Hund hochnehmen, Pro und Kontra

  • Zitat

    Nur das ist halt der Unterschied - Kleinhundhalter können, die anderen nicht. Und wenn man was kann, läuft man oft Gefahr es auch zu tun - das sollte man einfach überdenken und in geregelten Bahnen nutzen, so man denkt, dass es nötig ist.


    Und genau DAS stimmt eben nicht. Ich nehme wie gesagt meine Hunde höchst selten hoch, nur wenn der Gegenüber wirklich nicht koscher erscheint und kenne eigentlich auch nur Kleinhundehalter, die das ähnlich handhaben (und das auch nur aufgrund schlechter Erfahrungen, die sie und ihre Hunde machen mussten).
    Ich habe ja nun schon seit 8,5 Jahren die so ziemlich kleinsten Hunde, die es gibt und kann sehr wohl abschätzen, wann eine Situation haarig wird und wann nicht.
    Aber wie auch schon weiter oben geschrieben, knapp drei Kilo Chi haben einem zehnmal so schweren Hund wenig bis gar nichts entgegenzusetzen und sind dann im Zweifel auch einfach mal hinüber.


    Und selbst wenn jemand der Meinung ist, er muss seinen Hund zu einem kreischenden Armzwerg verziehen, was ist denn letztlich das Problem? Leben muss nur er damit und ich würde es mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen. (Genausowenig wie über in die Leine gehende Hunde o.Ä.)
    LG von Julie

  • Es ist immer leicht gesagt, man soll den Hund nicht hoch nehmen. Aber es ist saumäßig schwierig einen kleinen Hund hinter sich (oder auch vor sich) unter Kontrolle zu bringen und ihm Schutz zu geben, wenn er am Rad dreht. Der springt in alle Richtungen und durch die ständigen Abschirmversuche wird er noch wilder, weil man ja selber vor ihm rumhampeln muss um sich ihm in den Weg zu stellen. Da kann man sich eigentlich auch gleich zur Seite stellen und mal schauen was passiert.
    Wenn ein großer Hund unangeleint angerannt kommt, kommt meiner hoch und es wird weitergelaufen. Wenn der andere Hund jedoch angeleint ist und es bahnt sich von weitem schon Stress an kommt er auf die andere Seite und es wird zügig weiter gegangen. Ich schirme meinen kleinen Angsthasen immer so ab, wie ich es für angemessen halte und ich halte es für besser ihn auf den Arm zu nehmen, als ihn seiner Angstsituation auszuliefern. Weil SO erzieht man sich einen Kläffer, der denkt er müsse alles selber regeln weil Frauchen das ja net hinbekommt.

  • Das war doch überhaupt kein (persönlicher) Angriff, sondern eine pauschale Antwort. :smile:


    Ich denke schon, das EINIGE HH immer öfter Ihrend Hund hochnehmen, obwohl überhaupt keine Gefahr in Verzug ist - das hab ich nur zu Bedenken gegeben, dass man doch darauf ein Auge haben sollte. Jeder muss sich in seinen Aktionen selbst refelktieren. ;)


    Und...wenn mir ein Gegenüber nicht koscher erscheint...gehe ich aus dem Weg! Denn ich kann meinen nicht tragen. Das ist doch auch ein Punkt. Ihr nehmt ihn dann auf den Arm - stört mich persönlich überhaupt nicht, ist mir Wumpe (hatte ich ja auch geschrieben - jedem das seine)...nur warum? Warum geht Ihr dann nicht auch aus dem Weg? Ihr nehmt den Hund hoch - weil Ihr es KÖNNT. ;)


    Und das ist auch ok...


    lilifeeFFM
    Wenn der Hund rumhampelt und Du ihn nicht kontrollieren kannst / ruhig schützen kannst...hey, ist wie´n großer der in die Leine brettert... also fehlt da noch Erziehung - mMn. ;)

  • Hab noch nur den Eingangspost gelesen... hole das dann nach.


