Hund angeschossen- wie sieht die Rechtslage aus?

  • Ein vom Hund gerissenes Reh. Kein schöner Anblick, oder?


    http://www.bjv-obernburg.de/images/gerissenes%20Reh2.jpg


    Nicht falsch verstehen! Bin absolut gegen schießwütige Jäger und könnte selbst nie einen Hund schiessen, aber ich finde es auch total unverantwortlich den Hund wildern zu lassen und anderen Lebewesen das da anzutun! Darüber sollten manche Hundehalter mal nachdenken (Hier ist niemand persönlich gemeint!)! Der Hund handelt nur nach seinem Trieb, aber es ist unsere Verantwortung das Reh davor zu schützen!

  • Zitat


    Das Reh hat nicht denselben Stellungswert für uns wie der Hund. Das ist mir schon klar. Aber in der Natur ist das eine genauso viel wert wie das andere.


    Ja in der Natur… Da ist aber auch das Schwein so viel wert oder das Huhn wie das Reh. Tiere die in Massentierhaltung ein elendiges unwürdiges Leben führen, und wenn sie Pech haben auch noch beim Schlachten richtig leiden müssen. Wenn z. B. das Schwein lebendig in die Brühanlagen kommt. Alles damit der Mensch möglichst mindestens 6 x die Woche billig Fleisch und Wurst essen kann..


    http://www.stern.de/politik/de…schlachtvieh-1555518.html


    Aber wehe der Hund reißt ein Reh…
    Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte ganz bestimmt nie miterleben, wie mein Hund oder ein Hund ein Wildtier reißt. Ich bin auch absolut dagegen, einen Hund der ständig oder regelmäßig zum Jagen abhaut nicht zu sichern. Aber daran ist ja dann nicht mal der viell. erschossene Hund Schuld, sondern der Halter. Und ich weiß natürlich auch, dass es immer Hundehalter gibt, die es nicht schlimm finden, wenn der Hund mal jagen geht, den Hund dann nicht sichern und auch nicht daran arbeiten. Und das finde ich auch zum k*****. Hier ist grade Brut- und Setzzeit und ich bin einer der wenigen Hundehalter der seinen Hund bis zum 15. Juli an der Leine führt. Bei meiner Hündin und mir ist jagen auch immer mal wieder Thema. Leider kommt es so einmal im Jahr vor, dass sie mal abdüst. Das letzte Mal war im Februar, davor das Jahr im März. Soll ich sie jetzt deswegen nur an der Schleppleine laufen lassen? Wer hat denn die absolute hundertprozentige Sicherheit, dass sein Hund niemals einem Wildtier hinterher geht? Von einer Freundin der Hund hat mit acht Jahren, ihre Familie hatte ihn von Welpenbeinen an, das erste und einzige Mal in seinem Leben (ein Reh) gejagt. Ich kannte den Hund auch und habe gesehen wie er weiter fröhlich Leckerlis im Gras gesucht hat, während vor ihm der Hase hochhopste, dem hat er nur einen Blick gegönnt.


    Beim letzten Mal im Februar ist der Hase ca. 2 Meter vor meiner Hündin hochgegangen, sie war auch ein paar Sekunden außer Sichtweite. Hätte das jetzt ein Jäger gesehen und ich hätte einen Bußgeldbescheid bekommen, kein Problem. Und ich werde jetzt den 4. Hundetrainer ausprobieren, um weiter daran zu arbeiten.


    Aber ich finde einfach, dass wir Menschen nicht den Moralischen raushängen lassen können, wenn es darum geht den Hund zu verurteilen, der das Wildtier reißt während wir täglich Millionen von Tieren in den Massenställen quälen, bzw. es zulassen, dass sie so gehalten werden und auch nicht immer ohne Leiden geschlachtet werden. Das macht mich echt fassungslos. Und ich wohne in einem 1000 Einwohner Dorf. Ich könnte hier von keinem Bauern mit gutem Gewissen das Fleisch kaufen. Mal abgesehen davon, weil ich gar nicht weiß, wo es geschlachtet wird.


    Wie ist es eigentlich mit den Jägern die keinen Hund zur Nachsuche haben? Wie oft passier es denn, dass ein Jäger das Wildtier nicht sofort trifft?
    Wie in diesem Artikel hier:


    http://www.jagdaktuell.com/new…chspiel-von-gerd-h-meyden


    Der Sohn meines Nachbarn, der so einmal im Monat mal dort ist, z. B. hat keinen Hund, ist aber Jäger. Er errzählte vor ein paar Wochen meinen Eltern dass er jetzt erstmal in den Wald fährt, ein Reh schießen, er hätte schließlich dieses Jahr noch keins geschossen, es wird langsam mal Zeit. Was wenn er das Reh nicht gleich beim ersten Mal richtig trifft, so dass es tot ist?


