Total überfordert mit Kaukasier

Die Frage ist nur wäre die Szene anders verlaufen ohne Korb. Nicht wenige Hunde reagieren wenn sie greifen und schütteln können, deutlich heftiger.
Ansonsten unterscheidet genau das einen Spezialisten von einem Blümchenhund, er erledigt seinen Job mit Hirn und Herz.

Hallo Nordsachse,

ich weiß nicht genau woher aus Nordsachsen Du kommst - aber google mal nach "Pit und Felix Spröda" (das ist nicht weit von Delitzsch entfernt).

Die züchten Owtscharkas und bilden sie auch aus. Ich könnte mir vorstellen, dass sie bei der Vermittlung in geeignete Hände weiterhelfen können.

PS: Ich habe 2 ihrer Hunde kennengelernt und die sind top erzogen. Natürlich merkt man dass das keine Goldies sind und ich möchte denen nicht allein auf dem Hof begegnen, aber wie schon andere geschrieben haben, mit dem notwendigen Wissen, Souveranität und Konsequenz und natürlich einer einwandfreien Prägung und Sozialisierung kann man diese Hunde sehr wohl erziehen.

Zitat

Blöde Frage am Rande: Darf ein Tierheim eigentlich einen Hund ablehnen?

Selbstverständlich dürfen Tierheime die Aufnahme von Abgabehunden ablehnen. Finanziert werden TH durch die Kommunen, aber nur für die Aufnahme von Fundtieren und beschlagnahmten Tieren. Privatleute, die ihre Hunde, Katzen etc. abgeben wollen müssen in unserem Th eine angemessene Abgabegebühr entrichten, die liegt, je nach Hund, zwischen 150 - 250 €. Die deckt dann zumindest kurzfristig Futterkosten, tierärztliche Versorgung etc. Das wird von fast allen Tierheimen so gehandelt, da die Finanzdecke äusserst knapp ist, Th sind meistens unterfinanziert.

Zitat

Ich glaub doch immer an das Gute im Menschen und an den aufgeklärten, informierten Hundehalter...

Träum weiter... !

Ich mag Hunde mit einer gesunden Portion Schutztrieb sehr gerne...hab selber zwei davon...das ist durchaus praktisch und gibt einem Sicherheit. Ich will das nicht missen, aber man muss das managen können und sicherstellen, dass möglichst nie jemand zu Schaden kommt.
Aber bei diesem Fall hab ich das Gefühl, dass die absoluten Basics fehlen und das bei einer Rasse wie dem Kaukasischen Owtscharka...
Das ist potenziell glaub ich wirklich gefährlich...
Jetzt mag man noch irgendwie, ganz blöd in diese Situation gekommen sein...
Aber jetzt wird der Hund, weil man ihm nicht mehr Herr wird, im Zwinger isoliert, wird immer aggressiver...wo soll denn das enden???
Und dann schreibt man...ja, fast schon einen Hilferuf hier ins Forum und meldet sich nicht mehr???
Ist Nordsachse zwischenzeitlich von dem Hund aufgefressen worden???

Zitat

Die Frage ist nur wäre die Szene anders verlaufen ohne Korb. Nicht wenige Hunde reagieren wenn sie greifen und schütteln können, deutlich heftiger.
Ansonsten unterscheidet genau das einen Spezialisten von einem Blümchenhund, er erledigt seinen Job mit Hirn und Herz.

da hast du auch wieder recht. aber ich finde, dass gerade herdenschutzhunde sehr klar sind in solchen situationen. wenn ich mir eine solche situation mit einigen gebrauchshunden vorstelle, sieht das ganz anders aus.

Ich kann euch nur Recht geben. Am Besten wäre es schnellstens ein neues Zuhause zu suchen und alle die hier genannten Hilfsmöglichkeiten auszuschöpfen, bevor es noch zu schlimmen Vorfällen kommt. Denn so ein Hund in falschen Händen ist eine gefährliche Waffe. Einen Herdenschutzhund sollte man sich nie unbedacht zu legen. Man muss sie zu nehmen wissen und gerade ein Zwinger ist für einen solchen Hund ( Ich finde aber auch für jeden anderen Hund) das verkehrteste was man machen kann. So wird die Situation nur noch schlimmer. Diese Hund brauchen, wenn man sie nur als Familienhund halten möchte, ihren Freiraum, ihr Revier welches sie bewachen können, aber vorallendingen auch ihre Bezugsperson um ihre Liebe einzufordern.

Man muss von Welpe an gucken, das einem kein Fehler unterläuft, denn sonst endet das so. Der Hund ist Chef und man selber nichts. Das ist ja bei jedem Hund so, nur das ein Kaukase dir sehr deutlich zeigt was du darfst und was nicht und dann möchte ich nicht der sein, der von ihm zurecht gewiesen wird.

Ich finde einen Kaukasenrüden kann man doch sehr gut " erziehen", wenn man weiß wie und seinen Charakter betücksichtigt. Er wird aber immer sehr selbstständig bleiben. Das was hier schon geschrieben wurde trifft auch sehr gut auf meinen zu: Wir parken zum spazieren gehen. Wenn ich noch auf jemanden warten will, sieht er das kaum ein und würd seinen Dpaziergang am liebsten alleine beginnen. Denn er weis wo das Auto steht und würd wenn er fertig ist wieder zurück kommen.

Man muss sich auch im klaren sein, dass man manche Kaukasen fast nie von der Leine lassen kann, da sie selber entscheiden wen sie mögen. Auch wenn sie keine Beißer sind, aber sie wissen sehr wie sie einem zeigen, dass er unerwünscht ist und ich muss es nicht drauf anlegen. Zudem sollte man schon in der Lage sein ihn an der Leine zu halten. Jeder Hund pöbelt mal wegen irgendwas und ich muss mich dann auch standfest hinstellen oder kraft aufbringen. Wohlgemerkt ich wieg mehr als 45 kg und bin 191 groß und unser Sam gehört mit seinen mittlerweile nur noch 60 kg zu den leichten Kaukasen.

Und zu dem Film " kleine Hände, große Pfoten" ; für jeden Kaukasenbesitzer ein muss. Für jeden Hundefreund ein schöner Film :)

Zitat

da hast du auch wieder recht. aber ich finde, dass gerade herdenschutzhunde sehr klar sind in solchen situationen. wenn ich mir eine solche situation mit einigen gebrauchshunden vorstelle, sieht das ganz anders aus.

Zuchtziel dieser Hunde ist ein völlig anderes und oft die Motivation hinter der Aggression eine völlig andere.
Wobei ich auch in meiner Tätigkeit im Ts schon HSH erlebt hab denen ein reines Vertreiben nicht ausgereicht hat.