Kleinkind und Hund

  • Zitat

    Daher wollte ich mal fragen, was Ihr so für Erfahrungen mit Kleinkindern und Hunden habt. Ist das oben genannte eher ein Einzelfall? Ist Kleinkind und Hund zusammen machbar? Oder sollten wir wirklich noch ein paar Jahre warten?


    Ich bin an Züchter geraten, die mir gesagt haben, sie verkaufen nicht an Leute mit Kindern unter 12 Jahren.


    Aber auch an solche, die finden Kind und Hund wunderbar.


    Ich hatte ja kurz einen Hund, als meine erste Tochter 2 und noch Einzelkind war. Das war etwas nervig, weil sie doch gerne in sein Körbchen gestiegen ist etc., aber damals ging hier im Haus ohnehin einiges drunter und drüber, vielleicht hatte ich auch nicht so genau ein Auge darauf.


    Jetzt haben wir die Konstellation: Kinder 3,5 und 1,5 Jahre, Hund 10 Wochen, zwei einjährige Katzen aus dem Tierheim. Ich hatte auch erst Bedenken, ob die Kinder den kleinen Kerl wohl piesaken würden. Insbesondere die Große stellt nämlich sehr viel den Katzen hinterher, bedrängt sie teilweise gar (aber die Katzen sind Freigänger, sie haben mehr als genug Rückzugsmöglichkeiten). Ich habe ihr dann erklärt, was sie beim Hund darf und was nicht, schon bevor er einzog. Und obwohl ich das gar nicht groß ausgebreitet habe, hat sie das verinnerlicht und lässt ihn wunderbar in Ruhe. Sie mag ihn, sie streichelt ihn, aber sie beachtet das, was ich ihr anfangs gesagt habe (nicht auf den Kopf fassen, nicht ins Körbchen steigen, nicht "quälen" ;) usw.)


    Die Kleine ist ja jetzt etwa in dem Alter, in dem ich vor zwei Jahren schon mal einen Welpen hatte. Aber: nix da! Ganz unkompliziert. Sie ist mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, daß der Hund für sie gar nicht so im Focus steht. Sie streichelt ihn auch mal, hat ein Mal versucht, ihn am Schwanz zu ziehen, was ich aber sofort unterbunden habe - und somit ist es gut. Auch sie ist etwas mehr an den Katzen interessiert - auch wenn die natürlich etwas wehrhafter sind als der Hund.


    Fazit: Bei uns alles kein Problem.


    Man muß nur etwas organisiert und natürlich nervenfest sein. Leinenführigkeit beibringen, wenn der Welpe etwas aufgekratzt ist, man nebenbei nen Croozer for two (großen Kinderanhänger) schiebt und das andere Kind mit dem Laufrad losdüst, is schon ne Hausnummer. ;)

    • Neu

    Hi


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    • Ich wünsche euch viel Erfolg beim Start mit einem Hund wenn ihr euch dafür entschieden habt.


      Ich bin grad mittendrin in dem anstrengenden Thema und kann nur raten, es sehr, sehr gut zu überlegen.


      Mein Sohn ist 21 Monate alt, meine Golden Retriever Hündin 8 Monate. Und die beiden gehen derzeit gar nicht gut miteinander um :( Keiner hat richtig Respekt vorm anderen. Mein Sohn versteht nicht, wann er den Hund in Ruhe lassen muss und wann er dem Hund Aua macht. Das ist echt nicht leicht und oft unentspannt. Und man "vernachlässigt" sein Kind auch automatisch ein wenig, denn ein junger Hund braucht ja sehr viel Aufmerksamkeit und Zeit. Ich will unsere Hündin nicht missen, wenn ich aber vorher gewusst hätte, wie die letzten Monate so gelaufen sind, glaube ich hätten wir die Entscheidung für einen Hund um mindestens 1-2 Jahre nach hinten verschoben. Und ich hätte manche Dinge mit meinem Sohn intensiver gemacht. Es ist nicht alles negativ, aber es ist wirklich sehr, sehr anstrengend und bei uns herrscht oft ungewollt eine aggressive Stimmung wenn man anwechselnd mit Kind und Hund schimpfen muss, weil beide nicht optimal miteinander umgehen können bisher. Aber ich habe die Hoffnung das es besser wird!! Übrigens ist Kinderwagen oder Buggy Fahren mit einem sehr übermütigen Goldie auch nicht besonders leicht. Und Spielplätze sind leider Tabu, da muss man immer mit Kind und Hund separat rausgehen. Und Hundeschule mit Kleinkind geht auch so gut wie nicht.


      Das was ich nicht missen möchte sind Momente, in denen "beide" laut lachend und voller Spass herumtollen und sich aneinander erfreuen. Mein Sohn ist bisher Einzelkind, ihm tut das Familienmitglied Hund gut. Denn er sieht er ist nicht der Nabel der Welt, man muss sich auch um andere kümmern, füttern, rausgehen, verabschieden wenn wir wegfahren und es wird auch mal jemand anderes als das Kind "ausgeschimpft" bzw. erzogen. Das liest sich jetzt doof, ich weiß aber nicht wie ich es besser ausdrücken soll.


