Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Hallo Ihr Lieben,
    Bei uns gibts momentan keine richtigen gesundheitlichen Probleme. Neulich haben wir beim TA ein geriatrisches Profil machen lassen und der Doc war ganz begeistert von den Blutwerten unseres 15 Jahre alten Seniors.
    Wir gehen auch immernoch 3x am Tag spazieren, wobei die Runden natürlich deutlich kürzer sind als früher. Auf die letzte Nachtrunde gegen 1h hat er momentan keine Lust (kann ich ja verstehen, bei dem Wetter).


    Aber es gibt einige neue "Macken", die für ihn einfach antregend sind :


    Er scheint zu vergessen, dass er schon gefressen hat. Nachdem er sein vorheriges Futter nicht mehr vertragen hat (Durchfall) haben wir jetzt nach einiger Sucherei auf eine Kombi aus Kartoffel & Möhren (kaufen wir getrocknet und wird eingeweicht) plus Senioren Nassfutter umgestellt (3x am tag morgens, Nachmittags, abends) . Verträgt er super und mag er auch sehr gerne und frisst er in dieser Kombi jetzt seit ca 3 Monaten. Früher war er immer ziemlich "mäkelig" mit Fressen, aber das "schaufelt" er sich rein. (Gewicht ist super, nicht zu dick, nicht zu dünn) Morgens ist alles ok, er frisst nach der ersten Runde und legt sich schlafen bis Mittags (das war schon immer so).


    Aber nach dem Mittagessen, so eine gute Stunde später hat er offensichtlich vergessen, dass er schon gefressen hat...
    Es beginnt dann ein stegig steigendes Gejammere, erst so leise vor sich hin, dann immer lauter bis er irgendwann seine neueste Lieblingskommunikation nutzt : so ein "Aufforderungs Wuff"


    Ich versuche gar nicht zu reagieren, aber weil ich ihn mit in die Arbeit nehme geht das nicht so ohne weiteres.


    Abends wiederholt sich das Ganze, er wird dann richtig aufdringlich, bettelt am Tisch (was er nie gemacht hat) als wäre er kurz vorm Verhungern. Kommt auch den restlichen Abend andauernd und bettelt nachdrücklich mit Wuff und Pfote) um Fressen.


    Was macht Ihr bei so einem Verhalten?
    Ich hab schon ignorieren, schimpfen, ablenken versucht - nutzt nix - er steigert sich richtig rein.


    Danke für Eure Tipps

  • Mein Mr Pieps (angeblich 12, ich schätze ihn auf gut 15) und ich möchten uns hier auch einreihen, ich glaube, es ist einfach an der Zeit dazu.


    Das mit den Pfützen und Haufen in der Wohnung kennen wir jetzt auch schon und das mit dem "Ich habe vergessen, dass ich gefüttert wurde" auch. Mr Pieps nervt dann zwar auch, aber das kann ich überhören und er hört dann irgendwann auf zu nerven. Wäre das nicht der Fall, würde ich glaub ich das Futter auf 3, 4 kleine Mahlzeiten aufteilen oder etwas zum Kauen anbieten.


    Was mich momentan mega-IRRE macht (ich kopier das mal aus meinem Tagebuch):


    Ich hab keine Ahnung, wie man das nennen könnte, aber es macht uns hier IRRE!!!


    Gestern lief er fast den ganzen Tag durch die Wohnung... hin und her... Gestern Abend haben wir zuerst gegessen bevor ich die Hunde gefüttert habe. Da Finchen aber dazu neigt, unter dem Esstisch herum zu liegen während wir essen und wir das nicht mögen, waren die Hunde mit einem Babygitter ausgesperrt. Rocky fiepte die ganze Zeit vor dem Gitter und lief hin und her. Die langen Krallen auf Laminat - das Geräusch macht mich mittlerweile richtig aggressiv. Abends vor dem TV ging es dann weiter. Hin und her, hin und her.... klack klack klack klick, klack klack klack klick.... begleitet von diesem Rocky-typischen Jammern und ab und zu Hecheln... Man versteht vom Film kein Wort mehr.
    Er wollte nicht raus, er hatte Wasser, er hatte gefressen... Ich hab ihn in meiner Verzweiflung dann in sein Körbchen gesetzt und einen Schrank davor geschoben, dass er da bleiben muss. Da ist er über´s Sofa gesprungen und wieder nur hin und her gelaufen. Auch als wir dann ins Bett sind... Ich dachte, er will mit ins Schlafzimmer, also hab ich ihn mitgenommen, seine Decke vors Bett gelegt, er legte sich hin. Ich dachte, ich hab endlich Ruhe. Fehlanzeige! Er lief im Schlafzimmer auch die ganze Zeit hin und her, also verbannte ich ihn wieder und hörte, dass er vor dem Schlafzimmer wieder nur auf und ab lief.


