Such- und Denkspiele - doch was hat sie nur?
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Huhuu,
meine Emma gibt mir derzeit ein Rätsel auf.
Ich möchte mit ihr gerne Suchspiele machen bzw. überhaupt erst einmal beibringen.
Nun habe ich bemerkt, dass sich das doch schwieriger als gedacht gestaltet. Sie steht eigentlich total aufs Schnüffeln. Wenn wir rausgehen, macht sie erst ihre Geschäfte und ist danach den ganzen Weg nur noch mit der Nase am Boden. Daher dachte ich mir, dass ich sie sowohl Zuhause als auch draußen mit ein paar Suchspielen begeistern kann. Ich habe also angefangen ihre Lieblingsleckerlies ca. 1 Meter weit abzulegen und "Such" zu sagen. Das "Such" hab ich mehrmals wiederholt und bin dabei in der Nähe des Leckerlies geblieben. Doch Emma legt schüchtern die Ohren zurück, setzt einen Hundeblick auf und senkt den Kopf ein wenig. Normalerweise ist das ihre Haltung, wenn sie sich bewusst ist, etwas falsch gemacht zu haben. Das verstehe ich nun gar nicht, warum sie diese Haltung einnimmt. Selbst wenn ich mit ruhiger freundlicher und motivierender Stimme auf sie einrede, also "Such Mäuschen Such", bleibt sie sitzen. Der nächste Versuch war, dass ich ihr das Leckerlie etwas näher an die Nase gehalten habe, sozusagen um sie "heiß" drauf zu machen, denn sonst kann sie nicht widerstehen. Und dann ziehe ich es langsam von der Nase weg und lege es wieder etwa 1 Meter entfernt von ihr auf den Boden und sage erneut "Such". Doch sie bewegt sich nicht aus ihrer Haltung, bleibt sitzen und schaut mich traurig an oder weicht meinem Blick aus. Sie hat sich bisher nur bewegt, wenn ich das Leckerlie aus dem Laufen heraus (draußen) geworfen habe, dann ist sie auch hin. Aber sobald ich stehengeblieben bin (und sie somit auch) und das Leckerlie auf den Boden gelegt habe (anschließend wiederholend "Such"), hat sie sich wieder hingesetzt und wusste nicht wirklich was nun. Zurück in der Wohnung bin ich dann auf Nassfutter (Würstchen) umgestiegen, denn da ist sie noch mehr zu begeistern als für ihre sonstigen Leckerlies. Doch wieder selbige Reaktion.
Der nächste Versuch war, dass ich das Würstchen auf den Boden gelegt habe (sie neben mir sitzend) und abgewartet habe. Ich habe sie dabei nicht beachtet (nur aus dem Augenwinkel) und mich mit einem Buch beschäftigt. Währenddessen hat sie das Würstchen die ganze Zeit angestarrt und auch die Ohren nach vorne aufgestellt (ihr war also bewusst "Aha da liegt ein Leckerlie für mich"). Dann hat sie mich wieder angesehen, ich habe weiter im Buch gelesen. Nach etwa 10 Min. bin ich aufgestanden und an den Computer gegangen (mit dem Rücken zu ihr). Das nächste was sie dann tat war, sich hinzulegen, genau dort wo sie gesessen hat. Das ergab für mich nun auch wieder keinen Sinn
Nochmal 5 Minuten später bin ich aufgestanden, um es nochmal zu versuchen, doch schon als ich mich in ihre Richtung gedreht habe ist sie aufgestanden, den Kopf geduckt, den Schwanz eingezogen und hat sich auf ihr Kissen gelegt
Ich verstehe das nicht. Ich habe sie vor etwa 2 Monaten zu mir genommen. Davor wurde sie schon einmal verkauft zusammen mit einem ihrer Wurfgeschwister. Dem Käufer wurden aber 2 Hunde auf einmal zuviel und so hat er Emma wieder abgegeben. Sie lebte dann noch etwa einen Monat weiter in ihrer Familie (Mutter, Vater und eine Hündin aus dem vorherigen Wurf, also ihre "große Schwester"). Nun weiß ich nicht viel über ihr bisheriges Leben, sie ist 10 Monate alt. Bei uns hat sie keine Angst oder dergleichen erfahren, das Vertrauen hat sich unglaublich schnell entwickelt, sie hat sehr sehr schnell gelernt und führt mit uns einen Alltag als hätten wir sie schon ewig.
Das einzige Spiel was sie bisher beherrscht ist das geworfene Stöckchen/den Ball zurückzubringen. Sie rennt auch mit uns und tobt mit uns über die Wiese, jedoch verliert sie daran (sowie auch beim Stöckchen) nach ca. 5 Min das Interesse. Dann rennt sie zwar noch dem Stock hinterher, aber bricht mittendrin ab und Schnüffelt lieber. Auch wenn ihr bewusst ist, dass dadurch eventuell ein Leckerlie flöten geht Ich möchte sie ja nicht zum Weiterspielen mit Stock zwingen, daher die Idee mit Suchspielen.
