Pflegehund hat "ausgefranste Ohren - Leishmaniose???

  • Hallo zusammen,


    wir haben gestern unseren Pflegehund (1 Jahr) aus Spanien erhalten. Direkt bei der Ankunft fiel mir auf, dass er ausgefranste Ohrspitzen hat (hatte ich mal in Verbindung mit Leishmaniose gelesen). Ums kurz zu machen: Er hatte vor 4 Wochen einen negativen Test auf Mittelmeerkrankheiten - und deshalb meint der vermittelnde TSV, dass die ausgefransten Ohren bzw. die Löcher, die er in beiden Ohren hat, seien nicht weiter untersuchungsbedürftig - er ist ja getestet. Ich sehe das anders, da diese Symptome meines Erachtens (habe mich inzwischen belesen) schon deutlich für eine Leishmaniose sprechen und ich es absolut verantwortungslos finde ihn ohne weitere Testung einfach an neue Besitzer weiterzuvermitteln. Habe da gerade einen echten Gewissenskonflikt...


    Aber nun erstmal zu seinen Ohren... Hier die Bilder - ich hoffe man kann es einigermaßen erkennen... Was meint ihr dazu?



    Er hat sonst - soweit ich das bisher beurteilen kann - keine weiteren Probleme, ist fit und fröhlich.

  • Hallo,
    das könnte durchaus ein Anzeichen für Leishmaniose sein.


    Die Tests die in der Regel gemacht werden ,sind immer "nur" Antikörpertests,dh indirekt, die alleine eigentlich nix aussagen, egal ob positiv oder negativ....


    Wurde der Test noch im Ausland gemacht ?
    Dann sagt er noch weniger aus.....alleine durch den Flugstress kann es zu einem Ausbruch kommen


    Wenns mein Hund wäre würde ich auf jeden Fall folgendes machen lassen:
    Reiseprofil (auch bekannt als Mittelmeercheck)
    Organwerte
    Blutbild
    Eiweißelektrophorese


    Entweder bei Laboklin oder bei dr Naucke (Parasitus eV) http://www.parasitosen.com .



    Macht der Verein nicht mit, würde ich da ernsthaft Theater machen.....Extrem unseriös ....

  • Ja, der Test wurde vor 4 Wochen in Spanien gemacht... :/ Ich gehe morgen eh mit ihm zu unserem TA, weil er scheinbar auch ein Milbenproblem hat - mal sehen was die sagen.


    Wie gesagt, ich habe heute extra beim Verein nachgefragt, ob es nicht sinnvoll wäre, ihn nochmal zu testen. Sehen die - zumindest aktuell - nicht so. :???: Aber wenn mein TA das genauso sieht wie ich, werde ich mich nicht einfach so abspeisen lassen - ich finde es absolut nicht in Ordnung, ein wahrscheinlich (oder zumindest "verdächtiges") Tier an neue Besitzer zu vermitteln; immerhin gehe ich davon aus, dass er nur wenige Tage bis zur Vermittlung hier bleiben wird, also bleibt auch nicht eeewig Zeit dafür... Bei so einer Vorgehensweise ist es kein Wunder, wenn Auslandstierschutz einen schlechten Ruf bekommt. :hust:

  • Hallo Bea,


    Zitat

    Er hatte vor 4 Wochen einen negativen Test auf Mittelmeerkrankheiten - und deshalb meint der vermittelnde TSV, dass die ausgefransten Ohren bzw. die Löcher, die er in beiden Ohren hat, seien nicht weiter untersuchungsbedürftig - er ist ja getestet.


    Wenn der Test erst vier Wochen her ist, würde ich ihn jetzt auch noch nicht wiederholen.


    Das Länderprofil sollte auf jeden Fall noch mal gemacht werden. Allerdings kann viel Zeit zwischen der Ansteckung und der Nachweisbarkeit der Antikörper vergehen. Den Orgas kann kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein negativ getesteter Hund im Nachhinein - Wochen oder Monate später - doch Infektionen hat.


    Wenn der Test erst so kurz her ist, würde ich Blutbild machen und nach anderen möglichen Ursachen schauen.


    Gruß
    Lisa

  • Soweit ich mich belesen habe, wäre der "sicherste" Nachweis (abgesehen von Punktaten, was in der aktuellen Lage übertrieben wäre) sowieso ein Wundabstrich, der via PCR untersucht wird - Antikörper-Titer wären häufig falsch-negativ, weil die Antikörper nicht immer nachgewiesen werden können und die Tests dafür auch teilweise eine zu geringe Sensitivität aufweisen. Und der Abstrich könnte ja direkt gemacht werden.


    Ich habe halt auch ein wenig Angst, weil wir einen kleinen Sohn haben, der natürlich auch mit unseren Hunden in Kontakt kommt und ich sowas in der Art schon vermehrt gelesen habe (Auszug aus "Leishmaniose.de"):
    "Jedoch ist dringend davon abzuraten, einen Leishmaniose-infizierten Hund, bei dem sich bereits offene Hautläsionen als Folge der Infektion gebildet haben, als Familienhund und Spielgenosse für Kinder zu halten. Ich bekam im September 1999 eine Anfrage, ob es denn bedenklich sei, daß Kinder mit einem Leishmaniose-infizierten Hund spielen, der bereits offene Hautläsionen in den Ohren aufwies ! Nun, Leishmanien werden aus nässenden Hautläsionen diagnostisch nachgewiesen, weil Leishmanien dort besonders zahlreich sind ! Es ist also keinesfalls auszuschließen, daß sich ein Kind mit Leishmanien infiziert, indem es sich Sekrete dieser Hautläsionen vom Hund in eine eigene Wunde (z.B. in einen Mückenstich) einreibt !"

