hundkatzemaus - Schlittenhundesport (miniserie)

  • Hey,


    hab mir den Beitrag auch angesehen und ich hab an die Schlittenhundesportler unter euch mal ne Frage.


    Ich fand die Strecke und gerade auch die Zeit sehr extrem und habe zwischen Bewunderung und Faszination zu Erschrecken und Sorge um die Hunde geschwankt.


    Sind Huskys dafür ausgelegt so wahnsinnig lange zu laufen?
    Klar, sie laufen gern, lange, weit und schnell. Aber mehrere Hundert km in 2 Tagen und 19 Stunden am Tag unterwegs, das hörte sich für mich doch wirklich sehr extrem an.


    Er meinte hinterher ja auch, dass die Hunde sich davon erstmal ne Zeit erholen müssen.
    Der eine Hund war zu schwach, musste auf dem Schlitten mitgenommen werden. Das zeigt ja auch, dass die Anstrengung extrem hoch ist.


    Ich frage mich, warum man so ein Rennen so auslegen muss?
    Man könnte diese Strecke doch auch an 3-4 Tagen fahren oder verkürzen?


    Was haltet ihr von diesem extremen Rennen?


    Liebe Grüße
    Ulli

  • Huhu,
    Also es kann sein das ich mich etwas vertue aber ich denke das !gut! trainierte Husky's das schaffen sollten den früher waren die Menschen nicht so 'zimperlich' ich habe auch schon von früher gehört das da einige Husky's 600 km gelaufen sind in ein paar Tagen.Und so schnell fande ich die Husky's jetzt gar nicht war ja die meiste Zeit Trab und Galopp.Also das mit dem einem Hund hatte mich schon gewundert vielleicht war er schwach nicht gut trainiert etc.?Ich habe jetzt auch nur diese Folge von den Hunden gesehen kann das also schlecht einschätzen ;).
    Ich finde das ok wie es war^^
    LG Lisa

  • Beim Iditarod in Kanada beträgt die Strecke 1850 km.
    Der Rekord liegt lt. Wikipedia zzt. bei 8 Tagen. Die meisten Teams werden so um die 10 Tage brauchen. Das ist dann immer noch ein größeres tägliches Pensum als auf dem Polarrace.
    Wenn Hunde verletzt sind oder nicht mehr können kommen sie in den Schlittensack und werden beim Streckenposten abgegeben.


    Um die Gesundheit der Hunde zu gewährleisten, sind Veterinäre bei allen Rennen vorgeschrieben, die die Tiere vor und nach den Rennen und an verschiedenen Streckenposten untersuchen.


    Aber die Frage nach Sinn und Unsinn solcher Extremrennen bleibt natürlich berechtigt. Vor allem dem ständigen Druck der Tierschutzorgas ist es zu verdanken, dass die Regularien immer mehr auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere ausgerichtet wurden. Das war - grade in Kanada - weissgott nicht immer so.

  • Die Hunde werden ja auch für so ein Rennen vorbereitet....
    Ein normaler Husky der zwar täglich seine 30km am Bike fährt, würde so ein rennen trotzdem nicht schaffen.
    Die Hunde müssen da schon einiges abkönnen und das Bedarf einer Monate langer Vorbereitung.


    Dazu gehören natürlich die Untersuchungen durch die Tierärzte...


    Bei dem Hund der im Sack mitgefahren ist, hat man die Folge davor gesehen, das der Hund auch im Training nicht so fit war, durch den TA aber ein Go bekommen hat.


    Nun kann man sich zwar die Frage stellen ob der Hund von Anfang an hätte daheim bleiben müssen.
    Aber das der Hund im Sack mitgefahren ist zeigt doch auch, das der Musher seinen Hund kennt und den Hund raus genommen hat und ihn nicht gequält hat und hat mitlaufen lassen, auch das gehört dazu... nicht nur im Schlittenhundesport, sondern auch im täglichen Leben sollte man genau auf die Hunde achten, wann es zu viel ist.

