Kontrolle ohne Leine

    Hallo, ich hoffe es gibt jemanden der mir helfen kann
    Leider besitze ich selber keinen Hund, bin allerdings vor gut 4-5 Monaten nach Thüringen gezogen.
    Hier lernte ich die Hündin meiner Vermieter kennen.
    Sophie ist ein ca 4 Jahre alter Straßenhund aus Ungarn und im Mai letzten Jahrers nach DT gekommen.
    Da ich abend nicht nur zuhause rumsitzen wollte hab ich sie mir "ausgeliehen" um auch mal rauszukommen.
    Und ich muss sagen...ich war geschockt. Sie trug einen Würger, ging so gut wie gar nicht an der Leine und ist auf alles was mehr als 2 Beine hat losgegangen.
    Der erste Spaziergang war die Hölle. Sie ist auf die Straße gerannt und dem ersten Hund den wir begegneten ging sie mit lautem geknurre an die Kehle.


    Das hat sich gelegt. Mitlerweile hab ich ein normales Halsband besorgt und auch die Sache mit der Straße ist unterkontrolle. Auch anderen Hunden gegenüber dreht sie nicht mehr so ab.


    Aber wie bekomm ich sie dazu zu kommen, wenn ich sie rufe?
    Bisher hab ich sie nicht von der Leine abgemacht was mir eig. auch leid tut, sie ist ein fröhlicher Hund, der auch mal über das Feld rennen will und nicht nur in einem Radius von 5 m.
    An der Leine klappt es meistens, das sie kommt wenn ich sie rufe, aber sie geht oft stiften vom Grundstück und da kann man rufen, pfeiffen, brüllen wie man will -.-
    Hat jemand einen Rat?????

    Juhu


    erstmal herzlich Willkommen hier.


    Ich find es toll das du dich um die Hündin kümmerst, ihr auch Erziehung zukommen lässt. Scheinbar habt ihr zusammen ja auch schon das ein oder andere Problem geknackt. Hast du vielleicht eine Schleppleine (10m, 15m o. 20m) für sie? Dann könnte sie sich erstmal auf einem etwas größeren Radius bewegen. Dann würde ich versuchen sie an der Schlepp erstmal bei wenig Ablenkung zu rufen und sobald sie sich auf den Weg zu dir macht sie sogesagt "anfeuern". Das nennt man doppelter Rückruf. Kann dir sicher Jemand Anders noch besser erklären. Sobald sie bei dir ist loben und wieder laufen lassen. Das halt immer wieder. Wenn das gut sitzt bei kleiner Ablenkung, dann bei immer mehr Ablenkung. Wenn sie stiften geht würde ich sie nicht abmachen bevor das sitzt.


    Liebe Grüße

    Weißt du, ob der Besitzer schon ein zuverlässiges Rückrufkommando hat? Wenn ja, würde ich dieses nehmen, aber Anfangs nochmal in gesicherter Umgebung ausprobieren, ob sie auch auf dich hört - sonst neu trainieren.
    Wenn sie noch kein zuverlässiges RR-Kommando kennt, würde ich ein neues aufbauen - am Besten ein Wort, dass sonst nicht benutzt wird (z.B. in einer Fremdsprache).


    Wenn du denn RR neu aufbauen musst, musst du in ganz kleinen Schritten vorgehen:
    - verknüpfe das RR-Kommando mit etwas tollem (Fressen, Streicheln, Spielen,...)
    - sage das Kommando, wenn sie eh grad zu dir kommt (am besten aus kurzer Entfernung)
    - sage das Kommando beim gesamten Training nur, wenn du dir absolut sicher bist, dass sie kommen wird!
    - rufe sie aus kurzer Entfernung bei kaum Ablenkung
    - langsam die Ablenkung steigern


    Am Besten wäre es, wenn du fürs anfängliche Training eingezäunte Gebiete (Garten) nehmen könntest, bzw. kannst du auch (ganz am Anfang) im Haus trainieren.


    Nebenbei, würde ich auf jedem Spaziergang jede Kontaktaufnahme (zu dir schauen, auf dich warten, zu dir kommen,...) der Hündin zu dir belohnen (Leckerchen, Stimme, Streicheln, Blick,...).


