Hunde - Opa als Zweithund?

  • Hallo Zusammen,


    wir haben aktuell einen 4,5jahre alten Rotti-Rüden. Ein lieber Kerl, manchmal mit typischem Sturkopf, aber ansonsten bereitet er uns keinerlei Probleme.
    Er ist mit allen anderen Hunden verträglich, bleibt alleine und ist wirklich unkompliziert.


    Durch Zufall haben wir von einem 12Jahre alten Golden Retriever Rüden erfahren, der auf seine alten Tage eine neue Bleibe sucht. Wir haben uns irgendwie verliebt.


    Ich stelle mir nun die Frage, ob es für so einen alten Hund überhaupt noch möglich ist, sich richtig gut in einem neuen Heim einzuleben?


    Seine Besitzer beschreiben ihn als genügsam, aber so sehr wir uns auch bemühen werden, wir können ihm natürlich nicht zu 100% dieselben Bedingungen bieten! Er hat bisher 11Jahre bei seinen Leuten gelebt.
    Ich habe keine Bedenken wegen Platz, Zeit oder Konflikten zwischen den Hunden. Meine größte Sorge ist wirklich, dass der Senior die Umstellung nicht verkraftet und er ist nun wirklich nicht der jüngste Kerl.
    Im schlimmsten Fall, könnte er nichts mehr fressen, vor Trauer zerbrechen usw.


    Hat jemand Erfahrungen mit einem solchen Wechsel?

  • Wir haben uns natürlich schon ausführlich über den Hund informiert:
    Er ist altersbedingt schlapp und träge, mag nicht mehr so viel Gassi gehen, lieber im Garten in der Sonne liegen (das können wir ihm bieten)
    Treppensteigen sollte vermieden werden (kein Problem,unser Rotti darf auch nur ins Erdgeschoss im Haus, Dachgeschoss ist sowieso tabu).
    Hören tut er nicht mehr besonders, reagiert aber prima auf Handzeichen (ehemaliger Therapiehund)
    An zwei Stellen wächst das Fell nicht mehr richtig und er hat einen Zahnfleichtumor (alles vom Tierarzt abgecheckt und für uns sind Schönheitsmakel kein Kriterium).


    Uns ist bewusst, dass seine Lebenszeit nicht mehr von Ewigkeit sein wird und wir unter Umständen auch stark zwischen unserem Rotti und dem neuen differenzieren müssen (insbesondere Gassi gehen), aber das ist alles machbar.


    Aber kann sich dieser Hund überhaupt noch auf eine neue Bleibe einlassen?

  • sicherlich ist da einiges zu bedenken, aber was die Hunde betrifft, würde ich auf alle Fälle die zwei zusammenbringen, bevor ihr die Entscheidung fällt.


    Ein Senior in dem Alter da ist alles eine Umstellung und sicherlich braucht dieser Opa einige Zuwendung mehr, aber bevor dieser alte Senior in ein TH kommt und dort aufgibt, wäre es in meinen Augen ein Versuch wert.


    LG Susanne und Xena

  • Natürlich werden wir die beiden nun wöchentlich zusammenlassen, auch in unserem Garten, damit wir direkt sehen, wie unser Hund in seinem Revier reagiert. Der Halterwechsel könnte auch noch bis April warten, so dass genügend Zeit zum Treffen bleibt.


    Mein Gedanke war auch, dass der Opi sicher mit Familienanschluss besser aufgehoben wäre, als im Tierheim. Ich habe nur wirklich Angst, dass er kurz nach seinem Umzug dann in den Hundehimmel aufsteigt, weil er die Umstellung nicht verkraftet. Wenn er schon ein paar Halterwechsel hinter sich hätte, wäre es vielleicht auch nicht so schlimm (was natürlich nicht heißt, dass das gut für einen Hund ist), aber er war eben 11 Jahre bei einer Familie.
    Schwere Bedingungen

  • so ganz ohne wird er das sicher nicht wegstecken, denn ein Verlust seines bisherigen Umfeldes ist schon heftig, aber wenn er bei Euch trotz allem einen Fam. - anschluß bekommt ist es allemale besser als die andere Möglichkeit. Ich versteh halt nur nicht warum jetzt nach all den Jahren? oder hab ich i-was überlesen. :???:


    Probiert es einfach - wenn es nicht passt, muss man sich wenigstens keine Vorwürfe machen.


    LG Susanne und Xena

  • Die Familie hat sich wohl selbstständig gemacht und zieht deshalb in die Stadt. Dort findet sie partout keine Bleibe, die entweder Hundehaltung erlaubt oder nicht viele Treppen hat (die er ja nicht mehr laufen kann).
    Sie wollen sich nicht ungern trennen, pendeln deshalb schon seit 6Monaten täglich 75km vom Land in die Stadt, was aber der Familie nicht gut tut und mit den beiden Kindern (10 und 2) einfach dauerhaft unmöglich ist.
    Der Umzug droht und deshalb suchen sie jemanden, der ihm einen schönen Lebensabend schenkt.
    Sie wollen keinen Cent für ihn sehen, ihnen geht es rein um einen guten Platz.

  • also ich würde es probieren - wenn die Hunde sich verstehen, dann gäbe es für mich keine Argumente, die dagegen sprechen. Da ihr die Möglichkeit habt , ihm das zu bieten, was er braucht, dann ok.


