Ragdoll - einige Anfänger-Katzenfragen

  • Ich hab mein ganzes Leben nun schon Katzen um mich...war aber nie ne Rassekatze dabei, immer nur EKH.
    Ansichten sind ja immer sehr subjektiv, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen eine Katze nur in der Wohnung zu halten. Unsere Katze ist nächtelang weg, kommt im Sommer nur zum Fressen und Schlafen (im Winter ist sie deutlich mehr drinnen), fängt Mäuse und auf dem Spaziergang treffe ich die manchmal mehrere Hundert Meter von unserem Haus entfernt.
    Wie sollte ich ihr dieses Leben auf 100 qm bieten?
    Ich kann mir das echt nicht vorstellen.
    Natürlich ist Freigang gefährlich...die kann jeden Tag erschossen, überfahren oder von nem Hund gerissen werden - klauen fällt bei uns raus, die würde sich draußen niemals von fremden Menschen anfassen lassen...
    Die Katze ist jetzt 9 Jahre alt und wenn das irgendwann mal passiert wäre ich traurig...klar...aber ich wüßte, dass sie ein ausgefülltes Leben hatte...
    Ich hab mich noch nie intensiv mit Rassekatzen und deren Zucht auseinandergesetzt, aber ich find es ganz schön befremdlich, dass es wohl normal ist, dass Rassekatzen hauptsächlich nur in Wohnungshaltung abgegeben werden...
    Sind Perser, Ragdoll, Siam und co. soviel...nehmt es mir nicht übel...blöder als die Feld-Wald-Wiesen-Katze, dass sie den Freigang nicht überleben?

  • Och meine Erfahrungen sind der von Night gar nicht so unähnlich. Meine zwei Kater sind recht problemlos, haaren aber alles voll, bzw. der Perser läßt sich nicht bürsten. Männes Katzen haaren auch und pinkeln teilweise. Das ist echt nicht schön und damit muss man aber rechnen.

  • Hast du dich schonmal bei Züchtern erkundigt, bei einem Guten Züchter läuft das wie bei Hunden, da kann man sich die Zucht auch im Vorfeld anschaun ohne gleich was kaufen zu müssen.
    Ich glaub der Kittenpreis bei Ragdolls (meien Schwester Züchtet diese) liegt bei ihr bei ca.700€
    Mann sollte auf darauf achten das die Elterntiere auf HCM und PKT getestet sind und es gibt auch schon HD bei Katzen, grade bei den großwerdenden Rassen.

  • Zitat

    Och meine Erfahrungen sind der von Night gar nicht so unähnlich. Meine zwei Kater sind recht problemlos, haaren aber alles voll, bzw. der Perser läßt sich nicht bürsten. Männes Katzen haaren auch und pinkeln teilweise. Das ist echt nicht schön und damit muss man aber rechnen.


    Darf ich fragen, wie du da gegensteuerst?
    Ich meine,ob ich meine Klamotten liegen lasse und sie vollpieseln lasse ist das eine, aber das Hundekörbchen ist einfach nur ärgerlich.

  • Bei uns gab es auch schon "pinkelnde" Katzen...waren bisher immer zwei Gründe:
    entweder unkastrierte Kater oder Katzen, die Stress in/mit der Gruppe oder den allgemeinen Lebensumständen hatten.

  • Björn, ich kann dich verstehen! Und nein, zumindest die Norweger sind nicht zu blöde, um draussen zu überleben - ganz im Gegenteil.
    Als ich Hals über Kopf auziehen musste, hab ich meine Sachen, Kind und Katze gepackt und bin zu einer Freundin gezogen, die mehr bei ihre Freund war. So hatte ich ihre Wohnung für uns. Die Wohnung hatte grob 40m² und ich hätte die Katze da nie drin behalten können, da sie in unserem vorherigen Wohnung (wie in meinem vorherigen Post schon beschrieben) dort schon Freigang hatte.
    Für umgewöhnung war keine Zeit, ich bin angekommen, hab sie aus der Box gelassen und hab nur gesagt 'Puschi, wenn du schlau bist, bleibst hier und haust net ab...wenn net, kann ich dir nicht helfen!' Und sie hatte von der ersten Sekunde an Freigang. Naja, nach einer Woche war sie ganze 7 Tage verschwunden, kam aber einen Tag vor den Tasso Suchplakaten wieder an. Mit Dreadlocks und 27(!) Zecken - jedoch gut genährt und schlauer. Ab da hat sie sich nicht mehr weiter als 100 Meter von uns entfernt. Sie war eine super Jägerin, hat mir täglich Mäuse, Eidechsen, Vögel und sogar mal einen Siebenschläfer gebracht oder voller Stolz vertilgt. Sie hat jeden Baum erklommen, lag im Gras in der Sonne, hat Ameisen beobachtet, ist Schmetterlingen hinterhergehüpft...
    Wir hatten ständig Füchse im Garten, ein paar Meter weiter ne gut befahrene Straße - und sie hat überlebt.