    Was ist wenn Wildtiere auf die Straße rennen, weil sie von einem Schuss Panik bekommen haben? Letztens beim Spazieren gehen im Nachbarort, wir waren insgesamt anderthalb Stunden unterwegs und haben in der Zeit 23 Schüsse gezählt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass bei so einer Schießerei mal so ein Wildtier in Panik gerät, wenn es nah dran ist und Richtung Straße läuft, die übrigens nicht weit weg war.


    Eine Verwandte aus dem Nachbarort erzählte mir vor kurzem (Brut- und Setzzeit hatte noch nicht begonnen), dass ein Jäger aus dem Auto ihr und ihrem Mann von weiter weg zubrüllte: „Leinen Sie Ihren Hund an, sonst knalle ich ihn beim nächsten Mal ab.“ Das ganze brüllte er ein paar Mal. Der Witz an der Sache ist nur, dass deren Hund schon drei Jahre tot ist.


    Über die Jäger in meinem Ort kann ich mich bisher nicht beschweren, na ja, einer hat letztes Jahr aus Versehen seinen eigenen Hund erschossen. Ansonsten weiß ich von einem, dass er keine Hunde schießen würde und die anderen werden freundlich gegrüßt, wenn sie im Auto vorbeifahren.

  • Es verurteilt doch aber keiner den Hund, sondern eher die Menschen die zu dem Hund gehören :???:


    Oder habe ich jetzt was missverstanden/verpasst?

  • Zitat

    Es verurteilt doch aber keiner den Hund, sondern eher die Menschen die zu dem Hund gehören :???:


    Naja, aber sollte der jagende Hund abgeschossen werden, nutzt ihm das reichlich wenig...

  • Zitat

    Als HH sollte man seinen Hund sichern, und wenn dein Hund als "weißer Punkt am Horizont" auftaucht, solltest du ihn dementsprechend sichern. Finde ich ;)


    Ich bin kein Freund von Jägern, finde ihre Arbeit aber notwendig. Und wenn ein Hund der schon mehrfach beim Wildern erwischt wurde, erschossen wird, tut mir der Hund zwar leid, aber ich habe auch Verständnis für den Jäger. Verständnis habe ich nicht für Jäger die einfach wild herumballern :ka:



    Wo habe ich denn geschrieben, dass mein Hund schon mehrfach beim wildern erwischt wurde? Es war heute das aller erste Mal und es war acuh gar kein Wild im Spiel, also zumindest nicht direkt. Er is nicht einem Tier hinterher sondern einer Fährte und wie ich schon geschrieben habe arbeite ich daran auch sehr und seid November ist er immer tip top am Pferd gelaufen. Natürlich werde ich ihn nach dem Schreck heute erst mal wieder anleinen, aber irgendwann muss ich es ja auch wieder versuchen ohne. Und ein Hund ist und bleibt ein Lebewesen und die sind nicht 100% berechenbar, vor allem nicht wenn so ein Trieb ins Spiel kommt.
    Hier gibt es mal wieder nur ein schwarz und weiß denken. Weil mein Hund wegläuft finde ich es doch noch lange nicht ok, dass er es tut.
    Der Jäger heute hat auch gesagt, dass gestern ein Reh gerissen wurde und meine Hunde auf dem Weg zu dem Reh waren. Das mag sein. Meine Hunde haben das Reh jedoch nicht gerissen und meine Hunde wären rein von der Statur auch nicht fähig ein Reh zu reißen.
    ICh weiß auch, dass man nicht über frisch bestellte Äcker reitet. Trotzdem kann mein Pferd in Panik geraten und in einen rei springen. ISt es dann auch gerechtfertigt wenn der Bauer auf mein Pferd schießt?
    Mir geht es hie nicht darum, dass ein Reh oder ein Hase weniger wert ist als mein Hund, aber meine Hunde sind keine Roboter und auch keine Bateriebetriebenen Wauzis aus der Zoohandlung und ich möchte nicht, dass sie abgeschossen werden, weil sie über ein Feld rennen! Und nochmal, es war kein Reh, kein Hase und auch sonst nichts im Spiel.

  • Zitat

    Ja in der Natur… Da ist aber auch das Schwein so viel wert oder das Huhn wie das Reh. Tiere die in Massentierhaltung ein elendiges unwürdiges Leben führen, und wenn sie Pech haben auch noch beim Schlachten richtig leiden müssen. Wenn z. B. das Schwein lebendig in die Brühanlagen kommt. Alles damit der Mensch möglichst mindestens 6 x die Woche billig Fleisch und Wurst essen kann..


    http://www.stern.de/politik/de…schlachtvieh-1555518.html


    Ja, ja und die armen Kinder in Afrika...Klar, hast du Recht zu dem Thema, aber das gehört hier einfach nicht rein! Hier geht es um wildernde Hunde! Du kannst ja nicht ein Unrecht mit einem anderen rechtfertigen....



