Welche Rasse passt zu uns?

  • Das mit dem Wasser bei Bernern, was luna0207 geschrieben hat kann ich auch bestätigen, es sind keine Neufundländer. Viele lieben Wasser, das muss aber nicht automatisch so sein. Ein Labrador-Besitzer hat mir mal erklärt, dass es auch nicht sein muss, dass ein Hund, der gerne in Binnenseen schwimmt auch zwangsläufig gerne ins Meer (Salzwasser) geht.
    Insgesamt klingt euer Leben tatsächlich sehr geeignet für einen Berner. Ihr seid eine große Familie und diese Hunde brauchen unbedingt eine enge Anbindung an ihre Familie. Ihr habt ein großes Grundstück - wunderbar. Patroulliengänge durch den Garten sind bei dieser Rasse sehr beliebt. Wir haben ein sehr lebhaftes und sportliches Exemplar (nix mit "ruhiger Berner"...). Sie ist sehr aufmerksam und lernbereit. Trotzdem passiert hier manchmal tagelang nichts besonderes, vor allem im Sommer. Dann sind wir alle im Garten und arbeiten und die Hündin ist halt dabei. Ab und zu mal ein kleines Suchspiel, ein paar Gehorsamsübungen, Zerrspiele mit dem Seil.... Man kann eigentlich alles mit ihr machen, muss man aber nicht. Wenn es mal ruhiger zugeht, zerlegt sie deshalb nicht gleich das Haus. Ach ja, lange Spaziergänge sind natürlich auch toll! Der Jagdtrieb ist gut händelbar, jedenfalls meistens :hust: .
    Ich würde euch aber dringend empfehlen, mal auf der Homepage vom DCBS oder SSV nach Züchtern in eurer Nähe zu schauen und die zu löchern und eventuell mal zu besuchen. Man sollte einen erwachsenen Berner schon mal vorher in Natura gesehen haben, finde ich. Ein erwachsener Rüde kann bis zu 60 kg schwer werden, das ist schon eine beeindruckende Erscheinung und eine Masse, der man gewachsen sein muss. Mich haut es immer um, wenn ich solchen Hunden begegne, weil unsere 30 Kilo-Dame halt in einer ganz anderen Liga spielt und man dann schnell den Blick für das normale verliert (wobei ich viele Berner auch zu fett finde, aber das ist eine andere Geschichte).
    Ach so, junge Berner haben übrigens genauso viel oder wenig Pfeffer im Popo wie Junghunde anderer Rassen. ;)

  • Zum ganzen Beitrag ein großes DITO.


    Nur dazu habe ich eine Frage:


    Zitat

    Spaziergänge sind natürlich auch toll! Der Jagdtrieb ist gut händelbar, jedenfalls meistens :hust: .


    Hast du schonmal einen Berner mit Jagdtrieb gesehen? :D Das interessiert mich wirklich, weil ich allen, die ich kenne zutrauen würde, dass selbst wenn ein Kaninchen vor ihrer Nase herhüpft, dies nicht interessant für die Berner ist.

  • Falls ihr es nicht sowieso schon vorhabt, unbedingt einen guten Züchter auswählen! Gerade beim Berner ist HD und ED sehr häufig vertreten, vor allem, wenn man nicht genau bei der Züchterwahl vorgeht. Laura, ihr hattet da doch auch Probleme oder? Ich glaube, selbst in guten Zuchten ist das immer wieder Thema oder? Aber da würde ich auf die Bernerbesitzer vertrauen, die können da sicherlich mehr sagen, würde mich im übrigen auch interessieren.


    Demnach auf jeden Fall auf Gesundheitszeugnisse etc. achten und vielleicht auch einen Züchter auswählen, bei dem die Berner nicht allzu massig, sondern eher schlanker sind (mal davon abgesehen, dass die Tiere halt immer massig erscheinen, weil sie groß, breit und lang sind - aber ihr wisst ja was ich meine).