  • Natürlich kann einem TSV im Nachhinein - also Wochen oder Monate nach der Vermittlung - kein Vorwurf mehr gemacht werden, sie geben ja keine Garantie. Aber wenn direkt nach der Ankunft bzw. auf der Pflegestelle der Verdacht aufkommt, dass der Hund doch krank ist und das Testergebnis evtl. falsch-negativ gewesen sein könnte, finde ich es schon grob fahrlässig, dies zu ignorieren und den Hund mit dem "Wissen", dass vielleicht doch nicht alles in Ordnung ist, in ein neues Zuhause (das dann natürlich nichts davon weiß) zu vermitteln. Immerhin hat man als TSV auch eine gewisse Verantwortung, der man auch nachzukommen hat - und diese schließt für mich eben auch im Einzelfall eine Nachtestung mit ein.

  • Zitat

    Ja, der Test wurde vor 4 Wochen in Spanien gemacht... :/ Ich gehe morgen eh mit ihm zu unserem TA, weil er scheinbar auch ein Milbenproblem hat - mal sehen was die sagen.
    Viele Leishmaniosehunde haben ein 'Milbenproblem, da Milben meist eine Folge einer Immunschwäche sind...was bei Lm ja vorliegt


    Wie gesagt, ich habe heute extra beim Verein nachgefragt, ob es nicht sinnvoll wäre, ihn nochmal zu testen. Sehen die - zumindest aktuell - nicht so. :???:
    DIe Frage ist was die unter testen verstehen. MMn reicht , egal, ob das Reisprofil negativ oder positiv ist, nicht aus, nur diesen Test zu machen . Wir hatten auch schon Hunde die negativ waren , aber deutliche Lm anzeichen hatten , incl Veränderungen in Blutbild und EEP ,die typisch für LM waren....


    Aber wenn mein TA das genauso sieht wie ich, werde ich mich nicht einfach so abspeisen lassen - ich finde es absolut nicht in Ordnung, ein wahrscheinlich (oder zumindest "verdächtiges") Tier an neue Besitzer zu vermitteln; immerhin gehe ich davon aus, dass er nur wenige Tage bis zur Vermittlung hier bleiben wird, also bleibt auch nicht eeewig Zeit dafür... Bei so einer Vorgehensweise ist es kein Wunder, wenn Auslandstierschutz einen schlechten Ruf bekommt. seh ich auch so :hust:

  • Zitat

    Natürlich kann einem TSV im Nachhinein - also Wochen oder Monate nach der Vermittlung - kein Vorwurf mehr gemacht werden, sie geben ja keine Garantie. .


    Garantie geben können sie auch gar nicht...negativ heisst nich automatisch dass der Hund gesund ist,bzw keine dieser Krankheiten in sich trägt, aber "richtige Aufklärung" gehört mMn zu einem seriös arbeitenden Verein....
    Dazu gehört auch , dass der Verein selbst so git wie möglich über MMk informiert ist .


    Vor ein paar Jahren hab ich selbst mal einen Hund aufgenommen: Ausgefranste Ohren mit offenen Wunden , Ohrgeschwüre?, brüchige eiternde Krallen, alles anzeichen für Leishmaniose,
    statt aber da mal genauer hinzuschauen, wurde der arme Hund in der PS vor mir , in Narkose gelegt , ihm wurden Kallen gezogen und die Ohren ausgeschabt, ständige Wundbehandlung der Ohren mit versch Salben , Pudern und cremes - wochenlang alles ohne Erfolg .
    Der kam erst als er richtig behandelt wurde.....

  • Hallo ihr!


    Die TÄin sah das genauso.


    Nach Rücksprache mit dem TSV hat dieser wenigstens einem weiteren Antikörper-Nachweis zugestimmt. Mal sehen, was dabei rauskommt - wobei im Internet eigentlich fast überall steht, dass dieser häufig falsch-negativ ist, und mich dieses Ergebnis im negativen Fall deshalb dann auch nicht wirklich beruhigen würde :/ ... Aber ich kann sie ja nicht dazu zwingen, einen "ausführlicheren" Test zu machen... Bin allerdings am überlegen, ob ich das dann auf eigene Faust machen soll... :???: Die "bedanken" sich dann sicher... :headbash: Morgen wird Blut abgenommen, hoffe, dass die Ergebnisse dann bis Anfang nächster Woche da sind.

  • Hallo,


    wie schon weiter oben geschrieben wurde, würde ich auch empfehlen, das Blut an Parasitus oder an Laboklin zu schicken. Zu empfehlen wäre ein Nachweis mittels Züricher ELISA.


    Es kommt nicht selten vor, dass ein Hund kurz vor der Ausreise untersucht wird und nicht lange danach trotzdem erkrankt und die Ohren wären für mich auf jeden Fall Anlass, das nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen!


    Toll, dass du so engagiert bist! :gut:


    LG
    Shalea

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