Zughundsport aufgegeben - warum?

  • Naja einen Hund zum ziehen zwingen ist Zwang. Das der Typ es auf die Spitze treibt ist sicher unbestritten. Aber ich weiß schon, was Bordy meint. Wenn mein Hund absolut nichts zeigt, was ich für VPG brauche, gibt es 2 Wege. Sich trennen (vom Sport oder dem Hund) oder ihn zwingen. Hat mein Hund absolut null Bock über Stangen zu hopsen etc. kann ich ihn zum Agility zwingen oder ich laß es sein (Sport aufgeben, Hund abgeben).


    Und wenn mein Hund kein Bock auf ziehen hat, laße ich es sein oder ich zwinge ihn. Juri und Pan lieben es z.B. zu rennen. Wenn Juris Rücken ok ist und er sich traut, dann wird der Spaß am ziehen habe. Pan hat das eh. Lee hingegen zieht zwar ganz gerne, aber bitte nicht ständig und lang (die ist nicht so der Rennhund). Und wenn ich da nun anfange sie um's verrecken (mal überspitzt gesagt) zum dauerhaften ziehen zu bekomme, ist es bei mir nur harmloser/weniger massiv als in dem besagten Video. Besser ist es definitiv nicht.

  • ich denke, Smart ist auch ein gutes Beispiel, wie das "zwingen" hier gemeint ist:


    wenn er keine Motivation hat, zum Beispiel zurück zum Auto oder mir hinterher, dann zieht er nicht lange, ein paar hundert Meter, dann ist ihm das zu doof --> aber er muss auch mal über diesen Punkt kommen --> das erreichen wir nur mit Training und auch nur alleine. Denn mit Rad vor zu fahren um dem Hund zu demonstrieren "wenn du mir nicht folgst (und dabei körperlich an deine Grenzen gehst), dann ist Frauchen weg" finde ich persönlich nicht gut ... man muss sich ja auch in den Hund hineinversetzen können, was da in ihm vorgeht.


    Also fährt mein Partner mit ihm alleine Rad und ich werde es dann auch so mit Emy machen, wenn sie wieder fit ist.


    Der Drang zu ziehen ist bei beiden Hunden vorhanden, wir müssen sie nur trainieren.



    Habe ich einen Hund für den das so gar nichts ist, würde ich ihn niemals zwingen, das finde ich völlig quatsch.


    Das Video hier in diese Diskussion zu werfen finde ich allerdings übertrieben.

  • bordy ich schrieb bewusst immer lauffreudig- ein Hund der nicht gerne läuft ist definitiv fehl im ZHS. ;-)
    Der Rest ist Training und natürlich Veranlagung. So wie nicht jeder Hund im VPG (und manchmal auch Besitzer) zu Ruhm und Ehren kommen wird/ mag sondern z.B. nur daheim mit bekanntem Helfer ein wenig seinen Beutetrieb ausleben darf, so wird es im ZHS Menschen geben die mit einem Hund zufrieden sind der in leichtem Zug mit Joggen geht, der nächste hat einen Hund der überall schnüffeln mag und nicht konstant zieht- Trainingssache, der andere hat ein regelrechtes Rennschwein :D will aber lieber was ruhiger durch die Landschaft ziehen- auch das ist trainierbar- wenn man denn mag und nicht denkt das es von selbst funktioniert.


    Mehr wollt ich nicht ausdrücken. Wer nicht die Motivation und Zeit hat sich mit seinem Hund und dem Sport den beide betreiben auseinander zusetzen, sich manchmal auch durch Tiefs zu beissen und neue Wege zu suchen, der wird mit seinem Wuff nicht auf den gemeinsamen Gassirunden unglücklich sein (der Hund aber vielleicht, wenn man bedenke das viele Hunde Arbeitshunde sind) doch ihm wird eine Erfahrung fehlen, die des etwas "gemeinsam" schaffens. Und sei es die 10 Kilometer Waldrunde mit Rad- Ziele und Ansprüche können sehr verschieden sein, der Hund gibt vor wie weit und schnell es gehen kann wobei Grenzen durch Training langsam ausgeweitet werden können.

  • Also ich reihe mich mal mit ein. Ich habe mit dem Zughundesport angefangen, weil ich mit Roxy Bikejöring machen wollte. Naaja, sie hat zwar angezogen, allerdings ist es daran gescheitert, das sie nie direkt vor mir gelaufen ist, sondern immer links oder rechts. Selbst wenn jmd vorne weg ist. Mit 'rüber' ist sie sofort auf die andere Seite gewechselt und innerhalb von ein paar Metern wieder auf die andere. Das habe ich dann sein lassen, da sie ja nur falsch belastet wird dabei.
    Dann habe ich aus Zufall herausbekommen, das sie Canicross mag. Laila hatte eine Weile Schlepppflicht, dann habe ich mir die Leine aus Neugierde umgebunden und Roxy eingespannt. Und los gings :) Und sie mag es. Sie zieht, und läuft zu 90 % vor mir. Bin voll stolz. 8-10km im Affentempo. Der Hammer. Ich laufe zwar immer noch mit Schleppleine aber demnächst kommt bald eine richtige und für Roxy ein richtiges Geschirr. Darauf wird schon gut hingespart. Schuhe hat sie ja schon :headbash: Und sie hat super Muskulatur bekommen - bin gerade voll Stolz.


    Bei Laila bin ich da nicht so zuversichtlich das sie jemals richtig ziehen wird. Maximal kann ich sie hinter Roxy versetzt einspannen, dann läuft sie etwas vorwärts,aber meist lässt sie sich von Roxy ziehen :headbash: Aber gut, sie muss auch nicht unbedingt. Ich finde das Laila mit ihrer ED beim Traben schlechter läuft (vor allem an der Leine-warum auch immer) als wenn sie frei läuft und rennt... Also lass ich es. Sie kommt nur an die Leine, wenn sie Roxy massiv behindert- das kann sie verdammt gut-das kleine Biest. :) Obwohl ja gleichmäßige Bewegung helfen soll.. Bei ihr anscheint nicht wirklich..