Wenn ich das begehrte Leckerlie direkt vor ihrer Nase unter einem Becher verstecke und noch 2 Becher dazustelle und ich dann "Such" sage (ich zeige ihr vorher in welchem Becher das Leckerlie ist - für den Anfang) sitzt sie auch nur vor mir und guckt mich an. Sie bleibt auch so lange sitzen wie ich vor ihr sitze oder stehe.
Mir kommt es so vor, als würde sie sich dann gar nicht mehr trauen auch nur eine Bewegung zu machen.Wird jemand aus dem Verhalten schlau und kann mir Tipps geben?
Ich bin dankbar für jede Antwort -
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Drei Ideen:
1. "Such" kann als Wort recht hart klingen. Vielleicht beeindruckt sie das und sie hält es für ein Verbot?
2. Sie versteht den Ablauf irgendwie falsch. Habt ihr vielleicht das "nein" mit der Methode auf der offenen Handfläche gelernt? Ich könnte mir vorstellen, dass sie da vielleicht Parallelen im Aufbau sieht und jetzt vielleicht denkt, sie darf erstmal nicht dran?
3. Du vermittelst ihr auf irgendeine Art und Weise (körpersprachlich, durch das Hinhalten in deiner Hand, deine direkte Anwesenheit daneben, deine Konzentration auf sie, deine Beschäftigung mit dem Futter, irgendwas), dass das "dein Futter" ist. Vielleicht hat sie einfach aus irgendeinem Grund Angst es für sich zu beanspruchen.
(Vielleicht habt ihr sogar schon was in der Richtung gelernt, dass etwas dein Essen ist?)Meine Versuche würden in die Richtung gehen es hinzulegen, ein freundliches "Such" zu sagen (vielleicht auch "ja such" oder so, irgendwie, dass es weicher und nicht so knapp und forsch klingt?) und mich erstmal abzuwenden. Schau das Leckerchen nicht an, schau sie nicht an, beschäftige dich scheinbar mit irgendetwas anderem. Vielleicht reicht das ja schon... Wende wirklich deinen Oberkörper mit der Schulter von ihr weg und den Blick von ihr ab.
Klappt das nicht würde ich das Ganze steigern. Geh wirklich weg, setz dich auf die Couch und schau Fernsehen oder blätter in einer Zeitschrift. Zu Beginn ein "such" und wenn sie sich nicht beeindrucken lässt kurz vor (oder am Besten, um sie nicht zu erschrecken und abzuhalten) beim Aufnehmen nochmal ein "such" und danach loben (aber auch ruhig, pass auf sie nicht wieder zu verunsichern).Sonst würde mir noch einfallen es zu clickern (wenn sie den nicht kennt mit ruhigem, leisen Lob, konstant ein Wort vielleicht, das sie gut kennt). Jede Annäherung bestätigen, dann wieder ein "such" und den nächsten Schritt bestätigen.
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Danke, Tani88, für deine Ideen
1. Ich sage das "Such" immer ganz ruhig und sanft und sage auch öfter "Ja such Mäuschen such. Es ist alles gut" (<- das beruhigt sie).
2. Nein das haben wir nicht. Immer wenn ich ein Leckerlie in die Hand genommen habe, hat sie es auch bekommen.
Ich halte das Leckerlie, wenn sie suchen soll, auch nicht in der Hand, sondern lege es ein kleines Stück vor ihr auf dem Boden ab und lasse es dann dort liegen.3. Wir haben auch bisher nichts gelernt, was jetzt irgendwie nur uns gehört, wo sie nicht ran darf. Sie weiß, dass das Katzenfutter für die Katzen ist, aber ansonsten sind keine direkten Besitzansprüche unsererseits verteilt.
Ich habe sie die letzten Tage auch etwas intensiver beobachtet und dabei festgestellt, dass sie wirklich nichts tut ohne unsere Bestätigung oder Zutun. Wenn wir vom Gassigehen nach hause kommen, bekommt sie ihr Futter. Stört irgendetwas ihre Futteraufnahme (wie zB Klingeln an der Tür) hört sie auf zu fressen und setzt sich hin und frisst so lange nicht weiter bis wir ihr sagen, dass alles gut ist oder sonst eine positive Stärkung geben. Geben wir ihr diese nicht, sondern verlassen den Raum, bleibt sie zunächst sitzen und folgt uns dann einige Minuten später, ohne weitergefressen zu haben.