    Es ist total entscheidend, ob ich mir mein Wuschel hysterisch-ängstlich hochreisse, oder aber sie mir unter den Arm klemme, möglichst weg vom anderen Hund, und den anderen Hund selbstbewusst blocke, oder mich abdrehe und langsam weggehe.


    Bei ersterem lernt er: alle auf uns zupreschenden Hunde sind voll doof und die Mama hat Angst, also muss ich sie verteidigen von da oben.


    Bei Zweiterem lernt er: coooool, die Mama ist da, wenn ich sie brauche - bei der suche ich immer Schutz, die weiss, was sie tut und verjagt die, die uns frech kommen. Die logische Konsequenz daraus ist auch ausserdem, dass sie hinter mir bleibt, wenn ich sie nicht hochnehme. ;)

  • @Sandschiffchen: Das sähe bestimmt komisch aus, wenn Du Deinen Großen voller Panik auf den Arm nehmen würdest, wenn Dir ein kleiner Kläffer entgegen kommt :D


    Ich stells mir grad bildlich vor, hehe..

  • OT:


    Zitat

    @Sandschiffchen: Das sähe bestimmt komisch aus, wenn Du Deinen Großen voller Panik auf den Arm nehmen würdest, wenn Dir ein kleiner Kläffer entgegen kommt :D


    Ich stells mir grad bildlich vor, hehe..


    :lol:
    Ich glaub das würd ich gern mal versuchen und filmen wollen - nur ich glaub ich heb mir nen Bruch!

  • Ich nehm meine Hündin seit kurzem bei unkontrollierten Hundebegegnungen häufig auf den Arm....und nein, sie ist mit 60cm Schulterhöhe wohl kein kleiner Hund mehr ;)


    Es gibt hier in der Gegend ein paar Hunde, bei denen ich sie grundsätzlich hochnehme, da vorherige Begegnungen für sie beim TA geendet haben.
    Sie hat starke Spondylose und bei ihr ist es schlicht und ergreifend egal, ob der andere Hund „nur spielen will“ oder tatsächlich auf eine Auseinandersetzung aus ist. Wenn ein Hund in sie reinsemmelt, ist der Rücken erst mal wieder hinüber...meist reichen 4 Tage Schmerzmittel damit sie wieder laufen kann und die Lähmungserscheinungen zurückgehen...aber ganz ehrlich...wenn ich besagte Hunde rechtzeitig sehe, nehm ich sie auf den Arm! Jedes Mal zum TA rennen ist für mich keine Alternative!
    Lustiger Weise wirkt das Hochnehmen in diesen Situationen eindeutig deeskalierend! Normal laufen die Begegnungen so ab, dass die Hunde sich ankeifen (meine steigt bei diesen Hunden auch in die Leine) Sobald ich meine auf dem Arm hab, giftet keiner rum und man kann entspannt aneinander vorbei gehen. :)


    Vor zwei Tagen ist eine Jack Russel Hündin auf Lolle los, der Besitzer gute 50m entfernt.
    Und nachdem diese Hündin meiner versucht hat in die Beine zu hacken, hab ich Lolle wieder auf den Arm genommen. Der Jacky ist dann hochgesprungen und hat weiter versucht Lolle in die Beine zu hacken. Aber da ich jetzt praktisch zwischen den Hunden war, konnte ich den Jacky gut mit den Füßen abwehren, bis der Besitzer endlich ankam.


    In dieser Situation war das definitiv nicht ganz deeskalierend. Lolle war zwar auf dem Arm sofort ruhig, aber der Jacky hat ja weiter versucht sie zu packen...Ich geh davon aus, dass ich mit dem Hochnehmen einfach nicht schnell genug war, da hier die Keilerei ja schon im Gange war.


