Hund angeschossen- wie sieht die Rechtslage aus?

  • Hier bei uns in Österreich müssen Hunde im Wald eigentlich gekennzeichnet sein, wenn sie schon frei sind, mit einer Kenndecke oder Warnweste zB.
    Ist quasi ein Zeichen für "bei der Arbeit", ansonsten sollten die Hunde angeleint und auf den Wegen sein.


    Sollte ein Hund hetzen darf er sofort erschossen werden, ohne Vorwarnung oder Mahnungen. Wo is egal, hat gehetzt und wurde erwischt.
    Katzen dürften(!) laut einem befreundeten Jäger der grad den Schein gemacht hat (Theorie also noch im Kopf) immer abgeschossen werden. Egal ob sie nur irgendwo rumsitzen oder wirklich auf Pirsch sind. Warum? Weil sie auch ohne Pirsch Nester ausräumen. Macht hier aber niemand da jedem bekannt ist, dass die Katzen zu Familien gehören.
    Meine Nachbarn wurden allerdings bereits verwarnt, der Jäger hat die Katze schon desöfteren mit jungen Eichhörnchen und Feldhasen im Maul gesehen..


    Rein theoretisch darf hier auch auf Feldwegen kein Hund den Weg verlassen, auch die Bauern sind da sehr heikel.


    Ich handhabs ganz einfach so, am Feld wird der Weg nicht verlassen und ich spiele nur auf gemähten Wiesen oder ich frag die Besitzer um Erlaubnis, und im Wald is Flexi oder SL Pflicht für Bonnie, abgesehen wenn wir a bissl mim Dummy machen, dann is sie durch ne Kenndecke gekennzeichnet.


    Sollte der Hund erschossen werden, hast du vermutlich nicht viele Chancen. Beweis mal dass dein toter Hund nicht gehetzt hat.


    Zitat

    Der Hund muss sich im
    tatsächlichen Einwirkungsbereich des Hundehalters bzw. der
    Aufsichtsperson befinden.


    Schwierig. Bis wohin hab ich tatsächlich Einwirkungsbereich?

  • Hallo,


    also ein bekannter Jäger sagte auch, dass er in der Beweispflicht ist. Das heisst er muss beweisen können das der Hund gewildert hat. Das ist natürlich super schwer, denn wenn der Hund wild hetzt und der Jäger das sieht, den Hund schiesst hat er noch immer keinen Beweis dafür das der Hund auch wirklich gewildert/gehetzt hat. Deswegen sind die Jäger froh sehr selten in diese Situation zu kommen. Ich glaube das vom geschossenen Hund sind meist Ammenmärchen um die HH ein wenig einzuschüchtern. Sind wir mal ehrlich gibt es doch viel mehr fahrlässige HH die ihren nicht hörenden Hund überall von der Leine nehmen. Da sind so Geschichten ja nicht mal schlecht um das Wild zu schützen.


    lg

  • Dem Jäger gehört also der Schein entzogen, wenn der rumballert, wenn Menschen in der Nähe sind? Super-das merk ich mir. Wir haben hier so einen Kandidaten der ballert auch gern im Wald rum. Ich war mit meinem Freund und unseren beiden Mädels einen Wanderweg runtergelaufen (im tiefsten Wald) und urplötzlich knallt es und der Baum ein Stück hinter uns hatte ein Loch. Weit und breit kein Mensch/Tier in sicht, nur meine Roxy die versteinert hinter mir stand. Mein FReund und ich sind auch gleich den Weg runtergerannt und haben nach dem Försterauto Ausschau gehalten um dem die Meinung zu galgen. Unsere Hunde waren nicht wildern oder sind stromern gegangen. So ein Penner...An die Polizei haben wir nicht gedacht in dem Moment. Waren uns auch nicht sicher, ob die Hunde angeleint hätten sein müssen...
    Allerdings habe ich von einem aus der Hundeschule schon gehört das der wohl einen richtigen Knacks hat. Ein Mann war auch wandern in meinem Ort. Hund an der Leine, weil der eben oft Jagen geht. Der Jäger kam an und meinter er erschießt den Hund, die hätten ihn wohl schon zweimal den Ansitz versaut. Ohne Worte. Seit dem bin ich mehr als vorsichtig und werde auch mit einem anderen Jäger reden, was ich gegen den Idioten tun kann. Ich möchte nicht das er meine Hund erschiessen, weil die ihm den Ansitz versauen. Und einfach so in die Richtung von Menschen zu ballern, nur weil die Hund hinter einem laufen ist ja wohl auch das letzte.
    Wo kann man den Jäger eigntlich melden, wenn wieder was passiert? Der schießt auch laufen zu Zeiten wo alle unterwegs sind (Sonntag um 15 Uhr) (und ich kenne ja das Gebiet was ihm "gehört"). Müssen die sich an Zeiten halten? Oder ist das egal. Wenn sich da jemand auskennt,´immer her mit Infos. Dann könnte ich ggf auch mit dem einem aus der Hundeschule reden und gemeinsam gegen den Jäger vorgehen...

  • Naja, so ganz selten scheint es nicht vorzukommen, dass Haustiere willkürlich getötet werden.


    Zitat

    Schätzungsweise werden jährlich etwa 400.000 Katzen und 65.000 Hunde von Jägern erschossen. Das Bundesland Nordrhein Westfalen meldete in der aktuellen Statistik „Jagdstrecke“ 12.249 getötete Katzen, allerdings ist davon auszugehen, dass nicht alle Jäger ihre Abschüsse vollständig melden.


