Mein Hund soll zum Wesenstest

  • Liebe Foren-Mitglieder,


    wir haben wieder einmal ein Problem in unserer Nachbarschaft. Während wir mit allen Nachbarn und selbst mit den vielen Kindern in der Kindertagesstätte in unserer Nähe überhaupt keine Probleme haben und alle unsere Hunde lieben, hat sich mal wieder jemand gefunden, der uns das Leben versauen will.
    Kurz die Vorgeschichte: Ich war mit meinem Mischling Buster vor dem Frühstück auf dem Weg um den Block. Er ist ein Border Collie-Labrador-Mischling, ist schwarz mit einem weißen Fleck auf der Brust und hat längeres, zotteliges Fell. Anfang Mai wird er 10 Jahre alt und seit einem halben Jahr hat er immer mal wieder Lipome. Eines saß ihm in der Achsel des rechten Vorderlaufes und hinderte ihn mehr und mehr am Laufen. Wir hatten schon einen Termin für die Operation gemacht und führten unsere Hunde nur noch einzeln Gassi. Unser Wolfhund findet Busters Tempo nämlich viel zu langsam und fängt an zu quängeln.
    Da wir an der KiTa vorbei mussten, führte ich Buster an der Leine. Darum sind wir vor einigen Monaten von einer Erzieherin gebeten worden, ganz freundlich und höflich. Buster ist zwar ein sehr ausgeglichener Hund, der mit lauten, herum rennenden Kindern kein Problem hat, aber natürlich kamen wir der Bitte der Erzieherin nach und halten uns bis heute daran.
    An dem Tag, um den es geht, war ich also wieder mit meinem humpelnden Mischling an der Leine spazieren. Wir bogen um eine Ecke und passierten ein Gebüsch, als plötzlich von der Seite ein kleiner, struppiger, grau-beiger Hund laut kläffend angeschossen kam. Ich sah nur, wie er sich in Busters Hinterlauf verbiss und hörte meinen Hund aufjaulen. Er brach zur Seite weg und wollte wohl versuchen, nach dem anderen Hund zu schnappen. Dies erachte ich in Anbetracht der Situation als vollkommen legitim und nachvollziehbar.
    Buster erwischte den anderen Hund jedoch nicht, denn ich hatte schon meinen Arm dazwischen. Der kleine Hund trug kein Halsband, deswegen griff ich ihn im Nackenfell und wollte ihn von meinem Hund runter ziehen. Er ließ auch von Buster ab und schnappte stattdessen in meinen Arm. Ich stieß den Hund von mir und da stand auch schon die Besitzerin bei uns, die mich hysterisch lautstark beschimpfte, was mir einfiele, ihren Hund so zu misshandeln. Ich war so erschrocken über das alles, daß ich nicht fähig war, sie anzubrüllen. Ich konnte nur auf meinen am Boden liegenden, blutenden Hund zeigen und zeigte ihr auch meinen blutigen Arm. Sie war der Meinung, mein eigener Hund hätte mich gebissen und zudem hätte auch mein Hund eine Beißerei angefangen. Ich sagte ihr, daß ich zum Tierarzt fahren und meinen Hund versorgen lassen müsse und sie mir ihre Andresse oder Telefonnummer geben solle, damit ich ihr die Rechnung zukommen lassen kann und sie oder ihre Versicherung für die Kosten aufkommt. Aber sie weigerte sich. Stattdessen wollte sie meine Daten haben, um mich bei der Polizei anzeigen zu können. Ich schrieb ihr meinen Namen, meine Adresse und meine Telefonnummern auf und wünschte ihr viel Glück bei dem Versuch, irgendetwas zu erreichen. Ihr Hund hatte nicht einen Kratzer und bellte die ganze Zeit lautstark. Die Frau hatte ihn auf den Arm genommen und machte auf mich den Eindruck, als ob sie ihn beschützen wolle.
