Was soll ich machen? Ordnungsamt rufen?

  • Hach, ein Telefonkrieg beim OA... Ich werd verbunden, weitergeleitet, etc... nu muss ich bis 11 Uhr warten, bis der nächste frei ist...
    Ich hab noch kein wirklich gutes Gefühl dabei... aber ich seh keinen anderen Weg, wenn sich sonst niemand kümmert....

  • Wer ist der Pfleger? Eine bezahlte Kraft? Diese ist dann NICHT für den Hund verantwortlich, das ist richtig. Nur wenn der Arbeitgeber ( der Betreuer/Vormund) das verlangt.


    Ist der ( unbezahlte, viell. Familienmitglied) Pfleger gleichzeitig der Betreuer dann ist er verantwortlich für ALLES. Für jeden Schaden und jede Haftung......da er in die bürgerlichen Rechte des zu Betreuenden an dessen Stelle tritt.


    Manchen ist das nicht klar. Auch die Hundeversicherung kann Ärger machen.......nur so als Tip.......als Demenzerkrankte ohne Aufsicht eine Hund führen kann bös ins Auge gehen.


    Ist ihr Pfleger allerdings nur jemand der bei ihr aushilft und die Dame NICHT unter rechtlicher Betreung wird es kniffelig.


    Da wäre der Tierschutzverein eher ein Ansprechpartner..........denn die Wahrung der Rechte des Hundes wäre ihre Aufgabe.


    Also mal die Kernfrage: Woher weisst du das sie Demenzkrank ist? Und einen Pfleger hat? Das ist entscheidend.


    Birgit

  • Zitat


    Ich hab noch kein wirklich gutes Gefühl dabei... aber ich seh keinen anderen Weg, wenn sich sonst niemand kümmert....


    Zuschauen, bis etwas passiert, ist auch nicht der richtige Weg, deshalb finde ich Deine Methode, Dich mit zuständigen Ansprechpartnern kurz zu schliessen, absolut in Ordnung.


    Stell Dir vor, Du unternimmst jetzt nix und hörst in 2 Wochen, dass der Hund einen kleinen Hund massiv verletzt hat? Oder Frau samt Hund verzweifelt gesucht werden, weil sie sich plötzlich nicht mehr an den Heimweg erinnern kann...


    Auch für die Angehörigen und/oder Betreuer ist es wichtig, zu erfahren, wie es draussen unterwegs mit dem Hund läuft. Vielleicht wissen sie das gar nicht, kennen sich mit Hunden nicht aus und denken, das läuft alles fein auf Autopilot?


    Du mischst Dich nicht sensationslüstern ein, sondern Du siehst ein absolut vorhandenes Gefahrenpotential und schaltest zuständige Stellen zwecks Beurteilung und ggf. Einleitung nötiger Maßnahmen ein - für mich ist das ein grosser Unterschied und so, wie Du die Lage schilderst auch absolut angebracht.


    LG, Chris

  • Es ist meine ehemalige Zahnärztin und die meiner Mutter, deren Tochter hat die Praxis nun übernommen und meine Mutter geht dort ja öfter hin und weiß das somit aus "erster Hand"
    Also nicht um 5 Ecken und jeder erfindet ein bisschen was dazu.


    Meine Mutter sagt ja auch, das sie mit der Tochter mal redet, nur ist ihr das peinlich und bis sie es macht, kann es ewig dauern.





    EDIT: Danke, Chris...

  • Ich denke, es steht und fällt damit, ob sie einen Betreuer hat.
    Nur weil sie einen Pfleger hat, heißt das nicht, dass automatisch ein rechtlicher Betreuer bestellt ist.


    Wenn sie keinen Betreuer hat, dann kann man nur die "üblichen" Wege gehen, die man bei "Gesunden" auch gehen würde, d.h. konkrete Anzeigen beim Ordnungsamt, Einschalten des Amtsvets.
    Dann wird man ihr ohne konkrete "Vergehen" auch den Hund nicht entziehen können.


