
-
-
Nicht das es zu einem Missverständnis kommt: Ich meine nicht das man den Hund solange unterbuttern sollte bis er sein Verhalten ändert. Das war so nicht gemeint.
Ich meinte eher ob es sinvoll ist Probleme zu umgehen, statt sie zu lösen und ob der Hund in dem speziellen Fall des Ablenkens mit Leckerchen oder Spiel nicht einfach nur einfach nur ein Verhaltensmuster erlernt, das ihm trotzdem noch die Alternativen bietet, falsch zu handeln. Muss er nicht lernen was richtig und falsch ist? Ich setzte mal voraus das in meiner Theorie die Hunde alle gängigen Kommandos kennen, also auch "nein" oder "aus".
Wenn wir jetzt von einem Hund ausgehen, der all diese Dinge kennt und diese eigentlich befolgt, ist es da nicht einfach falsch ihm einen Spielraum anzubieten indem er frei agieren kann und uns wieder nur zum reagieren zwingt.
Mal ein Beispiel von meinen Kindern: Die beiden streiten sich viel und gerne. Was tue ich um das Problem zu lösen: setzte ich die beiden vor den Fernseher oder Computer um sich voneinander abzulenken oder kläre ich die Situation in dem ich die Streithähne davon in Kennntis setzte, das es Konsequenzen hat wenn sie nicht aufhören. Bringe ich mich als Verantwortlicher nicht besser in eine Situation in der ich ernst genommen werde?
Inwieweit trifft das auf Hunde zu?
Nur um es nochmal zu betonen: Es geht hier nicht darum den Willen eines Hundes zu brechen (wie auch immer), sondern um die Nachhaltigkeit und den lerneffekt des Hundes beim Ablenken in Konfliktreichen Situationen. Was ich wissen möchte ist: lernt er tatsächlich mit dem Konflikt umzugehen, oder lernt er nur das immer dann eine Belohnung gibt, wenn eine bestimmte Situation eintritt? Was passiert wenn ich mal nicht da bin und der Hund in eine Konfliktsituation gerät? Wie reagiert er wenn dann die Belohnung für den Kontakt ausbleibt, weil er gar keinen KOntakt herstellen kann? Das ist alles hypotethtisch aber für mich einfach interessant.Und für unsere Streithähne Fräulein Wolle und asterix: Wie können wir euch denn aus eurer Konfliktsituation befreien: Zuckerbrot oder Peitsche?
LG Andrea
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Meiner bescheidenen Meinung nach sind beide Gedankenmodelle nicht optimal.
Wenn Du mit Nein arbeitest oder mit Verbot des Pöbelns, dann weiß der Hund immer noch nicht was richtig oder falsch ist, er weiß nur, daß er unter Androhung von Strafe dieses eine Verhalten in Deiner Anwesenheit nicht zeigen darf. Du hast also fast immer ebenso wie beim Ablenken das Problem, daß der Hund im Leeren steht, wenn Du nicht dabei bist, oder seine Erregung zu groß wird.
MEIN persönliches Ziel ist es, daß der Hund lernt, wie er besser mit der Situation umgehen kann und zwar zum einen gesellschaftskonformer und zum anderen für ihn selbst streßärmer... Da helfe ich ihm mit Anleitung, aber wenn möglich so, daß er dieses Alternativverhalten selbst für so erfolgreich hält, daß er es auch selbständig zeigt und ausbaut.
Ich persönlich gehe nämlich grundsätzlich davon aus, daß der Hund mich nicht ärgern will, nicht die Weltherrschaft an sich reißen will und einfach nur gut durchs Leben kommen will. Und da wird dann gezeigt, was seiner Meinung nach Erfolg bringt. Ich kann ihm aber nun helfen, eine ebenso erfolgreiche aber eben gesellschaftskonformere und für den Hund streßärmere Lösung zu finden und zu nutzen... (Stichwort die 4 F´s als Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten)
Und genauso würde ich es bei Kindern machen. Wenn Du denen das Streiten nur verbietest, dann haben sie ja nichts dabei gelernt. Kommen sie erneut in eine ähnliche Situation, dann haben sie immer noch keine bessere Strategie als wieder zu streiten.
Da würde ich mich eher mit den Kindern an nen Tisch setzen und ruhiges Argumentieren und Diskutieren üben, damit sie in Zukunft in Problemsituationen eigenes Handwerkszeug und Strategien haben, die sie einsetzen können...Ich streite nicht, ich argumentiere und diskutiere...
-
Zitat
Nicht das es zu einem Missverständnis kommt: Ich meine nicht das man den Hund solange unterbuttern sollte bis er sein Verhalten ändert. Das war so nicht gemeint.
