Hund, 7 Mo, rennt hinter Autos, Radfahrern, etc her. Bellt!

  • Hallo Ihr Lieben,
    entschuldigt, dass ich mich erst jetzt wieder melde ... viel Arbeit; krank gewesen, Kids ... das volle Programm.
    Danke für Euer Interesse!!! So viele Antworten ... und Fragen.
    Unser Hund kommt aus einer netten Familie, war das Ergebnis einer geplanten Schwangerschaft zwischen Labrador und Labrador Mix. Unser Hund ist mit 10 Wochen zu uns gekommen.
    Es hat kein erkennbares Ereignis gegeben, seit dem sie so reagiert. Die Hundetrainerin in der Junghundeerziehung meint, unser Hund hätte seinen Jagdtrieb entdeckt. Ich reagiere in diesen Situationen entspannt (bin es innerlich aber nicht), da ich, wenn Hurley losrennt, eh nicht hinterher komme .... Ich versuche, vor meinem Hund zu erkennen, wo Gefahr dreut, also ein Radfahrer oder Jogger etc. kommt, leine sie schnell an und lenke sie ab. Komm etc. klappt zur Zeit gar nicht mehr. In der Hundeschule läuft alles perfekt ... in der freien Natur macht sie, was sie will .... allerdings wird sie wohl auch bald geschlechtsreif ...


    Sie hat jeden Tag 1-2 Stunden echten Freilauf auf der Hundewiese, am Strand , hier vor der Tür am See usw. Sie spielt und trifft ständig mit und auf andere Hunde jeder Rasse, jeder Größe. Ich habe jeden Tag feste Zeiten für die Maus eingeplant, hole Kid Nr 2 von der Kita ab und los geht's. Mittags gibt es auch immer wieder Park, Hundewiese, Freilauf. Dazu natürlich kleine bis mittlere Gassigänge, etwa 4-5 am Tag.


    Sie spielt viel und toll mit anderen Hunden. Diese Kläffattacken gibt es nur, wenn sie an der Leine ist oder sie auf angeleinte Hunde trifft. In der Nachbarschaft gibt es lediglich zwei Faltenhunde, da rastet sie seit eh und je aus. Also da stimmt die Chemie nicht.


    O.K., hier zu Hause indoor habe ich dann nur Minuten, wo ich mit ihr Suchen, Kramen in Zeitungspapier, Fährte legen usw. mache. Aber meine Kids knuddeln viel mit ihr, werfen ihr Spielzeug hin und her usw. Und Schmusen und Massage bekommt sie auch regelmäßig von mir. Und langweilig ist es am Wochenende oder auch ab frühen Abend nicht, weil hier immer irgendwie Leben ist und sie gerne überall guckt, schnuppert.


    Sie ist halt ein Familienhund; wir sind Working Mum, 2 Kids. Ich kann sie tagsüber viel mitnehmen; suche vor oder nach Terminen über Iphone nach Hundewiesen in der Region, wo ich gerade bin.
    Sie ist aber auch öfters tageweise bei dem Vater meines Ältesten. Der Hund war ursprünglich für und auf Betreiben unseres Ältesten, 12 Jahre, zu uns gekommen. Der Vater ist aber sehr oft bei uns, schläft auch mal hier, wir gehen gemeinsam auf die Hundewiese, der Vater kommt von Anfang an mit zur Welpenschule etc. Und Hurley liebt ihre Familie mitsamt 2 Wohnungen. Erziehungsmäßig, Kommandos etc. sind wir gleichgeschaltet ...
    Ihre Unarten lebt sie bei jedem aus, ist also nicht personell gebunden.


    Sicherlich wäre ich erziehungsmäßig weiter, wenn ich mehr Zeit hätte. Aber die Kids müssen auch noch erzogen werden ....
    Liebe Grüße
    Micky!

  • Hallo,


    meiner Meinung nach bringt Dich in der jetzigen Situation nur ein Training vor Ort weiter.
    Auf dem Hundeplatz wird es funktionierten, aber draußen nicht.
    Das ist oftmals das Problem.


    Kann Deine Trainerin nicht mal zu Dir kommen und mit Dir gemeinsam laufen um sich das mal anzusehen?
    Generell kann ich Dir auch nur raten die Hündin auf keinen Fall von der Leine zu lassen, sondern nur noch mit Schleppleine laufen lassen.


    Jedes Mal wenn sie es schafft irgendwo hinzukommen und Leute, Fahrräder, Hunde, Autos zu verbellen, hat sie Erfolg.
    Warum sollte sie es dann lassen. Es macht ihr riesen Spaß.


