Sinn und Unsinn von Beschwichtigungssignalen (CS)
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Zitat
Für mich dienen Beschwichtigungssignale zwischen Hunden dazu, dem Gegenüber deutlich zu machen, dass es sich um friedliche Absichten handelt und um sich selbst zu beruhigen und um dem andern Indivduum Freundlichkeit und friedliche Absichten zu vermitteln.
Einen ziehen wir schonmal ab, der ist doppelt (ja, ich bin mit Dalli-Dalli groß geworden
)
Warum sollte sich ein Hund selbst beruhigen (dafür gibts Verhaltensstörungen / Stereotypien) !!??Was du meinst, ist ein submissives, ein unterwürfiges Verhalten - eine Möglichkeit, einem anderen Hund zu begegnen und "friedliche Absichten" zu demonstrieren. Hat aber nix mit Beschwichtigung zu tun.
Die braucht Hund nur, wenn er Ärger vermeiden will, wenn er Opfer eines Angriffs werden könnte und mit Hilfe z.b. "sich klein machen" oder "LI - züngeln" deeskallierend wirkt.ZitatEs gibt zwei Arten, einmal wird Kontakt gewünscht und einmal wird Distanz gewünscht und dabei wird sich auch nicht jedesmal völlig ergeben.
Wir reden hier von BeschwichtigungssignalenZitatHunde verwenden CS auch bei uns Menschen <- klar, unsereiner schimpft und Hundchen beschwichtigt, korrekt und ältere Hunde verwenden sie bei Welpen, ganz besonders bezeichnend ist hierfür das Kopf abwenden (distanz vergrößerndes Verhalten) oder ein freundliches Gesicht und das Kleinmachen ode seitl. Abwenden des Körpers (Distanz verringerndes Verhalten). <- Das hat nichts mit Beschwichtigung zu tun !!
ZitatVielleicht glaubst du es ja nicht, aber bei uns war es nicht völlig fatal,
im Gegenteil!
Außerdem muss man nat. wissen, welches Signal welche Wirkung hat.
Mit einem Kopf abwenden kann ich nicht erwarten, dass mein Welpe schneller zu mir kommt obwohl ich ihm körpersprachlich das Gegenteil sage.Der Welpe kommt aber nicht zu dir, weil du "beschwichtigst" !
Körpersprache ist etwas sehr Wichtiges im Umgang mit Hunden, aber die allerwenigsten Handlungen dienen der Beschwichtigung. Und von Mensch zu Hund definitiv gar nicht. Gähnen btw gehört nicht zu den Beschwichtigungssignalen ;-)Gruß, staffy
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Hi
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Wie gesagt, das ist wahrscheinlich Auslegungssache, was jetzt nun genau Beschwichtigungssignale sind und was nicht und wir scheinen da unterschiedl. Vorstellungen zu haben.
ZitatWarum sollte sich ein Hund selbst beruhigen (dafür gibts Verhaltensstörungen / Stereotypien) !!??
Was du meinst, ist ein submissives, ein unterwürfiges Verhalten - eine Möglichkeit, einem anderen Hund zu begegnen und "friedliche Absichten" zu demonstrieren. Hat aber nix mit Beschwichtigung zu tun.
Die braucht Hund nur, wenn er Ärger vermeiden will, wenn er Opfer eines Angriffs werden könnte und mit Hilfe z.b. "sich klein machen" oder "LI - züngeln" deeskallierend wirkt.Hmmm ich zähle submissives Verhalten mit unter Beschwichtigungssignale, man kann natürlich auch versuchen alles einzeln zu trennen und für jedes Verhalten eine andere Rubrik benennen.
Das finde ich aber blödsinn, da man nicht alles noch komplizierter machen sollte, als es ist.
CS werden in Stresssituationen vom Hund gezeigt, in denen er sich von seinem Gegenüber bedroht fühlt oder durch diesen verunsichert wird und ja, es gibt dabei zwei verschieden Typen ......
Einmal soll Distanz geschaffen werden durch z.B. Blick, Kopf oder Körper abwenden, Erstarren, Bogen laufen, Urinieren usw.....