    Heute macht er es schon wieder, schon seit Stunden läuft er hin und her. Vorhin hat er mal ne halbe Stunde neben meinem Stuhl gelegen und Ruhe gegeben, aber jetzt macht er es seit gut 2 Stunden schon wieder ununterbrochen. Ich kann nicht mehr! Ich weiß auch nicht, was das sein könnte, er scheint keine Schmerzen zu haben, er frisst normal, er verhält sich bis auf dieses ständige Umhertapern auch ganz normal. So normal sich ein Mr Pieps eben verhalten kann...


    Ach ja, ich hab ihm die letzten 2 Tage versuchsweise Schmerzmittel gegeben, das änderte aber nichts.


    Kennt das hier jemand von seinem Senior? Ich ertrage das nicht mehr lange!

  • In einer äußerst moderaten Form kenne ich dieses Verhalten.
    Bei Johnny tritt das allerdings eher nachts auf...
    Was du dagegen tun kannst? :???:
    Ich denke, bei unserem Hund liegt es wirklich daran, dass er eben alt
    und schusselig wird (Beginn der Altersdemenz). Er steht nachts unvermittelt
    neben mir, wahlweise mit dem Gesichtsausdruck: los ich bin wach, lass uns was unternehmen
    Oder Hilfe, wo und vor allem WER bin ich...
    Ich versuche einfach Verständnis dafür
    aufzubringen und mich nicht unnötig darüber aufzuregen.
    Schlafentzug ist eben einzuplanen.
    Als diese Alterserscheinungen anfingen, bin ich zum TA, um ihn durchchecken zu lassen.
    Johnny bekommt crataegutt.


    Diese Unruhe kann auch was mit der Herzfunktion zu tun haben...



    Ich wünsche dir einfach eine riiiesen Portion Geduld!
    Liebe Grüße

  • Ohje bageehra, Du bist echt genervt :verzweifelt: , gell?


    Also bei dieser Unruhe auch besonders zusammen mit hecheln, würde ich auch ans Herz denken. Vielleicht auch Wasser? Da kam es vom Herz. Du solltest Pieps gründlich untersuchen lassen.
    Gegen das "klack klack" würde ich mal Socken (mit Stoppern an der Sohle) versuchen.


    Und ohhhhhmmmm viel Geduld für den kleinen, alten Mann, er machts ja nicht mit Absicht!

  • Zitat


    Ach ja, ich hab ihm die letzten 2 Tage versuchsweise Schmerzmittel gegeben, das änderte aber nichts.


    Kennt das hier jemand von seinem Senior? Ich ertrage das nicht mehr lange!


    Meine letzten beiden verstorbenen Oldies hatten das auch.
    Jenni ist mehr gewandert, auf ihren ganz eigenen Traumpfaden.
    Und Sid war einfach im Ganzen unruhig.


    Bei Jenni war es wohl ein "dementes Wandern", das wir lediglich zum Abend hin mit dem berühmten S&N-Tee in einen friedlichen Schlaf umändern konnten.
    Bei Sid waren es diffuse Verdauungsbeschwerden. Ihm hat die abendliche Gabe von Novaminsulfon geholfen, nachdem wir fütterungstechnisch schon reichlich ausprobiert hatten (mehrere kleine Mahlzeiten, leichtverdaulich, etc.)
    Meine TÄ sieht das bei den Oldies recht pragmatisch - einen Schmerzmittelversuch auf Verdacht hin, dass die Probleme eines Oldies auf Schmerzen beruhen können, machen wir hier auch b. Bd. Meist in der Reihenfolge "Knochenschmerzen ausschliessen" z. B. mit Metacam und falls es das nicht war "interne Schmerzen ausschliessen", z. B. mit Novaminsulfon.
    Wir geben das allerdings jeweils über einen längeren Zeitraum, mindestens eine Woche, um Schmerzen sicher ausschliessen zu können.


