Wie dem Hund Selbstbewusstsein "schenken"?

  • Zitat

    Und das üben üben üben wir jetzt ... leider bessert sich ihre Angst aber nicht


    ich habs ja nicht gesehn, aber ich denk mir die sit jetzt mal so:


    anderer hund kommt, ihr geht mit ihr vorbei, wobei sie natürlich versucht so schnell wie möglich weg zu kommen.
    dadurch das ihr weiter lauft bestätigt ihr dieses verhalten. ich würde einfach jedes mal wenn sie von selbst versucht weg zu gehen stehen bleiben, bis sie wieder erwünschtes verhalten zeigt. jedes mal wenn sie wieder wegziehen will bleibt ihr wieder stehen. das wird zwar ein geduldsspiel, aber hilft meistens.


    ansonsten würde ich mir wirklich überlegen sie nicht doch dem stress meiner beschriebenen methode aussetzen.. ich persönlich vertrete da die meinung, lieber setze ich sie ein paar mal diesem stress aus, als dass sie ihr leben lang andauernd unter leichtem stress steht.


    Zitat

    Das hat auch überhaupt nichts mit dem Wasser zu tun - rein gar nichts! Nur damit man jetzt nicht wieder behauptet ich wäre ein böser Tierquäler.


    mal im voraus, ich verurteile diese methode nicht. allerdings hat dieses "ängstliche" verhalten schon etwas damit zu tun.. aber nur in der beziehung das sie ihre angst nun anders kanalisiert. vorher hat sie es durch das nach vorne gehen getan, jetzt tut sie es durchs meiden.

  • Du hast Recht, wir wollen ja nicht, dass sie ständig diesem Stress ausgesetzt ist, das ist klar!


    Ich beschreib dir die Situation mal:
    Also wir gehen auf den Hund zu, sie wird total wibbelig, zieht ihren Schwanz ein und macht ihn buschig - logisch. Wir haben einen großen Abstand, um ihre Angst möglichst gering zu halten. Sie drückt sich nicht weg oder zieht auch nicht in die entgegen gesetzte Richtung, sie wirbelt einfach um einen herum. Weder gezielt zum Hund noch gezielt weg. Einfach nur um uns herum und versucht die Situation irgendwie zu meiden, wobei man das so auch nicht sagen kann, denn Interesse hat sie natürlich an den anderen Hunden, aber dann ist da wieder die Angst. Sie läuft z. B. an der Schleppleine auch auf die Hunde zu, will also gezielt in diese Richtung dann. Wenn sie könnte würde sie auch komplett hingehen, aber das lassen wir ja nicht zu, weil die Angst, dass sie beißt einfach zu groß ist.


    Es sieht manchmal so aus wie eine Hassliebe. Ganz merkwürdig. Sie ist so unsicher - vielleicht ein besseres Wort als ängstlich. Ich denke, sie weiß nicht WIE sie es handhaben soll und auf den Hund zugehen soll.


    Die Wassermethode hat bei ihr nicht verändert, dass sie das Angstverhalten verändert hat. Sie ist vorher in die Leine gesprungen und auch Angst gehabt so wie jetzt. Durch die Wassermethode hat sie nur gelernt, dass sie "ruhig Angst haben kann", aber dass sie eben nicht einfach in die Leine springen darf - nicht bei 55 kg Doggengewicht!


    Ich habe sogar schon überlegt, ob es bei ihrer Unsicherheit vielleicht besser wird, wenn man sie einfach öfters wirklich an andere Hunde heranführen würde. Da hab ich z. B. an die Möglichkeit gedacht ihr eine Maulschlaufe aufzusetzen und dem anderen Hund und sie dann einfach ohne Leine ohne alles gewähren zu lassen, denn passieren kann ja nichts.


    Bei der Desensibilisierung gibt es ja zwei Möglichkeiten: Die eine mit dem Überstress - so wie du sie nanntest - oder die Möglichkeit des von uns gemacht - langsam alles ertesten... ich selbst habe keine Ahnung was besser hilft.


