Hund eingeschläfert - Bin total fertig
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Hallo,
ich bin neu hier. Ich musste am Donnerstag nach 5 Wochen Krankheitskampf meinen geliebten Schäferhund Cico einschläfern. Er wurde 11,5 Jahre alt. Er war immer ein sehr starker Hund (Körperlich und Geistig). Dieser Hund kannte bzw. zeigte niemals Schmerzen! Wirklich ein außergewöhnliches Tier wovor ich immer Respekt haben werde.
Man hatte letztes Jahr im Juni 5 Bandscheibenvorfälle im CT diagnostiziert und er lief trotzdem immer weiter! Er hat sich echt nicht kleinkriegen lassen. Er lief von Monat zu Monat schlechter und dann bin ich mit ihm zwei mal die Woche zu Physiotherapie gegangen. Er bekam einen richtigen Aufschwung und lief immer besser. Eines Tages am 24.02.2012 stand er nicht mehr auf. Er hatte eine Bakterielle Infektion mit Eiter im Vorderbein. Ich bin dann mit ihm in eine speziell Klinik gefahren und dort wurde er 5 Wochen intensiv Behandelt. Nach drei Wochen war die Entzündung weg. Er war aber so geschwächt und hatte überhaupt keine Muskulatur mehr zum aufstehen.
Naja ist wirklich eine lange Geschichte und ich habe keine Kosten und Mühen gescheut ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Leider hat alles nichts genützt.
Ich habe ihn am Montag nach Hause geholt und wollte ihn noch ein paar schöne Tage machen. Er hat natürlich nur noch unter sich gemacht, weil er nicht mehr laufen konnte. Er konnte nur noch mit starker Gewalt ein paar Schritte laufen. Eigentlich wollte ich ihn erst am Dienstag erlösen aber ich konnte das nicht mehr sehen. Ich denke Geistig hat es ihn auch schwer belastet.
Das traurige ist, dass er vom Kopf Glasklar und organisch Gesund war. Er hatte nur keine Kraft mehr zum laufen.
Ich habe ihn dann am Donnerstag bei mir zuhause einschläfern lassen. Er schlief friedlich in meinen armen im Kreise seiner Familie ein. Ich habe immer wieder das Bild im Kopf wie er Tot da lag. Mich macht das richtig fertig. Ich war 10 Jahre jeden Tag mit ihm zusammen. Das zu verkraften ist wirklich sehr schwer.
Ich komme mir irgendwie wie ein Mörder vor. Er lag so friedlich auf seinem Hundesofa und denkt sich nichts schlimmes. Er hat mir vertraut das alles in Ordnung ist und ich lasse ihn einschläfern. Das ist echt schlimm.
Ich habe Hunde so gerne aber diesen Weg wohl oder Übel circa alle 10 Jahre zu gehen, ist wirklich eine Herausforderung. Ich kenne so viele Hundebesitzer die so einfach ihren Hund einschläfern können. Ich weiß nicht wie man so Herzlos sein kann. Mir geht es finanziell zum Glück sehr gut und deswegen konnte ich die letzten 5 Wochen 8000 Euro Tierarzt Rechnungen bezahlen. Ich würde wirklich mein letztes Hemd für mein Tier geben! Hauptsache es geht ihm gut!
Aber leider nutzen Geld und Bemühungen manchmal nicht aus. Er war am Ende nur noch ein Schatten seiner selbst und das tut verdammt weh zu sehen. So ein stolzes Tier wie er war und sein Körper konnte nicht mehr wie sein Kopf.
Man denkt immer hätte ich nicht noch etwas machen können, hätte ich nicht noch mehr bei ihm sein sollen usw. usw.
Ich/ wir sind alles absolut am Ende. Ich möchte nicht an mich denken, für mich ist wichtig das er jetzt keine Schmerzen mehr hat und in Frieden ruht. Ich hoffe das ich ihn irgendwann auf einer anderen Ebene wieder sehe.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Gruß Benjamin
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Erst mal tut es mir sehr leid mit deinem Hund... Aber manchmal ist der richtige Zeitpunkt gekommen seinen besten Freund gehen zu lassen. Du hast ihm die Möglichkeit gegeben von seinen geliebten Menschen umringt gehen zu können, auch wenn er keine Schmerzen gezeigt hat, heißt es ja nicht das er keine hatte.