    Wir trennten uns und ich versuchte, Buster zum Laufen zu bewegen. Er jaulte fürchterlich und wollte sich immer am Bein lecken. Ich rief meinen Mann an, der uns mit dem Auto abholte und zum Tierarzt fuhr. Meine eigene Verletzung war mir ganz egal, ich hatte Angst um meinen Hund!
    Ich musste Buster beim Arzt lassen. Der Biss musste genäht werden und dafür mussten sie Buster in Narkose legen. Ich sollte in der Zwischenzeit zum Arzt gehen und meinen Arm behandeln lassen, da dieser sich entzünden könnte und ich mir einen Befund für die Anzeige holen sollte. Das tat ich. Die Verletzung an meinem Arm war nicht so schlimm wie Busters und musste nicht genäht werden. Mein Arm wurde verbunden und ich bekam Antibiotika verschrieben.
    Nachmittags erstattete ich Anzeige bei der Polizei. Mir wurden gute Chancen zugesprochen, wenn es sich wirklich so abgespielt hatte, wie ich schilderte und ich hoffte, daß die Frau sich bald bei der Polizei melden würde, damit sie bestraft werden konnte. Aber es kam ganz anders. Sie war bei der Polizei und zeigte mich an. Sie sagte aus, mein Hund sei ohne Leine bei mir gelaufen, sie mit ihrem Hund an der Leine auf der anderen Straßenseite. Wir hätten die Straßenseite gewechselt und mein Hund hätte ihren fixiert und geknurrt. Ihr Hund hätte Schutz hinter ihr gesucht und als sie uns passierten, hätte mein Hund Zähne fletschend nach ihrem geschnappt, wogegen sich ihrer zur Wehr setzte. Ich hätte daneben gestanden und erst sehr spät eingeschritten, wobei mein Hund mich in den Arm gebissen hätte. Dann hätte ich ihren Hund im Nacken gegriffen und zwischen zwei parkende Autos geschleudert. Dabei habe er sich die Pfote geprellt und hätte überfahren werden können.
    Wir hatten vor ein paar Monaten schon mal einen Fall, als ein Cocker Spaniel unsere Hunde angegriffen hat. Buster war damals nicht aggressiv geworden, sondern hatte sich nur schützend zwischen uns und den Hund gestellt und gebellt. Dieser Vorfall war auch der Polizei bekannt. Sie sagen nun, mein Hund sei wiederholt aggressiv aufgefallen und solle nun zum Wesenstest! Dabei hat er nichts getan. Er konnte doch kaum laufen und wir haben den anderen Hund gar nicht gesehen. Der andere Hund hatte keine Bissspuren, ihm wurde kein Haar gekrümmt und ich habe ihn nur weggestoßen, weil er mich gebissen hat. Ich habe alle Befunde als Beweis abgegeben, es ist doch eindeutig! Nun haben wir heute im Ort Zettel ausgehängt, daß wir Zeugen für den Fall suchen. Vielleicht hat jemand etwas gesehen und kann bestätigen, daß Buster nichts getan hat. Was kann ich noch tun?


