Lina leckt ununterbrochen alles ab

  • Ich versuche mich kurz zufassen.


    Lina ist ein Dackel mittleren Alters (7 Jahre), ist erst neu dazu gestoßen zum Rudel, sie ist sehr unterwürfig und gehört zur Kategorie "Mama liebt dich, aber man muss ja grob mit dem Hund umgehen damit er lernt".


    Bemerkenswert:
    -Devot
    -Leckt andauernd, wahrscheinlich um sich zu unterwerfen, wobei keine meiner Gestiken aggressiv/drohend sind.
    -Leckt auch Kissen und Matrazen ab bis jene vollkommen durchnässt sind.
    -wirkt sehr demotiviert (wird mit ERFOLG :) dran gearbeitet)


    Was mich interessiert ist das folgende:


    Kennt jemand das Problem mit dem "Lecken" oder hat einer eine Idee, wie ich Lina so positiv unterstützen kann, dass sie es auf eine normales Maß reguliert.


    Lieben Gruß
    Wordwürfel

  • Meine Hunde lecken manchmal wenn sie müde sind oder sich seeehr entspannen.
    Sie 'nuckeln' dann quasi an Decken/ Kissen etc. und haben dabei diesen ultra- zufriedenen Ausdruck im Gesicht.
    Eventuell braucht sie es einfach zum Entspannen?

  • So,
    sobald ich diesen Beitrag gestartet hatte, habe ich natürlich auch mehrere andere Beiträge gefunden ; )
    aber sich über 160 Seiten Forummaterial zu ackern hatte ich nicht den Nerv.


    Entspannung könnte wirklich ein Argument sein, auch habe ich nun einige Sachen in den vorherigen Beiträgen gefunden.
    Fazit: Lina ist nicht alleine mit dieser Art und Weise
    Was noch bleibt:
    Ist wirklich die Frage nach dem Grund, der Arzt meinte sie wäre soweit gesund, auch nichts in die Richtung des übersäuerten Magens.


    P.S.
    ich werde mich zwar noch mal über Entspannungsmethoden schlau machen, aber hast du auf anhieb gerade irgendetwas im Kopf, womit der Hund sich mal so richtig entspannen kann.
    So ein Schaumbad mit Kerzenlicht ist wohl nichts für die gute Dame. ;-)

  • Thaha, wer weiss! :D


    Wie wäre es mit konditionierter Entspannung auf lange Sicht?


    Und bis das drin sitzt Abends mal eine Massage oder TTouch?
    Ich streiche gern im Gesicht: über die Augen, über die Lefzen und die Ohren.. das alles wirkt entspannend und Bindungsfördernd.
    An den Pfoten massieren wirkt eher belebend, die Spitzen der Ohren, der Bauch und der Thorax auch.
    Rücken, Oberschenkel und Kopf sind eher entspannend.
    Beim massieren vom Muskel nach Aussen hin streichen und nicht zu viel Druck aufbauen.


    Das wäre so meine Idee..

  • Guten Morgen!
    Das leidige " Leckproblem "!!
    Unser JRT-Rüde, 9 Mon. leckt immer und überall!! Und der ist nicht unterwürfig, im Gegenteil.
    Er leckt in der Wohnung, im Treppenhaus, draußen, den größten Dreck, einfach alles. Daran verzweifeln wir auch bald!!
    Wir haben schon alles Mögliche ausprobiert, lautes "AUS", Wasserspritze, Klapperdose, ohne Erfolg!!
    Ich finde das einfach eklig, wer weiss, wo und was er sonst noch abschleckt, was wir nicht sehen :verzweifelt:

  • Mein Hund leckt auch sehr viel.
    Aber man kann da jetzt nicht einen pauschalen Grund dafür nennen. Es ist situationsbedingt.
    wenn er einen neuen Gegenstand leckt dann aus Neugier/Erforschungsdrang.
    Wenn er meine Hand leckt während ich ihn streichel dann aus Unterwürfigkeit/Dankbarkeit.
    In der Hundesprache hat lecken mehrere Bedeutungen z.B. auch die Bitte sich zu kümmer.
    Verbieten würde ich das nicht, denn es ist positive Kommunikation für den Hund und er würde es nicht verstehen.
    Alternativ kann man ihm aber zum lecken lediglich die Hand anbieten, so bleibt der Rest des Körpers verschont.

