Hütehunderassen

  • Hey :)


    Ich weiß nicht wie weit du diesen Thread gelesen hast, ich suche einen BC der etwas "härter" ist.
    So einen wie meinen Hund habe ich bislang nicht wieder gesehen (auch davor nicht) liegt aber vielleicht auch mit daran, dass kaum BCs in richtigen Berufsherden vorhanden sind.
    Ich suche einen der quasi nicht so dem typischen Bild entspricht.
    Er muss sich für die Furche eignen und darf sich in dieser arbeit nicht "festgucken", auch muss er bereit sein,wenn mehr als 1000 Tiere ins rennen kommen, sich unwillkürlich dagegen zu stellen.
    Puh, ich überlege wie ich es beschreiben kann:
    Die BCs die ich kenne, (meine Ausgenommen) sind schon sehr gute KGH, auch an großen Herden, eignen sich aber wenig für lange Züge und die Hütearbeit.
    Furche gehen, lernt der ein oder andere schon ohne Probleme, kann sie aber schlichtweg nicht halten, wenn das Vieh beginnt Druck aufzubauen. Entweder lässt er sich Stück für Stück zurückdrängen, oder guckt sich an einer Traube Schafe fest und die anderen können passieren.
    Die meisten BCs sind nicht bereit, direkt zuzupacken wenns brennt.
    Auch wenn 1000 Schafe ins rennen kommen, (weil irgend ein dämlicher Jährling plötzlich tolles Futter an blögt zB) versucht der Typische BC ersteinmal einen Bogen zu machen und die Truppe nieder zu starren.
    Wenn sich dann 1000 Schafe wie die Maden in den Raps vor fressen, hat der BC keine Change mehr.
    Er beißt dann vereinzelt und drängt auch das ein oder andere Schaf zurück, kommt aber gegen die Masse nicht an, wenn 50 zurückweichen rücken andere 100 nach.
    In der Beziehung ist er nicht "mutig" genug, direkt, ohne Bogen und ohne "Auge" einen nach dem anderen zu "packen", er wartet zu lange und macht von Biss zu Biss zu lange Pause, sodass ihn die Schafe Meter für Meter "überrollen".
    Das hört sich für den Leien schon wieder sehr " Kamikaze" mäßig an, dass Problem ist, dass der Border, solche Situationen, nicht schon im Keim erstickt, eben weil er sich bei solchen Massen gerne erstmal davor stellt, oder davor her rennt.
    ich wollte das nochmal beschreiben, damit du verstehst was ich suche.
    Ich möchte also einen Border, der zwar genauso BC typisch arbeiten kann, aber dennoch genug Mut und Biss zeigt, sich auch mal "blind" in schwierige Siituationen zu stürzen.
    Bei der Frage nach den linien, ging es mir darum, zu erfahren, ob es Zuchten gibt, die speziell für die Hütearbeit selektiert haben um einen solchen Allrounder zu bekommen?
    Vielleicht weißt du ja was oder kennst BCs die so arbeiten können. Du kannst auch mal bei Gipsy in den Fotothread gucken, da sind ein paar Fotos drin, die zeigen, was ich mir von einem Hund wünsche.


    Liebe grüße

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hütehunderassen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hi,


      wende DIch mal an Ryan Quin in der Lüneburger Heide. Er arbeitet ne große Herde Heidschnucken und Ziegen frei in der Heide und zieht jeden Tag mit 2 Border Collies.


      Gruß
      Alexandra


      PS: Daher habe ich auch meine beiden

    • Hallo hüterin,


      im Prinzip beschreibst Du doch in Deinem letzten Beitrag das typische, auch genetisch gefestigte Arbeitsverhalten eines Altdeutschen, und auch davor betonst Du immer wieder, wie wichtig Dir Wehren und Furchehalten beim freien Hüten ist.


      Ich habe nun nicht ganz verstanden, warum es kein Altdeutscher sein darf/kann? Und wenn Du es etwas feiner brauchst beim Koppeln, Behandeln, etc., was spricht gegen einen 2. Koppelgebrauchshund wie eben einen von Dir favorisierten Border? Oder einen Working Kelpie? So, wie ich Dich verstanden habe, kommst Du aus einem Familienbetrieb, und ich könnte mir vorstellen, wo ein Hund Platz und Arbeit hat, kommt auch ein 2. sinnvoll unter.


      Denn Schafe scheint Ihr ja richtig viele zu haben.


      Kreuzungstiere habe ich übrigens schon einige an Schafen gesehen, und meiner laienhaften Meinung nach waren die absolut brauchbar, konnten sowohl Furche halten als auch vernünftige Koppelarbeit machen. Aber ich kann natürlich nicht beurteilen, inwieweit ein reiner Altdeutscher oder Border in seinem Spezialgebiet besser wäre.


      Hast Du schon mal über einen Working Kelpie nachgedacht? So schreibt Antje Röttgers-Schulte, die mit ihrem Mann eine Schäferei betreibt und inzwischen nur noch mit Kelpies und nicht mehr mit Border arbeitet, irgendwo, dass sich Kelpies auch "bedingt" für die Hütehaltung eignen, da sie beim Ziehen ähnlich wie Altdeutsche aus der Bewegung heraus wehren. Unter http://www.letnetti.de findest Du eine schon ältere Homepage.

