Die Geschichte von Frust und Hass zur Liebe für immer
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Hallo zusammen,
nachdem meine Trainerin gestern wieder zu mir meinte, als ich auf Frage antwortete "Luna war klasse", dass ich als ich zu ihr kam, noch sagte, Luna würde an gar nichts Spaß haben, kam ich wieder ins Grübeln.
Vor 6 Jahren knapp kam Kira und ich wusste damals schon, es solle irgendwann einen 2. Hund geben.
Mit Kira Welpenschule, mit Kira Junghundegruppem mit Kira Unterdordnung, Dummy und Dogdancing.
Für meinen 1. eigenen Hund, war sie schon mit 2 Jahren top, ein absoluter Streber, aber für mich langweilig.Ich war hibbelig, voller Tatendrang und ohne Ahnung.
Und dann sah ich dieses Bild.
Ich wusste, DAS musste mein Hund werden - Nandra.
Ich sprach mit meinem Freund, dem es egal war, mit seiner Mum, bei der wir wohnten, die Bedenken hatte, und rief im Tierschutzverein an. Da es der TSV war, so Kira her kam, kannte man mich und reservierte mir Luna, die wir uns dann auch mal ansahen.
Die Zweifel bei Schwiegermutti in Spee verschwanden und so durfte sie einziehen.Luna (vorher Nandra)
8-14 Monate alt
Labrador-Mischling
lieb
katzenverträglich
wasserscheu
ohne JagdtriebTja, nach und nach zeigte sich allerdings ein anderes Bild:
- sie hatte null Interesse an Menschen, kannte nichts
- Stubenreinheit zog sich über ein halbes Jahr hin
- sie wuchs 8cm und verlor 2 Milchzähne, wurde das 1. Mal läufig -> war also nen Eck jünger
- fing irgendwann an, Katzen und alles andere zu jagen
- kam mit fremden Hunden nicht klar
- ich war ihr völlig egal
- alles wurde gefressenTja, und so kam ich zu dem Punkt, wo ich hilflos war:
- ich wollte nie einen Hund mit Jagdtrieb und wusste nicht, was es bedeutet
- mein Trainer mochte keine Auslandshunde, weil sie Krankheiten einschleppen würden
- Gruppenstunde war nicht möglich, weil Luna nur nervös zu allen Hunden hin wollteAlso fingen wir an, alleine zu üben. Immer an der Schleppleine (oder am Rad laufend später), Versuche mit Futterbeutel scheiterten, sie beachtete mich nicht und es gab viele Rückschläge, so dass ich dachte, ich würde sie wieder abgeben.
Auch Agility etc. scheiterte daran, dass sie sich nicht konzentrieren konnte.Ich wurde ignoriert - war gefrustet - lies es indirekt an ihr aus - sie ignorierte mich noch mehr - ich war noch weiter gefrustet, etc.
Wir drehten uns immer weiter im Kreis, bis ...
... ich mich änderteJa genau, ich musste nicht am Hund arbeiten, sondern in erster Linie an mir.
Erster Schritt war es, zu verstehen, was ich da für einen Hund an der Leine habe und was es für klitzekleine Änderungen geben kann, die Erfolg bringen (und folgendes war über einen Zeitraum von 2 Jahren, die ersten anderthalb Jahre waren viel zu viel Frust, weil sie nicht der Hund war, den ich mir gewünscht hatte)
Ignoriere den Hund und lade ihn zu dir ein, wenn er dir Beachtung schenkt.
Klar ist es verpflichtend, dass sie auf mich achtet, aber sowas erreiche ich nur, wenn ich nicht reagiere, sondern agiere. Lange Leine, ich gebe den Ton vor und wenn mein Hund sich anschließt, bekommt er Beachtung und Lob in welcher Form auch immer.Höre auf, gegen die Anlagen des Hundes zu arbeiten.
Klar darf er nicht Jagen, etc.
Aber wenn ich alles nur verbiete, frustriert es.
Mein Hund braucht ein Alternativverhalten.Sie darf vorstehen, wird dafür belohnt. Sie darf sich bei mir was leckeres abholen.
Wenn sie nicht in die Leine rennt, hat sie viele Freiheiten.
Wenn sie auf mich achtet und auch mal wieder kommt an der 20m Schleppleine, wird sie belohnt, denn Kontaktaufnahme ist super.Ich beschäftigte mich damit, was Jagdhunde an Vorteilen mitbringen (über die Nachteile hatte ich mir anderthalb Jahre genug Kopf gemacht) und wurde fündig:
- eine sehr gute Nase (und an Nasenarbeit gibt es viel)
- schnelle Reaktionsfähigkeit
- AusdauerUnd so ging es vor anderthalb Jahren das 1. Mal zu einem Seminar von Pia Gröning: Nasenarbeit
Schleppfährte, Sprühfährte ... und ich merkte, mein Hund war dort gar nicht der schlechteste, auch wenn noch ein langer Weg des Verstehens vor uns liegen sollte.Wir besuchen öfter eine eingezäunte Hundefreilauffläche, wo sie rennen darf, machen was sie will
Und letztes Jahr gab es dann einen Longier-Workshop.