    Am Anfang hatten wir das Problem, dass sie auch alle Menschen anschnuppern wollte, das wurde uninteressant, als wir sie gewähren ließen. Sie hat gemerkt, sie braucht den Leuten nicht unsicher gegenüber sein und verhält sich jetzt auch ruhig. Vielleicht würde das ja auch bei anderen Hunden funktionieren, was denkst du? (Natürlich so dass beide Hunde abgesichert sind)


    LG
    Alex

  • Zitat

    Die Wassermethode hat bei ihr nicht verändert, dass sie das Angstverhalten verändert hat. Sie ist vorher in die Leine gesprungen und auch Angst gehabt so wie jetzt. Durch die Wassermethode hat sie nur gelernt, dass sie "ruhig Angst haben kann", aber dass sie eben nicht einfach in die Leine springen darf - nicht bei 55 kg Doggengewicht!


    die wassermethode hat ihr angstverhalten verändert.. vorher war es "angriff" und jetzt "meiden". was man lieber hat bleibt einem selber überlassen.
    is aber ne ziemlich kleine dogge :wink:


    Zitat

    Ich habe sogar schon überlegt, ob es bei ihrer Unsicherheit vielleicht besser wird, wenn man sie einfach öfters wirklich an andere Hunde heranführen würde. Da hab ich z. B. an die Möglichkeit gedacht ihr eine Maulschlaufe aufzusetzen und dem anderen Hund und sie dann einfach ohne Leine ohne alles gewähren zu lassen, denn passieren kann ja nichts.


    ich würde sie schon mit anderen hunden zusammen lassen, mir dafür aber einen gefestigten, ruhigen hund aussuchen der nicht von sich aus schon stress macht. was ich aber lassen würde, ist die sache mit maulschlafe etc. dadurch schränkst du sie wieder ein, was wiederrum unsicherheit provozieren kann, was womöglich wieder in angstagression/nach vorne gehen umschlagen kann.. und sollte sich der andere hund dann in soeiner situation wehren habt ihr erst wirklich ein problem. ganz ehrlich, ich denke ihr macht euch da zu große sorgen..
    je mehr ihr sie da "handlungsunfähig" macht desto mehr wird sie in die angriffsposition gehen. ist so ähnlich wie an der leine.. der hund kann nciht ausweichen und geht nach vorne.


    Zitat

    Bei der Desensibilisierung gibt es ja zwei Möglichkeiten: Die eine mit dem Überstress - so wie du sie nanntest - oder die Möglichkeit des von uns gemacht - langsam alles ertesten... ich selbst habe keine Ahnung was besser hilft.


    was besser hilft kommt auf den hund drauf an.. nur würde ich mir überlegen, ob es (nach langem üben mit deiner methode!) nicht besser wäre zu einer mit "übermäßigem" stress zu greifen.. allerdings würde ich es erstmal mit langsamen ranführen probieren, denn die von mir beschriebene methode sollte nur sachkundig und überlegt durchgeführt werden, sonst richtet sie noch mehr schaden an.





    Zitat

    Sie drückt sich nicht weg oder zieht auch nicht in die entgegen gesetzte Richtung, sie wirbelt einfach um einen herum.


    dann würd ich so lange stehen bleiben bis sie mit dem rumgehampel aufhört. sie muss einfach lernen das sie nur durch erwünschtes verhalten an ihr ziel kommt.


    Zitat

    Sie läuft z. B. an der Schleppleine auch auf die Hunde zu, will also gezielt in diese Richtung dann. Wenn sie könnte würde sie auch komplett hingehen, aber das lassen wir ja nicht zu, weil die Angst, dass sie beißt einfach zu groß ist.


    ich glaube in soeiner situation ist es günstiger zu handeln nach "ganz oder garnicht". wenn sie wenn sie normal auf den anderen hund zugeht vielleicht mal in die leine läuft und einen ruck bekommt, ist das ganze eher kontraproduktiv. wie schon erwähnt, wenn dann ohne leine, halti, etc. hingehen lassen.

  • Oh sorry, aber wenn ich das alles lese ! Der Hund hat Angst, springt in die Leine, ist unsicher, aber auch territorial ...
    Ihr habt es mit Leckerlis (beim gestressten Hund !), mit Rappeldose und mit Wasserpistole versucht - der Hund ist aber erst ein paar Monate bei euch, oder ?


