklich um keine echten Notfälle, wo der Halter zwar besorgt ist, wo man aber nicht unbedingt samstag nacht den Nottierarzt aus dem Bett klingeln muss.


    Zum Beispiel wenn ein Hund Blut im Stuhl hat. Man ist natürlich besorgt, aber wenn es dem Hund gut geht, muss man nicht zum Nottierarzt fahren. (Nebenbei gemerkt habe ich seit Jahren Blut im Stuhl und fühle mich fit) Am nächsten Tag merkt man dann vielleicht, dass der Hund nur eine Rote Beete gefressen hat und daher der rote Stuhl kam.


    Auf Ratenzahlung lassen sich auch nur die wenigsten Tierärzte ein. Ein Taxi nimmt auch nicht immer Hunde mit, erst recht nicht, wenn der Hund am Erbrechen ist. Ich kann es auch verstehen, wenn man sich dafür schämt kein Auto zu haben und daher kein Taxi zu rufen. Zudem kostet es extra Geld.


    Tja und manchmal ist es auch leider so, dass man ohne Tierarzt besser dran ist als zum Nottierarzt zu gehen. Zumindest kenne ich hier den ein oder anderen Tierarzt, der eher noch mehr Schaden anrichtet.


    Ich selbst stand schon einmal vor dem Problem, dass Hundi einen Mülleimer durchwühlt hat, hinterher eine Spritze mit Nutella fehlte, es Hundi gut ging, ich hier trotzdem um Rat gefragt habe, da ich mir Sorgen gemacht habe und mir geraten wurde zum Notdienst zu gehen, welcher allerdings 450 Euro für eine Röntgenaufnahme haben wollte + eventuelle Behandlungskosten.


    Ich habe mich dann entschlossen nicht dort hin zu fahren, da ich das Risiko, dass Hundi in ernste Gefahr gerät, doch relativ gering fand.


    Am Ende habe ich die Nadel 3 Tage später unter dem Kühlschrank gefunden.


    Ich denke die meisten hier, welche solche Notfälle posten, wissen im Grunde, dass es kein echter Notfall ist. Sie wollen dafür aber nochmal eine Bestätigung um auf Nummer Sicher zu gehen. Denn wenn es wirklich ein Notfall ist, weiss man wohl selber, dass man zum TA muss und man hier keine Hilfe bekommen kann.


    Wobei ich es auch verstehen kann, dass man nicht zu einem fremden Nottierarzt möchte oder zu einem Nottierarzt von dem nur Schlechtes gehört hat.


    Allerdings finde ich manchmal Themen, wo Kinder oder Jugendliche schreiben mit einem kranken Tier und die Eltern sind nicht bereit zum TA zu gehen. Aber das ist dann was anderes.



  • Da kann ich nur zustimmen. Letztes Wochenende rief meine Schwester mich an. Sie hat ein kleines Kätzchen und das hatte wohl eine heiße Nase und heiße Ohren. Sie rief mich an, um mich zu fragen, was sie tun soll. Ich hab ihr versucht, zu erklären, wie sie bei dem Kätzchen Fieber messen soll, das bekam sie angeblich nicht hin. Ich hab ihr verschiedene Nummern von Tierärzten in ihrer Nähe rausgesucht und ihr gesagt, sie solle da anrufen und sich erkundigen, wer einen Notdienst anbietet. Ich sitz 600 km von ihr weg, ich weiß also nicht, wie es wirklich um das Kätzchen stand.
    Am Ende kam ihr Mann nach Hause und meinte, sie solle nicht so ein Geschiss drum machen und einfach abwarten, da wär schon nichts mit dem Tier. Dem Kätzchen geht es wohl wieder gut. Es ist ihr erstes Kätzchen und in der Familie treten zwei Extreme aufeinander: Meine "Oh Gott, sie hat geniest, sie muss bestimmt eingeschläfert werden!"-Schwester und ihr "Ich fahr doch nicht wegen jedem quersitzenden Pups zum TA und werf dem Geld in den Rachen"-Mann. Und beides ist völlig falsch.
    Ich bin mit meinem ersten Kater auch oft beim Arzt gewesen und habe mir schnell Sorgen gemacht. Mit der Zeit lernt man, wann es gefährlich wird und wann nicht. Hat eins meiner Tiere Durchfall, sitze ich nicht sofort beim Doc. Zunächst mal gibt es Schonkost, es sei denn, es kommen Appetitlosigkeit, Blut im Stuhl o.ä. dazu. Aber man muss erstmal lernen, so was deuten zu können. Viele wollen nicht unnötig zum Tierarzt fahren, das muss doch nicht immer was mit Geiz zu tun haben. Mein roter Kater hat bei jedem Transport enormen Stress, ich sehe im Wartezimmer oft Hunde, die jaulen und zittern, einfach, weil sie im Wartezimmer sitzen und solche Angst haben, Othello hat schon ein paar Mal vor Angst in den Behandlungsraum gepinkelt.
    Manche Threads sind hysterisch, andere machen sich Sorgen und wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen. Sie haben genug Vertrauen in das Forum, um sich mit ihrem Anliegen an die User zu wenden und dann kommt so eine Antwort. Ich hab hier auch schon mal gefragt, ob ich mit meinem Hund mit Durchfall zum TA sollte. Es kam der Rat, ihm ein paar Tage Schonkost zu geben, das habe ich getan, der Durchfall ging weg und alles war wieder gut.
    Und es soll tatsächlich Menschen geben, die in einer unglücklichen Situation gerade mal kein Geld für einen Arztbesuch übrig haben. Es können Dinge passieren, die plötzlich viel Geld kosten und ein Loch in die Haushaltskasse reißen. Ich war 2009 mal mit einer 14 Tage andauernden, super schmerzhaften Halsentzündung nicht beim Arzt, weil ich die 10 € Praxisgebühr + Geld für Medikamente nicht hatte und mir das auch nicht leihen konnte. Dann sollte man sich keine Tiere holen? Nun, dann beglückwünsche ich jeden, der sein Leben auf die nächsten 20 Jahre so planen kann, dass er nie in eine finanzielle Notsituation kommen wird.

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