    Ich konnte sie einfach nicht hergeben, als ich nach Nürnberg gezogen bin....nun sitzt sie hier in der Wohnung, darf überall rauf, aber eben nicht raus. Nicht mal einen Balkon haben wir....bzw, keine Katzensicheren.
    Mir blutet das Herz, wenn sie auf dem Fensterbrett sitzt, hinausguckt oder Vögeln hinterher gurrt/schnattert.
    Ich weiß, wie gerne sie eine Freigängerin wäre, aber es ist hier einfach nicht möglich.


    In einer Woche hat zum Glück meine Mama ihre Bude fertig und Puschi zieht zu ihr. Da hat sie einen riesengroßen Gesichten Balkon nur für sich und das erleichtert mein Gewissen schon um einiges.

  • Aber da ist ja ein großer Unterschied...gibts ja auch in der Hundehaltung. Man plant einen Hund anzuschaffen und alle Lebensumstände sind perfekt...aber das Leben ändert sich...und plözlich ist die Beziehung gescheitert, eine Betreuungsperson fällt weg und der Hund muss täglich 8 Stunden alleine sein...
    Bestimmt nicht ideal...aber da würde ja auch keiner auf die Idee kommen seinen Hund abzuschaffen...bzw. manche kommen schon auf diese Idee...aber von denen reden wir gerade nicht... ;)
    So können ja auch veränderte Lebensumstände dazu führen eine Katze nicht mehr rauslassen zu können...bestimmt nicht ideal...aber die Alternative wäre die Abgabe...
    Darum gehts mir aber gar nicht...
    Was ich - und das ist nur meine persönliche Meinung - absolut gar nicht verstehen kann ist sich eine Katze anzuschaffen mit der Gewissheit ihr keinen Freigang gewähren zu können bzw. Züchter, die Katzen gar nicht erst dahingeben wo die Katzen Freigang haben können...
    Das wäre doch so ähnlich als würde ein Bordercollie-Züchter sagen: "Nee, mein Welpe soll sich unbeaufsichtigt auf nem Hof aufhalten und mehrmals die Woche Schafe treiben...viel zu gefährlich...geben wir ihn lieber in die Zweizimmer-Stadtwohnung..."
    Ich dachte immer die Möglichkeit zum Freigang wäre die Idealvorstellung von Katzenzüchtern...

  • Zitat

    Darf ich fragen, wie du da gegensteuerst?
    Ich meine,ob ich meine Klamotten liegen lasse und sie vollpieseln lasse ist das eine, aber das Hundekörbchen ist einfach nur ärgerlich.


    Man kann bei Pinkelkatzen nicht wirklich gegensteuern.


    Ich hab auch so einen Kater hier, der wurde mit 5 Monaten kastriert...pinkelte schon immer.
    Klamotten, Badteppiche, unser Bett, Kinderbett, Hundebett, Couch...MEINE PFLANZEN! :muede:


    Wir haben ALLES probiert, diese Duftstecker, neues Kaklo, neues Einstreu, Anschiss, ignorieren...brachte alles nix.


    Wegen den Pflanzen dachte ich, er will was weiches im Klo...also haben wir von groben Streu auf feines Umgestellt - brachte nur Anfangs was. Auf den Duftstecker wurde es schlimmer, der wanderte in Müll. Kaklos scheinen egal zu sein.


    Heute haben wir es halbwegs im Griff. Wir wissen, wann er pinkelt (also teilweise die Auslöser) und können es so umgehen, indem wir den Prinzen einfach so behandeln, wie er es möchte. Ist ja nur zu unseren Gunsten!
    Wasserpistole zum Bestrafen in den Müll - wenn wir die benutzt haben, war das Bett garantiert nass.
    Der Kater muss beschmust und teilweise verwöhnt werden....
    Auf keinen Fall länger als 3 Tage verreisen....danach hat er einfach nur gepinkelt, weil wir nicht da waren. (Couch, Teppiche)
    Pflanzen flogen raus. ( -.- )
    Wenn er etwas angestellt hat, auf keinen Fall den Kater länger als eine Stunde ignorieren, dann pinkelt er, weil man sich nicht um ihn kümmert. Kaklos immer sofort sauber machen!
    Das wichtigste. Wenn Kater maunzt und dich ansieht....immer sofort antworten! 'Maoouu....' - 'Bärli? Mau? Was ist denn los?'
    Sonst ignoriert man ihn ja... :pfeif: :muede:


    Er hat uns gut in der Hand. Aber es bringt was.
    Früher mussten Schlafzimmer türen penibel verschlossen sein. Unter der Decke die die Couch bedeckt, Müllsäcke ausgebreitet, wenn man wo anders schlief. Badtüren nie offen lassen!
    Heute ist das vergangenheit...die Türen sind jederzeit offen, Bad wie auch Schlafzimmer. Wir sind seit 6 Monaten 'pinkelfrei'.


