Hundeschädel- was ist noch normal?
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Hallo!
Ich habe ja vor rund einem Jahr ein Praktikum in einer Veterinärpathologie gemacht. Ich fand das Ganze wirklich interessant doch wurde vermehrt zum Nachdenken angeregt. Ich habe jetzt länger überlegt ob ich ein Thema dazu eröffnen soll oder nicht, da es u.a. wieder die Qualzuchtsdiskussion aufwirft.
- wir hatten dort einen Bullterrier x Mops und um ehrlich zu sein war ich etwas geschockt als ich den Schädel bei der zugehörigen Prozedur sah. Ich habe seitdem gezielt nach Bildern von den verschiedensten Hundeschädeln verschiedener Rassen gesucht und das Ganze gipfelt in derart deformierten Schädeln, wie deren des Mopses.
Zusammengedrückt, umgebogen, dünnwandig- wo setzt man da die Schmerzgrenze?Und auch wenn ich mich bisher aus der Qualzuchtsdiskussion mehr oder weniger rausgehalten habe- wie kann ich als Hundehalter behaupten ein (z.B.) solch kurzer Schädel würde den Hund nicht einschränken? - ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das das der Fall sein kann. Die Anatomie des Schädels sieht einfach nur noch widernatürlich aus...
Es soll keine Hetze gegen bestimmte Rassen sein mich interessiert nur:
Kann ein solcher Schädel noch normal sein? - wie wirkt sich ein derart geformter Schädel auf den Hund aus?
Wo ist die grenze des ,,Normalen" und anatomisch/gesundheitlich vertretbaren?
Liebe Grüße,
Jacqueline-Marie
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- Vor einem Moment
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Hallo,
für mich ist ein Mopsschädel mit Sicherheit nicht mehr normal. Für mich beginnt Qualzucht da, wo der Hund eingeschränkt wird in seinem natürlichen Fähigkeiten, wie Laufen, Atmen, Riechen, Sehen, seinem Verhalten und seiner Fortpflanzungsfähigkeit. Und natürlich, wenn bewusst Krankheiten oder Missbildungen in Kauf genommen werden.
Das heißt im Umkehrschluss für mich, dass ein Hundeschädel geschlossen sein sollte, der Hund sollte genug Platz für seine Zähne haben, die Zähne auch gut aufeinanderpassen. Die Augenhöhlen müssen groß genug sein, um dem Auge einen sicheren Platz zu bieten, Die Nase muss ausgeprägt genug sein, damit der Hund frei atmen kann. Und der Schädel darf im Verhältnis zum Körper nicht zu groß sein, damit die Welpen bei der Geburt durch das Becken der Mutterhündin passen.
Und der Schädel muss groß genug für das Gehirn des Hundes sein. (ist beim Cavalier King Charles Spaniel ein großes Problem. Die Hunde haben massive Schmerzen und neurologische Ausfälle.) Hunde so zu züchten, ist für mich Tierquälerei. Ebenso Hunde so zu züchten, dass sie ständig gegen das Ersticken ankämpfen müssen. Oder in Kauf zu nehmen, dass die Schädeldecke nicht richtig geschlossen ist. Oder das dem Hund die Augen fast aus dem Kopf fallen oder sie es sogar tun.
Ich würde so eine Rasse nicht kaufen. Für mich gibt es kein schlüssiges Argument dafür. Was spricht gegen ein bisschen mehr Nase beim Mops und den Bulldoggen? Oder ein bisschen mehr Größe beim Pekinesen? Oder einem etwas weniger runden Kopf? Kann eine Bulldogge mit schmalerem Brustkorb nicht auch ein stattlicher Hund sein? Oder ein Basset mit längeren Beinen und weniger Haut ein guter Spurensucher? Und ein Shar Pei mit weniger Falten ist doch immer noch ein toller Hund!
Ich will die Rassen nicht verteufeln. Aber es ist dringend nötig, einen neuen Zuchtstandart festzulegen, eine schärferer Überprüfung der gesundheitl. Aspekte bei den Shows einzuführen, und am besten einen wirklich unabhängigen Beobachter/Tierarzt, der sein Veto einlegen kann/muss, wenn ein Hund "überzüchtet" ist.
Am besten wäre natürlich ein Umdenken bei den potenziellen Käufern, aber das ist wahrscheinlich utopisch.Liebe Grüße
Nele -
Zitat
Hallo,
für mich ist ein Mopsschädel mit Sicherheit nicht mehr normal. Für mich beginnt Qualzucht da, wo der Hund eingeschränkt wird in seinem natürlichen Fähigkeiten, wie Laufen, Atmen, Riechen, Sehen, seinem Verhalten und seiner Fortpflanzungsfähigkeit. Und natürlich, wenn bewusst Krankheiten oder Missbildungen in Kauf genommen werden.
Das heißt im Umkehrschluss für mich, dass ein Hundeschädel geschlossen sein sollte, der Hund sollte genug Platz für seine Zähne haben, die Zähne auch gut aufeinanderpassen. Die Augenhöhlen müssen groß genug sein, um dem Auge einen sicheren Platz zu bieten, Die Nase muss ausgeprägt genug sein, damit der Hund frei atmen kann. Und der Schädel darf im Verhältnis zum Körper nicht zu groß sein, damit die Welpen bei der Geburt durch das Becken der Mutterhündin passen.
Und der Schädel muss groß genug für das Gehirn des Hundes sein. (ist beim Cavalier King Charles Spaniel ein großes Problem. Die Hunde haben massive Schmerzen und neurologische Ausfälle.) Hunde so zu züchten, ist für mich Tierquälerei. Ebenso Hunde so zu züchten, dass sie ständig gegen das Ersticken ankämpfen müssen. Oder in Kauf zu nehmen, dass die Schädeldecke nicht richtig geschlossen ist. Oder das dem Hund die Augen fast aus dem Kopf fallen oder sie es sogar tun.
