Total überfordert mit Kaukasier

  • sicher, ein owtscharka ist nochmal "mehr" HSH als ein pyrenäenberghund.


    ich würde niemals jemand raten, sich als anfänger und unbedarfter weise und womöglich noch einen tatsächlich "gearbeiteten" (damit meine ich einen owtscharka aus dem ursprungsland, der schon aufs schützen geprägt wurde) zu holen. (letzteres würd ich auch keinem erfahrenen HSH-menschen raten).


    ganz pauschal kann man sagen, dass HSHs jeglicher rasse tatsächlich nichts für anfänger sind - die ursprünglicheren rassen erst recht nicht.


    allerdings sind sie eben auch nicht die blutrünstigen bestien, die alles fressen, was ihnen vors maul kommt.


    auch der owtscharka ist das nicht. und ja, ich hatte hier schon owtscharkas/owtscharka mixe in pflege.


    wenn ich lese: "er wird bis aufs blut seine familie verteidigen" dann bekomm ich leichtes gruseln. da läuft bei den meisten sofort das "blutrünstige geifernde bestien video" im kopf ab. erinnert mich ein klein wenig an die sokas....


    man soll und darf den schutztrieb eines owtscharkas nicht unterschätzen - das wäre grob fahrlässig und äusserst dämlich - aber man muss nun auch nicht jeden owtscharka gleich in eine schublade stecken und dabei "alarm" schreien.


    der fall über den hier im tread gesprochen wird, ist definitiv grob fahrlässig, dämlich und gefährlich schief gelaufen. und ein ganz typisches beispiel, wie es leider hunderte gibt. immer wieder holen sich menschen einen HSH völlig ahnungslos oder aber - was fast noch schlimmer ist - man holt sich einen HSH in völliger selbstüberschätzung und unterschätzung der situation in die man sich und den hund und seine umwelt bringt.


    ich behaupte: man kann auch den "blutrünstigen, phösen" owtscharka hier in deutschland völlig unauffällig halten, wenn (!!!) man wirklich weiss (!!!) was man tut und wenn man wirklich bereit ist (!!!) sich mit dem typischen verhalten der HSHs auseinander zu setzen.


    leider kann man die hhs die das tatsächlich bringen, an einer hand abzählen. ich persönlich kenne auch wesentlich mehr menschen, die sich gnadenlos überschätzt haben und wo es schief gegangen ist. (die hunde sitzen dann alle nach spätestens 4,5 jahren im TS...und bleiben da meistens auch).


    so gern ich persönlich kangal, owtscharaka und co mag - sosehr bin ich dagegen, dass sich "lieschen müller" einen "anschafft". je mehr ich mitbekomme, desto kritischer werde ich - denn immer öfter lese/höre/sehe ich von den "gefährlichen" HSHs - und die breite masse springt wie immer genau da drauf an - wie das ausgeht, sehen wir alle bei den sokas.

  • LaBellaStella:


    :gut:


    Dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen!
    Ich finde Herdenschutzhunde unglaublich faszinierend und wer ihnen adäquate Lebensumstände bieten kann, wer Ahnung von der Materie hat...ja, der kann auch im dichtbesiedelten Deutschland Owtscharkas halten, ohne das die Hunde eine potenzielle Gefahr sind...aber wie du schon schreibst...wer kann das schon?
    Ich hab eine "völlig durschnittliche" Familie, wohnhaft in einem "völlig durschnittlichem" Reihenhaus mit Pyrenäen-Berghund im Training. Der Hund kommt von nem guten Züchter, ist vernünftig geprägt und erzogen. Wenn ich allerdings mitbekomme, was diese Halter für Probleme mit der Unabhängigkeit und dem Schutztrieb ihres Hundes haben, dann möchte ich gar nicht wissen, wie sich ein Owtscharka in so einer Situation verhalten würde...



  • So habe ich das nicht gemeint.


    Ich empfinde HSH nicht als böse oder hochgradig gefährlich, überhaupt nicht. Ich habe weder Angst, noch würde ich sie als Bestien bezeichnen, noch würde ich beim Anblick eines HSH "Alarm" schreien. Das wollte ich auch nie damit ausdrücken! Genausowenig tue ich das übrigens bei den Sokas.


    Wie du schon sagst: Man sollte sich dessen bewusst sein, dass HSH gewisse Anlagen mitbringen (und das meine ich völlig wertfrei) und damit umgehen können.


    In diesem Fall ist das aber nicht gegeben und deswegen ist es tatsächlich grob fahrlässig.

  • Meldet sich der Threadersteller jetzt nochmal... :???:


    Warum eröffnet man einen Thread mit einem relativ heftigen Problem...viele User antworten, machen sich Gedanken und dann kommt kein feedback mehr...ist irgendwie schade!

  • naja, björn, wollen wirs hoffen, dass der TE sich hier nochmals reinliest...eine rückmeldung wies weiterging wär schon auch schön.


    wenn nicht, dann hilft dieser thread vielleicht wenigstens mal irgendjemand anderem, der sich für herdis im allgemeinen oder kaukasen im besonderen interessiert...

  • trina, ich finds klasse, dass der gezeigte kaukase dem menschen immer wieder die möglichkeit gibt, zu gehen. ein sehr sauberes territorialverhalten.

  • Zitat

    trina, ich finds klasse, dass der gezeigte kaukase dem menschen immer wieder die möglichkeit gibt, zu gehen. ein sehr sauberes territorialverhalten.



    Ja, find eich auch. Was hat er denn eigentlich schlimmes gemacht? Finde ihn ziemlich souverän...das war doch nicht sein Herrchen, oder? :???:

  • "Schlimmes" hat er gar nichts gemacht, hat doch auch keiner so gemeint, oder?


    Er hat halt das gemacht, was seiner Rasse entspricht, und das zeigt, dass er als Wohnungshund bzw. bei Menschen, die sich damit nicht auskennen, einfach schlecht aufgehoben ist.

  • natürlich hat der hund auch gestoßen. und ohne mk wär das ganze sehr übel ausgegangen. trotz alledem hat er sofort abgelassen, wenn der "einbrecher" sich zurück gezogen hat. und das finde ich sehr souverän.


    es gibt durchaus hunde, die hier die nerven verlieren würden und den menschen noch weiter verfolgen würden.


    dieses richtige maß an territorialer aggression zu finden ist einfach toll und liegt herdenschutzen teilweise im blut.


    "bis hierher und nicht weiter, sonst bekommst du ein problem."


    das ist was anderes als: "du bist vorhanden und ich mach dich platt, egal, was passiert."

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