    Daher wird Dich nur ein gezieltes Training weiterbringen.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • so, endlich mal ein paar Minuten Zeit ....
    Hurley hat jeden Tag Auslauf. Wir sind fast täglich (zusätzlich zu den kleinen Gassigängen)1-2h auf einer Hundewiese, im Wald, am Hundestrand unterwegs. Sie ist mit jedem Hund dort lieb, interessiert bis neutral, nie dominant! Aber wehe ein Radfahrer oder Jogger kreuzt da ihren Weg ...
    Nun sind wir mit der Junghundeschule durch. Nach den HHer Sommerferien machen wir Gehorsamkeitskurs in der Gruppe sowie Einzelarbeit mit Sabine von der Hundeschule in Rellingen.
    Hurley hat wohl einen ausgewachsenen Jagdtrieb; und den muß man wohl sehr geübt und eben in der akuten gefährlichen Situation unterbinden.
    Sie darf auch nur noch auf ausgewiesenen Flächen laufen und auch nur, wenn diese an keiner Straße liegen.
    Ich melde mich wieder, wenn wir das Training im Augsut/September absolviert haben. Da gibt es wohl sowas mit Kältespray, was man am Hund über Fernbedienung in einer Akutsituation auslöst???
    Liebe Grüße
    Die Hurley-Fangruppe Hamburg Nord

  • Warum gleich mit solchen Methoden arbeiten? Man muss bei deinem Hund doch erstmal mit den Grundlagen anfangen, warum mit irgendwas den Hund besprühen, damit er eine Handlung unterlässt? Sinnvoller wäre ein positives Training mit Lob etc, als den Hund mit irgendwas zu bestrafen.

  • Also wenn ich das so alles lese, dann frage ich mich, ob Dein Hund auch gelernt hat Ruhe zu halten.


    Für mich hört sich das Tagesprogramm SEHR viel an und einige Hunde können dadurch nicht mehr runterfahren bzw. abschalten.


    Als mein Mittelschnauzer Luigi in dem Alter Deines Hundes war, da wollte er auch überall hinterher - vielleicht nicht ganz so extrem aber er hätte auch gerne mal Radler und Autos gejagt, das hat sich durch ruhigeres Gassigehen und dem Alter - er ist jetzt 4 - gelegt aber wenn irgendwo zu viele Radler sind, leine ich ihn auch heute noch an und da ich auch noch einen temperamentvollen jungen Zwergschnauzer hier habe, muss ich auch immer noch - bei beiden - auspassen, dass der Kleine den Grossen nicht zum mitrennen animiert. Aber wir sind dran und haben es schon gut im Griff. Luigi hat auch Jagdtrieb und eine unglaubliche Power, was ich aber inzwischen gut im Griff habe, weil beide Hunde gelernt haben, auf dem Waldweg zu bleiben und NIE in den Wald zu laufen. Das tun sie auch dann nicht, wenn andere Hunde das tun.


    Aber ich würde vor allem bei Deinem auch für genug Ruhe sorgen, damit er mal runterkommt. GErade mit Kinder ist ja mit Sicherheit IMMER viel Aktion auch zu Hause, da braucht ein Hund einen ruhigen Platz auf dem er nicht gestört wird.


    Ich wünsche Dir viel Glück mit dem Training und hoffe, ihr bekommt das Problem in den Griff !

  • Ich finde auch, der Hund hat sehr viel Freilauf und tobt zu viel.
    Das ganze Tagesprogramm hört sich für mich nach zu viel Action an.


    Ich würde die Spaziergangzeiten nicht unbedingt runterschrauben,
    aber viel mehr ruhige Leinenspaziergänge machen und
    Sozialkontakte und Ballspiele runterschrauben.


    Wenn der Hund aus Überdrehtheit 'jagt', dann wird das mit dem
    Sprühhalsband nicht besser, sondern er wird sich irgendwie anders
    abreagieren müssen.


    LG
    Chrissi

  • Hallo,


    aufjedenfall nicht aufgeben! Mit Hilfe eines guten Hundetrainers und Anti-Jagdt-Trainings, gehts wahrscheinlich schneller.


    Ich hatte jedenfalls jetzt zwei Hunde kurz hintereinander, denen ich beide das Jagen abgewöhnen musste. Teilweise wirklich anstrengend. Der erste war nicht meiner, sondern gehörte meinen Eltern. Ein reinrassiger Dackel, hat Wild gejagdt - naja Wild...Karnickel, Eichhörnchen, Enten und sowas. Er war 3 1/2 als ich angefangen habe zu üben. Der zweite (Jack-Russel-Dackel) ist meiner und hat -ähnlich wie bei dir- Autos, Motorräder, Fahrradfahrer Jogger, inliner gejagdt ... und das gerade mal im Alter von 16 Wochen!
    Der ist vorher bereits deswegen zurückgegeben worden. Nach 4 Wochen! Angeblich sei er unbelehrbar. Muss man sich mal vorstellen, der muss mit 12 Wochen schon die Fahrradfahrer gejagdt haben. Wenns nicht so traurig wäre, könnte man fast drüber lachen. Naja jetzt im Nachhinein kann ichs ja :lol:


    War schon anstrengend, da er mit 16 Wochen noch nicht allzulange draussen sein wollte und konnte und wenn wir draussen waren - ZACK mit voller Wucht in die Leine aufs Auto oder Fahrrad. Dazu war er auch noch sehr ängstlich. Spaziergänge waren oft eine echte Qual.


