Jungrüde plötzlich aggressiv gegen Artgenossen
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Hey ihr Lieben, ich brauch mal wieder euren Rat.
Die Situation war heute folgende:Ich war mit Buddy in unserem üblichen Park zum pullern und hatte ihn, wie immer, abgeleint. Da es schon dunkel war, habe ich einen jungen Mann mit angeleinten kleinen Hund erst zu spät gesehen. Zu meiner Verteidigung: Er war dunkel gekleidet und der Kleine war auch nicht beleuchtet.
Nur kann ich damit nicht rechtfertigen, dass bei uns der Rückruf nicht funktionierte.Also heißt es ab sofort wieder Schleppleine... Nun gut, er ist gerade mitten in der Pubertät und testet seine Grenzen. Damit kann ich leben, darauf war ich vorbereitet und dagegen werde ich mit liebevoller Konsequenz vorgehen.
Aber wie er sich vorhin verhalten hatteDas war nicht meine kleine Zuckerschnute! :help:
Er flitzte zu dem anderen Hund, dieser war leinenaggressiv und machte Buddy gleich klar, dass er diese ganze Aktion echt scheiße fand! Der Besitzer hatte ganz schön zu tun, mein Kalb zurück zudrängen.
Mir war das alles schon wahnsinnig peinlich und unangenehm und rannte schnell hin um Buddy zumindest abzuholen (wenn er schon nicht hört)Und was macht Buddy?! Stürzt sich auf einmal auf den kleinen Kerl... Das hat er wirklich noch nie gemacht, ich war völlig geschockt und hab Buddy verbal zusammen gefaltet (wahrscheinlich nicht gerade klug, aber ich war ehrlich gesagt ziemlich überrumpelt...)
Buddy kam daraufhin natürlich nicht zu mir, ließ aber zumindest von dem anderen Hund ab.
Ich musste erstmal zwei, drei mal tief durch atmen und dann kam Buddy auch wieder zu mir, beschwichtigte aber stark...Ich hab mich dann natürlich bei dem anderen HH erkundigt, ob irgendwas passiert ist (zum Glück nicht!!!) und hatte mich mehrmals bei ihm entschuldigt!
Jetzt frag ich mich: Was ist da passiert? Wie konnte aus meiner Knutschkugel so ein Ekel werden?
Vorgestern hatte er sich ziemlich übel mit nem anderen Rüden gehabt. Es war das erste mal, das er angegriffen wurde und sich dann gewehrt hatte. Ich hatte das als blöd gelaufen abgestempelt.
Aber kann es sein, dass genau das ausschlaggebend war?Wie reagiere ich denn jetzt bei Hundebegegnungen? Was kann ich machen (abgesehen vom Rückruf üben), um solche Situationen zu vermeiden?
Kann ich mit Buddy denn jetzt noch unbedarft auf Hundewiesen gehen. (unbedarft soll jetzt nicht bedeuten “ach, spiel mal schön, ich geh jetzt mit den andren HH plaudern“)
Oder ist es normales rüpelhaftes Junghundverhalten? Mach ich mir zu viele Gedanken? Man... So was blödes...
(Danke, fürs lesen...
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Hi
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Nun, ich würde daraus nicht unbedingt schlussfolgern, dass du einen "aggressiven" Hund hast. Du hast einen Hund der jetzt zum Rüden wird. Wie du schon schreibst, werden Grenzen ausgetestet auch anderen Hunden gegenüber. Und da du deinem Hund in seinen Augen gegen die wütende "Bestie" an der Leine im Eilschritt zu Hilfe geeilt bist, wird es die Situation zum eskalieren gebracht haben. :)
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Das hab ich mir auch schon gedacht, zu mal Buddy ja erst auf den kleinen los ist, als ich los lief...
Aber wie soll ich denn reagieren, wenn so was nochmal passieren sollte?
Ja gut, jetzt wird erstmal wieder der Rückruf mit der Schleppleine geübt, aber gehen wir mal davon aus, das es dennoch noch einmal passiert?