    Deiner Beschreibung nach denke ich ebenfalls, dass der Berner besser passen würde als der Labbi oder der Goldie. Auch hier kann ich nur nochmal betonen: Von der Vorstellung des immer braven, schwanzwedelnden, anspruchslosen Labbis Abstand zu nehmen. Kann so sein, muss aber nicht. Ich kenne mittlerweile zwei Exemplare. Der meiner Trainerin (sehr reserviert, sehr kontrollierend, kann nicht mit Kindern, viel Jagdtrieb, braucht viel Auslastung...), der einer Freundin (total quirlig, sehr hoher Bewegungsdrang, immer auf Achse, beim nächsten Hasen weg etc.,) Da da darf man eben nicht pauschalisieren nach dem Motto Labbi =Familienhund. Aber vermutlich ist Euch das auch klar.

  • Also, da ich sowohl einen Golden Retriever hatte als auch einen Berner Sennenhund habe, fühl ich mich gleich mal angesprochen.


    Der Golden war toll, ohne Frage. Super zu erziehen, sehr verspielt, freundlich zu jedermann. Aber durchaus auch anstrengend. Er hat viel gefordert.


    Bei einem Berner braucht man in der Erziehung wesentlich mehr Geduld, da er im Befolgen der Kommandos m.E. allgemein langsamer ist. Auf HIER wird erstmal noch kurz weitergeschnüffelt, dann zu Frauchen geschaut ob sie es ernst meint und erst dann bequemt sich Herr Hund zu kommen. Auch macht er Dinge oft nur, wenn er meint es lohnt sich für ihn. Insofern, ja er ist ein kleiner Dickkopf und hinterfragt gerne mal. Neue Kommandos beibringen finde ich bei ihm auch schwerer als bei unserem Golden. Im Zweifelsfalle bekommt man ihn aber übers Futter. Er ist aber tatsächlich auch ein ruhigerer Hund, der zwar viel Aufmerksamkeit einfordert, aber auch damit zufrieden ist, wenn man mal nur 2 kleine Runden mit ihm gegangen ist. Am wichtigsten ist für ihn, dass die Familie um ihn herum ist.


    Dinge durch die Gegend tragen, Zerrspiele und auch Ball spielen macht unser Berner sehr gern. Bei Ballspielen muss man den Hund grade in der Jugend sehr zurücknehmen, da diese sehr auf die Gelenke gehen. Unser Janosch ist jetzt 11 Monate alt und ich kann sagen er spielt außerordentlich gerne. Nur fordert er dies halt nicht eine Stunde lang ein (das kann dann nämlich anstrengend werden).


    Außerdem ist ein Berner misstrauisch Fremden gegenüber. Das heißt unser Hund lässt sich bei weitem nicht von jedem anfassen, nimmt auch Leckerlies nicht einfach so. Finde ich jetzt persönlich weniger problematisch. Bei ihm weiß ich wenigstens wenn ein Einbrecher kommt. Unser Golden hätte geholfen das Haus auszuräumen.


    Was m.E. bei beiden Rassen wichtig ist, ist die Gewichtsüberwachung grade im Welpen- und Jundhundalter. Grade Berner sind von Natur aus breit gebaut, da verwischt die Grenze zwischen normal und fett schnell mal. Ich kenne eine Berner-Dame die wirklich fett ist und da ist der Spruch vom faulen Berner wirklich sehr angebracht. Wir haben bei der Suche auch sehr darauf geachtet, dass nicht auf Bulligkeit und Größe gezüchtet wurde. Sprich die Eltern von Janosch sind beide relativ klein und schlank für Berner Sennen.


    Dass der Berner ein Draußen-Hund ist kann ich persönlich bestätigen. Unserer liegt im Winter im Haus prinzipiell in einer Nische im Flur in dem keine Fußbodenheizung läuft. Sein Kissen ist ihm auch zu kuschelig. Deswegen bekommt er jetzt ein schönes kühles Lederkissen. Alles andere ist ihm zu warm. Auch liebt er es ein, zwei Stunden am Tag durch den Garten zu streifen, Dinge (vor allem Knochen) von Versteck zu Versteck zu bringen oder sich einfach in die Sonne (nur im Winter, im Sommer prinzipiell nur Schatten) zu legen und zu dösen – und nebenbei zu wachen.


