Der Mythos vom pflanzlichen Anteil

  • mich hat das ganze brimborium um barf auch verunsicher
    anderseits wollte ich aber meinen hund nicht weiterhin mit fertigfutter(dose o. trofu) ernähren.eben weil reine geldschneiderei bei dem was an inhalt drin ist.


    habe meinen hund dann auf abwechslungsreiche mischkost(gekocht u. roh) umgestellt.


    dann kam mir der gedankle doch mal bei einem wolfsforscher ganz direkt anchzufragen.
    gesagt getan.... am telefon hat man mir meine fragen sehr nett beantwortet.


    einen heutigen /zivilisierten hund kann man nicht wie einen wolf ernähren,auch nicht wenn der verdauungstrakt gleich ist bei beiden arten.


    ein hund heutzutage ist darauf nicht mehr "ausgelegt". eine reine fleischernährung ist beim hund ,so wie sie bei wölfen üblich ist (ob nun gehege o. freilebend) kaum möglich.
    wer füttert schon ein ganzes reh,schaf,wildschwein, fasan,huhn,ente usw ,komplett mit haut,federn u. haaren.
    reine fleischernährunf wie heute üblich ,kann zu mangelerscheinungen führen.


    hunde können durchaus nährstoffe aus gekochtem gemüse aufnehmen. und warum soll das schaden?


    was war denn mit hunden vor rund 60 jahren,als es noch kein dosen u. trofu gab?
    da hat man die hunde mit dem ernährt was mensch aß bzw was bei tisch übrig blieb,oder was beim schlachten für den menschlichen verzehr keine verwendung fand.


    allerdinge gabs da auch noch keine fertiggerichte und kaum chemie(geschmacksvertärker u. co) in unserem essen u. keine gentechnik i.d. landwirtschaft,keine antibiotika im geflügen u.u.u.



    was darf denn hund heute noch zu sich nehmen ohne das mensch schlechtes gewissen haben muß ????


    nicht einmal der wolf ist vor umwelteinflüssen in seiner nahrung mehr sicher.


    lg kirsten

  • Offenbar verstehen ein paar Leser den Hintergrund dieses Threads und die Frage die eigentlich dahinter steht immer noch nicht, obwohl diese Frage am Anfang ganz klar formuliert wird.


    Die Frage ist: Der Hund wird beim Barfen nach Prozentzahlen ernährt und kein Mensch weiß, auf welcher Grundlage diese Zahlen entstanden sind. Barf basiert nämlich auf dem Prinzip, dass Haushunden eine Diät empfohlen wird , die sich an den Ernährungsgewohnheiten des Wolfes orientiert.


    Es geht auch nicht darum, ob Hunde Gemüse fressen dürfen, sollen oder lieber nicht, sondern darum, was sich der „ Erfinder „dieses angeblich naturnahen Ernährungskonzept dabei gedacht hat, einen derart hohen pflanzlichen Anteil zu empfehlen.


    Die Kotanalysen der Wölfe kommen lt. Studie zu dem Ergebnis, dass der Anteil an pflanzlicher Nahrung unter 1% liegt .
    Beutegreifer beziehen pflanzliche Nahrung , wenn überhaupt ( Wölfe fressen keinen Pansen) auch nur indirekt, nämlich VORVERDAUT über den Magen –und Darmtrakt ihrer Beute.


    Diese „Form der Vorverdauung“ schafft kein Pürierstab. Nur eine Wärmebehandlung führt zu einer Schwächung der Zellwände im Gemüse. Dies macht sich auch als Weichwerden vieler Gemüsearten beim Garen bemerkbar.


    Wer schon einmal Karotten gekocht hat, weiß wie lange so etwas dauern kann.


    Das bedeutet : Durch ausreichende Wärmebehandlung werden die Zellwände vom rohen Gemüse aufgebrochen und dadurch ist es den Verdauungsenzymen des Hundes erst möglich , alle verwertbaren Nährstoffe herauszulösen und aufzunehmen .
    Gekochtes Gemüse ist also nichts anderes wie vorverdaute pflanzliche Bestandteile aus dem Beutetier.


    Inzwischen kursieren so viele Ansichten über Barf und was Barf überhaupt ist im Internet, wie es Hundebesitzer gibt, die meinen, unbedingt so füttern zu müssen. Und die Meinungen, wie eine Ration zusammengesetzt sein soll, gehen zum Teil auch heftig auseinander.
    Deshalb auch der Link von Tom Lonsdale, der nur für Fleisch und Knochen plädiert.