    Und zur Nachsuche: Es stehen überall Schweißhundstationen zur Verfügung und man kann dort Schweißhudneführer anrufen, die das verletzte Stück nachsuchen!

  • Zitat

    Es verurteilt doch aber keiner den Hund, sondern eher die Menschen die zu dem Hund gehören :???:


    Oder habe ich jetzt was missverstanden/verpasst?


    Nee, hast du nicht! Sogar genau über dem Eintrag hab ich es wortwörtlich geschrieben ;)

  • Ich find das mit der "Jägerschaft" in nem Hundeforum immer wieder interessant.
    Auf der einen Seite wird gegen die SoKahetze gewettert weil tausende Hunde (& Halter) unschuldig bestraft werden, auf der andren Seite sind aber aaaaaaalle Jäger schlimm und böse weil sie könnten ja Katzen oder Hunde schießen, weil man hat ja mal gehört, dass... *stille_Post_Mentalität*


    Mich verwirrt das ehrlichgesagt.
    Eine aus unsrer Nachbarschaft hatte nen Welpen aus dem ATS geholt, ihn net erzogen, er ist sehr jagdlich ambitioniert geworden, aber hauptsache der Köter darf ohne Leine laufen...
    So, genau DIESE Nachbarin hat mir erzählt, dass sie in Jugendjahren nen Samojoden gehabt hat der mehrfach (!!!!) angeschossen nach Hause kam bzw im Wald blutend eingesammelt wurde. Wär halt gern allein unterwegs gewesen und hätt sich auf'm Gassi abgesetzt. Aber hey, nen Hund an der Leine? Das geht net.. der brauch seine Freiheiten. Obwohl man genau wusste wie der Hund tickt.
    Und genau DIE Nachbarin hat besagten (mittlerweile fast 1jährigen) ATS-Hund abgegeben weil er niiiiie hört und jagen gehn würde.
    Wie bescheuert muss man eigentlich sein? Und ehrlich.. ich kenn solche HH zu Hauf. Der Hund zischt ab, rennt in den Wald un kommt Stunden später erst wieder raus oder nach Hause. Reaktion der Leute im groben zusammengefasst?
    "Na der geht halt gern allein. Danach ist er müde und glücklich". Super :hust:


    Und angenommen der Hund jagt nie (bspw. meine Dicke. Da rennen 3m vor uns 10 Rehe über den Waldweg und die Olle guggt nur dumm ^^) und geht wirklich ein einziges Mal stiften wo genau in dem Moment irgendwo nen Jäger auf'm Hochsitz hockt und das sieht - hat der Hund ne Leuchtreklame auf dem Kopf wo steht "oh, ich bin das erste Mal trotz jahrelangem Training nem Vieh hinterher!"?
    Eher weniger. Je nachdem wie oft dem Jäger schon Viecher gerissen wurden kann ich nachvollziehen, wenn da nen angepisster Jäger aus'm Wald stapft und den HH faltet oder auch nen Schuss abgibt.


    In dem Moment wo ich meinen Hund von der Leine lasse geh ich nen gewisses Risiko ein.
    Selbst wenn er abrufbar ist, ein gewisses Restrisiko besteht immer.
    Ich lauf auch net durch unsren Garten und schau erstma ob ne Freigängerkatze drinhockt bevor ich meinen Hund rauslass (die Katzen wirklich hasst!).
    Ja, ich wär angepisst wenn jemand meinen Hund schießt wenn er an der Leine hängt oder bei mir läuft (und davon hab ich noch nie gehört).
    Und ich wär auch richtig angepisst wenn Emma überhaupt nur angeschossen werden würde weil sie eben das erste Mal im Leben nem Wildtier hinterhergeht.. aber logisch betrachtet (mit Blick auf Schusszahlen die net von PeTa kommen) passiert das nur bei der mindersten Minderheit der ganzen Jägerschaft. Und da könnte man wieder damit anfangen, dass die ja net nur drauf los ballern sondern sicher erstma tausend schlechte Erfahrungen mit wildernden Hunden gesammelt haben... doof wenn es einen Hund trifft der wirklich das erste Mal nen Wildschaden verbockt hat.


