Rüde+Pubertät: Aggression auch gegen -Halter häufig? Selten?

  • Hallo,


    wir geraten mit Emil zur Zeit in eine heiße Phase. Er ist 14 Monate alt und seit zwei Wochen wird das ganze Dominanzverhalten, Verhalten gegen andere Rüden (zum Glück im Moment noch so 20% aller Rüden) schon wesentlich ernster. Hier ist auch nicht der Ort, das ganze Bild zu zeichnen, dafür haben wir einen Hundetrainer, der gestern auch schon attackiert wurde und sich massiv durchsetzen musste, als er Emil von Aggression gegen anderen Rüden abhalten wollte. Da ist Emil wie ein schreiender und um sich schlagender Jugendlicher, der sich von niemandem abhalten lassen will. Ebenso gibt es auch die Angstphasen. Ein Knall, und man muss sich verkriechen.


    Nun hört man ja immer wieder, dass die Jugendphase durchaus schwer sein kann. Nur "wie schwer"? Es ist etwas anderes, ob ein Rüde mich provoziert und zwickt und herausfordert, wo halt mal der Übergang zum Ernst ist und man bricht das dann ab... oder ob 40 kg von 0 auf 100 angeschossen kommen und mich extrem bedrohen, weil er aus dem Halbschlaf geweckt wurde - momentan unsere andere Baustelle, für die aber einige Ursachen erkannt wurden.


    Es kann also bei uns schon sehr robust zugehen, und das ist wahrlich kein Spaß dann, sondern bitterer Ernst.


    Ist der bittere Ernst alltäglich oder selten in deutschen Hundehaushalten?


    Meine Theorie ist ja, dass der Hund gerade das gleiche denkt wie wir: "Wenn ich die jetzt nicht erzogen bekomme, wird das nie was. Ich muss mich durchsetzen" :D


    Micha

  • Ich kenne die ein oder anderen Konstellationen, wo es derart eskalliert ist.
    Bis auf ganz wenige Ausnahmen (Hund erst spät übernommen, etc.) bahnt sich das aber an. Es gibt vorher schon Probleme, Kompetenzen, die nicht geklärt wurden und die dann zu einem solchen Verhalten führen.


    Oft aber auch die ungünstige Kombination von taffer Hund und softer Halter. Fehlende Grenzen, keine Konfliktbereitschaft seitens des Halters, ... oder der verzweifelte Versuch, alles positiv und nett zu regeln. Das sind dann die, welche morgens um 4 spazieren gehen.


    Wie immer, der Besitzer ist selber Schuld ;-)


    Ich wünsche euch gute Nerven und einen fähigen, hilfreichen Trainer
    Gruß, staffy

  • ich kenne jemanden, wo es ähnlich ist wie bei euch.. der Kleine (jetzt 1 1/2) war schon im Welpenalter ziemlich aufmüpfig, auch gegenüber anderen Hunden - und da wäre sicher auch eine etwas strengere Hand besser gewesen.. mit "nett" kommt man leider nicht immer weiter (und gerade bei Welpen tappt man da schnell in die Falle..)

  • Ach herrjeh, das ist ja nicht schön :/ Meiner ist jetzt 13 Monate und toi toi toi, bisher versucht er seinen Dickschädel immer auf recht charmante Art und Weise durchzusetzen. Sprich, er guckt mich an, als würde er immernoch nur spanisch sprechen und er mich üüüüüüberhaupt und sowieso gar nicht verstehen würde :D Manchmal guckt er auch gar nicht, guckt einfach woanders hin und wenn ich es nicht besser wüßte könnte ich manchmal auch meinen, er wäre tatsächlich taub. Aber Aggressionen zeigt er bisher GsD gar keine. Weder anderen Hunden noch Menschen gegenüber. Was mir gerade aber noch einfällt, ist, dass er manchmal, wenn ihm irgend etwas nicht passt, er seinen Willen nicht kriegt, dass er dann so die Zähne zusammenschlägt, also in die Luft, das knallt manchmal richtig :roll: Er guckt dabei aber ganz friedlich, eher bemitleidenswert, der Arme :D Was das allerdings zu bedeuten hat, weiß ich auch nicht :???:
    Bei meinem vorigen Hund (auch Rüde) habe ich von der Pubertät gar nichts mitbekommen, der war ganz normal und unauffällig wie immer.

  • Wenn ich ehrlich sein soll ;)


    Nein sowas gibt es hier nicht, würde es aber durchaus geben, aber ich spiele in dem Falle gerne schonmal den Hausdrachen bei der die armen Hunde ja garnix dürfen.
    Mich bekommt man auch nciht mit " Guck ma ich süsser kleiner Welpe ich darf das doch sicher"
    Gibbet nit :D


    Bekommt man hin mit klar sein für den Hund, nicht vor "Tälle" ausweichen und ggf für Antihausdrachen, nen guten Trainer vor Ort
    Bei uns isses aber nur so "scharf" geregelt weil ich ja schonmal mit 4 Hunden alleine ins Feld muss ohne starken Mann an der Seite ^^ da kann ich mir solche Lustelitäten einfach nicht erlauben
    Wenn ich sage Schicht im Schacht dann muss auch Schicht sein ( man stelle sihc vor die Blondiene mit den 4 Schäfern hängt in der Leine und bis alles sortiert is haben die den frechen Jacky verknuspert ... Nöpe kenn schöneres)
    Auch der Umgang Zuhause muss halt sicher sein, mich anterzende Hunde beim Füttern oder n Rotzlöffel der mich parat machen will das geht einfach nicht
    Fängt nur eben schon sehr früh an, bei dir würd ich sagen, juten Trainer, helfen lassen

  • Nein, normal ist sowas absolut nicht, auch nicht in der Pubertät. Halbstarke fangen eigentlich deutlich dezenter und viel früher an, ihre Limits auszutesten - den eigenen Haltern "extrem bedrohen" klingt nach dem fortgeschrittenen Stadium einer Beziehung, in der schon länger sehr vieles schiefläuft.