Wenn wir zuhause sind bewegt sie sich auch nicht von selbst innerhalb der Wohnung. Bewege ich mich innerhalb der Wohnung, kommt sie manchmal mit oder eben auch nicht, dann bleibt sie am Platz und schläft weiter. Sie geht also auch nicht von alleine ans Fressen oder ans Wasser..
Sie verteidigt auch nichts, was ihr gehört. Man könnte mit ihr aus einem Napf fressen. Ihr Spielzeug könnte man vor ihren Augen einem anderen Hund geben. Draußen kann ich mit dem Stock einfach weglaufen ohne dass sie mir nachkommt um ihn zu holen. Selbst wenn ich sie zum "kämpfen" um den Stock animiere, lässt sie los, sobald ich einen Zug auf den Stock ausübe. Heute habe ich versucht, ihr einen Stock ins Maul zum Rumtragen zu geben, sozusagen "hier, das ist deins". Sie hat ihn nach einem halben Meter fallen lassen und ist weitergelaufen wie vorher.Ich habe so langsam das Gefühl, dass sie bevor sie zu uns kam, entweder eine ziemlich starke Unterwerfung oder Unterdrückung durchmachen musste. Sie beansprucht wirklich nichts für sich und tut wie gesagt nichts von alleine ohne vorher eine positive Bestätigung bekommen zu haben. Beim Leckerlie von alleine aufnehmen ist es da ja auch wieder anders, das macht sie ja gar nicht.
ZitatMeine Versuche würden in die Richtung gehen es hinzulegen, ein freundliches "Such" zu sagen (vielleicht auch "ja such" oder so, irgendwie, dass es weicher und nicht so knapp und forsch klingt?) und mich erstmal abzuwenden. Schau das Leckerchen nicht an, schau sie nicht an, beschäftige dich scheinbar mit irgendetwas anderem. Vielleicht reicht das ja schon... Wende wirklich deinen Oberkörper mit der Schulter von ihr weg und den Blick von ihr ab.
Das habe ich ja gestern schon getan. Habe das Leckerlie hingelegt, ein freundliches "Such Mäuschen Such" gesagt und mich dann abgewandt und ein Buch gelesen, anschließend an den Computer, wo ich mit dem Rücken zu ihr gewandt war. Die Reaktion war, dass sie sich auf den Boden gelegt hat, als ob sie darauf warten würde, dass ich komme und ihr das Leckerlie gebe. -
Hallo.. ich kann mir jetzt auch nur vorstellen, dass sie bei ihremn vorherigen Besitzerin extrem streng gehalten wurde und so etwas einfach nicht machen durfte.. wie z.B. etwas vom Boden zu nehmen.
Irgendwie kriegt sie das jetzt nicht auf die Reihe, dass das erlaubt und sogar erwünscht ist. Sie kommt mir sehr stark verunsichert vor und würde jetzt einfach mal ganz geduldig immer mal kurze Sequenzen mit ihr üben. Vielleicht auch mal ein anderes Leckerchen ( Leberwurst, Käse.. wo sie einfach nicht widerstehen kann ) ausprobieren. -
Huhu!
Weiß sie denn überhaupt was "such" heißt?
Falls nicht kannst Du ihr das denkbar einfach beibringen, indem Du jedes Mal, wenn sie am Boden lang schnüffelt, "fein suchen" sagst und ihr dann ein Leckerchen gibst. Vorausgesetzt sie kennt "fein", vielleicht hast Du ein anderes Lobwort aufgebaut, dann nimmst Du natürlich das Wort.
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Zitat
Hallo.. ich kann mir jetzt auch nur vorstellen, dass sie bei ihremn vorherigen Besitzerin extrem streng gehalten wurde und so etwas einfach nicht machen durfte..
Ich kenne ja den Verkäufer etwas besser. Er ist an sich ein netter Mensch, aber Emmas Vater ist wohl ein nicht ganz so leichter Fall und da herrscht dann eher Unterdrückung als Problemlösung :/
Zumal sie ja auch immer im Rudel auf den hintersten Plätzen war.
Ich habs ja mit Würstchen versucht. Dann werd ich mal ein bisschen rumprobieren, aber ihre schlechten Erfahrungen sind wohl größer, sodass auch das Leckerste vom Leckersten nicht hilft.ZitatVorausgesetzt sie kennt "fein"
Ja, das ist unser Standart-Lobwort.
Danke für den Tipp, werde versuchen das zu trainieren -
So, war gerade mit ihr draußen und hab die Übung mit dem Suchen gemacht. Und bisher hat sie es super aufgenommen, also hat auch weitergeschnüffelt während ich "fein suchen" gesagt habe. Ich denke sie wird das gut in Verbindung bringen können. Sie kam mir dann auch gleich etwas lockerer vor.
Vielleicht muss sie erst wieder lernen, dass sie Hund sein darf.
Ich bin trotzdem weiterhin offen für neue anregende Tipps
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