    Ach und jagen – naja, er verfolgt schon mal eine Spur (schnüffelt sehr gern) und wenn ein Reh nun gerade 10 m vor ihm aus dem Wald rennt ist er auch mal hinterher. Er verliert aber recht schnell das Interesse daran. Allerdings hatten wir einen Golden, der so gar keine Passion zum Jagen hatte. Der war aber auch ein bisschen ein Schisser. Sobald die Rehe Richtung Waldrand waren, ist er umgedreht und zurückgekommen. Alleine in den dunklen Wald hat er sich nämlich nicht getraut :-)


    Zusammengefasst, ich schließe mich den Meinungen der anderen hier an. Ein Berner ist eher was für eine ruhige Familie. Der agilen Familie kann ich frohen Mutes den Golden empfehlen - dann aber auch einen aus der Show-Linie.


    Meinen Golden habe ich glaube ich mit 14 oder 15 bekommen, da war ich selbst noch hibbeliger und da hat es besser gepasst. Heute bin ich schon ruhiger und gesetzter :-) und bin sehr froh, dass wir uns nun für einen Berner Sennen entschieden haben.

  • Zitat

    Falls ihr es nicht sowieso schon vorhabt, unbedingt einen guten Züchter auswählen! Gerade beim Berner ist HD und ED sehr häufig vertreten, vor allem, wenn man nicht genau bei der Züchterwahl vorgeht. Laura, ihr hattet da doch auch Probleme oder? Ich glaube, selbst in guten Zuchten ist das immer wieder Thema oder? Nö, eigentlich nicht.Aber da würde ich auf die Bernerbesitzer vertrauen, die können da sicherlich mehr sagen, würde mich im übrigen auch interessieren.


    Demnach auf jeden Fall auf Gesundheitszeugnisse etc. achten ist bei einem VDH-Züchter selbstverständlichund vielleicht auch einen Züchter auswählen, bei dem die Berner nicht allzu massig, sondern eher schlanker sind (mal davon abgesehen, dass die Tiere halt immer massig erscheinen, weil sie groß, breit und lang sind - aber ihr wisst ja was ich meine).


    Ich fand es damals unheimlich spannend, mir die Homepages der Züchter anzugucken und stöbere da auch heute noch gerne, obwohl ein Zweithund indiskutabel ist. Viele Berner Züchter haben eine Wurfstatistik auf ihrer Homepage, da kann man gut sehen, wie selten es noch wirkliche HD/ED-Problemfälle gibt.
    Im übrigen gilt für mich das Ganze genauso auch für den Golden Retriever, da hätte ich genauso viel Wert auf die Referenzen des Züchters gelegt.
    Was für mich bei der Berner Wahl noch spannend war, war ein Blick darauf, wie alt die Hunde der Züchter so geworden sind, insbesondere natürlich die Vorfahren der Welpen. Das ist kein Garantieschein, das ist wohl jedem klar, aber da im SSV unter dem Gesichtspunkt "Langlebigkeit" gezüchtet wird, war das für mich ein Argument, dort einen Hund zu kaufen.

  • Zitat

    Zum ganzen Beitrag ein großes DITO.


    Nur dazu habe ich eine Frage:



    Hast du schonmal einen Berner mit Jagdtrieb gesehen? :D Ja. Meinen. :ugly: Unsere Katzen werden gelegentlich gejagt, das kann man aber schnell unterbinden. Letzten Winter ist sie mir auch mal hinter einem Hasen her gedüst, den sie vor mir gesehen hatte. Sie hat ihn nicht gehetzt, es war eher so ein "ui, da ist Etwas, das schneller laufen kann als ich!", aber der Hase hat das anders gesehen. Sie hat sich dann abrufen lassen, aber trotzdem...War kein schöner Moment!Das interessiert mich wirklich, weil ich allen, die ich kenne zutrauen würde, dass selbst wenn ein Kaninchen vor ihrer Nase herhüpft, dies nicht interessant für die Berner ist.

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