      Toi, toi, toi!!

    • Zitat

      Also hatte ich dann überlegt, einen Berner Sennenhund zu nehmen, weil ich denke, dass der gut in unsere Familie passen würde (eher gemütlich, nicht zu sportlich, keinen ausgeprägten Jagdtrieb usw.). Allerdings ist das natürlich direkt ein richtig großer Hund. Wenn der ein kleines Kind anspringt... Es ist jedenfalls was anderes als bei einem kleinen oder mittelgroßen Hund. Das macht mich jetzt doch wieder etwas nachdenklich, ob der Berner wirklich passen würde.


      Ich hatte zehn Jahre lang einen Berner. Es ist und bleibt mein Traumhund! Was mich jetzt davon abgehalten hat, ist, daß ich schon einen etwas aktiveren Hund haben wollte, und daß ich das Gefühl habe, die Rasse wurde etwas kaputt gezüchtet. Ne durchschnittliche Lebenserwartung von sieben Jahren ist unnormal und nicht nötig!


      Das Anspringen kann und sollte man natürlich abgewöhnen, aber das gilt auch schon für Hunde von 15 kg Gewicht.


      Als unser Berner einzog, waren wir 13 und 15, also keine Kleinkinder mehr. Aber dennoch war er kleinen Kindern immer freundlich gesinnt. Ein Baby aus unserem Bekanntenkreis, das grad Stehen übte, hat sich am Schwanz unseres stehenden Berners hochgezogen, ohne daß er es vorher gesehen hatte. Hat ihn gar nicht aus der Fassung gebracht. Ich finde auch, die Größeren sind ja etwas robuster. Ich würd meinen Berner eher mit Kindern toben lassen als nen Rehpinscher. *find*. Macht einfach nen stabileren Eindruck. =)

    • Also was ich dir, zu all den anderen guten Ratschlägen, auf jeden Fall mit auf den Weg geben will ist, dass es gerade für junge Hunde und Krabbelkinder wenn man anderes im Kopf hat wunderbare Babygitter gibt. Sowas in den Türrahmen ist Gold wert in den Zeiten wo du mal hier, mal dort in der Wohnung sein möchtest.
      Kind und Hund können sich und dich sehen, du kannst (bei den niedrigeren, oder wenn du ein bisschen gelenkig bist auch bei den höheren) problemlos rübersteigen und hast ein bisschen mehr Ruhe als wenn die beiden unbegrenzt zueinander könnten.
      Wenn du die Zeit hast beide gut zu beaufsichtigen kannst du die Gitter aufmachen und alle können gemeinsam z.B. im Wohnzimmer eine schöne Zeit verbringen.

    • Richtig, die Türgitter sind Gold wert.


      Außerdem haben wir als Rückzugsplatz eine Autobox im Flur stehen, den mag unsere Hündin sehr und wenns mal grade gar nicht zusammen geht mit meinem Sohnm wird die Box auch schon mal zugemacht.

    • Als mutter von vier kinder, davon zwei unter drei, kann ich dir sagen, hund und kinder geht super. Aber ich lege dir ans herz, einen welpen zu nehmen.

    • Wieder einmal vielen Dank für die vielen Antworten und Ratschläge. :-) Ich finde es sehr interessant, das alles zu lesen.


      Eure Erfahrungen sind ja recht gemischt: mal klappt es sehr gut mit Hund und Kind, mal nicht so gut. Wahrscheinlich ist das immer auch Charakterfrage, sowohl der Menschen als auch des Hundes. Und vielleicht auch Glückssache bzw. beides zusammen.


      Diese Türgitter haben wir teilweise schon, um unsere Treppen zu sichern. Das ist eine gute Idee von Euch. Sollten wir uns für einen Hund entscheiden, werden es vielleicht noch mehr werden.


      Was das Alter des Hundes betrifft, seid Ihr ja recht unterschiedlicher Meinung. Da bin ich auch etwas hin und her gerissen, was passender für uns ist. Vielleicht sollten wir es wirklich nicht direkt vom Alter abhängig machen, sondern vom Hund. Allerdings muss ich sagen, dass ich eher nicht Richtung Welpe tendiere. Wenn der dann auch noch nachts viermal raus muss/will oder ähnliches, ich glaube, das wäre mir wirklich zu anstrengend. Da wäre ein etwas älterer Hund vielleicht doch besser.


      Ich denke, ich werde weiterhin nach Berner Sennenhunden Ausschau halten (von BSiN habe ich bisher auch noch nichts gehört) und am Wochenende mal in einer Tierheim fahren. Und vielleicht einfach nach meinem Gefühl, ob wir einen Hund zu uns nehmen oder nicht.