Soll ich mich dann vorsichtshalber nicht mehr beeilen, ihn abzuholen? Da wäre der andere HH bestimmt total begeistert...Habt ihr da Tipps? Ich möchte nicht nochmal so überrumpelt werden...
Lieber Grüße
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Wie alt ist er jetzt?
ich kann mich da noch sehr gut an Jokers Blütezeit erinnern. Anfangs war er es der immer verkloppt wurde, da hat er selbst noch gar nicht gerafft, dass er schon zum Rüden wird. (Fing bei ihm auch erstaunlich früh an, dass die anderen Rüden auf ihn reagiert hatten :/ )
Leider haben wir 3 richtig schlimme Erfahrungen mit intakten Rüden gemacht in sehr kurzen Zeitabständen. Eine Schäferhund Attacke, wo wir am gleichen Tag noch in die Tierklinik mussten wegen ein paar Bissspuren, eine ziemlich blöde Situation mit einem Aussie Rüden, wo er leider auch was davon getragen hat und eine Situation mit einem Leonberger, wo er eine verstauchte Pfote danach hatte...
Das hat ihn natürlich extrem geprägt und wir hatten eine Zeit arge Probleme, dass er bei intakten Rüden selbst eher zum Macker wurde, auch an der Leine. Ich habe mit meinem damaligen Trainer in Einzelstunden daran gearbeitet. Hauptsächlich daran, dass ich erkenne wann und wie ich reagieren soll und mein Trainer konnte mir damals mit ein paar souveränen Rüden helfen, dass Joker lernt das es auch Rüden gibt die ihn nicht fressen wollen und wir so ganz normal nebeneinander (an der Leine) herlaufen können. So hat er dann auch wieder ein paar normale Rüdenkontakte gehabt.
Alleine hatte ich damals einfach die Sorge noch mehr zu versauen und ich war selbst ne Weile etwas unsicher, weil wir eben 3 so Sch.... Situationen hatten. Und ich da auch Angst um Joker hatte...Wir haben das wieder im Griff, ich war schnell wieder die Alte, war entspannt und souverän und konnte ihm auch wieder die Sicherheit geben, so dass er schnuppert, anzeigt das er kein Interesse hat und weiter geht. Macht ihn aber einer an oder reagiert nicht auf seine Zeichen, dass er keinen weiteren Kontakt wünscht macht er klare Ansagen.
Also mit intakten Rüden, bis auf 2-3 ausgewählte, hat er einfach keinen Bock! Das ist für mich aber auch völlig ok, weil er eben jetzt auch zu keinem hinrennt und kloppt oder an der Leine pöbelt.Aber ich muss klar sagen, dass ich das damals wirklich sofort in den Anfängen mit meinem Trainer angegangen bin.