    Hast du nicht mal irgendwo einen Trainer erwähnt, war der nicht brauchbar ? Wie wär es mit einem kompetenten Begleiter für deine Spaziergänge, der DIR hilfreich zur Seite steht ? Wie soll der Hund Vertrauen zu dir aufbauen, wenn du selber Angst hast (deine Worte). Fang bei den Basics an, lern erstmal, mit deinem Hund vernünftig zu kommunizieren, ihn zu lesen, einzuschätzen.


    Und für unproblematische Hundebegegnungen am idealsten einen kompetenten Hundemenschen mit einem ruhigen, souveränen Hund suchen.

  • bordy


    Jap, unsere Dogge hat auch gerade mal eine Schulterhöhe von 71 cm, aber glaub mir, die Kraft ist nicht ohne :wink:


    Dass der andere Hund ein ruhiger und souveräner sein sollte, das wissen wir, allerdings haben wir bisher nicht so eine Person gefunden - so blöde es auch klingt. Wenn wir mit ihr aufs Feld gehen, dann kommen uns Leute entgegen, deren Hund permanent bellen, an der Leine herumspringen oder sonst was. Yogi mag es z. B. gar nicht, wenn der andere Hund voll auf sie zugeschossen kommt. DAS sind immer die Momente, in denen sie dann in die Leine springt und wenn sie den Hund erwischt, wird der mal schnell aufs Kreuz gelegt und ihm gezeigt, wo der Hammer hängt (schon einmal passiert).


    Also das mit der Maulschlaufe das meinte ich so: BEIDE Hunde sollten sie zum Schutz drauf bekommen. Und dann sollen sie von den Leinen gemacht werden und dann können sie selbst aufeinander zugehen wie sie wollen. Für mich ist es bloß wichtig, dass die beiden geschützt sind, falls einmal was passieren sollte. Unser Trainer hat uns auch gesagt, entweder können wir es ohne alles probieren oder etwas vorsichtiger und beide Hunde einfach mit Maulschlaufe aufeinander zugehen lassen, denn da kann eben nichts passieren und man sieht trotzdem, ob die Hunde miteinander können oder nicht. Denn die Leinen sollen definitiv ab sein, das sagte mir mein Trainer auch immer wieder.


    Yogi zappelt nur so herum, weil sie halt so unsicher ist, nicht weiß was sie tun soll. Das langsame heranführen und schnuppern lassen funktioniert GAR NICHT. Denn: Wenn die Entfernung unterschritten wird, dann springt sie ja wieder einfach dem Hund tootal entgegen. Ich hab im Prinzip gar keine Möglichkeit, dass sie ganz langsam an dem anderen Hund riecht, weil sie einfach immer kurz vorher anfängt zu springen. Daher denke ich auch, dass alles besser ohne Leine aber abgesichert ablaufen sollte.


    staffy


    Nach wie vor: Wir können uns gern normal unterhalten, kein Thema, aber ich mag es kein bisschen, wenn du mich hinstellst, als würde ich meinen Hund schlecht behandeln oder gar voll der Tierquäler sein.


    Und was ich auch schon einmal gesagt hatte. Du hast bisher immer nur von uns gelesen, was du lesen WOLLTEST. Viele Leute denken das immer von mir, wenn sie mich dann plötzlich persönlich kennen lernen, gehe ich doch mit meinem Hund gut um etc. Wieso nicht gleich so und ALLES hören und nicht nur das was man will und vor allem sich nichts zusammenreimen, sondern einfach mal nachfragen wie wann was passiert!


    Bestes Beispiel: Wir haben einen Hundetrainer, sogar einen sehr guten. Und willst du wissen was das schlimmste ist? ER hat uns sogar das mit dem Wasser gesagt - ich weiß, er ist ganz übel und schlimm und tut den Hunden nur weh und sollte bloß kein Hundetrainer sein.


    Und ja, wir haben sie auch erst seit einigen Monaten. Ich weiß selbst, dass viel damit zu tun hat, ich bin nicht blöd!! Dennoch: Man trainiert mit dem Hund von Anfang an, nicht von dem Zeitpunkt an, wo man nur noch korrigieren muss. Der Hund lernt eben IMMER, und wenn man ihm nichts Richtiges beibringt, dann bringt er sich eben Dinge bei, die für ihn toll sind. Und das kann man dann im Nachhinein wieder abtrainieren. Sorry, aber wozu so einen Umweg?