    Also: Wir haben es teils aufgegeben und woanders weitergemacht...

  • Wir haben aus gesundheitlichen Gründen leider diese Saison aufhören müssen.
    Werden dann nächsten Winter wieder starten und ich hoffe dann ohne große, gesundheitliche Einschränkungen :roll:

  • Zitat


    Mißverständnis... Mir geht es darum, daß ich gehört/gelesen habe, Zugarbeit würde die Jagdleidenschaft "anfachen". Vielleicht gilt das nur für Gespanne (körperliche Anstrengung/ rennen in der Meute = Jagdmodus an?) Daß Zugsport eine tolle Auslastungsmöglichkeit für Hunde ist, die man nicht frei laufen lassen kann, glaube ich ja sofort.
    Aber der "Familienhund mit leichten Jagdtendenzen", bei dem hat man vielleicht keine Lust auf eine Verstärkung dieser Tendenzen. Drum die Frage.
    Scheint ja bei einigen genau andersrum zu sein.


    aaaach sooooo ;)...


    Dass Zugtraining den Jagdtrieb anfeuern soll, halte ich für ausgemachten Blödsinn: Im Gegenteil, weil der Hund lernt, zu arbeiten, ausgelasteter ist, wird er auch leichter abrufbar sein. Grad beim Zugtraining ist er doch unter Kontrolle! (Antijagdtraining muss natürlich trotzdem zusätzulich gemacht werden). Entweder ein Hund hat nen starken Jagdtrieb oder nicht. ;)
    Ich würde im "täglichen Leben" halt möglichst VERMEIDEN, dass er unangeleint ins Hetzen kommt, weil du dann ggf. keine Eingriffsmöglichkeiten hast und das nen Kick im Hirn gibt ;)

  • bordy,


    ich geh mal davon aus, dass du hier im DF niemanden finden wirst, der sein Tier zu etwas zwingt. Allerdings wirste ne ganze Menge Leute finden, die sehr inkonsequent sind, dann ihr Scheitern aber damit "verkleistern", dass der Hund "keine Lust" hat ;). Verstehst du, was ich meine?
    Viele haben Zughundesport angefangen, weil ihr Hund nicht leinenführig ist. Wenn ich meinen Hund schon nicht leinenführig kriege, wie will ich ihn dann im Zughundesport ernsthaft führen und trainieren?


    Für einige kann das dagegen ein therapeutischer Ansatz sein, wenn sie ihren Hund nicht leinenführig kriegen,
    ZHS zu machen.
    DAs falsche Timing hat dann halt genau den gegenteiligen Effekt:
    der Hund läuft mit einem Mal bei Fuß statt zu ziehen :lol:

  • Zitat

    Für einige kann das dagegen ein therapeutischer Ansatz sein, wenn sie ihren Hund nicht leinenführig kriegen,
    ZHS zu machen.
    DAs falsche Timing hat dann halt genau den gegenteiligen Effekt:
    der Hund läuft mit einem Mal bei Fuß statt zu ziehen :lol:


    :lachtot: gar nicht mal so dumm gedacht! :p


    Meine Lizzy hat mir heute wieder schön gezeigt das ich sie super einfach von einer Spur pflücken kann indem ich sie ziehen lasse. Von daher - ziehen als Ersatz zum jagen klappt bei uns zumindest prima!

  • und noch mit in Raum geworfen- ein ungeschickter Hundeführer kann sogar dem zugwilligsten Hund das Ziehen vermiesen. ;-)


    und eine Ergänzung vielleicht noch zu Bungees geschriebenem - ich würd nicht mal immer von Inkonsequenz sprechen, sondern ich denke oft ist es auch Unsicherheit- wie bringe ich dem Hund das Ziehen bei, was ist wichtig? Foren können eine grobe Richtung vorgeben aber Theorie und Praxis sind oft weit auseinander, vor allem wenn mans noch nie richtig "gefühlt" hat. Im Reitsport sitz ich als Anfänger auf einem erfahrenen Pferd und hab jemand dabei der mir die Sache erklärt, in Sachen Hund ist man oft Anfänger, Lehrer vom Hund und hat niemand der im sonst vielleicht verkannten Moment sagt "so solls sein genau!"


    So sehe ich es oft im Hundesportverein bei z.B. den Leuten die sich auf Begleithundeprüfung vorbereiten, der Wille ist da aber ohne Anleitung sind sie oft absolut planlos.
    Manche brauchen ein paar Stupser und Erklärungen und erarbeiten dann viel allein ausserhalb der Trainingstage, andere benötigen lange jemand der guckt, ehe sie sich allein trauen.

    In dem Fall fehlen sicher oftmals Anlaufstellen. Vielleicht wäre das ja für die Verbände ja mal eine Anregung? Ein Netzwerk aus Anlaufstellen für Neulinge zusammen zu tragen, es muss ja nicht umsonst sein. ;-)


    Roxy toll das es bei euch jetzt mit Cani klappt. :gut: Es gibt soviele Varianten im ZHS ich denke etwas probieren was für beide passt ist immer am Besten.


  • DANKE!!!!
    Nepo in diesem Text erkenn ich mich zu 100% wieder!


    Ich hätte aufgegeben wenn ich nicht durch Zufall jemanden in meiner Nähe gefunden hätte.
    Und nun hab ich wieder neuen Elan und vorallem einen Anlaufpunkt für meine Fragen gefunden - und jetzt geht es frohen Mutes wieder los...

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