  • Ein Rennen ist ja eine Leistungsprüfung und keine Spazierfahrt. ;-) & mit Kontrollen durch Vetrinäre denk ich, ist gewährleitstet, dass die hunde ohne Schaden aus der Sache gehen. Wenn die Musher 2 Tage unterwegs sind machen die ja zwischendrin auch Pause(n).
    Wenn ichs jetzt richtig in Kürze recherchiert habe ist das Polardistance 300km lang. Als Beispiel eine Zeit aus den Ergebnilisten- rund 26 Stunden reine Fahrzeit. Das macht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 11,5km/h. Unter den Bedingungen Schnee usw. sicher noch anstrengend genug für alle Beteiligten, doch genau dafür wurden diese Hunde ursprünglich gezüchtet und selektiert. Man überprüft ob der Schlittenhund (egal welcher Rasse) den Anforderungen seiner Rasse gerecht wird oder nur noch wie ein Husky z.B. aussieht (obwohl solcher Hund nicht mal das Training unbeschadet überstehen würde)- oft genug bei den Showlinien zu finden und das nicht nur im Schlittenhundbereich. Doch das wäre eine anderes Thema. :-)


    Mit ordentlicher Vorbereitung, den entsprechenden Hunden und entsprechendem Training sind solch Distanzen in kurzer Zeit und mit wenig Erholungspausen machbar. Trotz sorgfältigster Vorbereitung kann natürlich ein Hund sich mal vertreten, vom Immunsystem schwächeln etc- dann wird in Schlittensack getan werden und aus dem Rennen genommen.
    Ach ja und klar brauchen alle Beteiligten danach ein paar Tage Pause zur Regeneration, das geht menschlichen Ultraläufern jedoch nicht anders. ;) Nach der Erholungsphase gehts jedoch mit lockerem Training weiter. Für die Schlittenhunde kommt jetzt eh der Sommer und damit eine Zeit wo das Training sich ruhiger und weniger gestaltet.

  • Hallo,


    ich weiß - ich bin ein wenig spät dran ;)
    Ich durfte als Regisseur die Mini Serie betreuen und war somit überall dabei.
    Um nochmal ganz kurz den Aspekt "Belastung" aufzugreifen (Wobei nepolino das bereits schön zusammen gefasst hat): Der Musher hat immer das Wohl der Hunde vor den sportlichen Erfolg gesetzt. Eben darum fuhr der Huskie Lakota nach der ersten harten Etappe im Schlitten mit. Lakota hat in erster Linie dabei so stark gejault, weil er mit dem Rest des Rudels weiter laufen wollte. Der Musher Volker Ebertshäuser kennt seine Huskies genau..und hat aus reiner Vorsicht dem Hunde die Pause gegönnt.


    Ich habe die Hunde übrigens am nächsten Morgen nach dem Rennen gesehen und sie waren schon wieder voller Tatendrang. Allerdings war das auch das letzte Rennen des Winters und den Rest der Zeit sind sie nur noch entspannte Touren durch Schweden gefahren. Auch wenn ich jetzt nicht unbedingt der große Huskie Experte bin. Ich habe selten so glückliche Hunde gesehen :)


    LG
    Christian

  • Hallo Christian,


    das finde ich ja super, dass du hier schreibst. Mir hat euer Bericht super gut gefallen. (Manchmal ein bisschen reißerisch.. :hust: aber vll. gehört das ja auch dazu ;) )


    Bitte, bitte, macht öfter solche Sendungen. Es wäre schön, wenn der Schlittenhundesport mehr Beachtung in den Medien fände.



    P.S.


    Im November ist die Dryland EM in Christianslust in Schleswig-Holstein. Ausrichter ist Michael Tetzner, der im letzten Jahr Weltmeister geworden ist.


    Werdet ihr ggf. auch darüber berichten?

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