Deshalb war das Thema recht schnell wieder vom Tisch. -
Genau das gleiche Spielchen habe ich mit Titus auch durch - der hat genau diese Aktion auch gegenüber einem kleineren (nicht angeleinten) Rüden gebracht, nachdem er selbst auf die gleiche Art und Weise von nem anderen Hund "angegriffen" wurde. Und ich hab genauso reagiert wie du - verbales Zusammenfalten vom Feinsten, was bei ihm wohl eher angekommen ist wie "Fraule findet den auch scheiße!" Aber ich hab ihn in genau der Situation auch nicht wiedererkannt. Titus ist leider generell eher unsicher im Kontakt mit anderen Hunden, hat halt keine so tolle Kinderstube gehabt. Wir üben (auf Anraten einer Userin meines Vertrauens hier - you know who you are -danke!) momentan die Begegnungen mit anderen Hunden an der Schlepp, mit ruhigem kurzen Schnüffeln, während ich schon weitergehe und ihn dann direkt rausrufe aus dem Kontakt (ganz nett) - klappt das gut, lobe ich ihn und schicke ihn teilweise auch noch mal zum anderen Hund hin. Den Kontakt lasse ich allerdings nur zu, wenn ich den Eindruck habe, dass der andere HuHa seinen Hund gut unter Kontrolle hat (was bei uns hier leider gar nicht sooooo oft vorkommt) und dieser auch sozial sicherer ist als Titus, also z.B. im Bogen auf uns zukommt. Wenn ein Hund schon fixierend und posierend auf uns zukommt, vermeide ich den kontakt nach Möglichkeit. Unendlich schwer, ich weiß genau, wie man sich nach einer solchen Aktion fühlt, ist es für mich, dabei Ruhe und Souveränität auszustrahlen, aber es gelingt mir von Mal zu Mal besser - und Titus macht die Erfahrung, dass andere Hunde auch toll sein können. Wir meiden momentan die Hundewiesen (eben weil dort leider viele der Ansicht sind, die Hunde müssten Dinge unter sich ausmachen und viele, viele Hunde dort auch nicht wirklich unter der Kontrolle ihrer Halter stehen) und gehen in ruhigeren Gegenden spazieren, arbeiten wieder mehr an der Bindung, dem Rückruf etc. und lassen halt ausgewählte Hundekontakte zu. Trotzdem habe ich am Samstag ergänzend noch nen Termin mit einer Trainerin, da ich dabei schon gerne etwas Unterstützung hätte.
Viele Grüße!
AnnikaEDIT:
ZitatAnfangs war er es der immer verkloppt wurde, da hat er selbst noch gar nicht gerafft, dass er schon zum Rüden wird. (Fing bei ihm auch erstaunlich früh an, dass die anderen Rüden auf ihn reagiert hatten )
War bei Titus ganz genau so - und die HuHa der anderen Rüden haben das leider oft als "Spielverhalten" gesehen und nicht eingegriffen, auch ich war mit solchen Situationen anfangs überfordert. Mittlerweile gehe ich direkt weiter, wenn ich merke, dass Ärger in der Luft liegt. -
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Ja bei uns ist auch das Weiter gehen die beste Lösung. Wenn ich weiß es ist ein intakter Rüde, sehe ich ja meist an Joker (er bekommt dann den typischen Gockelgang und ne die Haare sträuben sich) dann gehe ich weiter und sag ihm auch "weiter". Dann wird kurz geschnuppert und er folgt mir.
Wenn ich daneben stehen bleibe, kann ich fast die Sekunden zählen bis die Kerle sich ne Ansage machen.
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Ja, an einen Trainer habe ich auch gleich gedacht, wollte mich aber erstmal erkundigen, ob ich vielleicht übertreibe...
Na bei der letzten Klopperei ist es einfach nur dumm gelaufen... Wir waren bei Kommilitonen zu Besuch und dort war auch eine Freundin mit ihrem Aussirüden. Buddy und er verstehen sich sehr gut, nur hatten meine Kommilitonen auf ihrem Balkon noch einen großen Knochen von unserem letzten Besuch liegen. Ich wusste das nicht und als dann ein paar rauchen gegangen sind, sind die Hunde mit raus und schon wars passiert. Der Aussi hatte nichts abbekommen obwohl auch Buddy wirklich zugebissen hatte, aber Buddy hatte am rechten Bein ne kleine Bissverletzung (eigentlich mehr ein Kratzer).
Wie gesagt, dumm gelaufen...Und vielleicht liegt Buddys Verhalten auch gar nicht daran... Ich werd ihn wohl die nächsten Tage beobachten, wie er sich seinen befreundeten Rüden gegenüber verhält...
Mein Vater meinte gleich “Naja, dann wird es Zeit ihn zu kastrieren!“ -
Zitat
Mein Vater meinte gleich “Naja, dann wird es Zeit ihn zu kastrieren!“Schmarn! Lass den Jung mal lernen damit umzugehen.
Es ist nunmal so, dass der Wandel kommt und die intakten Rüden, vorallem Fremde, keine Spielkumpels mehr sind.
