konditionierte negative Strafe - wie sind eure Erfahrungen
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Ich quäl die Kram nochmal ein bisserl mit Fragen
Ich weiß, dass die folgende Frage nicht pauschal zu beantworten ist, aber ich will einfach ein Gefühl für diesen Ansatz entwickeln, um es sauber und penibel aufbauen zu können, sollte ich mich dazu durchringen.
Wie lange trainierst du in etwa, bis du es unter stärkerer Ablenkung einsetzt. Gerne auch mit Beispiel untermalt
Wie läuft der Ausbau von der Grundkonditionierung aus. Steigerst du nur Ablenkung oder spielt auch die Distanz zum Hunde ne Rolle und wird auch das gezielt trainiert?
Wie sieht die Reaktion vom Hund aus, die du nach erfolgter Grundkonditionierung erwartest, so dass du sagen kannst »ok, das sitzt jetzt fest genug«?
Vielen dank schon mal im voraus
Frank -
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- Neu
Hi
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Ich konditioniere nur 3-5x , danach muß man sich eine Hitliste der aufregensten Unarten deines Hundes aufstellen, an der man sich hocharbeitet.
Bei meinen Biestern war Unrat fressen das wenigste und Nicht vorm Helfer beidrehen auf Abruf das erregenste.
Wichtig ist das konditionierte Strafe nur in Situationen eingesetzt wird in der der Hund bereits Alternativverhalten beherrscht.
Nochmal konditionierte Strafe ersetzt kein Training, es ist lediglich ein Baustein, ein Notanker. -
So, da mich das Thema nicht loslässt, ich aber immer noch ein Problem mit dem Aufbau habe, habe ich mir gestern abend mal angeschaut, wo wir in Sachen Abbruchsignal denn wirklich stehen. Ehrlich gesagt kann ich das jedem, der ähnliche Probleme mit dem Aufbau hat, wie ich sie habe, empfehlen. Denn für mich ist nun klar, dass ich keine Grundkonditionierung machen werde und sie aus meiner Sicht auch nicht brauche. Ich habe halt Fehler im Ausbau gemacht, die es nun zu bereinigen gilt. Aber der Grundaufbau scheint zu passen.
Viele Grüße
Frank, der sich in den kommenden Wochen wohl mehr als einmal auf die Lippen beißen wird -
Wie hast du das denn getestet?
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Wäre das auch möglich den Hund durch solch ein Markerwort vom Pöbeln (an der Leine und im Freilauf) abzuhalten?
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Jo sicher.
Wenn meine Hunde vorm Helfer abbrechen, dann sind sie überall zu kontrollieren. Wenn mein Pflegehund bei einer Katze abbricht, dann ist er überall kontrollierbar.
Aber nochmal ein reiner Abbruch löst das Problem nicht, wer mit konditionierter Strafe arbeitet sollte ein verdammt gutes Grundgerüst in der Ausbildung haben.
Ich hab nie ein Problem mit Pöblern gehabt, auch nicht bei Abgabehunden die durchaus gern pöbeln würden.
ABER nur abbrechen hilft nichts, es muß dem Hund in der Auslösersituation Alternativverhalten möglich sein, er sollte an die Auslöserreize habitutiert werden und er muß bevor er gestraft wird eine Chance bekommen auf Alternativverhalten umzuschwenken.
Konditionierte Strafe löst massive negative Gefühle im Hund aus.@ Frank: Ich hab einfach die Erfahrung gemacht, dass wenn ein Hund einen Marker in einigen Situationen gelernt hat zu ignorieren, man sich unweit schwerer tut daraus ein zuverlässiges Abbruchsignal zu machen.
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Kram dazu hab ich mal ne Frage:
Meine Hündin ist eine extreme Sicht und Spurjägerin (wobei die Spurjagd immer weniger wird) sie hat meiner Meinung nach einen sehr guten Grundgehorsam und wir hatten auch schon kleine Erfolge ( Abruf in der Hatz oder Dauerablage trotz mehrerer rennender Kaninchen) Sie hab aber leider dennoch eine Fehlerquote von 10-15% im Abruf und wenn ich den Moment verpasse und sie in der Hatz ist dann klappt das mim Abruf nur noch sehr beschränkt. Meinst du das da ein ausreichendes Grundgerüst vorhanden ist? Sie weiß das wenn sie wieder kommt das Alternativverhalten Dummyarbeit angeboten bekommt (wechselnd auch einfach nur Futter oder ein Rennspiel mit mir). Jetzt weiß ich nur nicht ob das ausreichend ist?!
Ich würde diese Variante gerne einmal ausprobieren aber natürlich nur wenn ich mir einigermassen sicher sein kann das wir dafür ausreichend vorbereitet sind... -
Zitat
Wie hast du das denn getestet?
