Mein Hund ist taub! Wie rufe ich ihn?

Huhu, hatten auch einen tauben Dogo Argentino als Welpe hier (anderthalb Jahre lang)...Das Halsband kannste mal absolut vergessen, klar würds auch so klappen, ist aber wirklich nicht das schönste...
Wie schon von Pebbles und den anderen toll beschrieben, Blickkontakt trainieren! Ja und dann die ganzen Kommandos mit Sichtzeichen üben! Du wirst merken, dass der Hund viel aufmerksamer ist als andere, weil er, wenn er eine gute Bindung zu dir hat, immer in Sorge ist dich zu verlieren und sich daher öfters nach dir umsehen wird!

In welche Gefahrenzone sollte er denn geraten? Wenn du mir da ein gutes Beispiel nennen kannst, dann kann ich meine Meinung zum Halsband vllt noch ändern, bin aber absolut kein Fan davon!

Zitat

:
eine frage habe ich aber auch noch, (ich weiß die hat hier schon einer gestellt)
wie rufe ich meinen hund ab? ich meine irgendwas ist ja immer!

wenn er zb mist baut in der wohnung, bis ich da bin um meine zeichen zu machen ist er fertig!

und draußen beim toben, ok da geht alles gut, aber was ist wenn er sich fest schnüffelt und er kommen soll?

das ist alles so ungewohnt für mich wie man vielleicht hört!

gruß sandra luca und nun auch spike :blume:

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Huhu!

Wenn er in der Wohnung Mist macht, mußt du momentan erstmal hingehen. Überleg dir ein Sichtzeichen für Pfui (die meisten nehmen den erhoben Zeigefinger, wedeln ihn hin und her und gucken ganz böse *g*) und ein Sichtzeichen für super klasse (Daumen hoch und lächeln z.B.). Also du hast mit einem Täubchen selbst mehr Laufarbeit, das ist klar. Was du auch machen kannst, das kommt ein wenig drauf an, wie sensibel er ist (auch bei Dalmis gibts ja die bekannten Weicheier, die wir bei unseren BCs auch haben *g*) ist, dich mit einer Wasserpistole zu bewaffnen oder einer Blumenspritze und wenn er Quark macht, ihn mit Wasser beschiessen. Das funktioniert auch super. Mußt du mal ausprobieren, was für euch besser ist, hingehen und Verhalten unterbrechen oder aber Wasser.

Ansonsten ist wirklich, bis der Blickkontakt wirklich gefestigt ist, immer die Devise "geh hin, hol dir die Aufmerksamkeit des Hundes und sammel ihn ein". Wenn er sich festschnüffelt, geh hin, tipp ihn an, und belohn ihn, sobald er dir seine Aufmerksamkeit gibt.

Daher sage ich ja, am Anfang ist einfach die Schleppleine super wichtig, die du dann immer nur mal kurz abmachen kannst.

Was auch noch geht (macht eine Bekannte von mir), die hat ihr Täubchen mit einem Kurzführer am Geschirr ausgestattet und ihrem hörenden Ersthund beigebracht, das Täubchen am Kurzführer quasi weiter zu ziehen. Auch das kann sehr hilfreich sein.

Huhu!

Meine Freundin hat ihren Hund erstmal soweit erzogen, daß sie nur den Kurzführer wieder bringen sollte. Das hat sehr gut geklappt, dann hat sie erstmal einfach ein Plüschtier dran gehängt und später dann mit beiden Hunden geübt. Auch das hat recht gut geklappt. Grundprinzip ist wohl erstmal, daß der hörende Hund kapiert, daß der Kurzführer wichtig ist. Oder eine kurze Schleppe. Und vom Körperlichen - es geht ja nicht unbedingt darum, daß sie ihn wo wegziehen soll. Oft reicht ja schon der Impuls "ey du - komm mit" und die Aufmerksamkeit ist da und dann kommst eben wieder du ins Spiel. Auch wird der taube Hund sicher kapieren "wenns da am Kurzführer rupft, gibts Essen bei Frauchen ;-)"

Wir haben ebenfalls einen tauben Hund namens Bella (griech. Hirtenhund, Mischung aus Dalmatiner und Retriever), wir nahmen sie im November auf und sie wird demnächst zwei Jahre alt. Wir sind ebenfalls taub und erziehen Bella in Gebärdensprache/Sichtzeichen. Da war auch das tägliche Training angesagt und mittlerweile, nach sechs Wochen, ist sie ohne Leine (im Wald noch nicht!), am Anfang noch in Schleppleine.