Ich fand es immer super spannend und wollte Luna neben dem am Bike laufen und Zughundesport noch eine weitere Möglichkeit geben, sich zu bewegen und dies gefiel mir so gut, dass wir weiter machten.Mantrailing ab und zu kommt dazu, denn Luna ist ein toller Hobbytrailer, wenn auch sicherlich der Anfängerklasse und eine Zeit Scent Hurdle Racing. Auch da machte sie sich klasse, auch wenn es nur ein Problem gab, das Apportieren, an dem wir schon lange Arbeiten.
Unser Stand heute:
Durch unsere Aktivitäten, meine Einstellungsänderung und vor allem meine ruhigere Art bei diesem Hund, der sehr schnell hoch dreht, habe ich es geschafft, sie an bestimmten Stellen frei laufen zu lassen und dass sie normalerweise in 20m Schleppleine auch nicht rein rennt.
Wenn Luna relaxed ist, steht sie bei Wild vor und ist dabei dauerhaft ansprechbar.Durch gemeinsame Erlebnisse sind wir endlich zum Team geworden und sie wird zu dem Hund, den ich immer wollte.
Dienstag haben wir das Stöbern nach Gegenständen begonnen mit der Anzeigeform, mich zu holen, da sie ja nicht apportiert, wobei sie da auch bei einigen Dingen Anstalten machte. Also wird es zukünftig eine Mischform sein, zu apportieren oder mich zu holen.
Zumindest denke ich, sie begreift auch die Flächensuche noch vernünftig und ich bin so stolz, dass ich einen Hund gefunden habe, den man für so viel begeistern kann und der mit mir durch dick und dünn geht.
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klasse geschrieben und ich kann auch vieles für mich und mein Jagdgeschoss nehmen - grad das mit dem Ansichselbstarbeiten
Ich habe wegen Puf öfters geheult, als ich jemals für einen Mann heulen werde - erst als ich angefangen habe, umzudenken, fingen wir an, aufeinander zuzugehen und inzwischen will ich diesen Hund nicht mehr missen - er ist genau richtig, wie er ist
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Hallo Manu,
Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich hab hier auch eine Hündin mit Jagdtrieb, die wenig Interesse an Menschen (und an Futter) hat. Und sie hat bei vielen Dingen so lange gebraucht, dass wir beide viel Frust hatten.
Aber ich bin mit ihr auch an dem Punkt angekommen, wo ich gemerkt habe, dass man manche Dinge einfach akzeptieren muss und seitdem läuft es viel besser zwischen uns.LG
Freak -
Was für ein toller Bericht, Manu! Man kann aus deinen Zeilen richtig herauslesen, wie sehr ihr mittlerweile zusammengewachsen seid
Das macht mir Mut, dass für Basko und mich auch noch bessere Zeiten anbrechen. Basko ist nämlich auch ein etwas schwieriger Kandidat. Ich wollte auch nie einen Hund mit Jagdtrieb, und erst recht keinen Hund, der sich bei Sichtung anderer Hunde sofort draufstürzen möchte. Und das nicht etwa, um zu spielen
Ich wünsche dir noch viele wunderschöne gemeinsame Jahre mit Luna und Kira.
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Die schöne Luna!
Also ich weiß nicht, aber einen Labrador sehe ich in Luna irgendwie nicht!
Was sollte denn aus diesem noch drinstecken?Schön zu lesen, dass ihr über die Monate zu einem Team geworden seid! Das ist mit Sicherheit nicht selbstverständlich und ich glaube viele viele Mensch-Hund Beziehungen scheitern daran, dass Mensch mit seinen enttäuschten Erwartungen nicht umgehen kann oder nicht die Unterstützung/Lust/Zeit hat, in die Beziehung zu seinem Hund zu investieren.
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Zitat
Was für ein toller Bericht, Manu! Man kann aus deinen Zeilen richtig herauslesen, wie sehr ihr mittlerweile zusammengewachsen seid
Das macht mir Mut, dass für Basko und mich auch noch bessere Zeiten anbrechen. Basko ist nämlich auch ein etwas schwieriger Kandidat. Ich wollte auch nie einen Hund mit Jagdtrieb, und erst recht keinen Hund, der sich bei Sichtung anderer Hunde sofort draufstürzen möchte. Und das nicht etwa, um zu spielen
Ich wünsche dir noch viele wunderschöne gemeinsame Jahre mit Luna und Kira.
danke schön
ich denke, vieles ist nicht einfach, gerade wenn man nicht Welpen XY nimmt
man muss lernen, sich auf den Hund einzulassen und nicht nur zu sagen, er kann dies nicht und jenes
sondern schauen, was kann er und wie kann ich es fördern
je mehr man zusammen wächst, desto besser kann man auch an die "Probleme" heran gehenZitatDie schöne Luna!