    LG
    Alex

  • Hi Alex,


    vielleicht hätte ich dich längst genauer gefragt, wenn du hier nicht vollkommen anonym unterwegs wärst !


    Mir fällt halt auf, daß du dir in deinen postings sehr oft widersprichst. Ich verurteile niemanden der sich auf seinen Trainer verläßt, oder den Hund nicht eindeutig einschätzen kann, wir alle hatte mal „keine Ahnung“. Nur diese einzelne Symptombekämpfung mag ich gar nicht. Der Hund und die Beziehung zu seinem Halter muß immer als Ganzes gesehen werden. Mangelnde Leinenführigkeit, Unsicherheit, dieses „nach vorne gehen“, ... hat alles die gleiche Ursache und daran muß man arbeiten. Ein einzelnes Verhalten mit irgendwelchen Hilfsmitteln zu unterdrücken bringt einen letztendlich nicht weiter.


    Das einzige was dauerhaft hilft, ist die Beziehung zu verbessern. Du mußt deinen Hund besser kennen, besser einschätzen lernen, seine Gedanken (Ausdrucksformen) lesen und seine Reaktionen voraussehen können. Genauso muß sich der Hund auf dich verlassen können. Wenn du selbst (verständlicher Weise) bei fremden Hunden unsicher wirst, kannst du kein ruhiges, souveränes Verhalten von deinem Hund erwarten.


    Du schreibst von einem ängstlichen, unsicheren Hund, der territorial ist, zwar noch nie jemanden gebissen hat, aber wenn er einen erwischt diesen „aufs Kreuz legt und ...“ das paßt alles nicht zusammen. Und bei aller Liebe, wenn dir ein Trainer bei einem unsicheren Hund solche Hilfsmittel empfielt, das sollte einen doch stutzig machen.


    Du scheinst dir doch eine Menge Gedanken zu machen und wirklich interessiert an einer guten Beziehung zu sein. Aber damit mußt du ganz vorne anfangen, bei dir zuhause und ohne jegliche Ablenkung, darauf baut man den Rest Schritt für Schritt auf.


    Du erwähnst immer wieder der Hund hat eine Vorgeschichte, wie ist die denn, gab es etwas einschneidendes in ihrem Leben, oder hab ich das nur irgendwo überlesen ?


    Grundsätzlich hilfsbereite Grüße (dem, der denn will)


    staffy

  • Hallo Staffy,


    erstmal: Schön, dass wir uns jetzt normal unterhalten können, denn ich nehme wirklich gerne Tipps an auch von dir! Wieso auch nicht?


    Also du sagst, dass mein Trainer dich ein wenig stutzig macht? Mag sein, denn ich muss zugeben, dass ich das alles hier wahrscheinlich auch nicht richtig so rüber bringen kann, wie es eigentlich ist. Viel wirres Zeug was bei euch vielleicht manchmal widersprüchlich rüber kommt, alles in allem passt es aber alles zusammen, das ganze Verhalten was sie an den Tag legt.


    Na ja, wir arbeiten von Anfang an, seit wir bei unserem Trainer sind, ständig und immerzu an unserer Bindung und Mensch-Hund-Beziehung, aber da wir sie - wie du weißt - erst einige Monate (3 - 4 Mo) besitzen, kann man von ihr nicht verlangen, dass sie optimal "funktioniert". Deswegen sind wir in die Hundeschule gegangen, um alles in den Griff zu bekommen und vor allem, damit ICH lerne, denn ich muss noch sehr vieles lernen. Wie du sagst, den Hund lesen lernen, dem Hund Sicherheit geben und auch selbst sicherer werden und genauer für den Hund.


    Also bei uns im Einzeltraining tun wir sehr viel für ihre Ängstlichkeit, verschiedene Übungen und arbeiten halt auch sehr viel an der Bindung. Er erklärt mir vieles wie man sie zu verstehen lernt etc. Aber wie du sicherlich auch bemerkt hast, natürlich schätze ich alles nicht immer richtig ein, weil es für mich auch noch sehr schwierig ist, da ich das alles eben erst seit einigen Monaten lerne und mache.


