Neugierde & Experiment 'Barfplan'

  • Huhu ihr Lieben,


    ich bin durch einen Zufall im Netz über einen Rechner und einen Vorschlag für einen Wocheplan wo man die entsprechenden Werte Eintragen kann, gestolpert und hab das ganze mal 'just for fun' ausgefüllt. Es würde mich interessieren, in wie weit der Plan tatsächlich gut/schlecht/fatal ist...


    Vorab: Ich habe nicht die geringste Ahnung, was genau worin steckt, Nährwerttechnisch, ich kenne lediglich die 'Daumenformel' 2/3 Fleisch, 1/3 Obst/Gemüse/Getreide.
    Deshalb barfe ich selbst auch nicht, obwohl es mich durchaus in den Fingern jucken würde... muss gestehen, ich hab einfach zu viel Bammel das es nach hinten los geht. Hab zwar schon ins ein oder andere Buch reingelesen, bin aber immer wieder davor geflüchtet^^


    Der Rechner spukte mir nun für einen 19,5 kg Hund folgende Werte aus, Aktivität und Co wurde (leider) nicht mitbeachtet, was mir aber gerade als Laie wichtig gewesen wäre.


    Fleisch 341 g
    Knochen 12 g
    Gemüse 73 g
    Getreide 73 g
    Fette 6 g


    Laut dem Rechner, muss man sich aber nicht exakt daran halten, sondern sollte nur darauf achten, das die Wochenmenge (die Werte sind lediglich für einen Tag) passt. Das Ding ist eine simple Exel-Tabelle, also auch nix besonderes.


    So... Eingetragen in den Wochenplan kam dabei folgendes Raus, der Absatz trennt Mahlzeit 1 von Mahlzeit 2:


    Montags:


    80g Hühnerhälse
    350 g Hühnerherzen


    70 g Haferflocken
    70 g Gemüsebrei
    6 g Leinöl


    Dienstag:


    400g Rindfleisch
    70g Gemüsebrei


    100g Quark
    75g Reis
    6g Olivenöl


    Mittwosch:


    350g Fisch


    70g Nudeln
    80g Gemüsebrei
    6g Leinöl


    Donnerstag


    350g Lammfleisch


    80g Haferflocken
    70g Obstbrei
    6g Butter


    Freitag:


    350g Hüttenkäse
    1 Eigelb
    1 Eierschale


    70 g Reis
    80 g Gemüsebrei
    6g Olivenöl


    Samstag


    400g Kalbfleisch


    80g Nudeln
    70g Gemüsebrei
    6g Leinöl


    Sonntag


    100g Hühnerflügel


    70g Reisflocken
    70g Obstbrei
    6g Sesamöl



    Für mich als Unwissenden hört sich der Plan tatsächlich gut an... abwechslungsreich... die Menge passt ja ganz gut zum Körpergewicht, vllt bisschen viel für einen Hund, den ich jetzt als normal bis wenig aktiv beschreiben würde. Wie gesagt, es ist eher ein Experiment... Mich interessierts was das Ding taugt... für Detailfragen gibt es ja hier ganz viele, wunderbare Threads^^ :D


    LG Keku

  • Ich kann mich, obwohl Barfer, leider nicht zu Plänen äußern, ohne mich nochmal gut einzuarbeiten. Als ich vor Jahren mit der Rohfütterung begonnen habe, hatte ich so ca. für die 1. Woche einen genauen Plan erstellt, und dann habe ich mit Freischnauze angefangen, um mich auf die individuellen Bedürfnisse meiner Hunde einzustellen.


    Meine Kriterien, um einen Plan einzuschätzen, sind:
    - ist es abwechslungsreich?
    - passt die Menge erstmal ungefähr?
    - passt das Verhältnis Fleisch/ Gemüse/ etc. ungefähr?


    Wenn das fürs erste annähernd ok erscheint, fange ich so an, und passe die Fütterung dann an meinen Hund, an seine Aktivität, an seine Nährstoffverwertung an.


    Letztlich ist es doch nicht anders als beim Industriefutter, auch da stehen Mengenangaben zur Fütterung drauf, aber was für meinen Hund passt, muss ich selbst herausfinden. Der Unterschied ist, dass ich beim Barfen auch bei der Zusammensetzung der Nahrung variieren kann, das ist mir bei Fertigfutter halt fest vorgegeben.

  • Huch,
    danke fürs Schubsen (-; Ich war jetz vllt. überrascht, das hier eine Antwort kam^^


    Ich denke Abwechslungsreich ist es... wobei ich festgestellt hab, das unser Lütte vor allem bei Sachen die er kauen muss recht wählerisch geworden ist... Sprich, Hühnerhälse oder Putenmägen werden in der Wohnung rum getragen teilweise versteckt (er frisst es dann schon, aber barfus auf son Hühnerhals zu treten ist... uwäh). Da es solche Mahlzeiten bei uns derzeit eher als 'nette Abwechslung' und zur Zahnpflege gibt, ist das nicht so daramtisch, Putenmägen kann ich auch mit Karotten und Kartoffeln mitkochen, aber bei Hühnerhälsen gezt das wegen der Knorpel ja eher weniger.


    Ich hab beim Barfen hauptsächlich die Sorge, das er ohne Zusatzpulverchen mit der Zeit irgendwelche Mängel bekommt. Im Fertigfutter ist ja alles drin...


    LG Keku

  • Huhu,


    wenn Du Dir selbst unsicher bist und trotzdem gern barfen würdest,
    kannst Du Dir auch einen Plan erstellen lassen.
    Haben wir bei futtermedicus.de gemacht und ich bin total begeistert.
    Als erstes bekommst Du einen ausführlichen Fragebogen über Deinen Hund und danach wird dann
    der Plan erstellt.
    Dort wird auch wunderbar erklärt, was man wie und warum füttern sollte.
    Der telefonische und auch der E-Mail-Kontakt war sehr sehr nett dort.
    Kann ich nur empfehlen.