    Aber ihr müßtauch daran denken, dass er die erste Zeit mit Sicherheit etwas irritiert und depressiv reagieren kann. Nehmt auf alle Fälle eine Decke für ihn mit, wenner zu Euch kommt.


    Ich wünsch Euch alles Gute und dem armen Pechvogel, dass alles klappt.


    LG Susanne und Xena

  • Zitat

    Ich stelle mir nun die Frage, ob es für so einen alten Hund überhaupt noch möglich ist, sich richtig gut in einem neuen Heim einzuleben?
    ...
    Hat jemand Erfahrungen mit einem solchen Wechsel?


    Hunde gewöhnen sich meist schnell an veränderte Lebensbedingungen. Wenn es nicht gerade extreme Verschlechterungen sind, dann verkraften die meisten Hunde das auch flugs. Hunde sind Opportunisten :D


    Bei uns lebt seit Mitte September eine 13,5 Jahre alte Hündin. Diese Hündin kannte nichts außer dem Zwinger des Jägers und danach verbrachte sie ein paar Wochen im Tierheim, bis wir sie zu uns holten. Vergleichsweise zu dem von Dir genannten Hunde-Opa waren die Veränderungen für diese Hündin viel größer. Und dennoch war sie hier sofort Zuhause, obwohl sie noch nie in einem Haus oder einer Wohnung lebte. Sie war von Anfang an stubenrein, hatte sehr schnell raus, wo das leckere Essen steht (Küche/Kühlschrank) und welches der beste Platz zum Liegen ist :-) Das Einzige, was man ihr als "Nachteil" auslegen könnte: Sie musste in den ersten Monaten nachts ein-, zwei- oder dreimal raus. Also kurz aufstehen, Terrassentür auf, 1 Minute warten, bis Hund gepinkelt hat und Tür wieder zu.


    Sie ist die zweite alte Hündin, die bei uns lebt und auch bei der ersten Hündin gab es keine Umgewöhnungsschwierigkeiten, obwohl sie aus ähnlichen Bedingungen wie Kira stammt, aber erst 11 Jahre alt war.
    Sie, Pupa, ist übrigens nach 3 Monaten bei uns erneut umgezogen und lebt nun bei einem älteren Ehepaar und ist dort die Prinzessin :D Selbst der Umzug von uns zu ihrer Familie war kein Problem. Sie kam dort in die Wohnung, lief einmal durch alle Räume, sprang auf die Couch, legte sich hin und sah uns an mit einem Blick "Da bleib ich!" :-)


    Es gibt viele alte Hunde, deren Besitzer ins Altenheim kommen oder sterben. Und all diese Hunde finden sich schnell in der neuen Familie zurecht, sofern sie das Glück haben, solch eine Familie zu finden.


    Wobei es uns natürlich leicht fiel, die Hunde nicht zu bemitleiden, weil sie nicht mehr im alten Zuhause leben konnten. Das finde ich immens wichtig, denn dafür gibt es auch bei Euch keinen Grund.


    Viel Spaß mit dem neuen Familiemitglied.


    Liebe Grüße


    Doris

  • Mach ich nun schon zum dritten Mal und keiner meiner Senioren
    brauchte eine längere Eingewöhnungszeit als ein Welpe.


    Die kommen hier an, brauchen ein paar Tage, bis sie wissen,
    wie bei uns so die Routine abläuft,
    und dann gliedern sie sich problemlos ein.


    Wichtig ist, wie schlaubi schon sagte, dass man sie die ersten Tage
    in Ruhe lässt, nicht betüdelt, und einfach beobachten lässt.
    Wenn man ununterbrochen an ihnen rumstreichelt,
    macht man sie nur unsicher.


    LG
    Chrissi

  • Zitat

    Ich stelle mir nun die Frage, ob es für so einen alten Hund überhaupt noch möglich ist, sich richtig gut in einem neuen Heim einzuleben?
    ...
    Hat jemand Erfahrungen mit einem solchen Wechsel?


    Hallo Leckermaul,


    wir haben nun die zweite Seniorin zu unserem "Sporthund" dazu geholt.
    Beide sind/waren aber sehr unterschiedlich.
    Die erste Seniorin (Cockermix, 15) hatte sich nach 2 Wochen so eingelebt, dass man dachte sie lebt schon seit 2 Jahren bei uns. Allgemein war sie einfach ein Traum von Hund, unverständlich dass sie 2 jahre im TH saß.


    Nach ihrem Tod wollten wir wieder einem armen Senior ein warmes Plätzchen bieten und haben uns kurzerhand eine Dackeloma geholt. Tja, diese ist ganz anders.
    Heute, nach ca 2 Monaten hat sie immernoch Probleme mit dem Umzug. Es wird bestimmt noch ein paar Monate dauern bis sie richtig angekommen ist und wir in Sachen Urlaub mit Dackel die ersten Überlegungen anstellen können.


    Wie du siehst sind die Hunde einfach total unterschiedlich und man kann es leider nicht vorraussehen. Wenn ihr aber bereit dazu seit viel Geduld aufzubringen, wird es der Senior bestimmt tausendfach mit seiner Liebe zurückzahlen.
    Allgemein lohnt es sich also, Senioren sind wahre Schätze die einem jeglichen Nerv rauben und am Schluss wenn sie gehen müssen dein Herz brechen!


    Laß mal hören (+Fotos) wie ihr euch entschieden habt!


    LG

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