Wenn du mit Strafe arbeitest, veränderst Du das Verhalten, aber nicht unbedingt die Ursache. Es sein denn, Du strafst so mild, dass es keinen Effekt beim Hund hat, dann ist es aber auch keine Strafe mehr. Man kann ja nicht gleichzeitig tot und lebendig sein
ZitatIch meinte eher ob es sinvoll ist Probleme zu umgehen, statt sie zu lösen und ob der Hund in dem speziellen Fall des Ablenkens mit Leckerchen oder Spiel nicht einfach nur einfach nur ein Verhaltensmuster erlernt, das ihm trotzdem noch die Alternativen bietet, falsch zu handeln.
Ablenken ist nicht das Training Alternativverhalten zu trainieren. Ablenken heißt, dass ich in einer Situation einen Reiz einbringe, der die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das ist was ganz anderes als alternatives Verhalten anzutrainieren, dass ich unter Signal setze und in der Situation abrufen kann!
ZitatMuss er nicht lernen was richtig und falsch ist?
Derartig moralische Sichtweisen unterstelle ich meinen Hunden ehrlich gesagt nicht.
ZitatIch setzte mal voraus das in meiner Theorie die Hunde alle gängigen Kommandos kennen, also auch "nein" oder "aus".
In der Praxis ist das selten der Fall. Die Hunde, die ein Abbruchssignal wirklich sauber beherrschen, ohne dass in dem Signal die Strafe schon enthalten ist, dürften äußerst selten sein.
("Aus" ist bei mir eh was ganz anderes. Aber ich vermute mal, dass Du damit auch ein Abbruchssignal meinst.)
ZitatWenn wir jetzt von einem Hund ausgehen, der all diese Dinge kennt und diese eigentlich befolgt, ist es da nicht einfach falsch ihm einen Spielraum anzubieten indem er frei agieren kann und uns wieder nur zum reagieren zwingt.
Wenn Du mit "Nein" abbrichst, dann ist das doch auch eine schlichte Reaktion auf bereits vorhandenes Drohverhalten... Ich hoffe zumindest sehr, dass keiner auf die Idee kommt neutrales Verhalten mit Abbruchsignal zu beenden...
ZitatMal ein Beispiel von meinen Kindern: Die beiden streiten sich viel und gerne. Was tue ich um das Problem zu lösen: setzte ich die beiden vor den Fernseher oder Computer um sich voneinander abzulenken oder kläre ich die Situation in dem ich die Streithähne davon in Kennntis setzte, das es Konsequenzen hat wenn sie nicht aufhören.
Dumm nur, dass Hunde nicht fähig sind Erklärungen zu ihrem Verhalten zu verstehen.
Zitatlernt er tatsächlich mit dem Konflikt umzugehen, oder lernt er nur das immer dann eine Belohnung gibt, wenn eine bestimmte Situation eintritt?
Was genau meinst Du?
ZitatWas passiert wenn ich mal nicht da bin und der Hund in eine Konfliktsituation gerät?
Keine Ahnung. Meine Hunde sind draußen nur mit mir zusammen unterwegs, daher ist das unerheblich für mich.
ZitatWie reagiert er wenn dann die Belohnung für den Kontakt ausbleibt, weil er gar keinen KOntakt herstellen kann?
Hä? Was genau wäre denn jetzt bei Deinem Beispiel belohnt worden? Ich versteh gar nix.
Sorry, Deine Fragen sind zum Teil ziemlich wirr und ich habe wirklich Probleme zu verstehen wovon Du sprichst.
Viele Grüße
Corinna -
Ich hab jetzt nicht alle Seiten aufs genaueste durchglesen... wir haben so ein Exemplar das an der Leine abgeht wie die Luzi.
Hunde kennen lernen an der Leine? Absolut unmöglich, es sei denn man geht ca. eine halbe Stunde bis Stunde zusammen spazieren, irgendwann will er dann plötzlich spielen anstatt pöbeln. Hunde kennen lernen im Freilauf? Kein Problem. Schlimmsten falls wird kurz gegrollt, dann jagdt/kappelt ein bisschen, und da 1-2 Minuten ist Friede, Freude, Eierkuchen. Als ob die sich ewig kennen würden. Es hört sich zwar immer noch Übel an, allerdings ist es einfach die Beisshemmung. Die Hunde müssen dazu allerdings beide frei sein. Ist er selbst nur im Freilauf rennt er gerne hin, lässt sich aber Problemlos wiede zurückrufen ohne das es irgendwelches Chaos gibt, selbst wenn der andere Hund Leinenaggresiv ist und sich dementsprechend benimmt.