    Wie auch immer, Yogi ist eine 3-Jährige Deutsche Dogge die ihr Leben lang immer nur im Zwinger verbracht hat. Sie hatte zwar Kontakt zu Artgenossen, aber eben nur ihr eigenes "Rudel", wenn man es so nennen will. Dieses Jahr hatte sie auch Welpen (ursprünglich sollte mit ihr gezüchtet werden, was aber nicht hingehauen hat, weil sie beim Werfen Probleme hatte -> Kaiserschnitt). Keiner weiß, WIE der Deckackt von Statten lief. Wer weiß, vielleicht wurde der Rüde gegen ihren Willen einfach "aufgesetzt", man weiß es nicht?! Leider! Vielleicht würde es einige Dinge verständlicher für uns machen.


    Und auch sonst wurde ihr im Leben nicht viel gezeigt, dementsprechend begegnet sie allem erstmal ängstlich und zurückhaltend gegenüber. Einige Dinge haben wir schon sehr gut in den Griff bekommen und ihr diese sogar angenehm machen können, z. B. Spaziergänger. Aber es gibt eben Dinge, z. B. Hundebegegnungen, die wirklich nicht einfach sind in den Griff zu bekommen, nicht zuletzt wegen ihrer Kraft, auch wenn sie für eine Dogge relativ klein ist.


    Sie ist ein treudoofer Hund und sehr lieb - Menschen gegenüber - dennoch hat sie ihre Unsicherheit und Angst sehr im Griff. Ich denke, es liegt auch sehr viel daran, dass sie uns noch nicht richtig vertrauen kann und wir sie aber trotzdem immer wieder in diese Situationen bringen. DAS ist allerdings notwendig, weil sie es sonst nie lernen wird. Man kann Hunden im Leben eben nicht immer aus dem Weg gehen. Der Weg zum Auto kann schon mit einem Hund "gesegnet" sein, somit kann man solch einer Situatoin eben nie entfliehen.


    Momentan üben wir mit unserem Trainer zusammen noch keine Hundebegegnungen, er hat uns nur erklärt, wie wir uns verhalten sollen und dass sie - NUR wenn sie springt, was sie eben nicht einfach machen darf, nass gemacht werden kann. Ansonsten soll falsches Verhalten durchweg ignoriert werden. Zudem soll die Entfernung in kleinen Schritten verkleinert werden. Die Hundebegegnungen üben wir zusammen erst wenn wir mit unseren anderen Übungen weit genug sind, denn es bringt wenig DIESES Thema jetzt als Hauptthema zu nehmen, wenn es das doch eigentlich gar nicht ist - was wir ja auch wissen. Daher arbeiten wir an ihrer Ängstlichkeit/Unsicherheit etc.


    Sorry, das wurde jetzt alles ein wenig länger. Falls noch Fragen sind: Nur zu!


    Liebe Grüße
    Alex

  • Hi Alex,
    ich habe zwar keine Dogge (leider *träum*), aber zu der Ängstlichkeit was zu sagen. Meinen Hund habe ich auch nicht seit Welpenalter, ich habe ihn mit 1,5 Jahren bekommen, und es ist auch mein Erster. Seit knapp 5 Monaten jetzt. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst.
    Vielleicht ist es schwierig, aber was ist, wenn dein Hund frei läuft und auf andere Hunde trifft? Sie kann sich aussuchen, wie nahe sie rangeht, wenn sie nicht nett ist, kriegt sie eins auf die Mütze, und dann sollte es doch aber ok sein? Denkst du wirklich, dass sie dann so aggressiv reagieren würde, dass Verletzungen entstehen? Bei Menschen hat sie es doch auch nach einer Zeit kapiert, dass die anderen Wurscht sind, meinst du nicht, das kriegst du mit 'normalen' Maßnahmen hin? (Um ganz sicherzugehen, könntest du doch den Trainer nach Kontakten zu 'vernünftigen' Hundebesitzern fragen?)
    Ich denke schon, dass die Hundebegegnungen ein großes Thema sind, denn ich kann mir kaum vorstellen, wie ich spazieren gehen würde, wenn ich auf jeden Hund achten müßte... (Großstadt - Park - wir kennen uns - es gibt nur selten 'neue')
    Vielleicht würde es helfen, wenn ihr erstmal Gassis auf bekannte Gegenden einschränkt, damit ihr die anderen Hunde(besitzer) kennenlernen könnt?
    Denn im Endeffekt kommt ja Sicherheit und Spaß zu einem großen Teil aus dem Verhalten 'draußen'. Dein Trainer wird dir auch schon gesagt haben, dass es wichtig wäre, deinen Hund zu schützen, wenn tatsächlich mal ein anderer 'doof kommt'. Jetzt ist es schwierig, einzuschätzen: wäre es besser, mal auszutesten und sie bei Bedarf zu schützen, damit sie merkt - Frauchen regelt das für mich, oder ist es sooo schlimm, dass dein Hund generell erstmal gar nicht an andere ran soll? So halb-halb mit Schleppleine erst in die Richtung laufen lassen und dann nicht hinlassen (oder wie war das gemeint) finde ich nicht so gut. Da würde ich mich auch beschweren.