    Blöde Situation. Vor allem auch, weil es manchmal für die nächsten Angehörigen auch schwierig ist sich einzugestehen, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist und man sich an jeden Strohhalm klammert.


  • Dann mach du es doch. Das wäre für mich die ERSTE Ansprechstelle. Schaltest du das OA ein und die Zahnärztin deiner Mutter erfährt davon, dass du als Tochter erst zum Amt läufst, bevor du die Verwandten kontaktierst, kann es für deine Mutter beim nächste Zahnarztbesuch noch peinlicher werden.

  • Hier in der Gegend gab es einen sehr ähnlich gelagerten Fall, nur noch krasser: die Demenzkranke hatte schon zwei Hunde "totgespielt", was man leider wörlich nehmen darf: beide starben schließlich, als sie sie nachts zum Gassigehen auf die Hauptstraße schickte.


    Der Nachfolger hatte das Glück, in ihren Händen ganz fix ganz bissig zu werden, und Mensch und Tier gleichermaßen anzugehen. So wurde ein Wesenstest angeordnet, in dem er mit Pauken & Trompeten durchfiel, er kam ins TH zurück, das ihn vermittelt hatte, wurde neu trainiert und ist heute zufrieden in besseren Händen.


    Daß diese alte Dame in ihrer Demenz ihre Hunde schon seit Jahren erheblich mißhandelte (keine Details, aber es war wirklich erheblich) hätte dagegen absolut nichts gezählt, zumal die Familie sich querstellte, die ihrer Mutter das lebende Spielzeug unbedingt erhalten wollte - für so etwas nimmt man keiner alten Dame den Hund weg.


    Es war wirklich nur diese offzielle "Gefahr im Verzug"-Schiene, über die sich was erreichen ließ, und selbst das dauerte noch anderthalb Jahre und kostete mehrere verletzte Hunde - und ich fürchte, das wird bei euch ähnlich laufen.

  • Zitat


    [...]
    Es war wirklich nur diese offzielle "Gefahr im Verzug"-Schiene, über die sich was erreichen ließ, und selbst das dauerte noch anderthalb Jahre und kostete mehrere verletzte Hunde - und ich fürchte, das wird bei euch ähnlich laufen.


    Auf viele Probleme in Bezug auf Altern und zunehmende Demenzerkrankungen sind wir (als gesamte) Gesellschaft absolut noch nicht eingestellt.
    So darf jemand, der seine Nachbarn vielleicht nicht erkennt sich in aller Regel noch ans Steuer setzen und sein Auto fahren....


    Es geht hier nicht um generelle Entmündigung oder ähnliches, aber darum wie wir zum Wohle aller für diese Probleme Lösungen finden.... sorry, ein wenig OT

  • Dann bitte um ein privates Gespräch mit der Tochter. Sprich die Haftung des Betreuers an.........die mögliche Weigerung der Hundehaftpflicht im Leistungsfall.......die Gefährlichkeit des Hundes und die möglichen Folgen. Wenn der Hund jemanden beisst und die Dame war allein unterwegs obwohl unmündig wird das kniffelig. Die Tochter soll sich mal dahingehend informieren. Das zieht am meisten. :hust:


    Ein freundliches Gespräch mit der geäusserten Sorge wegen der Gefährlichkeit des Hundes könnte ja was bewirken. Vielleicht ein Hundesitter und die Frau nicht mehr mit dem Hund rausgehen lassen.......könnte eine Weile gehen. Aber je nach Alter des Hundes ist es keine Dauerlösung.


    Ich habe schon mehrfach die Erfahrung gemacht das Betreuer sich nicht darüber im klaren sind das ein Demenzerkrankter nicht haftbar (da unmündig) ist sondern der Betreuer gerade steht.............und einige werden dann ganz blass um die Nase.


    Das OA wird nicht viel machen. Nur wenn jemand engagiertes dran ist...........


    Birgit

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