Also ich weiß nicht, aber einen Labrador sehe ich in Luna irgendwie nicht!
Was sollte denn aus diesem noch drinstecken?Schön zu lesen, dass ihr über die Monate zu einem Team geworden seid! Das ist mit Sicherheit nicht selbstverständlich und ich glaube viele viele Mensch-Hund Beziehungen scheitern daran, dass Mensch mit seinen enttäuschten Erwartungen nicht umgehen kann oder nicht die Unterstützung/Lust/Zeit hat, in die Beziehung zu seinem Hund zu investieren.
ich denke, das sind die Punkte, wo es dran scheitert
daher hoffe ich einfach, dass der Text hilft, zu zeigen, dass man nicht alleine ist mit dem Scheitern, aber dass es Chancen gibt, wenn man das Abenteuer eingeht, sich wirklich auf seinen Hund einzulassenok, Luna wird nie der Hund sein, der 10 Leute auf mich zu kommen lassen wird, während sie ruhig neben mir liebt
sie wird nie der Hund sein, der mit fremden Hunden über die Wiesen tobt
aber es ist ok sosie greift keine Hunde mehr böswillig an, droht noch, aber kann sie gerne tun
sie würde mich gerne bewachen, wenn ich irgendwo stehe, aber ich kann ihr Verhalten unterbrechendas ist so viel, was ich nie für möglich gehalten hätte, was aber geht
und es wird auch noch mehr gehen, da bin ich mir sicherIm ungarischen Pass steht was von Labradormischling
was wirklich drin steckt, ob Labrador, Magyar Vizsla, Magyar Agar, etc.. werd ich nie heraus findenaber ich weiß, was ich habe:
- eine 18kg leichte sensibele Dame
- einen stöbernden Sichtjäger, der still auf Fährte und stöbern geht
- einen Hund, der mehrere km lang hetzt und die Schnelligkeit hat, einen Feldhasen zu erlegen
- einen Hund mit SchutztriebOb da nun Labrador, Galgo oder Kaukasische Owtscharka ( ;-) ) drin ist ... was genau ändert es?
Sie ist und bleibt so wie sie ist, selbst wenn Dobermann und Rottweiler drin wären.
Sie wird dadurch ja kein anderer HundFrüher war es für mich wichtig, aber ich habe nicht begriffen, dass ich ihr Verhalten nicht an früher mitgemischten Rassen erklären sollte, sondern ihr Verhalten als IHRE Eigenschaften sehen sollte.
An den Genen kann man eh nicht rumspielen -
wow manuu, respekt :) mir ging's mit meiner jüngeren hündin ähnlich
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Super geschrieben
Ich kann das mehr wie gut nachvollziehen! Ich hatte damals einen SH/Husky Mix der war auch ein schwieriger Kandidat und ich brauchte ne gefühlte Ewigkeit um zu erkennen das es in erster Linie an mir lag und ich meine ganzen bisherigen Strategien über Bord schmeissen musste und dann quasi mich Stück für Stück vorarbeiten musste um Erfolge zu erzielen.
Ich weiss nicht mehr wie oft ich diesen Hund verflucht hab,ich weiss auch nicht mehr wie oft ich die Leine in die Ecke geschmissen hab und den Tränen nahe war.Ich weiss nur irgendwann kam halt die Erkenntniss das es nicht am Hund lag sondern halt an mir,ich war wohl viel zu sehr von den vorherigen Hunden verwöhnt.
Heute,13 Jahre nachdem ich ihn hab gehen lassen müssen bin ich ihm immernoch mehr wie dankbar das er mir soviel mit seiner Art gelehrt hat. -
Liebe Manu,
das ist so lebendig geschrieben, daß man Deine Anfangsgeschichte richtig mitfühlen kann. Ich erlebe gerade Ähnliches und freue mich sehr über Deinen Threat, denn er macht absolut Mut. Hier schau ich jetzt öfter rein...Schön daß Deine Süße auf ein so flexibles und liebevolles Frauchen gestoßen ist...
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Zitat
Liebe Manu,
das ist so lebendig geschrieben, daß man Deine Anfangsgeschichte richtig mitfühlen kann. Ich erlebe gerade Ähnliches und freue mich sehr über Deinen Threat, denn er macht absolut Mut. Hier schau ich jetzt öfter rein...Schön daß Deine Süße auf ein so flexibles und liebevolles Frauchen gestoßen ist...
dann hoffe ich mal, dass es bei euch auch wieder gut wird :)und danke für deinen letzten Satz
der tat richtig gut ... auch wenn es gedauert hat, viel zu langehier ein kleines Beispiel unserer Beziehung mit "Pflegehündin" Maja von Niani
es ist richtig schön, die Nähe genießen zu können
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