Wir haben auch verschiedenen Stategien durchprobiert... mit Leckerlie ablenken, mit Stöckchen spielen, schimpfen... als ich einen schlechten Tag hatte, hab ich mich sogar mal regelrecht auf ihn 'draufgeworfen' und ihm am Boden festgenagelt... hat ihn nicht die Bohne interessiert. In der HuSchu haben sie mir gesagt, ich soll ihn ruckartig mit einem lauten 'NEIN' zu mir ziehen, so heftig das er gegen meine Beine prallt, mal abgesehen davon, das mir das zu 'hart' war, hat es nichts gebracht, außer das er wie ein Gummiball hin und zurück gesprungen ist. Arbeiten am Platz ist erst mal ausgesetzt, davon hat der Hund nichts, ich nichts und die anderen HH dort auch nicht.
Ich bin hier im Forum dann irgendwann übers 'Ampelprinzip' gestolpert... und hab mir von dort dann das Anpöbeln des Hundes abgeguckt. Wenn er einen Hund sieht und weder auf einen leisen Laut, noch ein deutliches 'nein' reagiert, oder losschiest bevor man was sagen kann, dann drängle ich ihn aus dem Weg, wende mich ihm zu und schubse mit den Beinen von mir (und dem anderen Hund) weg, sobald er sich mir zuwendet fordere ich ihn zum spielen auf... Und Jups, ich werde dann oft recht seltsam angeschaut, ich denke es liegt daran, das es einerseits aussieht als ob ich meinen Hund treten würde und andererseits das ich tatsächlich für ihn den Hampelmann mime, wenn er sich mir zuwendet. Mir persönlich aber weniger peinlich, als ein sich wie ein Berserker gebärdender Hund^^
Keine Ahnung ob das die Optimallösung sind, aber zumindest hab ich mit der Methode eine Besserung feststellen können, er führt sich längst nicht mehr so durchhaltend auf, Hunde auf der anderen Straßenseite kommentiert er nicht mehr bellend und auch das vorbeigehen an anderen Hunden ist deutlich angenehmer. Oft (leider nicht immer) genügt schon ein Zungeschnalzen das er sich mir zuwendet und sich auf mich konzentriert und mit mir rumalbert, nicht auf den anderen Hund.
Wenn er ruhig vorbei geht, oder einen anderern Hund an der Leine freundlich begrüßt, wird er, natürlich, gelobt.
-
was zu der Länge des Z&B: Ich habe es richtigen DAU´s beigebracht und die hatten den erste richtige Durchbruch nach noch nicht einmal 2 Wochen. Die konnte vorher kaum sagen, wann der Hund kreist oder warum und haben dann nach ganz genau einen Monat einen ganz anderen Hund.
Was zu bepackt au dem Haus gehen: Ich gehe nur bepackt aus dem Haus, wenn ich wirklich vorhabe mit dem Hund zu arbeiten. Will ich nur Gassi gehen, habe ich nur Leine dabei, weil die Umwelt so viele Möglichkeiten zur Belohnung gibt, das ich da noch nicht mal Leckerchen brauche. Und das funktioniert auch mit 2 Hunden, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten.
Es ist doch immer nur eines wichtig, nämlich zu wissen aus welcher Motivation heraus handelt der Hund und wie kann ich diese Motivation für mich nutzen.
Leere Strafen - weil was anderes ist ein Abbruch oder gar eine Strafe - egal welcher Art - nach ignorieren des Abbruches nicht - käme für mich nicht in Frage. Warum? Weil ich in der Situation immer wieder aufpassen muss, ob mein Hund da nicht dann doch noch mal loslegt. Frage ich von Anfang an Alternativen ab und bestätige Dinge die der Hund mir automatisch anbietet, dann hat mein Hund eine Idee, was er stattdessen machen kann und womit er eine Situation für sich lösen kann ohne vom denkenden Modus in den reaktiven zu verfallen. -
-
Was macht der Hund, wenn er mal bei jemand anderem ist...
Genau das hat mich sehr positiv überrascht. Happy führt nur selten jemand anders als ich, aber einmal war mein Freund mit ihr fix pullern. Und kam völlig überrascht wieder rein, weil da Leute um die Ecke kamen und Happy zwischen den Leuten und ihm ständig hin und her geschaut hat, bis er's mal kapierte.
Bei einer Freundin, die Happy mal hatte, zeigte sie die Leute genauso an.
Da meine Freunde über unsere Trainingsmethoden sowieso so ungefähr informiert sind, weil wir sowas bequatschen, haben beide auf Happys hin- und hergucken mit Lob reagiert und sind mit Happy ruhig durch die Situation gekommen.
Und mir hat's gezeigt, dass Happy WIRKLICH LERNT, nicht nur auf mich bezogen.