  • Lecken beruhigt ist also selbstbelohnend. TTouch ist super zum entspannen, meine Hunde lieben
    das auch.
    Du kannst ihr z.B. einen Kong anbieten zum lecken. An anderen Gegenständen oder gar an dir würde
    ich es unterbinden. Entweder Gegenstand wegnehmen oder sie wegschicken. Dabei entsprechend
    wenig Druck machen, wenn sie sowieso schon so gestresst reagiert. Vielleicht reicht schon einfach
    wegschieben.
    Spielt sie mit dir? Was mag sie? Als Dackel wie siehts mit dem Jagdtrieb aus. Apportiert sie? Da würde
    ich ansetzen um sie etwas aus der Reserve zu locken. Mal im Wald stöbern gehen. Nasenarbeit und
    Suchspiele probieren. Einfach etwas beschäftigen.

  • Meinst du, es ist schon ein Tic, mit dem Lecken?


    Bei einem Tic ist das Verhalten zwanghaft und fesselt den Hund praktisch; er macht es nicht freiwillig. Er gerät hinein und macht dann immer weiter. Dann braucht der Hund Hilfe, um da raus zu kommen.
    Es handelt sich dabei um eine Verhaltensstörung, die zB durch dauerhaften Stress entstehen kann.


    Es wäre dann die Frage, ob sie bei euch vorübergehend leckt, weil alles neu für sie ist und sie mit Stress darauf reagiert und den Stress "weglecken" will, also das Lecken als vorübergehend notwendige Selbstberuhigung.
    Oder sie hat diesen Tic schon in ihrem "früheren Leben" entwickelt und bringt ihn nun zu euch mit?


    Hunde mit schlecht verlaufener Prägungsphase sind grundsätzlich gefährdeter solche Tics zu entwickeln bzw. stressanfälliger zu werden. In der Prägephase werden wichtige Nervenbahnen entwickelt, in der Auseinandersetzung mit der Umwelt. Je weniger Nervenverknüpfungen zustande kommen bzw. instabiler sie sind (hängt auch von der Häufigkeit der Nutzung der Nervenbahnen ab), desto stressanfälliger ist der Hund von seiner biologischen Ausstattung her.



    Wie lange ist sie jetzt bei euch?
    Habt ihr einen strukturierten Tagesablauf? (Würde ihr vermutlich helfen, wenn sie halbwegs weiß, was sie wann/wo erwartet.)
    Kannst du dir vorstellen, das Lecken zu unterbinden? Wie leicht lässt/ließe sie sich dabei abbringen?
    Hattest du den TA schon darauf angesprochen, dass evt. ein Tic vorliegen könnte? Ggf. kann auch ein Tierheilpraktiker helfen, mehr "Ruhe ins System" zu bringen.
    Kannst du Stresssituationen bei euch ausmachen? ZB im Kontakt mit den anderen Hunden, mit euch?
    Denn eigentlich ginge es darum, ihr den Stress zu nehmen, damit sie nicht lecken muss. Dazu gehört auch der richtige, druckfreie und doch führungsübernehmende Umgang mit dem Hund.

  • Wie BigJoy schon schrieb, kann das Ganze mehr sein als eine "Unart". Im Zweifel würde ich mal einen spezialisierten Tierarzt hinzuziehen, weil bei einer Stereotypie evtl. auch daran gedacht werden muss medikamentös zu behandeln.


    Hier findet man z.B. solche Spezialisten: http://gtvmt.de/


    Viele Grüße
    Corinna

  • Lina kommt, aus einem Haushalt mit Kind und Zweithund, machte auf mich den Eindruck, dass sie vernachlässigt wurde als der zweiter Hund kam, läuft leider öfter so.


    Dort hatte ich ihre Eigenart mit dem Lecken bemerkt, aber wer kann so einem Dackelblick schon wiederstehen, außerdem ist ja eher der Grund des Leckens interessant ; ) ein Problem ist es nicht, muss ich weniger wischen und das paar Mal mehr Händewaschen hat mich noch nie umgebracht.


    -Lina lebt seit 4 Monate bei uns
    -Strukturierter Ablauf ist gegeben


    -Vom "Lecken" abbringen:
    lässt sich weg drücken, stämmt sich mit ihrem Fliegengewicht dagegen, geht nach kurzem wieder hin, lässt sich aber ablenken mit einem Spielchen.


    -Jagdtrieb ist nicht besonders ausgeprägt,
    fängt nur urplötzlich an das 10te Fahrrad von X-Fahrräder zu jagen,
    das selbe bei Joggern (wird mit Erfolg dran gearbeitet)


    -Andere Hunde:
    sehr zurückhaltend,unsicher, aufgeschlossen gegenüber kleineren und zierlichen Rassen (alles Richtung "Toy-")


    Beschäftigung:
    Da Sie die Begleithundeprüfung hat, aber seitdem sich niemand mehr darum gekümmert hat, ist eine Menge Aufholbedarf vorhanden, dem ich meiner Meinung nach auch gerecht werde.


    Also schon mal Danke an all die lieben Denkanstöße, nun weiß ich in welche Richtung ich mich noch einmal schlau machen muss.

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