Wir haben ein anderes Problem mit Bella, nicht weil sie taub ist, sondern sie hat einen ausgeprägten Jagdtrieb und wenn wir mit ihr im Wald gehen und wir sie ohne Leine loslässt, kommt sie trotz von ihr bekannten Sichtzeichen nicht mehr sofort zurück, wenn sie etwas z.B. Knochen gefunden oder was geschnuppert hat, dann ist mit Zurückkommen-Befehl vorbei und wir konnten bisher nur hoffen, dass sie von selbst zurückkommt. Wenn wir zu ihr laufen, hat sie noch mehr Spaß abzuhauen :runningdog:,:sport: auch wenn sie genau weiß, dass es für uns nicht zu spaßen ist, wenn sie unsere Befehle ignoriert. Wenn wir sie dann erwischen, schimpfen wir erst mal mit ihr und sie lässt sich sofort unterwerfen und hört dann auf und es tut ihr dann leid.
Wir sind nun gezwungen, Bella im Wald wieder mit Schleppleine zu trainieren.
Es ist wohl so, es kommt auf Hunde an, ob es gehorchen will oder nicht und da muss man konsequent trainieren.
Habt ihr da vielleicht Tips, dass auch taube Hunde mit Jagdtrieb lernen kann, auf Befehl zurückzukommen?

Hab ein Buchtip für Dich:

Hörst Du mich...? (Broschiert)
von Barry Eaton

Kurzbeschreibung
Über das Zusammenleben mit einem tauben Hund und über seine Erziehung Gehörlose Hunde sind keine Seltenheit, denn Taubheit kommt nicht nur bei den dafür bekannten Rassen wie zum Beispiel Dalmatiner und Australian Shepherd sondern auch bei weiteren 60 Rassen und deren Mischungen vor. Barry Eaton beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der Ausbildung gehörloser Hunde. Er hat ein Trainingssystem entwickelt, das es möglich macht, sich lautlos mit ihnen zu verständigen. Er gewährt seinen Lesern Einblicke in die stille Welt dieser Hunde und räumt mit Vorurteilen über den „armen behinderten Hund“ auf. Humorvoll und mit vielen fachlichen Tipps zur Sozialisierung und Erziehung erzählt er von dem Zusammenleben mit seiner tauben Hündin Lady und vom Training der vielen gehörlosen Hunde, mit denen er gearbeitet hat.

Über den Autor
Barry Eaton hat ein Diplom für Haustierverhalten und -ausbildung (COAPE NOCN), ist Mitglied der Association of Pet Dog Trainers, arbeitet als Tutor am Animal Care College und leitet Kurse zu den Themen Training, Verhalten und Psychologie von Hunden.

LG
Summse

Ja von Barry Eaton ist empfehlenswert und sowie auch Einfach taub von Alice Schweitzer. Über Jagdtrieb steht dort nicht viel, deshalb.

Keine Ahnung ob man es mit einem tauben Hund auch machen sollte, aber wenn meine sich von der Fährte eines Hasen nicht hat abrufen lassen, dann hab ich mich einfach versteckt.
Ansonsten wirklich konsequent mit der SL üben und die Kommandos auch durchsetzen, kein Kommando geben wenn man ahnt das der Hund es nicht befolgen wird.
Was auch super funktioniert, man spielt den Clown, die Körperhaltung des Hundes verändert sich sehr stark wenn er eine Fährte aufgenommen hat, ich springe dann rum wie ein Hampelmann und renn davon, zeige ihr das Leckerli und springe und renn und tobe. Das findet meine einfach super und der Hase ist vergessen.

Pebbles:

Du hast super Tipps geschrieben
Meine letzte Hündin war auch taub von klein auf, später im Alter kam noch die Blindheit hinzu.

Das war aber alles kein Problem - wir waren ein eingespieltes Team.
Sichtzeichen für alles mögliche ... Schlaggi war in dieser Hinsicht sehr begabt (Pudelchen). Ich hab sie allerdings draußen nie frei laufen lassen. Das war mir persönlich zu gefährlich.

Man braucht sich wirklich keine Sorgen zu machen, wenn der Hund taub ist. Hunde haben in dem Fall noch geschärftere andere Sinne und Außenstehende merken es im Normalfall noch nicht mal ...