Warum geht man nicht zum Tierarzt??

  • Ich habe auch nochmal drüber nachgedacht.
    Damals, als ich noch blutiger Hundeneuling war, bin ich bei akuten Sachen ohne zu überlegen, zum TA oder Klinik gefahren. Es war meistens dann nicht so schlimm, aber in dem Moment hatte ich keine Ruhe, hier zu schreiben. Das habe ich dann anschließend gemacht.


    Leute, die erst mal hier nachfragen, OK, dann aber geraten bekommen, zum TA zu fahren, und dann noch hin und herdiskutieren, die finde ich einfach z.K.
    Was würden die denn machen, wenn ihr Kind mal was hat?
    Erst mal ins Elternforum und in Ruhe mal drüber Reden, oder wie?


    Ich finde das völlig OK, hier zu fragen. Manchmal möchte man nicht völlig unvorbereitet zum TA gehen und finde es hilfreich, wenn man vorher schon in etwa weiß, was man untersuchen lassen sollte.
    Aber in akuten Situationen doch nicht.

  • Warum geht man nicht zum Tierarzt?
    Ein Hundehalter erkennt auffällige Symptome an seinem Hund und hat Angst.
    Um diese Angst zu mindern oder gar aufzulösen wird hier nachgefragt. So erlebe ich das bei natürlich nicht allen Fragestellern.
    Aber bleiben wir bei denen die Angst haben.
    Ihre Angst blockiert ihr Denken und ihre Handlungsfähigkeit. Gleichzeitig fühlen sie sich auch schuldig nicht schon längst tätig geworden zu sein.
    Oft ist eine Krankheit nicht über Nacht aufgetreten, der Halter registriert schon länger, dass etwas nicht stimmt und bleibt starr in seiner Rolle als Beobachter.
    Angst um das Tier, Angst vor bedrohlichen Krankheiten, Angst vor dem Tod des Tieres, vor den Kosten und Unannehmlichkeiten... halten ihn ab entsprechend zu reagieren, sich Gewissheit zu verschaffen.


    Ich bin für etwas mehr Milde im Umgang mit den Fragestellern.
    Wir kennen weder den Halter noch das betroffene Tier. Einfühlsamkeit kann da wohl mehr ausrichten als Härte und Unnachgiebigkeit.
    Auch von allen, die schreiben, ich gehe zum TA, wissen wir nicht, ob der Besuch tatsächlich stattgefunden hat.


    Wenn es dem Tier sehr schlecht geht, kann man schon in Panik geraten und sehr "kopflos" reagieren.


    LG, Friederike


  • Gut, aber mal andersrum gesehen. Unsere Hündin hatte damals ein Plastikteil verschluckt und ich hab hier gefragt - und es kam der Tip mit dem Sauerkraut.........


    Klar, war der richtig und der TA in der TK hat es bestätigt, aber andererseits: ich saß dann Zuhause und hab hin und her überlegt: und was ist, wenn die doch nicht Recht haben, was ist, wenn doch was schiefläuft?


    Also doch in die Klinik gefahren, im Endeffekt dem Hund Sauerkraut reingestopft - aber beruhigt war ich....


    Ich kann das nicht, dieses Abwarten. Mein Jüngster ist aus dem Stockbett gefallen und hatte extreme Kreuzschmerzen. Den Sanka angerufen, ich trau mich nicht, ihn ins Auto zu tragen, falls er doch eine Verletzung an der Wirbelsäule hat - es war kein Thema.


    Manchmal denk ich mir auch, dass ich auf nem anderen Planeten lebe. Hier werden oftmals Hunde nicht behandelt, weil die TE kein oder zu wenig Geld haben. Find ich jetzt auch nicht so den Beinbruch. Dann denk ich mir was aus, dann hinterleg ich eben ein Pfand solange. Aber ich mach was, irgendwas.


    Mich hinzusetzen und zu warten und dem Hund beim Leiden zuzusehen, das könnte ich nicht...... Scheiße ja, ich hab Angst um meinen Hund, und je weniger ich mich auskenne, desto mehr.


    Das hat für mich mit Selbstbeweihräucherung wenig zu tun - und ist der Punkt, den ich nicht verstehe.
    Ich hätte einfach nicht den Nerv eine brenzlige Situation auszusitzen.
    Das ist nix ruhmreiches oder ehrenhaftes - sondern Fakt.....

  • Zitat


    Ich bin für etwas mehr Milde im Umgang mit den Fragestellern.
    Wir kennen weder den Halter noch das betroffene Tier. Einfühlsamkeit kann da wohl mehr ausrichten als Härte und Unnachgiebigkeit.


    Wenn es dem Tier sehr schlecht geht, kann man schon in Panik geraten und sehr "kopflos" reagieren.


    LG, Friederike


    Da stimme ich dir zu Friederike.


    Ein Zitat beschreibt es auch sehr gut : "Ein guter Rat ist wie Schnee. Je sanfter er fällt desto länger bleibt er liegen und desto tiefer dringt er ein."
    (Simone Signoret)

  • Ich frage mich in solchen Fällen oft, wie würde reagiert werden wenn nicht der Hund oder sonst ein (eigenes Haus)Tier in Not wäre, sondern ein Mensch? Ein Bekannter, ein Freund, ein Partner, jemand aus der Familie.


    Wer würde da erst noch in´s Inet gehen.


    Und wenn nicht, warum hier nein und davor ja.


    Ich möchte diesen post hier als Gedankengang, und nicht als Vorwurf äussern.

  • Es gibt genug Leute, die in Foren fragen, ob sie mit Blut im Stuhl zum Arzt gehen oder lieber einen Kamillentee mit Honig trinken sollen.