LG Lily und Happy
-
Zitat
Ich lese und lese hier, aber wirliche Tipss, wie ich eben dieses hochschaukel wegbekomme, sehe ich hier nicht!!!
Schade, dann hast Du meinen Tipp mit dem E-Signal nicht gelesen :/
Damit sind wir auch an pöbelnden Zaunhunden vorbei gekommen, die Bibo gerne gefressen hätte -
Monty, autsch, die sind ja richtig hintertüksch.
Ich würd folgendes machen: Zum einen würd ich nach zeigen und benennen im Alltag arbeiten. Alles, wo Dein Hund iwie unsicher ist.
Zum anderen würd ioch grad bei dem Grundstück den Hund nicht auf der Seite des Grundstücks sondern auf der anderen Seite führen, schon dass ich schon vornherein zwischen meinem Hund Hund und diesen Zaunzicken bin.
Quasi als Block und Sicherheit für meinen Hund. Die müssen dann nämlich erstmal an mir vorbei um an den Hund zum kommen, was Hund mehr Sicherheit gibt als ein lumpiger Zaun.
-
Ich schlepp auf der Pipirunde auch seltenst Futter mit. Zeigen und Benennen geht doch trotzdem. Nach dem Markersignal folgt dann halt nen verbales Lob oder der Herr wird gekrault.
Monty Ich würde schon das Grundstück alleine Zeigen und Benennen. Also auch, wenn die Hunde (noch) nicht da sind. Und auch mit Belohnen würde ich schon sehr zeitig anfangen.
Entspannungssignal, in dem Fall würde ich Duft empfehlen, ist auch gut. Düfte gibts im Hundemaxx oben an der Infotheke. Die sind dann schon fertig gemischt.
Ablenken mache ich auch gelegentlich. Kommt auf die Situation drauf an, wenn ich genau weiß, es 'knallt' und ich habe die Möglichkeit so weit auszuweichen bzw. komme durch, ohne dass der Auslöser erblickt wird, wird auch mal abgelenkt. Tendenziell mehr bei Menschen als bei Hunden. Man muss dabei halt aufpassen, dass der Hund den Reiz nicht doch sieht bzw. zu zeitig. Wenn man vorbei ist, kann Hund sich noch mal umdrehen. Aber Unterschreitung der Individualdistanz und erschrecken ist keine gute Kombi.
Umlenken heißt ja, dass der Hund den Reiz gesehen hat, das ist ja vollkommen ok. Immer, wenn Hund sich von was auch immer abwendet, wurde er umgelenkt.
-
Buddy-Joy - Ich habe auch schon alles ausprobiert, außer Singen und Tanzen. Das mache ich aber morgen früh als erstes - solltet ihr also irgendwo so eine Verrückte sehen - das bin dann ich.
Wir haben auch so eine "Terrorzone" um das Haus herum, in dem der Hund sich zum einen schrecklich aufführt und zum anderen alle Hunde fressen will, die er sieht. Wie gesagt - außer singen und tanzen habe ich das ganze Programm durch. Und alles, was ich gemacht habe, hat nur zu noch mehr Bellen geführt.
Nun habe ich allerdings endlich kapiert warum der Hund in der Terrorzone bellt. Er ist nämlich einfach nur kackfrech und will mich damit antreiben, weil er in den Wald will. Hat ja auch immer geklappt, man will ja die Nachbarn schonen. Aufgefallen ist mir das anderer Stelle, nämlich beim Fahrradfahren im Wald, als er mich genauso angebellt hat, weil es ihm nicht schnell genug ging. So geht es natürlich nicht, seitdem ist sofortiger Stillstand angesagt, wenn er bellt. Das fand er ganz unglaublich empörend aber man hat doch schon nach relativ kurzer Zeit gemerkt, wie es in dem kleinen Hundeköpfchen rattert. Sicherheitshalber wird es immer mal wieder versucht, aber doch nicht mehr so inbrünstig wie früher.
Der interessante Nebeneffekt ist, dass der Hund plötzlich auch ansprechbarer ist, wenn er Hundefeinde entdeckt. Er wirft sich nicht mehr wie ein Bekloppter laut bellend in die Leine, es ist eher nur noch so ein "pro forma", nach dem Motto "hab ich doch immer so gemacht". Damit kann man jetzt weiterarbeiten.
Wir müssen morgens auch bei einem Lieblingsfeind vorbeigehen, bei dem immer gebellt wird. Allerdings liegt der strategisch ganz günstig, da wohnt fast niemand. Im Moment nähern wir uns dem Feind langsam und es gibt Leckerli, solange der Hund noch entspannt ist und mich anschaut. Irgendwann (der Abstand wird aber immer kleiner) bellt er aber doch wieder. Und da werde ich dann morgen singen und tanzen!
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!