Martin Rütter und die Kastration

  • Mit medizinischer Indikatio-ohne Frage. Bei eindeutig festgestellter Hypersexualität auch.


    Nur das festzustellen, da tun sich auch die meisten Ärzte und guten Hundetrainer schwer... Die ist nämlich bei Hunden dann doch selten.

  • Zitat


    Ein bisschen weniger überheblich bitte ;)


    Ich hab nur geschrieben, dass ich dem Eisläuferpaar nicht unterstellen will, dass sie keine Bereitschaft haben, mit dem Hund zu arbeiten, sondern einfach überfordert sind. Sie sind einfach nicht in der Lage, mit dem Hund zu üben, seinen Sexualtrieb zu kontrollieren und das hat er Rütter erkannt und rät zur Kastration, weil der den Hund für stark sexuell gesteuert hält. Wenn du Kinder hast und sie als Babies gleichzeitig mit einem Junghund großgezogen hast, verdienst du meinen Respekt, mir persönlich wäre diese Aufgabe zu groß und ich würde sie mir nicht zutrauen. Und wenn dann ein Hundetrainer mit Ahnung dazu rät, den Hund kastrieren zu lassen, weil er meint, dieser Schritt würde es für die Familie einfacher machen, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Niemand hat behauptet, dass Kastration Erziehung ersetzt, auch ich nicht.
    Der Rütter macht das mit dem Hundetraining jetzt schon etliche Jahre, er hat mehrere Hundeschulen, hält Seminare und macht diese Fernsehsendung. Irgendwas muss er ja können, wäre das nicht so, wäre er nicht so erfolgreich (und das war er schon vor den Fernsehauftritten, deswegen ist er mal vom Fernsehen angefragt worden, der stand sicherlich nicht beim Sender vor der Tür und hat gesagt: "Hallo hier bin ich, filmt mich!"). Jeder Hunde-Guru hat Methoden, die vom einen geliebt und vom anderen verteufelt werden. Über den Rütter zieht man im DF gerne her, ist es Neid? Wenn man der Meinung ist, es besser zu können, soll man selbst Hundetrainer werden und es besser machen. Unsere Züchterin, unser Tierarzt, unsere Hundetrainerin und ein guter Freund von mir mit jahrelanger Hundeerfahrung haben mir damals alle zur Kastration geraten und es war das beste, was wir machen konnten. Bei einem anderen Hund wäre die Frage vielleicht nie aufgekommen, aber bei meinem Hund in unserer Situation war es angebracht und richtig und ich bereue es nicht. Soll unser TA jetzt seine Praxis schließen, die Züchterin die Zucht einstellen, die HuSchu schließen und mein Freund nie wieder einen Hund halten, nur, weil sie mir zur Kastration geraten haben? Für mich war die Kastration nie eine Alternative zur Erziehung, das ist Blödsinn und das vermittelt der Rütter auch nicht.

  • Zitat

    Ich denke, als studierter hat man doch besseres Fachwissen als wir Otto-Notmal-Hundler.


    Um mir das Wissen über "Vorgänge" die durch eine Kastration in/mit dem Hund passieren, muss ich nicht studieren. Dafür gibt es von Fachleuten genug Literatur oder Seminare.
    Ich empfehle das Seminar/ Buch von Dr. Udo Gansloßer,
    Verhaltensbiologie für Hundehalter. Oder die "Bielefelder Kastrationsstudie" von
    Dr. Gabriele Niepel.

  • Mich stört nicht mal, dass man hypersexuellen Hund kastriert. Mich stört, wie es dort gezeigt/gesagt wurde. Da hieß es ganz klar 'absolut übersteigert sexuell' und 'solange der nicht kastriert ist, kommen wir mit dem Training nicht weiter'.
    Wie bereits geschrieben: Alle meine Hunde (2x kastriert, 1x intakt; 1x Weib, 2x Kerl; 2x erwachsen, 1x in der Entwicklung) hätten sich auf dem Gelände absolut gleich verhalten! Es ist ein neues Gelände und zusätzlich sind dort ständig Hunde! Zusätzlich ist der Kerl eben gerade dabei erwachsen zu werden und übertreibt dann ggf. ein bissel. Ich fand das Verhalten unter diesen Bedingungen normal!


    Hätte er nun gesagt 'Aufgrund eurer Lebensumstände und der damit verbundenen sehr knappen zeit zum Training, wäre ein Kastration echt ratsam. Dadurch kann er diesen Aspekt einfach ablegen und kann entspannter werden', wäre es mir persönlich nicht aufgestoßen. Wobei ich auch da erstmal einen Chip setzen lassen würde :ka:

  • Ich finde es schwierig eine Sendung im Fernsehen genaustens beurteilen zu können, die grad mal 40 Min (?) oder so läuft, ständige Szenenwechseln zeigt und immer nur kurze "Abschnitte" zu sehen sind. :???:


    Klar kann man dann schnell mal die ein oder andere Trainingsmethode in Frage stellen, verteufeln oder befürworten, genauso wie das Thema Kastration ;)


    Für eine genaue Analyse müsste man das komplette Training sehen können, von Anfang bis Ende, um dann ein genaues Urteil bilden zu können!