    Ehrlich gesagt wäre ich für 'machen lassen'. Andere können sich auch wehren, auch wenn es eine Dogge ist. Mein Hund hat 35cm Schulterhöhe und sagt nem Rotti auch Bescheid ;) - aber dann ist auch gut.


    Viele Grüße und viel Erfolg
    Silvia

  • Liebe Alex!


    Hi erstmal.


    Ich hatte selbst jahrelang Doggen und diesen sensiblen Tieren kann man wirklich nicht mit Klapperdose, Wasserspritze usw. Sicherheit und Selbstbewußtsein vermitteln.


    Dein Hund hat sicher einiges durchgemacht und ihr fehlen einige soziale Komponenten (auf Hunde bezogen) in ihrer Entwicklung.


    Bitte wende Dich an einen erfahrenen Tierheilpraktiker der Erfahrung mit Bachblüten hat. Auf die Ferne und aufgrund der Tatsache dass Dein Hund erst so kurze Zeit bei Euch ist, ist meines Erachtens aus der Ferne keine Diagnose (was die Blüten angeht) möglich. Grundsätzlich ist aber eine ein bis zwei wöchige Gabe von Rescue Remedy ein guter Start. Das könntest Du machen bis Du einen Behandler gefunden hast. Wenn Du hierzu mehr wissen möchtest kannst Du mich gerne per E-Mail kontaktieren.


    Sinnvoll wäre hier auch -bitte nicht lachen- eine Art Tagebuch zu führen und Situationen genau zu schildern und den Hund entsprechend zu "lesen" als alle seine Reaktionen und seine Körpersprache aufzuschreiben.


    Doggen sind hochsensibel, mit herkömmlicher Ausbildung nach dem Hau Ruck Verfahren kann man hier sehr viel falsch machen.


    Wenn Deine Hündin bei Panik von Dir weg will (in die Leine springt) dann ist Eure Bindung noch nicht gefestigt. Mein Angsthund Ben hat gelernt dass ihm bei mir nichts passiert.Dies hat er gelernt, indem ich vorausschauend mit ihm unterwegs bin, angstauslösende Situationen erfasse BEVOR der Hund sie erfaßt, den Hund zu mir rufe und mich zwischen ihn und das angsteinflößende Gebilde (Männer, Nordic Walker, Traktoren etc) bringe. Ich gehe zum Beispiel bei Nordic Walkern mit meinem Hund ein wenig weg vom Weg (ins Feld, auf die Wiese), stelle mich breitbeinig und aufrecht vor meinen Hund und beruhige ihn mit Worten. Inzwischen lassen ihn (auch nach Bachblüten) viele solcher Dinge kalt, aber wenn trotzdem mal was sein sollte, kommt er zu mir und setzt sich hinter mich. Ben wurde eine Zeit lang nur aus der Hand gefüttert und ich habe seine Ängst ernst genommen. Auch habe ich Auslöser für seine Angst selektiert und ihn (bis seine Bindung besser war) nach Möglichkeit keiner solchen Situation ausgesetzt. Sicher gibt es immer wieder Rückschritte, aber die kleinen Fortschritte bringen Euch näher zusammen! Manchmal muss man aber auch selbst noch mal zwei Schritte zurück gehen und nach einiger Zeit bekommt man dann mehrer Schritte positiv von seinem Hund "geschenkt".