    Quelle: http://www.peta.de/web/haustierabschuss.2762.html


    Es lohnt sich auch den kompletten Text zu lesen.

  • RoxyLaila
    Heftige Geschichte :mute: :mute: Ich würde mal die Jagdbehörde ausfindig machen und evtl. mit einem anderen Jäger sprechen. Vielleicht kommst du so an die Personaldaten ran. Vorfälle aufschreiben (Datum, Uhrzeit, ungefährer Ort usw.)


    GENAU solche Jäger haben kein Recht auf einen Waffenschein.

  • Rein rechtlich gesehen reicht es für Jäger schon aus, einen Hund zu erschießen, wenn sich der Hund auserhalb des Einwirkungsbereichs des Besitzers befindet. Z.B. der Hund steht 30m im Wald, der Besitzer auf dem Weg, der Besitzer ruft den Hund mehrmals und der Hund hört nicht, ist er nicht mehr im Einwirkungsbereich. Den Nachweis, dass der Hund nicht gewildert hat, muss übrigens der Besitzer bringen, nicht der Jäger.
    Katzen durfen erschossen werden, wenn sie sich mehr als 200 m vom nächsten Gebäude entfernt befinden...


    Natürlich kommt das vor, dass Jäger Hunde schießen, aber das machen die Wenigsten.

  • Zitat

    Den Nachweis, dass der Hund nicht gewildert hat, muss übrigens der Besitzer bringen, nicht der Jäger.

    Das habe ich von drei Jägern anders gehört, daß nämlich der JÄGER den Nachweis erbringen muss, den Hund aufgrund Tatbestand der Wilderei erschossen zu haben.

  • Zitat

    Naja, so ganz selten scheint es nicht vorzukommen, dass Haustiere willkürlich getötet werden.



    Quelle: http://www.peta.de/web/haustierabschuss.2762.html


    Es lohnt sich auch den kompletten Text zu lesen.


    Sorry auf PeTA geb ich Null. Und nicht jeder verschwundene Hund der nie wieder auftaucht wurde vom Jäger erlegt. Klar schiebt man solch Verluste gern den Jägern in die Schuhe, aber wenn ich mir ansehe wieviele tote Katzen hier teilweise wochen lang an der Bundesstraße liegen, direkt neben der Wohnsiedlung und niemand scheint das Tier zu vermissen, ist das für mich eher die Suche nach dem Sündenbock.


    Zwei Fälle aus meinem unmittelbaren Umkreis zum Thema:


    Der Vater einer Freundin hat als Jäger in Notwehr einen Hund erschossen. Er hatte den Labradormix am Kadaver überrascht, wollte ihn verjagen, worauf hin der Hund zum Angriff überging. Zuerst hat der Jäger noch versucht ihn mit Tritten abzuwehren, nachdem der Hund ihn gebissen hatte, schoss er. Diesem Mann wurde von den lieben Tierschützern das Leben zur Hölle gemacht.
    Autolack zerkratzt, Scheiben am Haus eingeworfen, Wände beschmiert, Türschlösser zu geklebt... seine Frau war kurz davor die Kinder zu packen und aus dem Dorf zu fliehen, weil der Terror überhand nahm.


    Im zweiten Fall war auch der böse Jäger schuld.... Boxermix Hündin Nike ist aus dem Garten abgehauen und nicht wieder gekommen. Da ging auch mit Hilfe der örtlichen Tierschützer dann eine richtige Hetzjagd auf den örtlichen Jäger los, er habe den armen Hund erschossen. Jäger leugnete es und es ging sehr hoch her.
    Als Wochen später die Felder abgeerntet wurden, fand ein Bauer die Überreste von Nike - konnte anhand des Chips noch identifiziert werden. Sie war angefahren worden und hatte sich noch ins Feld geschleppt um dort zu sterben.
    Bei dem Jäger dem man das Leben zur Hölle gemacht hat, hat sich natürlich niemand entschuldigt.


    Und rechtliche Lage hin oder her, wenn ich einem Jäger überhaut die Möglichkeit einräume auf meinen Hund zu schießen, weil dieser allein durch Feld und Wald rennt, dann ist es in erster Linie mal meine Schuld, dass so etwas überhaupt passieren kann.

  • Ja, leider sitzen die Hundehalter häufig am kürzeren Hebel. Bei uns wurde vor ca 1,5 Jahren ein Hund erschossen. Der Jäger ist bekannt dafür, dass er gerne mal nur so rumballert - ich geh in dem Revier nicht spazieren, ist mir echt zu heikel!


    Was ist passiert: ein netter älterer Herr ist mit seinem ebenfalls schon sehr betagten Mischlingshund dort früh spazieren gegangen. Der Hund lief immer frei und war auch einfach schon viel zu alt um zu jagen. Lt. Jäger war er aber in der Nähe von irgendwelchen Dachsködern, die er dort ausgelegt hatte, schnüffelnder Weise unterwegs und so wurde er angeblich mit einem Dachs verwechselt :lepra: . Hund freilaufend - Hund tot - Hund ist ja nur eine Sache. Also passiert ist nicht viel, denn die Jäger haben hier eine deutlich bessere Lobby im Gemeinderat als die Hundehalter (deren Viecher scheissen eh nur alles voll). Der Typ musste zwar seine Jagd abgeben, geht jetzt aber immer mit einem befreundeten Jäger in dessen Revier. Und der Schadenersatz für einen Tierheimhund war auch nicht die Welt. Arrrrggggrrrr

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