    Entschuldigt den langen Text. Ich wollte genau ausführen, was passiert ist, damit ihr passend antworten könnt.


    LG Jo

  • ich würde mir einen guten anwalt suchen.


    im grunde steht in beiden fällen aussage gegen aussage, aber da dein hund zum zweiten mal in solche eine situation verwickelt war, will das amt sicher gehen das es eben nicht von deinem hund aus geht.


    ich mein blöd gesagt aber wenn dein hund keine probleme macht, dann wird auch ein wesentest nix schlimmes sein.

  • Ich habe keine Angst vor dem Wesenstest. Den würde er bestehen, das weiß ich. Ich verstehe nur nicht, warum mein Hund zu diesem Test soll, wenn ein anderer ihn gebissen hat. Weil der eine klein und süß ist und meiner groß und schwarz?

  • Zitat

    Ich habe keine Angst vor dem Wesenstest. Den würde er bestehen, das weiß ich. Ich verstehe nur nicht, warum mein Hund zu diesem Test soll, wenn ein anderer ihn gebissen hat. Weil der eine klein und süß ist und meiner groß und schwarz?


    Blöde Situation.


    Ich denke, Du hast einen Nachteil deshalb, weil DU Deine Daten an die Frau gegeben hast. Vermutlich wäre es besser gewesen, statt dessen die Polizei zu rufen mit der Begründung, dass SIE Dir ihre Daten nicht gegeben möchte, obwohl IHR Hund angegriffen und gebissen hat. Aber ich verstehe natürlich, dass Du einfach in Sorge um Deinen Hund warst.


    Wenn es für den aktuellen Vorfall keine Zeugen geben sollte, dann versuche doch, zumindest Zeugen dafür zu finden, dass an dieser Stelle - eben weil da die KITA ist - Deine Hunde immer angeleint sind. Vielleicht hilft das ja schon.


    Viel Erfolg.


    Liebe Grüße und natürlich gute Besserung an Euch beide!


    Doris

  • Zitat

    Ich habe keine Angst vor dem Wesenstest. Den würde er bestehen, das weiß ich. Ich verstehe nur nicht, warum mein Hund zu diesem Test soll, wenn ein anderer ihn gebissen hat. Weil der eine klein und süß ist und meiner groß und schwarz?


    weil dein hund in recht kurzer zeit in zwei mehr oder weniger gleich ablaufenden - laut deiner aussage - vorfällen verwickelt war.
    das amt will doch nur sicher gehen ob und was da nicht stimmte.
    ist blöd für dich, aber ich kanns irgendwie verstehen das man die sicherheit haben will, dass es doch nicht von deinem hund ausgeht.


    stell dir mal vor es werden vorfälle von einem hund gemeldet der wirklich böse ist und dem würde man nicht nachgehen und es schlimmeres passiert?

  • Zitat

    Ich denke, Du hast einen Nachteil deshalb, weil DU Deine Daten an die Frau gegeben hast. Vermutlich wäre es besser gewesen, statt dessen die Polizei zu rufen mit der Begründung, dass SIE Dir ihre Daten nicht gegeben möchte, obwohl IHR Hund angegriffen und gebissen hat. Aber ich verstehe natürlich, dass Du einfach in Sorge um Deinen Hund warst.


    Wenn die ihre Daten nicht rausrücken wollte, hätte sie meine auch nicht gekriegt.
    Was die da macht, ist hinterhältig. Ich hoffe, sie kommt damit nicht durch. Gute Besswerung für euch!

  • Zitat

    Weil der eine klein und süß ist und meiner groß und schwarz?


    Ist doch immer das selbe. Man, ihr tut mir so leid, das ist mein persönlicher Albtraum!!!
    Ich kann euch auch nur zu einem guten Anwalt raten. Hoffentlich finden sich Zeugen!


    Hier sind auf jedenfall alle Daumen und Pfoten gedrückt.
    Halt uns auf dem laufenden!


    Liebe Grüße

  • Mensch, das ist ja ne doofe Geschichte :???:


    Hast Du die andere HH nochmal gesehen auf dieser Strecke? Oder gibt es vielleicht andere, die sie kennen und vielleicht wissen, ob sie ihren Hund immer ohne Leine und Halsband laufen lässt und ob der vielleicht auch schon auf andere Hunde gestürzt ist? Die hat sich bestimmt gedacht, schnell anzeigen, bevor ich eine Anzeige kriege. Und Du und Dein Hund müssen nun in den sauren Apfel beissen. Ohne Zeugen ist das natürlich blöd. Wer muß denn den Wesenstest bezahlen? Anwalt könnte echt nicht schaden.


    LG

  • Ist deine Bissverletzung genau dokumentiert worden? Evtl. kannst du darüber auch nachweisen, dass - aufgrund des "Bissmusters", Zahnabstands o. ä. - der Biss gar nicht von deinem eigenen Hund stammen kann? Damit wäre ja zumindest dieser Teil der Geschichte der Dame widerlegt...

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