    Ich finde die Sendung unterhaltsam und schaue sie gerne. Aber genauso ärgere ich mich über die Nachahmer, die ohne großen Verstand handeln. Aber die wird es wohl überall und auch immer geben!

  • Was sich hier immer nen Kopp gemacht wird, wie andere Menschen nach so einer Sendung handeln könnten. Scheißt ihr auch jeden auf der Straße an, der bei rot rüber läuft, weil das ja andere Menschen nachmachen könnten? Ist es so schwer, den Finger an die eigenen Nase zu legen und dort zu halten und sich nicht permanent Sorgen um die armen Hundchen zu machen, die bei unfähigen, dummen HHs leben müssen, wo sie es bei einem selbst doch viel besser hätten?
    Seht es doch mal so, ohne solche Sendungen würden sich noch viel weniger Menschen Gedanken drum machen, dass man einen Hund auch erziehen kann und nicht jedes Problem gleich bedeutet, das Hopfen und Malz verloren sind. Man sieht, dass die Arbeit mit dem Hund auch Spaß machen kann und die Erfolgserlebnisse unbezahlbar sind. Der Rütter macht das ganz sympathisch, es ist eine Unterhaltungssendung und er nimmt vieles auch mit Humor, die komplette Sendung ist doch schon so aufgemacht, dass man sich stellenweise nur kaputtlachen kann. Ich hab mit meiner Ma zum Beispiel am Dienstag den Rütter geschaut und wir haben uns köstlich amüsiert. Ich ziehe daraus keine Lebensweisheiten und ich erwarte auch nicht, dass der Hunde-Guru mir das Allheilmittel gegen Junghundewahnsinn verrät, es ist unterhaltsam, es geht um Hunde, das Thema interessiert mich und die Kommentare der "Mitschüler", die eingeblendet werden, finde ich genauso lustig wie so manchen Rütterspruch. Mensch, muss das Leben doof sein, wenn man immer alles so ernst nimmt ;)

  • Oh ja, warum sich Gedanken über die Medienkompetenz der Bevölkerung machen und um die Rolle der Medien bei der Meinungsbildung!? Zumal es auch um Dritte geht (um die Hunde) die darunter leiden könnten. Wenn es um Kindererziehung ginge... :hilfe:

  • Zitat

    Ähm, studiert waren nach Deiner Aussage dann ja wohl Gansloßer, Strodtbeck und die gute Frau Niepel. Und die sprechen sich merkwürdiger Weise alle gegen eine Kastration aus verhaltensbiologischer Sicht aus.


    Und noch schlimmer, man kan das alles in Büchern nachlesen....


    Warum formulierst du deinen Standpunkt so abweisend? Ähm? Merkwürdigerweise? Das liest sich etwas passiv-aggressiv. Ich verstehe allerdings worauf du hinaus möchtest.


    Die einen sind also Pro, die anderen Contra. Und im Endeffekt ist es meine Entscheidung.
    Würde ich meinen Rüden kastrieren lassen? Je nach Situation ja oder nein. Bei Hypersexualität sicherlich. Bei medizinischer Indikation ebenfalls.


    Aber feststellen kann ich die nicht 100% sicher. Höchtstens vermuten.
    Das überlasse ich persönlich dann doch den Profis. Und ich vertraue (ggf mit Zweitmeinung) darauf, dass die richtig liegen.


    Ich bin nicht per se gegen eine Kastration. Auch nicht zum Zwecke der Verhinderung von Fortpflanzung.
    Wir hier alle sind mit Sicherheit darauf bedacht, dass unsere Hunde keinen Mist anstellen (und mit einer dauerläufigen Hündin raus zu gehen und 3 Rüden gleichzeitig abzuhalten ist nicht einfach. Ich kenn mich da leider aus.. :D)


    Aber wir sind ja nur ein kleiner Bruchteil der Hundehalter, dies in DL gibt und wenn jeder aufpassen würde, gäbs nicht so viele Upswürfe. Natürlich wäre es für unbedachte Leute besser gar keinen Hund zu haben. Aber machen wir uns mal nichts vor, dazu wird es niemals kommen.


    Was ich allerdings nicht mag sind frühkastrationen (es sei denn medizinisch notwendig), weil es dem Hund die Chance nimmt, erwachsen zu werden.


    Da ich kein Katzenhalter- oder gar Katzenmensch bin, wie steht das Thema Kastration eigentlich bei Freigängerkatzen aus?
    Allerdings schweife ich ab, mit dem Ausgangsthema und Herren Rütter hat das nicht mehr viel zu tun. Verzeihung. :)


    Edit sagt:
    Danke aber für die Lesetipps. Etwas zum Horizonterweitern find ich immer gut.

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