Du bist kein Mörder, sondern du hast deinem Freund einen letzten Gefallen erwiesen und ihn friedlich gehen lassen.
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Lieber Benjamin,
dein Text und die rauszulesende Trauer hat mich unheimlich berührt. Ich musste bislang zum Glück noch keinen Hund einschläfern lassen, andere Haustiere aber schon, so dass ich glaube ich schon bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, wie es dir gehen muss. Ich verstehe deine Gedanken total gut, dass du dir nicht sicher bist, ob du so etwas mit einem anderen hund nochmal erleben wollen würdest - das musst du aber jetzt auch noch gar nicht wissen! Ich denke, dass es gut und richtig ist, jetzt erst einmal die Trauer zuzulassen und zu verarbeiten, die gemeinsamen Erlebnisse mit Cico revue passieren zu lassen und auch wieder Freude zu fühlen bei deinen Erinnerungen an ihn. Gerade die letzten Wochen müssen eine unheimliche Belastung für dich gewesen sein, ich denke, man fühlt sich in so einer Situation unheimlich machtlos, das Schicksal des Tieres liegt nur bis zu einem gewissen Grad in deiner Hand. Du hast um Cico gekämpft, du hast ihn begleitet und ihm neben einer sehr guten tierärztlichen Versorgung eben auch Liebe und ein paar schöne letzte Tage mit dir geschenkt. Das wird er dir bestimmt niemals vergessen, auch nicht, dass du ihn bei dir Zuhause hast gehen lassen, als es keine Chancen mehr dafür gab, dass er der Alte werden würde und dass du bei ihm warst!
Ich wünsche dir alles, alles Gute und viel Kraft! Ich hoffe sehr, dass du auch im realen Leben Menschen hast, die deine Trauer um Cico mit dir teilen können!
Cico, komm gut über den Regenbogen, dort kannst du dann wieder unbeschwert und frei laufen, toben und springen, als habe es die letzten Monate nie gegeben!
Liebe Grüße!
Annika mit Titus -
Hallo, auch mir tut es sehr leid.
Wir mussten unsere Schäferhündin auch einschläfern lassen.
Es ist zwar schon 3 Jahre her, aber es tut immer noch weh.
In einigen Tagen, weißt du daß es richtig und gut so war. Der Schmerz wird davon nicht kleiner, aber du kannst mit deiner Entscheidung besser leben.
Ich wünsche dir alles Gute -
Auch wenn es jetzt verdammt schwer für dich ist - du hast das einzig Richtige für deinen Cico getan! Dein Cico hat jetzt keine Schmerzen mehr.
Ich musste vor 1 1/2 Jahren meinen Timmy einschläfern lassen. Wie dein Hund konnte er nicht mehr laufen, war aber völlig klar im Kopf und hat mir immer wieder gezeigt, dass er noch am Leben teilhaben möchte. Den TA habe ich dann kommen gelassen, als ich gesehen habe, dass Timmy nun wirklich nicht mehr konnte. Er ist dann so friedlich und entspannt in meinen Armen eingeschlafen, dass ich mich im Nachhinein gefragt habe, ob ich ihn nicht doch besser hätte eher gehen lassen sollen. Es ist verdammt schwer, diese Entscheidung zu treffen, und Schuldgefühle haben dann wohl auch die meisten von uns erst einmal.
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Mein Beileid...
wenn ich sowas lese wird mir immer ganz komisch und es kommt auch mal die ein oder andere Träne..
Ich habe übelst Angst davor das es bei mir mal irgendwann so weit ist....
Somit hoffe ich das sie sich nie quält, schmerzen erleidet und morgens "nur einfach" nicht mehr aufsteht...
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Danke für eure Anteilnahme. Die meisten von euch wissen leider wie dieses Gefühl ist. Ich muss mir mehrmals am Tag die Bilder von meinen Hund anschauen und stehe immer wieder kurz vorm heulen. Man achtet draussen auch mehr auf andere Hunde und es macht einen Traurig. Ich kann seine Sachen auch nicht einfach wegräumen.