    War Emil nicht ein HSH-Mix? Und hattet ihr nicht von Anfang an immer wieder Probleme, weil er sehr dazu tendiert, vieles in die eigene Pfote zu nehmen? Dann wird euch jetzt wohl nur noch ein mit diesem Hundetyp sehr erfahrener Trainer helfen können.

  • Zitat

    Ich kenne die ein oder anderen Konstellationen, wo es derart eskalliert ist.
    Bis auf ganz wenige Ausnahmen (Hund erst spät übernommen, etc.) bahnt sich das aber an. Es gibt vorher schon Probleme, Kompetenzen, die nicht geklärt wurden und die dann zu einem solchen Verhalten führen.


    Du kannst mal annehmen, dass wir uns über diese Dinge voll bewusst sind.


    Zitat

    Oft aber auch die ungünstige Kombination von taffer Hund und softer Halter. Fehlende Grenzen, keine Konfliktbereitschaft seitens des Halters, ... oder der verzweifelte Versuch, alles positiv und nett zu regeln. Das sind dann die, welche morgens um 4 spazieren gehen.


    Ich könnte von heute auf morgen Hundetrainer werden, denn mir sind die psychologischen Vermutungen alle vollends bekannt. Im übrigen meist unseriöse und opportune Schnellschußdiagnosen. Mache ich denn so einen bekloppten Eindruck, dass selbst, obwohl wir HuSchu besuchen und ernsthaft an den Dingen arbeiten, dass man erstmal ohne Not vermutet, ich würde wie ein altes Schwiegermütterlein den Hund in einen rosa Anzug stecken und nach seiner Pfeife tanzen? Nein. Taffer Hund und Taffer Besitzer. Ein nicht konfliktbereiter Halter, der alles hübsch nett haben will, hätte den Hund schon längst abgegeben und sich vor Angst in einer Ecke verkrochen.


    Ja, wir sind in einer HSH-HuSchu. Die Hunde sind jedoch bei weitem nicht alle, wie es HSH nachgesagt wird. Verhaltenstechnisch und was Probleme angeht zeigt sich doch die ganze Bandbreite dessen, was möglich ist. Emil ist schon einer mit geringer Bindung an uns Menschen und stärkerem Bedürfnis nach Abstand. Klare Präferenz für Hunde.

  • Zitat


    Ist der bittere Ernst alltäglich oder selten in deutschen Hundehaushalten?


    Habe ich so arg zum Glück noch nie miterlebt!
    In meiner Familie/Umfeld gab es diverse Hunde (erzogene und unerzogene ;) ), doch solch ein dem Halter gegenüber aggressives Verhalten? Nein!
    .
    Ich wünsch Dir viel Kraft!
    .
    VG Bianca

  • Zitat

    Hallo,


    wir geraten mit Emil zur Zeit in eine heiße Phase. Er ist 14 Monate alt und seit zwei Wochen wird das ganze Dominanzverhalten, Verhalten gegen andere Rüden (zum Glück im Moment noch so 20% aller Rüden) schon wesentlich ernster. Hier ist auch nicht der Ort, das ganze Bild zu zeichnen, dafür haben wir einen Hundetrainer, der gestern auch schon attackiert wurde und sich massiv durchsetzen musste, als er Emil von Aggression gegen anderen Rüden abhalten wollte. Da ist Emil wie ein schreiender und um sich schlagender Jugendlicher, der sich von niemandem abhalten lassen will. Ebenso gibt es auch die Angstphasen. Ein Knall, und man muss sich verkriechen.


    Ein ängstlicher Hund, der abgeht... und dann soll er so dominant sein? Nunja. Was genau meinst Du mit "durchsetzen"? Was hast Du denn als Alternativverhalten antrainiert bei Hundebegnungen? Und wie?


    Zitat

    oder ob 40 kg von 0 auf 100 angeschossen kommen und mich extrem bedrohen, weil er aus dem Halbschlaf geweckt wurde - momentan unsere andere Baustelle, für die aber einige Ursachen erkannt wurden.


    Welche Ursachen sind es denn?


    Zitat


    Ist der bittere Ernst alltäglich oder selten in deutschen Hundehaushalten?


    Klingt nach dem Lesen ziemlich extrem und ist keinesfalls in der Norm.


    Zitat

    "Wenn ich die jetzt nicht erzogen bekomme, wird das nie was. Ich muss mich durchsetzen" :D


    Ich würde eher sagen, dass der Hund sagt: "Hilfe, ich komme mit der Situation und meinem Menschen nicht klar."


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Ist der bittere Ernst alltäglich oder selten in deutschen Hundehaushalten?


    Auf deine allgemeine Frage habe ich allgemein geantwortet !
    Warum dann gleich so unsouverän ?


    Wenn du aber doch alles weißt, wie konnte es dann derart eskallieren ?


    Gruß, staffy

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!