    Ich hab hier mal ein paar Threads in dem der RR thematisiert wird, vielleicht helfen sie dir:


    https://www.dogforum.de/der-doppelte-ruckruf-t126830.html
    https://www.dogforum.de/aus-re…ssig-abrufen-t125661.html
    https://www.dogforum.de/auf-pfeife-kordinieren-t108184.html
    https://www.dogforum.de/was-ma…-nicht-kommt-t142657.html


    und dieser Thread könnte auch interessant für dich sein:
    https://www.dogforum.de/infos-…inen-training-t61353.html


    Ach so, hat der Besitzer dir das Ableinen der Hündin überhaupt erlaubt? Wenn er nicht möchte, dass du sie ableinst, musst du das leider akzeptieren...


    lg

    Hallihallo,
    ich kann dir als generelln Überblick über Hundeerziehung und auch speziell für den Aufbau des Rückrufs das Buch "Hundeschule" von Viviane Theby empfehlen. Es stellt ersteinmal die Lerntheorien vor und behandelt dann in Kleinen "Praxis"-Abschnitten die wichtigsten Alltagskommandos (Nein, Komm, Sitz, Platz, Leinenführigkeit).


    Damit hast du etwas Grundwissen an der Hand und kannst dann gezielt auf die Situationen im Alltag reagieren. :-)

    Was sagt denn der Besitzer des Hundes zu deinen Ableinplänen? Bevor du
    überhaupt irgendwas in der Richtung probierst kläre das unbedingt.
    Was ist wenn der Hund abhaut und einen Unfall verursacht. Besteht für den Hund
    eine Haftpflichtversicherung und was steht darin?

    Erstmal vielen Dank, für die tollen Tipps^^
    Also dem Besi ist es scheinbar egal, was ich mit ihr mache....der gibt mir frei Hand für alles.
    Ich hab ein paar von euren Tipps ausprobiert, und war begeistert^^
    Vor allem der Kommi mit der LW hat mir geholfen, nun ist immer ein Ball in der Jackentasche dabei (VIELEN DANK)
    Die Idee mit der Belohnung bei jeder Kontaktaufnahme fand ich richtig super....allerdings blieb Madame aller 5 Meter stehen und erwartete neues Futter (das war sehr hinderlich beim rennen xD)
    ansonstzen denk ich, haben wir es jetzt fast gelöst....angeleint kommt sie immer auf komando und ohne Leine...naja, sagen wir mal, sie hat viel von einer Katze...ich kann kommen, muss aber nich xD


    Nun haben sich aber neue Probleme aufgetan... das größte ist, das sie mir bei jedem Leckerchen in die Finger beist,
    mit aller kraft, das hat schon mehrmals zu blutigen Kratzern geführt und auch zu einem gebrochenen Finger.... es ist,a ls ob sie meine Finger gar nicht bemerken würde/ ignoriert
    Ihre Besitzer geben Leckerchen nur über werfen...
    auch auf die gefahr zu nerven...hat jemand eine Idee? ich mag meine Finger nämlich eigentlich sehr gern :headbash:

    Leckerlie in die Faust, hin halten und Zähne zusammen beissen. Hackt sie zu, Zähne zusammen beissen :p Falls du irgendwas machen möchtest in dem Moment (und falls sie darauf reagiert): aufquietschen oder grollendes "hey", was sie halt besser annimmt. Die Faust wird nicht zurück gezogen, sondern bleibt genau da, wo sie ist. Der eigentliche Trick besteht darin, dass der Hund nur das Leckerlie aus der Faust bekommt (am besten raus lutschen lassen, sonst langsam rausschieben, nicht Faust einfach auf machen), wenn sie ganz vorsichtig ist. Also probieren lassen, Indianer kennen keinen Schmerz, und sie die Erfahrung machen lassen, wie sie ans Leckerlie kommt und wie nicht. Unterstützend, wenn sie gerade aufgedreht ist, kannst du dann, wenn sie das Grundprinzip verstanden hat, beim Faust hin halten in ganz ruhigem (!) Tonfall "laaaangsam" sagen oder sonst was ganz ruhiges, was sie daran erinnert, ebenfalls ruhig zu agieren. Und bloß nie Futter zuwerfen, das fördert dieses "schnappen" danach, klar...


    Alternativ zur Faust, für Fortgeschrittene, Futter zwischen zwei Finger nehmen.

    Leckerchen weglassen und über Spiel belohnen und so wie Lucy_Lou beschreibt
    ion ruhiger Situation üben. Aber ich würde mich dabei nicht beißen lassen, wird
    sie aber vermutlich auch gar nicht. Ich würde aber eher das Futter dann von der
    flachen Hand geben und nur wenn sie ganz ruhig ist. Du kannst ihr auch beibringen,
    dass sie den Keks nur bekommt wenn sie dich anschaut.
    Beißen in die Faust oder kratzen mit der Pfote oder ähnliches mit Nein verbieten.


    Und natürlich keine Leckerli zuwerfen in der nächsten Zeit, später kann man das als
    Trick üben, dann aber mit entsprechendem Kommando.


    :gut: genau so!

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