    Sid war auch so "freß-dement" - dabei hat er sogar 4 x täglich bekommen, wegen seiner Lebergeschichte. Aber nach bestimmten "Handlungen" musste er Futter haben. Ich glaube, im Nachhinein kommt einem das amüsanter vor, so mit der liebevollen Erinnerung versehen, als wenn es grad aktuell so ist.
    Ich habe meine Nachbarn um Verständnis gebeten und ihm, wenn es gar nicht aufhören wollte, eine winzige Kleinigkeit (Käsewürfelchen oder so) in den Napf gegeben - damit war er zufrieden. Zumindest bis zum nächsten Gassi... :lol:


    Das waren unsere bisherigen Erfahrungen - aber den Hinweis mit dem Herzen finde ich auch sehr wichtig.


    LG, Chris

  • basserhound
    Vielleicht kleine Portionen anbieten und so das Futter öfter geben? Oder den Napf nehmen und wieder hinstellen (leer). Oder was zum Knabbern geben. Oder es durchstehen ;) Ne echt schwierig mit den Sturköpfen.



    Bageerah
    Das würd mich auch irre machen und ich bin froh, dass Nele noch nicht solche Anwandlungen hat :tropf: Einen Tipp hab ich leider nicht für dich.




    Ich hab an die erfahrenen Altenpfleger noch eine Frage. Ich muss/will Nele morgen zu einer Wanderung mitnehmen. Evtl. kann ich sie in einem Auto lassen, aber das wäre über 4h und so ganz wohl ist mir dabei nicht.
    Sie ist so ja noch recht fit, aber jetzt seit ein paar Tagen wieder etwas matter, angestrengter und erschöpfter nach dem Spaziergang.
    Ich erklär mir das damit, dass ich die Zeel Tabletten nach einer Kur abgesetzt habe.
    Meint ihr ich kann ihr für morgen Schmerzmittel geben? Hab noch Carprofen hier was sie mal wegen ihrem Ellebogen bekommen sollte. Oder ist das nicht so gut das "einfach mal so" zu geben?


    Der Weg morgen ist neu, also wird sie wohl gern laufen, das mag sie schon und auch fast ohne Steigung, aber wir werden normal bis zügig unterwegs sein und eben ca. 4h. Zuhause lassen kann ich sie nicht, weil wir danach noch essen gehen. Das wär insgesamt dann zu lang.


    Hoffe ihr könnt mir beim Brainstormen helfen. Zerbrech mir schon die ganze Zeit den Kopf wie ich das morgen am besten mache mit ihr.

  • Hallo Anja,


    das Schmerzmittel an sich dürfte nicht das Problem sein, denke ich. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass Nele 4 Stunden strammes spazierengehen schaffen würde, oder? :???:
    Bibo würde das nicht mal annähernd schaffen.
    Hast Du denn einen Doggy Car gekauft? Sonst würde ich den als Alternative mitnehmen, damit sie zwischendurch verschnaufen kann =)

  • Nein hab ich leider nicht gemacht. Hatte dann das Geld doch nicht und irgendwie gings auch so :tropf:


    4h waren wir lange nicht mehr unterwegs. 2h gehen, das weiß ich und sie hat bis jetzt noch nie "schlapp gemacht". Vor allem nicht wenn wir woanders waren.
    Ich weiß es halt nicht. Zutrauen würd ichs ihr, auch wenn sie danach bestimmt schlapp wär.

  • Mal im schlimmsten Fall, was würde passieren, wenn sie schlapp macht? Kann sie dann jemand abholen kommen?
    2 Stunden ist eine Sache, aber 4 Stunden und strammes Tempo? :verzweifelt:
    Kannst Du sie nicht irgendwo unterbringen?

  • Das ist jetzt zu kurzfristig. Ich bin vorher davon ausgegangen, dass es nicht ganz so lange wird und wir Pausen dazwischen machen.
    Abholen ist da schlecht, wir sind mitten im Wald auf Forstwegen. Eine Alternative die ich mir überlegt habe, wäre nach 1-1 1/2 h umzudrehen und ganz gemächlich zum Auto zurück.

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