    Ich habe nicht beschwichtigt aber seine Ängste ernst genommen. Ich habe nicht so getan als wäre das alles nicht schlimm, sondern habe ihm Gelegenheit gegeben seine Angst auszuleben, ihn bestimmt zu mir gerufen aber gleichzeitig Schutz geboten. Im Laufe der Zeit nahmen seine Ängste deutlich ab und er sucht nur noch in wirklich unangenehmen Situationen meinen Schutz.


    Nun noch was anderes, aus reiner Neugier: ist Deine Dogge ein schwarzes Mädchen? Meine Bella war auch eine schwarze Dogge und dieser Hund war mein ganzer Stolz und ich habe sie sehr geliebt. Würde mich sehr über ein Foto freuen!


    Ganz liebe Grüße
    Indi

  • silvi-p


    Ich denke auch, dass es sehr wichtig ist, dass sie weiterhin KOntakt zu anderen Hunden hat. Ich habe aber total Angst, dass sie richtig zubeißt und dann ists wieder der böse böse Hund mit dem Frauchen, das gar nicht so einen Hund halten sollte. Denn das Gelaber kann man sich dann nachher von den Leuten erstmal anhören. Dabei hat das gar nichts mit meinem Alter zu tun und auch nicht damit, dass ich weniger wiege als sie.


    Zudem finde ich, dass man die Leute auch auf ihr Verhalten hinweisen sollte und dann wird es bestimmt auch keiner mehr testen wollen, inwieweit sich die beiden verstehen. Yogi ist auch ganz schwierig einzuschätzen... Wenn mir jemand sagt: Komm wir fahren dorthin und gucken mal zusammen ob die beiden sich verstehen, dann würde ich auch ja sagen, aber sowas gibts leider nicht. Daher hab ich hier im Forum ja auch schon angefragt, ob wer Lust hat, sich als Übungsobjekt zur Verfügung zu stellen und evtl. nachher mit Annäherungsversuch.


    Bei Yogi muss man sich das so vorstellen: Man kann nicht einfach frontal auf einen Hund zugehen und schnuppern lassen, denn dann käme der Sprung von Yogi, man müsste quasi mehrmals umeinander herumgehen und den Abstand einfach verringern und dann klappt das auch ganz gut mit dem Schnuppern lassen, aber frontal klappts gar nicht. Ich denke, da fühlt sie sich am meisten bedroht - aber nur eine Vermutung!


    Indi


    Also mit den Bachblüten das interessiert mich wirklich sehr. Interessant auch, dass du auch Erfahrung mit Doggen hast. WEißt du, meine ersten Schritte als Hundehalterin/Doggenbesitzerin wurden von einem Deutschen Doggen Club geleitet - was ich heute als total den schlechten Anfang werte. Ich hatte ein schönes breites Halsband für Yogi, dann riet man mir zum Würger - Alex dachte: Besser als wenn ich zum anderen Hund hingezogen werde. Also hab ich ein Kettenhalsband mit Würge gekauft. Dann wurde mir gezeigt, wie ich das mit dem aufeinanderzugehen machen soll. Totaler Schwachsinn und es hat NICHTS genutzt, wahrscheinlich sogar eher noch die Situation verschlimmert. Ich habe also irgendwann nicht mehr dort am Training teilgenommen, sondern habe mich mit einigen Leuten - von denen ich Hilfe bekommen habe - bloß noch unterhalten. Yogi hatte ich immer dabei, damit sie KOntakt zu anderen Hunden hat und das Gewusel von Hunden kennt. Dies hat aber an ihrem Verhalten auch nichts verändert.


    Ich gehe davon aus, dass sie alles in allem kein Problem mit Hunden hat (wie ihre Sozialisierungsphase war, kann ich trotz Anruf bei ihrem Züchter leider trotzdem nicht sagen - toller Züchter!). Man sieht das, weil sie sich mit einigen sehr gut versteht und mich anderen eben gar nicht. Kann man dann einfach wählerisch sagen? Ich weiß es nicht.


    (Gott, gibt es viel zu sagen zu diesem Hund *g*)


    Ich mach an diesem Punkt mal besser Schluss und schreib dir, Indi, eine Mail und schick dir ein Bild von Yogi. Leider muss ich dir sagen, dass sie keine schwarze Hündin ist, sondern eine gelbe. Aber trotzdem ein liebevoller toller Schatz!


    Liebe Grüße
    Alex

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!