    Was lernen wir darauf? ER ist der PRINZ. Wir sind nur Diener. :D
    Sind ja alles nur Kleinigkeiten. Gut, Pflanzen haben wir immer noch nicht, die frisst er nämlich...
    Aber hey, ich liebe ihn. ;)
    (Achja, alle Marotten wurden nur durch penibles Tagesablauf-Aufschreiben herausgefunden.)

  • So, hier kommt jetzt noch ein Bericht, der mit Ragdoll ö.ä. Rassekatzen nichts zu tun hat... ich hatte 12 Jahre lang einen kastrierten Freigänger. Der war auf der einen Seite total gestört und auf der anderen hat er furchtbar an seiner Familie gehangen.


    Wir haben ihn mit etwa 8 Wochen vor dem Erfrieren gerettet, von Sozialisation keine Spur. Er hat sein Leben lang seine Krallen gleichmäßig an unserem teuren Sofa und den Apfelbäumen vorm Haus geschärft (der Kratzbaum ist doch nur Deko?!). Gefressen hat er eine Mischung aus teurem Dosenfutter (das andere hat er nicht angerührt) und Barf (war ihm am liebsten). Mäuse hat er lebendig gefangen und in unserem Wäschekorb vergraben. Er durfte nie auf unsere Betten und den Tisch/Anrichte o.ä. und hat das auch gelernt. Spielen konnte man mit ihm nur, wenn man Lust auf total zerkratzte Arme und Beine hatte. Es war ihm total klar, dass wir die Angel in der Hand halten und da hat er lieber gleich nach der Hand gekrallt. Trotzdem war er immer da wo wir uns gerade aufgehalten haben. Hin und wieder wollte er auch gestreichelt werden, aber höchstens für zwei Minuten... lange kuscheln? Bloß nicht! Zum spielen und kuscheln hatte er seinen besten Freund, einen Kater in seinem Alter aus der Nachbarschaft. Der kam ihn jeden Abend zur gleichen Zeit vor unserer Tür abholen. Unser Kater war sehr eigenständig, aber trotzdem meistens in unserer Nähe. Das mit dem Freigang war nie problematisch, weil wir im Dorf in zweiter Reihe gewohnt haben und es dort weit und breit nur wenig befahrene Spielstraßen gab. Im Keller hatte der Kater ein offenes Fenster durch das er rein und raus gehen konnte. Gestorben ist er schließlich an einem seltenen Virus von dem unser Tierarzt bis heute nicht weiß wo er hergekommen sein soll. Übrigens konnte man den Guten erst zum Tierarzt fahren, wenn er schon so krank war, dass er sich kaum rühren konnte (er hatte hin und wieder mal große Eiterbeulen, die behandelt werden mussten... von Beißereien mit anderen Katzen).


    Wenn du so einen Verrückten erwischst hast du nur in der Wohnung wohl wenig Spaß... aber irgendwie schleicht sich selbst so eine anstrengend Katze in dein Herz und du vermisst sie bitterlich, sobald sie nicht mehr da ist. Also, schlimmstenfalls kann es so kommen wie bei uns... muss es aber nicht. Eins hat so eine Katze aber ganz sicher nicht: "Will to please"... den musst du dafür haben ;)

  • Zitat

    Darf ich fragen, wie du da gegensteuerst?
    Ich meine,ob ich meine Klamotten liegen lasse und sie vollpieseln lasse ist das eine, aber das Hundekörbchen ist einfach nur ärgerlich.


    Gar nicht. Wir wissen ja noch nicht mal den Auslöser. Aber die Hundekörbchen sind aus Kunstleder (Kudde) und Einlagen gibt es nicht. Zum Glück bevorzugen mein Hunde auch den nackten Boden und wollen eher keine Decken. Ansonsten wegputzen wenn er sich mal wieder ausgelassen hat.


    Zitat

    Was ich - und das ist nur meine persönliche Meinung - absolut gar nicht verstehen kann ist sich eine Katze anzuschaffen mit der Gewissheit ihr keinen Freigang gewähren zu können bzw. Züchter, die Katzen gar nicht erst dahingeben wo die Katzen Freigang haben können...


    s gibt Leute, die haben innerhalb eines Jahres drei junge Katzen verloren. Es gab auch reichlich Tränen, die nächste Katze wird aber auch wieder Freigänger. So was wiederum kann ich nicht verstehen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!