  • Zitat

    Es gibt genug Leute, die in Foren fragen, ob sie mit Blut im Stuhl zum Arzt gehen oder lieber einen Kamillentee mit Honig trinken sollen.


    Bei MIR selbst habe ich aber auch eher eine Vorstellung davon woher das kommen könnte; z.B. weiß ich mit ziemlicher Sicherheit, dass ich nicht zu mir genommen habe was mir irgendwie innen was verletzen könnte oder ähnliches ... manche Leute bekommen aber oft genug nicht mit, was ihr Hund beim Spaziergang so aufnimmt. Bei mir selbst kann ich mir das meiste ja erklären. Meinen Hund kann ich aber nicht fragen.

  • Bei mir wüsste ich aber auch nicht, ob ich vielleicht irgendeinen Tumor hätte, der so eine Blutung auslöst. Es gibt Leute, wie zum Beispiel meinen Opa, die leben ihr ganzes Leben nach der Devise: "Das kommt von allein, das geht auch wieder von allein" und übertragen das auf ihre Kinder, Haustiere etc. Das kann gut gehen, das kann aber auch total schlimm werden. Ebenso extrem finde ich aber auch diejenigen, die bei jedem quer sitzenden Pups zum Arzt fahren. "Mein Hund hat geniest, ich muss sofort zum TA!" "Mein Kind hat einen eingerissenen Fingernagel, ich muss in die Notaufnahme!" Ist genauso ungesund.
    Man sollte zu jedem, der hier ein Anliegen hat, freundlich sein und ihn so behandeln, wie man auch behandelt werden möchte. Man muss sich nicht wundern, wenn so mancher TE hier bockig wird. Wenn ich in einen Laden gehe und die Verkäuferin frage, wo denn die Limetten sind und die mich anblafft: "Na machen Sie die Augen auf und lesen das Schild, Sie unselbstständige Idiotin!" wär ich zu der auch nicht mehr freundlich und würde den Laden verlassen.
    Einer meiner Kater hat mal einen Blumenstrauß angefressen und kurz darauf kleine Stückchen Farn ausgekotzt. Ich war verunsichert, ob er alles ausgekotzt hat und das Grünzeug vielleicht giftig sein könnte. Also hab ich bei meinem TA angerufen und die Arzthelferin am Telefon sagte mir freundlich, dass ich besser kommen solle, da die allermeisten Farnarten giftig seien. Also packte ich den Kater und ein Stück von der Pflanze ein und fuhr hin, er bekam zur Vorsicht eine Spritze und am nächsten Tag ging es ihm wieder gut. Hätte die Tierarzthelferin mich angemotzt, warum ich noch Zeit mit telefonieren verplempere und nicht sofort in der Klinik antanze, dass mein Tier mir wohl nichts wert wär und ich wohl zu geizig wär, den Arzt zu bezahlen und demnach gar keine Tiere halten solle, hätte die Praxis mich das letzte Mal gesehen.
    Im echten Leben klappt Freundlichkeit überall. Warum kann das in Internetforen nicht auch so sein?

  • Ich halte es wie auf meiner Arbeit. Lieber einmal mehr den Arzt angerufen als einmal zu wenig. Der TA meines Vertrauens holt mich nicht in die Praxis damit er ordentlich Kohle kassiert sondern um den Tier zu helfen und wenn der sagt "Beobachte noch mal weiter" dann mach ich das und rufe noch mal zurück und wenn der sagt "Komm sofort in die Praxis" dann tu ich das.


    Im Zweifelsfall nehm ich immer Kontakt zum TA.Ich gehöre aber nicht zu den Menschen die für jeden Furz zum Arzt rennen.

  • Hm! Ich steh zwischen den Fronten. Ich bin gegen den Tierarzthype, man soll auch ruhig mal anfangen selber zu lernen, man merkt bald dass man den Tierarzt garnicht mehr so oft braucht wenn man Hundegesundsheitstechnisch bisschen was auf dem Zaun hat. Der Begriff "Mein Hund, mein ein und alles" ist wohl seeehr weit dehnbar. Plötzlich ist es dann das Risiko, dass NICHTS gewesen sein könnte, zu gross als das man 50-100 Euro in den Sand setzt (Fälle bekannt). "Der Hund sieht nicht sterbenskrank aus, ich hoff einfach...." In der Regel (nie und nimmer immer) geht es auch. Oftmals beruhigt sich die Situation etc, und nur der Themenstarter weiss was genau läuft, würde man annehmen.


    Ein Hund frisst z.B den Deckel einer Colaflasche. Der Besitzer hats gesehen. Ich mit meiner Erfahrung, schlussfolgere --> Darmverschluss.


    Der Themenstarter folgert aber : "Dummer Hund da muss ich wohl dran arbeiten..." By the way wird gefragt ob das mit dem Deckel schlimm ist, worauf die meisten sagen werden "das kann steckenbleiben, ab zum Tierarzt".
    Was aber der Thmenenstarter Gefahrmässig garnicht so sieht und wartet bis es vonselber rauskommt.


    Ich muss mal ganz klar an dieser Stelle sagen : Wer mit seinem Hund nicht zu einem Tierarzt geht, wie in genannten Beispielen, ist für mich als Verantwortungsbewusster Hundehalter unten durch. Ich Riskiere ob mein Tier stirbt oder nicht, weil ich mich mit der Materie nicht befasst habe, und keine Ahnung habe vowon ich rede, und mir keiner Gefahr bewusst bin - weil ichs nicht weiss - das sind für mich KEINE Argumente.



    LG Nina

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