Und einmal soll die Distanz verringert werden, obwohl der Hund sich nicht ganz sicher ist z.B. Züngeln, teilweise Schwanzwedeln (hier kommt es noch auf andere Signale an), Demutsgesten, Vorderkörpertiefstellung, Pföteln, submissives Grinsen usw......
Und auch wenn es noch andere Verhaltensweisen vom Hund bezüglich des Stressabbaus gibt, gehen viele davon aus, dass CS auch dazu dienen um sich selbst zu beruhigen und Stress zu verringern.ZitatDer Welpe kommt aber nicht zu dir, weil du "beschwichtigst" !
Körpersprache ist etwas sehr Wichtiges im Umgang mit Hunden, aber die allerwenigsten Handlungen dienen der Beschwichtigung. Und von Mensch zu Hund definitiv gar nicht. Gähnen btw gehört nicht zu den BeschwichtigungssignalenOK aber jetzt widersprichst du dich ein wenig.... wenn ich mit meiner Körpersprache den Hund def. gar nicht Beschwichtigen kann, dann wäre es doch völlig egal, ob ich diese Signale verwende.
Ich kann völlig verstehen, wenn du sagst, dass es fatal wäre wenn ich einen unsicheren Hund nicht führe "sondern mich noch auf den Rücken schmeiße", aber wie schon gesagt, würde ich das nie in einer Situation machen, in der der Welpe/ oder auch ältere Hund eine klare Führung benötigt.
Sondern nur in Situationen zwischen dem Welpen und mir.
Beispiel: der Welpe ist unsicher, ob er jetzt zu mir kommen kann oder ob er jetzt wirklich an dem Seil ziehen soll, dass ich ihm zum Spielen hin halte, also mache ich mich klein und drehe mich etwas zur Seite und fordere ihn zum Spielen auf.
Ich denke schon, dass Hunde diese Signale, nach so vielen Jahren der Domestikation, verstehen und ich könnte noch ewig mehr Beispiele aufzählen, in der man Teile der hündischen Körpersprache als Mensch verwendet, egal ob Bewusst oder Unbewusst.Ich danke dir für diese schöne Disskussion
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calming signals sind beruhigungssignale. diese werden AUSSCHLIESSLICH vom sicheren hund gegenüber dem unsicheren ausgesendet, um die situation zu entschärfen. niemals andersrum.
bsp. junghundunterwirft sich aktiv, althund dreht den kopp wech.
beschwichtigungssignale (wie z.b. signale der aktiven unterwerfung, wie z.b. die infantile babystirn und das dazugehörige pföteln) werden von unsicheren hunden gegenüber den sicheren ausgeführt, um diese mit möglichst infantilen verhaltensweisen davon zu überzeugen, dass sie kleine brötchen backen wollen.
beschwichtigungssignale sucht man beim sicheren hund in einer solchen situation vergeblich
allerdings gibt es durchaus hunde, die beschwichtigungssignale stark instrumentalisieren, um ihre bedürfnisse durchzusetzen (die schlauen racker).
solche signale in einer für den eigenen hund gefährlichen situation zu zeigen würde ihn extrem verunsichern udn macht, meiner meinung nach, überhaupt keinen sinn.
beruhigungssignale auszusenden (wie z.b. kopfabwenden beim mundwinkellecken) schon eher.
denn wir sollten doch der sichere part in der mensch-hunde-beziehung sein, oder?
allerdings: ein signal hat in einer singulären vereinzelten form nicht seine eigentliche bedeutung. viele signale, die ganzheitlich mit dem ganzen körper gezeigt werden, zeigen, was der hund ausdrücken möchte. und da wir nicht der lage sein werden, eine babystirn zu machen, sowie dabei zu pföteln und die augen aufzureißen werden wir wohl niemals hündische beschwichtigungssignale senden können.
was wir aber als mensch können bzw. lernen können, ist selbstbewusst voran zu schreiten und dem eigenen hund zu zeigen, dass wir das regeln.