    Unsre Jäger/Jagdpächter sind alle cool drauf. Hier würde keiner nen Hund schießen. Die weisen aber dennoch nachdrücklich daraufhin wie sie die Hunde in ihrem Revier gesichert haben wollen. Unfreundlich oder ballerlustig ist mir noch garkeiner untergekommen. Weder hier im Kaff, noch im Bekanntenkreis oder sonstwo.
    Und das immer der Hund ausbaden muss was der Mensch verbockt - das dürfte ja mittlerweile klar sein. Egal um welches Thema es mit Hund geht.

  • Der Hund darf nicht außerhalb der Kontrolle sein und unbeaufsichtigt, dann gibts halt Anschiss.
    Schießen darf der Jäger ab dann wenn der Hund Wild nachstellt und dann auch nur der jagdschutzberechtige Jäger (nur des kann im Vorfeld keiner wissen ob ers is..).
    Ich Verstehe einerseits die Panikmache, anderseits auch die Schutzaufgabe des "Jägers" vom Wild gegenüber den "leck mich am Abend" Hundehaltern!
    Ich kann dazu mal, dauert aber ein paar Tage wenn gewünscht die dementsprechenden Paragraphen zusammensuchen. Müssts aber sagen sonst erspare ich mir die Mühe!



    EDIT:
    Und ich will BITTE nicht mehr lesen das ein Tier als Sache gilt, da sist nun mal wirklicher Bullshit, man beklagt sich über das eine ohne sich mal über "das hab ich mal gehört" Gedanken gemacht zu haben! Nachplappern oder altbackenes oder "hab isch mal gehört" wissen ist völlig fehl am platz.

  • Ich hätte, wo wir schon beim Thema Jägerschaft sind, auch nochmal eine rechtliche Frage:


    Ich hatte Ende Januar eine eher unschöne Begegnung mit Jägern. Ich bin eigentlich kein Jägerhasser, ich kenne viele Jäger (auch in meinem Alter) und das sind alles vernünftige Menschen und keine Gewehr-Proleten.


    Jedenfalls beginnt hinter meinem Haus ein Landschaftsschutzgebiet mit Spazierweg auf dessen ersten Metern mir drei Männer mit Warnkleidung entgegen kamen, da dort aber öfter mal Vogelbeobachtungen stattfinden, dachte ich es seien Mitglieder unseres Vogelschutzvereins.
    Ich habe sie also gegrüßt und bin weitergegangen.
    Etwa 100m weiter in einer eingezogenen Baumlinie standen dann so 5-8 Leute und ein Jagdhund, ca 50m entfernt.
    Ich wusste nicht so genau was ich machen sollte, denn beide Enden des Weges waren jetzt gleich weit entfernt und da sie mich ja gesehen hatten und außerdem beim Vorbeilaufen meines Nachbarn (der etwa 100m vor mir mit sienem Hund ging) auch nciht geschossen haben, bin ich halt weiter gegangen.


    In dem Moment haben sie den Hund zum Stöbern geschickt und in ganz kurzen Abständen 15-20 Schüsse abgegeben.


    Naja, das Ende vom Lied war, dass ich 14kg Hund nach Hause tragen musste, weil die Beine nicht mehr zu funktionieren schienen.
    Es war für meinen Hund, gerade durch den gerade erst überwundenen Silvesterschreck, extrem traumatisch und hat noch Auswirkungen bis heute.


    Vorher war mein Hund draußen eigentlich Knallresistent. Jetzt zuckt sie immer zusammen und ich bin fleißig am Gegenkonditionieren.


    Nun frage ich mich jedes Mal aufs Neue, dürfen die denn einfach so ohne Warnung (es war ncihts im Blättchen bekannt gegeben und es stand auch nirgendwo ein Schild) an einem beliebten Spazierweg neben einer Siedlung Sonntags morgens Jagd machen?


    Ich habe natrürlich das Landesjagdgesetz konsultiert (Hessen), dort aber außer dem Satz, dass nicht dort gejagt werden darf, wo die Ruhe gestört werden könnte (oder so ähnlich), nichts aussagekräftiges gefunden.



    Ich verstehe auch einfach nciht, wieso man so etwas tut? Die Jägerschaft genießt ja bei einem Großteil der Bevölkerung eh keinen guten Ruf, da ist doch eigentlich Imagearbeit angesagt (und so kenne ich es auch aus anderen Jagdrevieren, die zum Beispiel extra im Reitstall anrufen, damit keine Ausritte in den Wald unternommen werden und die große Jagden vorher im Wochenblatt ankündigen).
    Ich bin auf jeden Fall traurig und frustriert, da mich ja wenigstens die drei Herren, die ich am Anfang des Weges getroffen habe, hätten Vorwarnen können.


    Aber ich vermute, dazu gibt es keine rechtliche Handhabe? (Ich will ihnen ja nix, wüsste nur gerne, ob das so in Ordnung ist?)


    Vielen Dank für das Lesen meines Romans :-)

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