Es gibt schlimmeres. ICH bin eh kein Freund davon, dass mein Hund mit allem best friend sein muss und jeden mögen muss und vorallem JEDEM "Hallo" sagen muss...
Er soll sie akzeptieren und weiter gehen... das reicht mir schon.
Genug Freundinnen und Kumpels hat er durch regelmäßige Treffen mit den gleichen Leuten. -
Moin, also wenn ich lese es ist dunkel, der Hund gehorcht nicht und läuft frei umher, dann schüttle ich den Kopf über so viel Ignoranz. Vor allem wenn es ein großer Hund ist.
Mein Hund verhält sich übrigens in stiller Dunkelheit ganz anders als am Tage. Er ist aufmerksamer.Wie PocoLoco schon schrieb, dein Hund ist in der Pubertät und probiert sich aus. Er ist sicher nicht aggressiv, denn er hat dem Lütten kein Haar gekrümmt. Auseinandersetzungen zwischen Hunden hören sich grausam an und meistens passiert gar nichts. Sie wissen um die Gewalt ihrer Zähne, wenn sie einigermaßen sozialisiert sind.
Was du machen kannst? Rückruf üben. Nachts anleinen. Spielkameraden suchen für Freilauf. Deinen Hund beobachten bei Hundebegegnungen. Er verändert sich und wird erwachsen. Bei den größeren Rassen dauert es gut 3 Jahre. Mal ist alles bestens, dann klappt mal einen Monat lang garnichts mehr.
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Zitat
Nun, ich würde daraus nicht unbedingt schlussfolgern, dass du einen "aggressiven" Hund hast. Du hast einen Hund der jetzt zum Rüden wird. Wie du schon schreibst, werden Grenzen ausgetestet auch anderen Hunden gegenüber. Und da du deinem Hund in seinen Augen gegen die wütende "Bestie" an der Leine im Eilschritt zu Hilfe geeilt bist, wird es die Situation zum eskalieren gebracht haben. :)
So würde ich das jetzt auch deuten.
Mein Rüde ist ebenfalls intakt, hat aber nie Probleme gemacht mit fremden Rüden. Allerdings habe ich es trotzdem schon miterlebt, dass meiner in Keilereien verwickelt war, weil er sich eben auch nur bis zu einem bestimmten Punkt Provokationen von Fremdrüden gefallen lässt.
Und egal wer da anfängt, eins ist superwichtig: In jedem Fall ruhig bleiben.
Fakt ist, du KANNST nicht dazwischen. Rumbrüllen ist Mist, das stachelt nur an. Hinrennen ist eigentlich auch verkehrt. Eigentlich müsste man den Gernegroß in so einer Situation komplett alleine lassen und einfach weggehen.
Eigentlich...
Ich weiß selbst wie schlimm das ist und wie peinlich das sein kann und welche Sorgen man sich in dem Moment macht. Aber man kann da eben nicht dazwischen.
Jetzt weißt du ja, dass dein Hund willens ist, die neu erworbene Männlichkeit auch raushängen zu lassen und kannst besser auf ihn achten. Nicht mehr im Dunkeln ableinen und vielleicht sogar erstmal nur Schleppleine dran, wenn du ihm nicht traust. So lernst du ihn besser einzuschätzen ohne dass du in ständiger Alarmbereitschaft sein musst.
Sollte sich das Problem verstärken, würde ich dir raten einen Trainer aufzusuchen, der dir konkrete Tipps geben kann, wie du dieses Verhalten am besten unterbindest, bevor es sich weiter hochschEDIT
Nachtrag in Sachen Kastration: Eine Kastration garantiert keine Besserung des Verhaltens. Manchmal verschlimmert es sich dadurch sogar. Man kann so viel mit Erziehung hinbekommen. Lösungen findet man in den meisten Fällen auch ohne dass man seinen Hund grundlos verstümmelt... -
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