    • Bin gespannt was bei euch rauskommt :D


      Wegen dem Ausland nochmal, es ist halt so, dass die Hunde oft auf der Straße lebten und dann eingefangen werden und in die Tötung gebracht werden, meist haben dienic ht in einer familie gelebt und kennen es somit auch nicht, dass wäre evtl kritisch mit dem Kind, muss nicht aber kann.... Meine eltern haben erst kürzlich einen hund aus Ungarn aus der tötung aufgenomen, da hatten wir Glück der ist super freundlich allen Menschen gegenüber aber als er die Kleine das erst mal hat krabbeln sehebn ist er völlig durchgedreht weil er es einfach nciht kennt! Jetzt ist es kein Problem mehr, wir haben ihm gezeigt dass ihm nichts passiert und er hat Sicherheit gewonnen, hätte aber auch anders ausgehen können weil man es ja eben überhaupt nicht wusste und weil er sonst das totale Lamm ist menschen gegenüber!!!


      Wenn ihr euch sicher seid dann macht es :rollsmile: Und wegen dem Berner, mich würde da auch echt die "Überzüchtung" stören, ich will keinen Hund haben der so kurzlebig ist wie diese Rasse es mittlerweile ist, aber dass müsst ihr ja entscheiden. Halt uns auf dem Laufenden.


      Irgendwer schrieb und ich hab es auch schon angedeutet dass ja auch oft Hunde vermittelt werden die aus Familien mit Kindern kommen und abgegeben werden weil keine Zeit mehr da ist oder so, diese Hunde sind den Umgang mit Kindern dann natürlich gewöhnt, dass wäre bei einem erwachsenen Hund sicher die beste Option. Oder ahlt dann wirklich einen Welpen, da haste zwar Stress aber weißt dann höchstwahrscheinlich was du dir selbst "heranzüchtest" :hust:

    • Wir haben damals auch beim Tierschutz unseren Zweithund gesucht aber mit zwei Kleinkindern keine Chance gehabt.
      Da hieß es immer : ne, lieber nicht, zu wenig Erfahrungen mit Kindern, wir wissen nicht genau..." , hinzu kam noch, dass wir uns für Listenhunde interessiert haben und da war die Vorsicht vielleicht doppelt hoch, weil ich hatte schon den Eindruck, dass es den Orgas auch ein bisschen leid tat, dass es nicht ging.
      Aber es ist ja zu verstehen.
      Wir haben uns dann für einen Züchterwelpen entschieden, der heute mit knapp 60 kg sogar von meiner Tochter ( 5 Jahre ) geführt werden kann.
      Die beiden sind halt zusammen groß geworden, und das merkt man.


      Der Hund kennt die Kinder in und auswendig und alle gehen sehr selbstverständlich und respektvoll miteinander um, obwohl der Hund natürlich bei zwei Kleinkindern auch mal was einstecken muss bzw. Musste.


      Da ist man mit einem Welpen auf der sicheren Seite.


      Ich muss ehrlich sagen, bei einem TS Hund wär ich sehr vorsichtig, vor allem, wenn ich keine oder wenig Hundeerfahrung habe.


      Wenn ich mir das zutraue, Situationen gut zu überblicken und einzuschätzen, dann kann's auch ein Erwachsener TS Hund werden.



      Viel Erfolg bei der Suche :gut:

    • Was mir noch eingefallen ist. Du hast sonst nicht viel über Deine Familien- und Wohnverhältnisse geschrieben. Was ja auch völlig ok ist.


      Irgendwo steht aber, dass Du mit Deinem Mann gesprochen hast und einig bist.
      Das finde ich wahnsinnig wichtig.
      Dann kommen nämlich zwei "Kinder" auf zwei Erwachsene.
      Also z.B. kann bei einem Spaziergang einer auf den Hund achten und der andere rennt dem Dreirad hinterher. Oder einer geht auf den Spielplatz, der andere zur Hundeschule. Und wenn doch mal was schiefläuft oder stressig wird, suchen zwei eine gemeinsame Lösung und es gibt nicht schon von vornherein Schuldzuweisung nach dem Motto "Du wolltest ja den Hund."


      Und die Türgitter sind auch ein Supertipp. Selbst wenn es am Anfang Gejammer gibt, entspannen sich so alle. Immer darauf achten, dass der Hund in seinem Bereich ein Plätzchen hat, wo er sich wohlfühlt.


      Als Rasse kann ich nur den Boxer empfehlen. Wäre ich früher nie drauf gekommen, aber meiner würde sich für die Kinder und auch von den Kindern schlachten lassen und das bestätigen auch alle anderen Besitzer mit denen man so ins Gespräch kommt.
      Kurze Haare machen es einfacher als bei einem Langhaarhund. Und die sind auch kasprig genug zum Rumtoben und Blödsinn machen, wenn die Kinder älter sind.
      Aber da hat jeder seine Erfahrungen und Vorlieben.

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