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artgerecht mit einem hund kommunizieren kann nur ein anderer hund (sofern der richtig tickt). ein mensch ist immernoch ein mensch und sollte es auch bleiben.
klar kann ich durch mein verhalten oder gesten das verhalten meines hundes beeinflussen, aber ich werde es in keinster weise so machen können wie ein anderer hund.
ich halte diese ganzen cs hype inzwischen für zu übertrieben.der hund hat seit jahrhunderten zeit gehabt den menschen als menschen zu lesen, mein hund würd mich blöd angucken wenn ich mich vor ihn schmeissen würde und mir die mund ablecken.
man kann durch kleine bewegungen oder sich kleiner machen natürlich das verhalten des hundes beeinflussen, ich hab z.b festgestellt das kommandos wie hier oder geh da hin oder mach platz besser funktionieren wenn man z.b die hand in die richtig ausstreckt (ich weiss für manchen keine große weisheit, aber für mich wars neu).
oder das kontrollieren der stimme..macht auch viel aus.
wenn ich z.b merke das eine hundebegegnung unter spannung steht ruf ich entweder meine kröte zu mir oder stelle mich zwischen die hunde, entspannt die situation auch. und ich brauch dafür nicht züngeln oder ähnliches zu machen. -
marta, wozu sollte man (auch aus hundesicht) in einer solchen situation züngeln? eine licking-intention von einem höher gestellten, sicheren tier macht sowieso nur wirklich sinn, wenn dieses dem kontrahenten zeigen möchte, dass der konflikt beendet ist und es trotzdem bleiben darf (mal abgesehen davon, dass eine korrekt ausgeführte licking-intention wohl nur von hunden/wölfen und naja vielleicht noch vom ollen shaun ausgeführt werden kann...).
stimmt das verhältnis nicht (ist man eben nicht der sichere part), könnte eine solche geste auch als mischmotiviertes defensivdrohen verstanden werden...in einer solchen situation (um den eigenen hund zu retten) wär das absolut quatsch.
wozu sollte man eine solche botschaft einem fremdhund gegenüber aussenden?
ich denke schon, dass ein paar körpersprachliche regeln universal gelten: wie z.b. das fixieren als drohverhalten (wird von menschen, hunden und anderen tieren teiweilse als sehr bedrohlich empfunden) oder eine sichere körperhaltung als ausdruck von vitalität, kraft und führungspersönlichkeit. auch das entschärfende blickabwenden ist unter menschen sehr verbreitet und wird sowohl von ihnen, als auch von hunden verstanden.
und es gibt durchaus hunde, die noch sehr empfindlich auf körpersprache des menschen reagieren.
anouk z.b. ist da nicht sooo empfindlich: anstarren verzeiht sie menschen durchaus, nimmt das nicht so krumm.
luca hingegen sieht ein menschliches fixieren als absolute kampfansage an
auf seine körpersprache zu achten, klar und vor allen dingen bewusst (!!!) mit seinem körper in menschlichen körpersprachlichen signalen zu kommunizieren (wre kann das schon? aufrecht gehen, klare körpersprachliche untermalung der eigenen intention) und dabei hundliche signale nicht außer acht zu lassen (z.b. hund nicht unbedingt durch affenumarmungen zu bedrängen, von oben herab zu knuddeln, zu fixieren etc.) ist wahrscheinlich ein sehr guter weg.
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mir erschliesst sich generell der sinn vom züngeln von menschen nicht, wie das ja doch manch einer trainer trainiert.
das züngeln zwischen hunden ist verständlich, aber wieso soll sich ein mensch zwischen hunde stellen und züngeln (egal welchen hund er jetzt anzüngelt).es wird einfach viel zu oft beim verhalten eines hundes cs gesehen, einfach durch den hype der darum im moment herrscht.
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Da drängt sich mir gerade eine Frage auf. Da ja gerade hier vom "Züngeln" gesprochen wird. Kann ein Hund denn überhaupt ein unwillkürliches Züngeln seines Halters in einer Situation von einem willkürlichen Züngeln unterscheiden? Ich weiß, dass Hunde sehr gute Beobachter sind und würde willkürlich gesetzte Signale den Hund nicht durcheinander bringen, wenn man es unwillkürlich macht?