Ich habe mir ne relativ lapidare Situation in der Wohnung genommen, die ich abbrechen wollte, in der ich bisher mit nem eher laschen Nein reagiert habe (So à la »nee, lass mal lieber«). Und die Situation habe ich einfach mit nem richtig ernst gemeinten Nein beendet (nicht gebrüllt oder aufgeregt aber eben so, dass gleich das Lebensende naht, wenn die Aktion nicht unverzüglich abgebrochen wird). Sie hat sich sofort geduckt, Ohren angelegt und ist geduckt vom Objekt der Begierde weggeschlichen. Das habe ich kurz wirken lassen und sie zu mir geholt, hab sie gestreichelt und wieder aufgebaut. Man muss aber halt damit leben können, den Hund in der Situation in extremen Meideverhalten zu sehen.
ZitatWäre das auch möglich den Hund durch solch ein Markerwort vom Pöbeln (an der Leine und im Freilauf) abzuhalten?
Mir wäre es für Leinenpöbeln zu drastisch. Geht es um umbomben von Hunden im Freilauf, würde ich es aber sehr wohl einsetzen.
Zitatund er muß bevor er gestraft wird eine Chance bekommen auf Alternativverhalten umzuschwenken.
Da stimme ich zu. Ich habe mir vorgenommen noch eine Art weicheres Abbruchsignal vor den absoluten Abbruch zu setzen, der dann als Vorwarnung dient, so dass für Hundi noch die Chance besteht, das Unheil abzuwenden.
ZitatIch hab einfach die Erfahrung gemacht, dass wenn ein Hund einen Marker in einigen Situationen gelernt hat zu ignorieren, man sich unweit schwerer tut daraus ein zuverlässiges Abbruchsignal zu machen.
Das glaube ich dir sofort und leuchtet mir auch ein. Aber ich werde es dennoch erstmal mit diesem Weg probieren, weil ich mir einfach das sparen kann, was mich an dem Konzept stört. Ich weiß, dass es eigentlich blöd ist, aber da bin ich nunmal irgendwie festgefahren. Mag sein, dass ich in ein paar Tagen meinen Ansatz revidiere. Aber ich will jetzt erstmal sehen, wie weit ich komme, wenn ich die Fehler, die ich bisher gemacht habe, zu vermeiden versuche.
Viele Grüße
Frank -
Zitat
Jo sicher.
Wenn meine Hunde vorm Helfer abbrechen, dann sind sie überall zu kontrollieren. Wenn mein Pflegehund bei einer Katze abbricht, dann ist er überall kontrollierbar.
Aber nochmal ein reiner Abbruch löst das Problem nicht, wer mit konditionierter Strafe arbeitet sollte ein verdammt gutes Grundgerüst in der Ausbildung haben.
Ich hab nie ein Problem mit Pöblern gehabt, auch nicht bei Abgabehunden die durchaus gern pöbeln würden.
ABER nur abbrechen hilft nichts, es muß dem Hund in der Auslösersituation Alternativverhalten möglich sein, er sollte an die Auslöserreize habitutiert werden und er muß bevor er gestraft wird eine Chance bekommen auf Alternativverhalten umzuschwenken.
Konditionierte Strafe löst massive negative Gefühle im Hund aus.Er pöbelt nicht bei jedem. Es ist ist phasenweise, dass er pöbelt, aber dann richtig. Er KANN an andern problemlos verlaufen. Noch ist mir allerdings unklar nach welchem Muster er sich die andern Hunde aussucht, die er anpöbelt.
Es geht mir vor allem darum, dass er in dem Moment schnell zu Übersprungshandlungen neigt (wenn ich den nicht anknurren darf, knurre ich dich halt an). Dass ich ihm das absolut nicht durchgehen lasse, ist ja klar.
Nur diese Situationen würde ich gerne vermeiden. Ich vermute, dass es hier Schutztrieb ist und er mich beschützen will.Richtig leinenpöbeln ist es nicht, also ich versteh unter leinepöbeln, bellen und auf den Hinterbeinen stehen (mehr oder weniger). Er knurrt "nur" und stellt die Bürste auf.
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Ich finde es immer schwer einen Hund über das Netz zu beurteilen, darum und weil ich finde man kann viel falsch machen im Aufbau, empfehle ich dir einen Trainer der diese Methode beherrscht.
Aber generell klingt es so, als hättet ihr gute Vorraussetzungen.@ Frank: Ich wollte dich nicht in eine Richtung drängen, es sollte lediglich ein Aspekt sein den man bedenken sollte.
Ich hab auch ewig gebraucht bis ich mich durchringen konnte und ich hasse die Konditionierung bis heute, aber meine (an)gebrochenen Rippen, großflächige Schürfwunden und die gebrochenen Finger meines Mannes haben mich dann doch überzeugt. Also glaub mir ich kann deine Zweifel durchaus verstehen und ein kritischer und vorsichtiger Umgang ist mir 10000000000000x lieber, als jemand der konditionierte Strafe als bequeme Lösung aller Probleme sieht.@ Tierfreundin: Klingt für mich nicht nach Übersprung sondern nach klarer Warnung an dich. Übersprungshandlungen kann man übrigends gut kanalisieren in ein Zerrspiel, z.B.
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