    Es stimmt wohl: Ich halte von dem gängigen Barfen nicht wirklich viel, da die meisten Hundebesitzer es einfach falsch machen. Da vertrete ich sogar eher die Meinung, lieber ein sehr gutes Trocken-oder Dosenfutter ,wie falsch barfen.
    Das was wir heutzutage mit unserer Hundeernährung betreiben, ist sowieso nur möglich, weil wir momentan in einer absoluten Konsum- und Überflußgesellschaft leben. Und nur deshalb können wir uns nur erlauben, dermaßen verschwenderisch mit tierischen Proteinen umzugehen und den Hund mit Fleisch regelrecht überzuversorgen.
    Ohne Reklame für diesen Hersteller zu machen. Dieser Beitrag einer Hundebesitzerin passt dazu. Man findet solche Hilferufe gehäuft im Netz.


    http://www.thetis-hundefutter.…_durch_barf_zu_duenn.html


    Leider wird beim Barf-Konzept gerne vergessen, dass der Hund nicht mit dem Wolf, sondern vielmehr mit den letzten tausenden von Jahren seines Hundedaseins und der damaligen Ernährung verglichen werden muss. Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Natur recht grausam sein kann. Sie löscht so ziemlich alle Lebenwesen aus, die sich nicht an neue Ernährungsformen anpassen können.

  • Ich wiederhole nochmal meine Frage von vor einigen Seiten: Was wurde da wie genau untersucht?


    Ich befürchte nämlich immer noch, dass die von Dir als Beleg benutzte Studie eventuell methodenabhängig keine Aussage über prozentuale Anteile von pflanzlichen Anteilen an der Wolfsernährung treffen kann und wollte, und damit entsprechende Rückschlüsse schwierig sind...


    Interessierte Grüsse,
    jente

  • Zitat

    Stell deine Frage direkt an die u.a. Mailadressen:


    http://www.senckenberg.de/root…age_id=5206&kid=2&id=2133


    ich war beim "Kot analysieren " nicht anwesend.


    Was letztlich so viel heisst wie "ich habe keine Ahnung, ob da überhaupt nach pflanzlichen Anteilen gesucht wurde, ob die angewandten Tests pflanzliche Anteile nachweisen können". Auf dieses Nichtwissen dann die Behauptung aufzubauen, dass Wolfsnahrung weniger als 1% pflanzliche Anteile enthält, und das durch diese Studie belegen zu wollen, halte ich für... nennen wir es mal kreativ.


    Und du regst dich dann aber ernsthaft darüber auf, dass Barf aus reinen Vermutungen über die Wolfsernährung entwickelt wurde? Tut mir leid, aber im Moment erkenne ich nicht, dass deine Ansichten über pflanzliche Anteile an dieser Ernährung auf etwas besser Fundiertem basieren.


    Kopfschüttelnde Grüsse,
    jente

  • Könnte es denn nicht sein, dass eben der Gemüseanteil schon verwertet wurde? Ich hab mal von einer Hündin gehört, die kaum Stuhlgang hatte, 3 Tage auch mal keinen (OHNE Verstopfung), da fast alle Komponenten verwertet wurden..?
    Vielleicht findet sich deshalb im Kot nur noch 1 %?

  • Zitat

    Und du regst dich dann aber ernsthaft darüber auf, dass Barf aus reinen Vermutungen über die Wolfsernährung entwickelt wurde?


    du solltest dich mal darüber informieren, wie Wölfe in Gefangenschaft gefüttert werden. ;)
    Pürierter Blumenkohl steht gewiss nicht auf dem Speiseplan.


  • Ich zitiere mich mal selbst, da hatte ich die Probleme, die ich mit dieser Quelle als Beleg für pflanzliche Anteile an der Wolfsnahrung habe, schon mal geschrieben. Ich gehe weiter nach den vorliegenden Informationen davon ausgehe, dass nur bestimmte Anteile des Kots untersucht wurden, und das anscheinend mit der Fragestellung, welche Tiere die Wölfe fressen, und nicht, welche prozentualen Anteile an fleischlicher und pflanzlicher Nahrung sie aufnehmen.


    Anscheinend kennt keiner die Publikation wirklich und kann das aufklären... damit sind die in diesem thread aufgestellten Thesen aber letztendlich nicht belegt.

  • http://dubarfst.eu/forum/board…halle/3808-woelfe-im-zoo/


    Zitat einer Anfrage aus einem Barfforum an einen Zoo :


    Und zwar: Wie ernähren Sie ihre Wölfe? Mit ganzen Beutetieren oder "nur" mit Fleisch und Knochen? Füttern Sie auch Obst und Gemüse um den Mageninhalt der Beutetiere zu simmulieren? Wenn ja, pürrieren Sie dieses? Oder setzten Sie künstlich Vitamine dazu? Wie schauts aus mit Getreide, füttern sie dies? Supplementieren Sie das Futter?


    Antwort:


    Unsere Wölfe erhalten von uns sowohl ganze Beutetiere (z.B. Kaninchen), als auch Fleisch mit Knochenanteil. Im Falle einer Fleischfütterung werden die fehlenden Nährstoffe, die die Wölfe bei einer Ganzkörperfütterung aufnehmen, durch das so genannte Raubtierkalk ergänzt. Hundetrockenfutter wird nur als Beschäftigungsfutter eingesetzt.
    Aus verschiedenen Gründen läßt sich die Ernährung von Wölfen im Zoo nicht auf die von Haushunden übertragen. Bezüglich der Fütterung Ihrer Hunde können Sie, vorausgesetzt, es liegt keine diätetische Grunderkrankung vor, jedes handelsübliche Alleinfuttermittel für Hunde einsetzen. Damit ist der Nährstoffbedarf ausreichend abgedeckt.

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