  • Zitat

    Im Fertigfutter ist ja alles drin...


    Dieses Argument habe ich noch nie verstanden. Auf der einen Seite sag ich "ja, aber ich muss doch beim Barfen auf die individuellen Bedürfnisse, Aktivität usw. meines Hundes eingehen", und auf der anderen Seite soll Fertigfutter alles im optimalen Verhältnis für jeden Hund beinhalten. :???:
    Jo, im Fertigfutter ist einiges drin, aber woher weiß der Hersteller, in welchem Verhältnis mein Hund welche Futterbestandteile benötigt? Mein Hund kann mit Fertigfutter gleichermaßen einen Mangel entwickeln oder einen Überschuss eines der Futterbestandteile bekommen, weil er nunmal anders verwertet. Beim Barfen kann ich das ggf. auffangen, beim Fertigfutter wirds schwierig.

  • Okay, anders fomuliert, im Fertigfutter sollte (theoretisch) alles drin sein, das mein Hund nicht Mangelernährt wird (-; Nimmt er ab, gibt man etwas mehr, nimmt er zu, gibt man etwas weniger. Im Grunde also recht einfach.


    Beim Barf kann ich natürlich auf die individuellen Bedürfnisse von unserm Hund eingehen, aber ich kann ihm nicht einfach jeden Tag Hühnerherzen mit Kartoffeln und Karotten geben und nen Teelöffel Olivenöl dazu tun und davon ausgehen, das er damit alles bekommt, was er braucht. Man muss es selbst zusammen Mischen und bei den Unmengen an Zahlen die man beachten sollte, schwirrt einem dann doch irgendwann der Kopf und man denkt sich 'Aber was ist wenn ich was vergessen hab, wenn er zu wenig davon bekommt, oder zu wenig davon, oder zu wenig davon'. Das Problem hat man beim Fertigfutter (theoretisch) nicht.


    Wenn jedes Fertigfutter das ultimative Futter für jeden Hund wäre, dann gäbe es ja gar nicht das Problem, das die Hunde das Futter so unterschiedlich verwerten.


    Ich würde mich aber wohl kaum mit Barf auseinander setzen, wenn ich nicht gewillt wäre, ihm sein Futter selbst zusammen zu stellen, aber irgendwo muss man ja auch mal anfangen. Aber ich wär gern vorher halbwegs sicher, das ich ihm nicht irgendwelche Mängel anfüttere. Denn im Moment steht er super da, er hat nen tolles Blutbild, er ist fit, hält sein Gewicht, frisst das was er im Napf hat gern, hat schönes Fell etc. Das soll er ja auch in Zukunft haben.


    LG



    P.s. Was mich wieder zu der Frage bringt: Ist denn der Futterplan oben in Ordnung? Hab ich was übersehen, sollte ich irgendwas noch zusätzlich mit einbaun?

  • Zitat

    Okay, anders fomuliert, im Fertigfutter sollte (theoretisch) alles drin sein, das mein Hund nicht Mangelernährt wird (-; Nimmt er ab, gibt man etwas mehr, nimmt er zu, gibt man etwas weniger. Im Grunde also recht einfach.


    Ich glaube, ich hab Dich schon verstanden. Aber ich scheine mich noch nicht gut ausgedrückt zu haben. Bei Mangelernährung geht es ja nicht zwangsläufig um ausreichende Kalorienzufuhr (abnehmen = mehr Futter geben, zunehmen = weniger Futter geben). Von Mangelernährung spricht man insbesondere, wenn der Hund zu wenig eines bestimmten Nährstoffes bekommt. Also Calciummangel, Vitamin-A-Mangel, Eisenmangel, Proteinmangel, usw.
    Nehmen wir mal an, mein Hund hat mit einem Fertigfutter z.B. einen Biotinmangel, alles andere passt aber. Füttere ich jetzt mehr, ist der Biotinhaushalt ok, aber er wird mit allem anderen überversorgt. Variieren kann ich hier also nicht, denn die Futterzusammensetzung ist ja immer die gleiche.
    Deshalb bin ich der Meinung, dass eine tatsächlich bedarfsgerechte Ernährung mit der Rohfütterung viel einfacher ist, weil Du gezielt und getrennt voneinander auf die Zufuhr der verschiedenen Nährstoffe Einfluss nehmen kannst.


    Zitat

    Ich würde mich aber wohl kaum mit Barf auseinander setzen, wenn ich nicht gewillt wäre, ihm sein Futter selbst zusammen zu stellen

    Sollte auch mitnichten ein "Vorwurf" sein, eher die Erleichterung, dass es (in meinen Augen) durchs Barfen eben sehr viel leichter ist, dem Hund alles zukommen zu lassen, was er braucht.


    Zitat

    Aber ich wär gern vorher halbwegs sicher, das ich ihm nicht irgendwelche Mängel anfüttere.

    "Halbwegs sicher" kannst Du bei Deinem Plan und mit viel Abwechslung sein, "ganz sicher" wird erst die Erfahrung bringen. Wie bei jedem Futter. ;)

  • Huhu,


    Das stimmt natürlich, gezielt bestimmte Sachen erhöhen geht mit Fertigfutter nicht, es sei denn man füttert irgendwas bestimmtes dann dazu. Beim Barfen varriert man dann entsprechend die Zutaten.


    Okay, das hört sich doch gut an, dann hab ich zumindest schon mal einen Plan, auf dem ich aufbaun kann ^.^


    LG Keku

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