Ich würde so eine Rasse nicht kaufen. Für mich gibt es kein schlüssiges Argument dafür. Was spricht gegen ein bisschen mehr Nase beim Mops und den Bulldoggen? Oder ein bisschen mehr Größe beim Pekinesen? Oder einem etwas weniger runden Kopf? Kann eine Bulldogge mit schmalerem Brustkorb nicht auch ein stattlicher Hund sein? Oder ein Basset mit längeren Beinen und weniger Haut ein guter Spurensucher? Und ein Shar Pei mit weniger Falten ist doch immer noch ein toller Hund!
Ich will die Rassen nicht verteufeln. Aber es ist dringend nötig, einen neuen Zuchtstandart festzulegen, eine schärferer Überprüfung der gesundheitl. Aspekte bei den Shows einzuführen, und am besten einen wirklich unabhängigen Beobachter/Tierarzt, der sein Veto einlegen kann/muss, wenn ein Hund "überzüchtet" ist.
Am besten wäre natürlich ein Umdenken bei den potenziellen Käufern, aber das ist wahrscheinlich utopisch.Liebe Grüße
NeleIch kann Dir voll und ganz zustimmen und das ist auch mein Schluss den ich aus anderen Threads hier gezogen habe...!
- weiß denn jemand ob man sich irgendwie zur Abänderung der Zuchtordnungen einsetzen kann?
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[quote="Tuuka"]Hallo,
für mich ist ein Mopsschädel mit Sicherheit nicht mehr normal. Für mich beginnt Qualzucht da, wo der Hund eingeschränkt wird in seinem natürlichen Fähigkeiten, wie Laufen, Atmen, Riechen, Sehen, seinem Verhalten und seiner Fortpflanzungsfähigkeit. Und natürlich, wenn bewusst Krankheiten oder Missbildungen in Kauf genommen werden.
Das heißt im Umkehrschluss für mich, dass ein Hundeschädel geschlossen sein sollte, der Hund sollte genug Platz für seine Zähne haben, die Zähne auch gut aufeinanderpassen. Die Augenhöhlen müssen groß genug sein, um dem Auge einen sicheren Platz zu bieten, Die Nase muss ausgeprägt genug sein, damit der Hund frei atmen kann. Und der Schädel darf im Verhältnis zum Körper nicht zu groß sein, damit die Welpen bei der Geburt durch das Becken der Mutterhündin passen.
Und der Schädel muss groß genug für das Gehirn des Hundes sein. (ist beim Cavalier King Charles Spaniel ein großes Problem. Die Hunde haben massive Schmerzen und neurologische Ausfälle.) Hunde so zu züchten, ist für mich Tierquälerei. Ebenso Hunde so zu züchten, dass sie ständig gegen das Ersticken ankämpfen müssen. Oder in Kauf zu nehmen, dass die Schädeldecke nicht richtig geschlossen ist. Oder das dem Hund die Augen fast aus dem Kopf fallen oder sie es sogar tun.
Ich würde so eine Rasse nicht kaufen.
´
Richtig so! -
Zitat
Ich kann Dir voll und ganz zustimmen und das ist auch mein Schluss den ich aus anderen Threads hier gezogen habe...!- weiß denn jemand ob man sich irgendwie zur Abänderung der Zuchtordnungen einsetzen kann?
Dem Verband beitreten, bei Versammlungen Deine Ideen mit Argumenten einbringen und nen harten steinigen Weg in Kauf nehmen, da Du Dir damit sicherlich bei vielen Züchtern Feinde machen wirst.
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Ich muss meinen Senf auch mal dazu geben....
ich selbst habe einen Mops. Allerdings aus einer amerikanischen Zucht. Die Elterntiere wurden aus den USA importiert, da dort andere Zuchtbestimmungen gelten, als dies in Deutschland der Fall ist.
Zu sagen, dass man sich wohl viele Feinde bei den Züchtern machen würde, wenn man sich für eine Verbesserung der Zucht einsetzt würde ich gerne erweitern...
Vielmehr sehe ich die Schuld an den Verbänden, die eine solche Zucht auch noch mit höchsten Auszeichnungen prämieren... Die Hunde können teilweise nicht richtig Atmen, leiden an Erstickungsanfällen und der Züchter, der das ganze weiterhin unterstützt bekommt dafür noch eine Auszeichnung???
Unsere Züchterin, die sich wirklich für ein Umdenken in der Zucht einsetzt und auf die Gesundheit ihrer Tiere achtet (Das heißt lange Nasen, längere Beine) wird aus diversen Verbänden ausgeschlossen... da die Tiere nicht den Bestimmungen entsprechen.
Und selbst hier (Sorry aber war so) wurde mir gesagt, dass mein Hund nicht den Zuchtbestimmungen entspräche und ich wahrscheinlich eine Wald und Wiesen Mischung habe....
Generell muss einfach umgedacht werden... Dafür können nicht allein Züchter verantwortlich gemacht werden...
Wo Nachfrage ist, gibt es auch leider ein Angebot. Dabei ist es so schön zu sehen, welch fröhliche Kerlchen Möpse eigentlich sind, wenn man ihnen die Luft zum Atmen nicht raubt.... -
Magst Du mir evtl. mal den Link zur Homepage deiner Züchterin schicken würde mich mal interessieren was sie so für Hunde zur Zucht einsetzt und wie deren Anatomie ist! Gerne auch per PN.
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