Es sind schon einige Menschen gestorben die ich lange kannte, teilweise 20 Jahre. Auch mein Onkel ist vor circa 12 Jahren gestorben wo ich 14 Jahre alt war. Das alles hat mich nicht so mitgenommen wie das hier. Mein Hund kam an 4 Stelle (Eltern, Freundin, Cico) in meinen Leben und danach lange nichts. Deswegen nimmt mich das umso mehr mit.
Ein Mensch kann in der Regel für sich selbst sorgen aber ein Tier verlässt sich zu 100% auf einen und das ist so schwer. Er war wirklich ein Teil meiner Familie, wie gesagt ich hätte alles gegeben was ich habe für ihn. Ein Tier ist im Gegensatz zu einem Menschen ein ehrliches Lebewesen und würde dich niemals hintergehen. Er ist immer an deiner Seite, egal wie dein Leben verläuft. Er liebt dich wie Du bist und nicht was Du bist!
So ist das Leben, man kann das Schicksal nicht ändern. Man muss es nehmen wie es kommt.
Ich hoffe irgendwann/ bald wieder einen Schäferhund ein gutes liebevolles zuhause schenken zu können.
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Übrigens wenn euch mal dieser Traurige Tag erwartet, kann ich euch nur zwei Tips geben. Versucht die Einschläferung zuhause zu machen (machen leider nur sehr wenige TA). Der Hund wird es euch danken in seiner Umgebung einzuschlafen und nicht im sterilem Klinikraum. Haltet ihn bis zum Schluss im Arm und seit an seiner Seite. Das ist zwar die Hölle aber ihr seit es ihm schuldig.
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Hallo du! Es tut mir total leid, daß du deinen Cico gehen lassen mußtest, aber es war sicherlich die richtige Entscheidung.
Ich denke auch, daß es gut ist, wenn der Hund Zuhause, in seinem gewohnten Umfeld sterben darf, und man sollte versuchen, nicht zu weinen oder dem Hund sonstwie das Gefühl zu geben "du, jetzt passiert etwas besonders Schlimmes/Aufregendes", sondern sollte sich zusammenreissen, bis der Hund tot ist. Sonst könnte der Hund Panik bekommen, wenn der Halter rumflennt oder plötzlich anfängt, theatralisch zu reden-den Stress sollte man dem Hund, denke ich, ersparen. So schwer das ist! Da muss man sich halt mal dem Hund zuliebe zusammenreissen.
Einschläfern ist eh nicht schön. Die Tiedre spüren, daß da etwas von ihrem Körper Besitz nimmt und sie lähmt- da sollte man nicht noch panisch reagieren, denn das Tier ist ja ausgeliefert- dem Medikament und dem Halter. Grausige Dopplung.
Wenn schon Einschläfern, dann bitte ruhig bleiben, um dem Tier ein gutes Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und nicht die Panik verstärken, indem man weint usw.
So schwer das ist, aber dem Tier zuliebe ist das machbar. Weinen, Schreien, zum himmel rufen usw.kann man später immer noch....
Alles Gute von Herzen wünsche ich allen Trauernden und wollte das bloss mal anmerken -
Hallo Benjamin
Mein aufrichtiges Beileid.
Ich kann so gut nachempfinden, wie Du Dich nun fühlst.
Auch wir standen im letzten Jahr vor der schwersten Entscheidung unseres Lebens.
Wir mussten unseren geliebten Schatz Tobby gehen lassen.
Ich weiss, wie entsetzlich weh das tut.
Du hast Alles in Deiner Macht stehende für Dein geliebtes Tier getan.
Am Ende hast Du ihm Deinen grössten Liebesbeweis erbracht.
Du hast ihn erlöst und in Frieden und Würde gehen lassen.
Er durfte in seiner Umgebung und in den Armen seines geliebten Herrchens einschlafen.
Ich wünsche Dir nun ganz viel Kraft.Komm' gut über die Regenbogenbrücke .....
Herzlichst:
Brigitte
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