    • Hallo,


      ich wollte mich meiner Vorrednerin anschließen. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Australian Kelpie dem entspricht, was du suchst. Sie leisten gute Arbeit in der Koppel, wurden aber gezüchtet, um Schafe über große Distanzen zu hüten. Angeboren ist allerdings, dass die z.T. auf den Schafen laufen, um sie vorwärts zu bewegen und ich könnte mir vorstellen, dass das eine Arbeitsweise ist, die einige Umstellung erfordert, bzw. vielleicht auch unerwünscht ist. Ich habe hier in Australien mal einen arbeiten sehen und das sah sehr schön aus (weiß gar nicht, wie ich es sonst beschreiben soll: elegant?). Allerdings bin ich Laie, ich würde wahrscheinlich stundenlang den unterschiedlichsten Hunden zuschauen können und würde bei manchen Hunden immer noch Ahhhh und Ohhh sagen, wenn alle anderen nur noch entsetzt die Köpfe schütteln.


      Du hast Bedenken geäußert, wegen dem vielen Bellen eines Mudis. Unser Familienhund war ein Puli, der gehört ja zu den Vorfahren der Mudis, und das Kläffen kann ohrenbetäubend sein. Wenn bei uns die ganze Familie spazieren gegangen ist, ist immer mal wieder einer weggelaufen und unser Hund durfte denjenigen dann "zurücktreiben" , die ganze Sache wurde von seiner fröhlichen und hellen Stimme lautstark untermalt. Was ich sagen will, sie ist losgerannt und hat so lange gebellt bis man wieder bei der Familie war. Das ist beim Familienspaziergang vollkommen in Ordnung, wenn man aber stundenlang mit dem Hund arbeitet, ist das evtl. sehr anstrengend.


      Was mir gestern beim Durchblättern meines schlauen Buches noch ins Auge gestochen ist ist der Pyrenäen-Hütehund (Berger des Pyrenees a poil long), der als robust, agil und wendig beschrieben wird und (ich zitiere einfach mal): "Der gelehrige, quicklebendige, ruppige Pfiffikus ist ein virtuoser Hütehund mit bewundernswerter Schnelligkeit, Ausdauer und Durchsetzungskraft."


      Wir sind gespannt für was du dich entscheidest!


      Liebe Grüße

    • Ich mag auch mal was fragen, bei Border Collies ist es irgendwie schon im normalen betrachten das Sie oft an Schafen gearbeitet werden, bzw. die Besitzer sich darum bemühen eine Hütemöglichkeit zu suchen.
      Wie sieht das denn bei anderen Rassen aus, ... Aussies z.B.
      Sind doch auch Hütehunde.
      Oder "normale" Collies?
      usw.
      Können Borders am wenigsten auf hüten verzichten, .... oder falen mir die anderen Rassen nur nicht so auf :???:


      Sorry wenn das ne doofe Frage ist, .... :ops:

    • Gute Frage!
      Vielleicht liegt es daran, daß die Hütemöglichkeiten eher für Border sind bzw. die Trainer sich mehr oder weniger nur mit Border auskennen und deshalb nicht gerne "fremde" Rassen aufnehmen. Border Collies sind "in". Was liegt da näher, als sich zum Hüten einen Border zuzulegen? Weil Border "in" sind, sieht man sie auch meistens bei Hütevorführungen oder im Fernsehen - das zieht Besucher an.
      Dann sind viele andere Hütehundrassen schon länger in der Showzucht, wo nicht mehr auf die Leistung geachtet wird. Trotzdem gibt es immer wieder Showhunde, die Hütetrieb haben. Genau wie z.B. Border, die sich nicht für Schafe interessieren.
      Es gibt sie noch, die anderen Hütehunde, die tagtäglich hüten. Nur wird um sie nicht so ein Aufheben gemacht.
      Meine Beardiehündin hat viel Hütetrieb. Viele ihrer Ahnen und Verwandte hüten. Auch ich habe mal angefangen. Maddy hat Talent. Wir haben aber aufgehört, weil mir von mehreren Seiten gesagt wurde, daß die Vorgehensweise der Trainerin nicht so gut wäre, schon gar nicht für Beardies. Irgendwie hatte ich das auch schon bemerkt. Ehe sie versaut wird, hörten wir lieber auf.

    • In meinem Training sind derzeit mehr Nicht-Border Collies.


      Trotzdem überwiegen Border Collies weit bei den arbeitenden Koppelgebrauchshunden. Das hat in meinen Augen einen einfachen Grund:


      Wenn jemand sich gezielt einen Hund als Hilfe für die Arbeit zulegt, dann sucht er nach einer Rasse, die schnell einsetzbar und wo der Trainingsaufwand gering ist. Mit einem Border Collie kann man recht schnell in die alltägliche Arbeit einsteigen, während man bei den anderen Hunden noch einiges an Trainingsaufwand leisten muss.


      Diejenigen, die bei mir landen mit ihren Nicht-BCs zum Training haben sich in der Regel den Hund nicht in erster Linie für die Arbeit am Vieh gekauft.


      Und mal ganz nebenbei: Nicht alles, was da an Schafen geboten wird, ist Arbeiten am Vieh. Oftmals ist es eher Agility an Schafen...


      Viele Grüße
      Corinna

    • Zitat


      Und mal ganz nebenbei: Nicht alles, was da an Schafen geboten wird, ist Arbeiten am Vieh. Oftmals ist es eher Agility an Schafen...


      :2thumbs:
      Da hast du vollkommen recht!
      Zwischen "richtiger" tagtäglicher Farmarbeit bzw. Wanderschäferei, wo förmlich die Existenz dranhängt, und dem hobbymäßigem Hüten á la Trial liegt ja bekanntlich ein großer Unterschied.

    • Nenee, ich meine schon, dass auch Koppelgebrauchshunde richtige Arbeit machen können. Die mir bekannten Schäfer, die davon leben, betreiben alle keine Wanderschafhaltung mehr.

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