    Also ich werde Lolle definitiv auch weiterhin auf den Arm nehmen, wenn ich ihren Rücken in Gefahr sehe! Ganz egal, für wie bekloppt mich der andere HH dann hält ;)

  • Zitat

    Es ist immer leicht gesagt, man soll den Hund nicht hoch nehmen. Aber es ist saumäßig schwierig einen kleinen Hund hinter sich (oder auch vor sich) unter Kontrolle zu bringen und ihm Schutz zu geben, wenn er am Rad dreht. Der springt in alle Richtungen und durch die ständigen Abschirmversuche wird er noch wilder, weil man ja selber vor ihm rumhampeln muss um sich ihm in den Weg zu stellen. Da kann man sich eigentlich auch gleich zur Seite stellen und mal schauen was passiert.
    Wenn ein großer Hund unangeleint angerannt kommt, kommt meiner hoch und es wird weitergelaufen. Wenn der andere Hund jedoch angeleint ist und es bahnt sich von weitem schon Stress an kommt er auf die andere Seite und es wird zügig weiter gegangen. Ich schirme meinen kleinen Angsthasen immer so ab, wie ich es für angemessen halte und ich halte es für besser ihn auf den Arm zu nehmen, als ihn seiner Angstsituation auszuliefern. Weil SO erzieht man sich einen Kläffer, der denkt er müsse alles selber regeln weil Frauchen das ja net hinbekommt.


    ... und ich denke, daß das der entscheidende Punkt ist. Denn ich denke das Bauchgefühl ist hierbei einfach das Entscbeidende.
    Ich kann die Problematik sehr gut nachvollziehen. Ich kenne sie von beiden Seiten. Vor Till (Beagle 42 cm groß und 12,5 kg schwer) hatte ich einen Golden Retriever 65 cm groß und 40 kg schwer)
    Na, klar konnte ich Gino (Retriever) nicht auf den Arm nehmen, dafür war er viel zu schwer. Aber er hatte eben auch ganz andere Möglichkeiten sich im Ernstfall zu wehren; und er war in der Lage agressiven Hunden, durch Körpersprache, schon im Vorfeld klar zu machen, daß sie ihn besser nicht angreifen sollten, da er sich wehren würde. Das hat immer ausgereicht um dafür zu sorgen, daß sie ihn in Ruhe lassen. (Im Umgang mit Kleinhunden war Gino immer sehr vorsichtig. Viele ängstliche Hunde haben gerne mit ihm gespielt, weil er sich gut seinem Gegenüber angepasst hat und ängstlichen Hunden gegenüber vorsichtiger agiert hat.)
    Mit Till ist das schon etwas anderes. Da weiß ich, daß er einem Angriff eines Großhundes nicht wirklich etwas entgegen zu setzen hätte und der ihn schlimmsten Falls "zum Frühstück verspeist". Er ist in solchen Momenten fundamental auf meinen Schutz angewiesen. Anders eben als ein Großhund.
    Oder ein anderes Beispiel aus unserem Erfahrungsschatz: Zwei knapp 50 kg schwere Bordeaux Doggen kommen auf meinen angeleinten Till zugestürmt. In keinster Wiese agressiv aber unwahrscheinlich wild und stürmisch.
    Was nurn, wenn ableinen nicht möglich ist? Ich weiß genau: Ein Sprung von einer der Beiden auf Tills Rücken, weil er an der Leine nicht rechtzeitig genug wegspringen kann und das wars. Mit einem großen Hund passiert einem soetwas nicht.
    Von daher finde ich es vollkommen o.K wenn Besitzer von Klein- und Kleinsthunden ihre Hunde auf dem Arm nehmen um sie zu schützen, wenn sie es in der Situation für angemessen halten.


    LG


    Franziska mit Till

  • lilifeeFFM
    Genau so ein Verhalten finde ich fatal. Du nimmst deinen Hund schon auf den Arm wenn auch nur ein unangeleinter auf euch zu kommt.
    So wie du das Verhalten deines Hundes beschreibst, erfüllt es mMn genau das negative Bild von Kleinhunden.
    Wild kläffen und am Rad drehen.
    Hoffentlich wird dein Hund nicht wirklich mal gebissen, wenn er sich so benimmt wie du es beschreibst.

  • Maus: 865cm?? Wow! Da nützt dem Gegenüber auch auf den Arm nehmen nix mehr :p

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