Ich hoffe man versteht mein Kauderwelsch.
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Zitat
calming signals sind beruhigungssignale. diese werden AUSSCHLIESSLICH vom sicheren hund gegenüber dem unsicheren ausgesendet, um die situation zu entschärfen. niemals andersrum.
bsp. junghundunterwirft sich aktiv, althund dreht den kopp wech.
beschwichtigungssignale (wie z.b. signale der aktiven unterwerfung, wie z.b. die infantile babystirn und das dazugehörige pföteln) werden von unsicheren hunden gegenüber den sicheren ausgeführt, um diese mit möglichst infantilen verhaltensweisen davon zu überzeugen, dass sie kleine brötchen backen wollen.
Das ist ja wieder eine ganz andere Definition
Ich hatte es daher in Distanz vergrößernde und Distanz verringernde Signale unterteilt.....zumindestens kenne ich es so, dass "Beschwichtigungssignale" einfach die deutsche Bezeichnung für "Calming Signals" ist.
Darf ich fragen, wo ich etwas darüber nachlesen könnte oder hast evtl. du einen Buchtipp für mich, da wäre ich sehr dankbar dafür.Die Unterscheidung bekommt ein Hund schon hin, denke ich.... aber ist es notwendig?
Ich muss mit meinem Hund nicht hündisch sprechen, aber es ist von Vorteil, wenn man weiß, wie Hunde ihre Körpersprache einsetzten und man sich es ein wenig zu nutze macht.
Der Hund lernt schneller, wird sicherer und vertraut seinem Besitzer auch schneller, zumindest habe ich diese Erfahrungen gemacht.Ich denke auch nicht, dass irgend jemand hier zu hause seinen Hund anknurrt, weil er mit irgendetwas aufhören soll.... das finde ich dann auch übertrieben
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Oh, wenn ich den Mund vollhabe, "knurre" ich Hund und Kater auch schon mal an. Doch ich denke das meine Tiere genug Intelligenz an den Tag legen zu kapieren, dass ich nicht versuche auf ihre Sprache zu kommunizieren.
Ich spreche mit meinem Hund auch nicht Hündisch, denn mein Hund hat von Anfang an gelernt Menschensprache zu begreifen. Ich frage mich nur ob Hunde die von ihren Menschen das Züngeln als Signal beigebracht bekommen nicht vielleicht auch durcheinander geraten, wenn der Mensch es mal unwillkürlich macht.
Wie es zB meinem Hund passiert. Mein Kommando zum auflösen eines Kommandos ist "Okay". Nur passiert es tatsächlich, dass ich mit Hund zB unterwegs bin, ihn ins Hier (also leichte Form des Fußgehens) rufe und mich mit jemanden unterhalte und dabei ausversehen (und manchmal auch von mir unbemerkt) das Wörtchen okay benutze und mein Hund das Kommando als aufgelöst erachtet. Selbst aus einem komplexen Satz heraus nimmt er das Wort wahr.
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Zitat
Das ist ja wieder eine ganz andere Definition
Ich hatte es daher in Distanz vergrößernde und Distanz verringernde Signale unterteilt.....zumindestens kenne ich es so, dass "Beschwichtigungssignale" einfach die deutsche Bezeichnung für "Calming Signals" ist.
Darf ich fragen, wo ich etwas darüber nachlesen könnte oder hast evtl. du einen Buchtipp für mich, da wäre ich sehr dankbar dafür.Es ist eben keine Definitionssache, sondern genaustens festgelegt, was welche Bedeutung hat.
Die Übersetzung von Calming Signals in Beschwichtigungssignale war der erste kapitale Fehler der begangen wurde. Denn beide haben verschiedene Bedeutungen.
Du kennst vermutlich den ursprünglichen Thread nicht, wegen dem ich damals diesen hier eröffnet habe.Nachlesen kannst du u.a. in den Büchern von Dorit Feddersen-Petersen, der Diplomarbeit von Mira Meyer.
Gruß, staffy
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