    Jedenfalls braucht man mMn viel Zeit, Geduld und Engagement. Eine erfahrener Hundetrainer bekommt das vielleicht schnell in den Griff, ich habe beide male einige Monate gebraucht, bis das endlich raus war. Viele Rückschläge gehabt und wieder von vorne angefangen.


    Im Grunde bin ich bei beiden gleich vorgegangen, war aber beim ersten etwas strenger. Ist mMn aber nicht wirklich notwendig. Dafür ist er mir am Ende aber vorgestanden, hat aufs "Wild" gedeutet und auf Handzeichen gings weiter...ich war natürlich Stolz wie Oskar.


    Also was hab ich gemacht? Soviel, dass ich garnicht weiss, wo ich anfangen soll. Aber im Grunde nicht wirklich viel :smile:


    Also erstmal Gehorsamsübungen vorm Gassi gehen. Und zwar IMMER! Der anschliessende Spaziergang war dann die Belohnung. Er hörte danach besser, war aufmerksamer und mehr auf mich fixiert. Dann habe ich mich -etwas abseits der normalen Wege- zum Mittelpunkt seiner Welt gemacht. Spielen Spielen Spielen, etwas suchen lassen, ranrufen und ihn wie irre dafür belohnen (echte Freude ist mMm viel wirksamer als ein Leckerli), ihm hinterherjagen, er jagdt mir hinterher, Apportieren!! als Ersatzhandlung fürs jagen usw. usw. Tadeln, wenn er wieder einem Tier hinterhergehetzt ist (hier muss man das richtige Mass finden. Angst darf er nicht bekommen). An die Leine nehmen, Schluss mit lustig. Extra absitzen lassen habe ich ihn nie. Er hat ja die Tiere gesehen, die für mich meistens unsichtbar waren. Ich war sein Freudespender Nr.1. Mir mir gabs immer was neues zu erleben...sowas halt.


    Irgendwann stellte er das Jagen von alleine ein und hat auf mein Kommando gewartet, welches nicht kam. Naja ganz am Ende zeigte er aufs Wild und machte die Jägerstellung für mich. Da wurde mir erst so richtig bewusst, was ein Dackel eigentlich ist.


    Bei meinem Hund liefs im Grunde ähnlich ab. Nur das er deutlich jünger war und ich so ein Verhalten nicht erwartet hatte. Eigentlich wollte ich das ganze Spielchen nicht noch einmal haben, dafür wars beim Hund meiner Eltern schlicht zu anstrengend - wenns auch teilweise Spaß gemacht hat.


    Da es diesmal schneller gehen sollte und er erst 16 Wochen alt war, hab ichs erst mit Tipps aus dem Internet/Büchern probiert. Was bei ihm aber leider nicht funktioniert hat. Jeder Hund ist halt anders. Wenn ich ihn bei einem Jogger absitzen liess, wurde er erst richtig spitz. Da half auch kein Lecker was. Nicht mal sein Lieblingsspielzeug. Keine Chance. Im Gegenteil...jedesmal, wenn ich ein Leckerli rausgeholt habe, ihn absitzen liess, hat er sich umgesehen ob nicht irgendwo ein Jogger oder Fahrradfahrer in der Nähe ist. Hat er irgendwie anders assoziiert, als er eigentlich sollte. Schlauer kleiner Mischling :smile:
    Habs dann noch mit anderen Mitteln versucht, aber das half alles nix (kann bei anderen Hunden aber wohl funktionieren).


    Eine zweite Person, die er nicht kennt, das "Opfer" spielt und ihm klar macht, dass Jogger keine leichte Beute sind, hatte ich leider nicht zur Verfügung. Hört sich aber vielversprechend an die Methode. Könnte mir vorstellen, dass das gut funktioniert.


    Habs dann bei ihm im Grunde genauso gemacht, wie oben bereits geschrieben. Die üblichen Hundetreffpunkte erstmal gemieden (nur noch am Wochenende). Er sollte sich auf mich konzentrieren und begreifen, dass ich derjenige bin, der ihm die Freude schenkt. Jetzt...endlich...nach langer Arbeit, lässt er es sein. Hurra!!! Echt eine Freude mit ihm OHNE Leine spazieren zu gehen. War bis vor zwei Wochen noch absolut undenkbar. Ab und an "zuckt" er noch, aber ein einfaches "Nein!" reicht und er schaut sich anderswo um. GOTT, wie schön ist das!


    Viel Text. Vielleicht kann sich jemand was brauchbares rausziehen. Aufjedenfall nicht aufgeben und verzweifeln. Geht alles mit viiieel Geduld.



    Habe jetzt, leider zu spät, diesen Text hier gefunden. Im Grunde habe ich nichts anderes gemacht:
    http://www.lindermanns-tierwel…lo-autos-und-jogger-jagt/


    lg

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