Hund hochnehmen, Pro und Kontra

  • Zitat

    Maus: 865cm?? Wow! Da nützt dem Gegenüber auch auf den Arm nehmen nix mehr :p


    Aber spindeldürr, wenn er bei acht meter Körperhöhe nur 40 kg wiegt. :D

  • Ich hab meinen superkontaktfreudigen Russellwelpen die ersten sechs Monate ziemlich viel hochgehoben - dann nämlich, wenn die Kleine mal wieder in Gefahr war, von einem eigentlich netten (meist Labbi-)Tutnix mit vollem Gewicht in den Boden gestampft zu werden. Bekanntlich sind die Hüften eines Junghundes in dem Alter noch nicht verknöchert, und da kann schon ein fester Pfotenschlag für einen Zweikilozwerg ganz schnell das Ende bedeuten.


    Ich seh das Problem beim Hochheben eigentlich auch nicht so ganz: Dem anderen Hund hab ich dann eben klar gemacht, daß ich nicht angesprungen werden möchte, und der Welpe hat null Anstalten gemacht, vom Arm zu bellen. (Runterzuhüpfen zum Weiterspielen schon eher).


    Inzwischen ist der Hund erwachsen, immer noch so exzessiv kontaktfreudig, gewandt und kann bestens hündisch, kommt also am Boden prima klar. Auf den Arm nehme ich sie ab & an immer noch - meist dann, wenn sie selber zu rüpelhaft spielt und kurz und nachdrücklich aus der Situation genommen werden muß, ohne daß die Sparringspartner im Rudel nachsetzen. Da hat sie das Pöbeln von oben tatsächlich einmal versucht ,es gab Mecker, und gut war's.


    Wäre uns übrigens damals ein gefährlicher Hund begegnet, hätte ich die Kleine notfalls erst recht unter die Jacke gesteckt - besser ich hab ein paar Bisse als einen toten Welpen. Aber sowas ist ja ohnehin die absolute Ausnahme, normalerweise ist das Auf den Arm-Nehmen einfach eine Sache des persönlichen Ermessens und geht andere Hundehalter daher herzlich wenig an.

  • So.


    Nach dem ich mir gesagt hatte, dass ich meinen Finni niemals hochnehme, passierte es.


    Wir liefen in den Waldeingang, prompt rennt ein aggressiver Hund auf uns zu,
    Patscht Finnuel zweimal mit den Pfoten runter und zieht die Lefzen hoch..
    Ich ihn schnell rausgerissen, mein Baby hat nur geschrien :(


    So , ich brauchte 6 Monate um dieses Erlebnis mit Finni zu verarbeiten, er hat schreckliche Angst vor Hunden und wurde zum Kläffer.
    Große Hunde können fuer einen Chi zur Gefahr werden, Egal wie liebt.

    Finnis bester Freund ist ein Rottweiler, einmal lief der Rotti hinter uns, finni an der Leine, der Rotti sprintete los, lief Indie Leine , stolperte und fiel auf Finni drauf. Ihr wisst nicht, was mir durch den Kopf Schoß in dieser Bruchsekunde.
    Finni hatte sich GOTT SEI DANK nur die Pfote aufgerissen.


    Wenn die beiden draußen anfangen zu spielen, müssen wir sie in einem bestimmten Moment stoppen.
    Der Rotti ist total lieb, aber so wie er spielt , spielt finni mit anderen Chihuahuas. Es ist zu wald, versehentlich überrennt er Finnuel etc.


    Damit will ich nur sagen, dass der große Hund nicht mal aggressiv sein muss.
    Solche Erlebnisse haben mir gezeigt - lieber einmal zu viel hochheben...


    Das Argument, dass ich mir dadurch den Hund verziehe, finde ich etwas komisch.
    Stört euch als Hndehalter ein Gebelle? Haha.


    Wenn ich laufe online und um die Ecke kommt ein unangeleinter Hund, absolut nicht abrufbar... Wer ist dann der unerzogene Hund?
    Der große Hund hört nicht, aber meiner ist im schlimmsten Fall tot.

  • Mir fällt gerade was ein, ist zwar völlig OT, würde es aber trotzdem gerne schreiben, weil ich es so lustig fand ;)
    Lucky ist letztens mal wieder über den Zaun gesprungen zu den Nachbarn. Die haben 2 kleine Hunde in etwa Malteser-Größe (Rasse weiß ich nicht, könnten auch Mischlinge sein). Der ältere von den beiden kleinen Hunden kann Lucky üüüüüberhaupt nicht leiden und rennt dann immer wild kläffend hinter ihm her, Lucky findet das lustig und macht sich immer ´ne Gaudi draus, rennt vorne weg. Die Nachbarn sind da kulant und wir gehen da dann immer gleich rüber und holen ihn zurück. So auch dieses Mal, mein Männe geht rüber, will Hund zurückholen ...Lucky rennt vor Herrchen weg, erst mal bei den Nachbarn durch die offene Terrassentür rein ins Haus und hat sich da erst einmal umgeschaut :D Nun wollte mein Männe natürlich nicht bei denen ins Haus laufen und sagte zu dem Junior (etwa 18-19 Jahre alt) der Familie, die auch im Garten war, dass er Lucky doch bitte rausholen soll. Gesagt, getan ...der Junior geht rein und kommt etwa 30 Sekunden später wieder mit Lucky raus ...er hatte ihn auf dem Arm, hat ihn also rausgetragen!!! Jo, hat er super gemacht ...allerdings hat Lucky ´ne Schulterhöhe von 69 cm und wiegt 31 kg :lol:
    Das sind die Kleinhund-Besitzer, das geht ganz automatisch :D
    Ach so, gaaaanz wichtig ...das ist nicht böse gemeint und kein Vorurteil gegen Kleinhund-Besitzer, nicht dass ich jetzt geschimpft werde.
    Ich hatte selbst 16 Jahre einen kleinen Hund, meinen Seelenhund. Und ja, ich habe ihn auch 1 mal auf den Arm genommen, weil ich keinen anderen Ausweg gesehen habe, ihn vor einem 60 kg-Hund zu schützen, ging auch ganz automatisch :ops:

  • Zitat

    So.
    Stört euch als Hndehalter ein Gebelle? Haha.


    Wenn ich laufe online und um die Ecke kommt ein unangeleinter Hund, absolut nicht abrufbar... Wer ist dann der unerzogene Hund?
    Der große Hund hört nicht, aber meiner ist im schlimmsten Fall tot.


    Mal nebenbei:
    Ja, mich stört "Gebelle". Und zwar dann wenn es "überkommunikativ" stattfindet. Ein Hund, der sich schon in Hysterie kläfft ist ziemlich unerträglich. Meine Meinung.


    Ist der Hund nicht abrufbar und geht mit offensichtlichem Aggressionspotential nach vorne - ok. Aber nicht jeder Hund, der unangeleint um die Ecke kommt ist ein "Mörder".
    Sonst würd ich selbst mit +65 cm Hund mit 34kg nur mit ner Kalaschnikow vor die Tür gehen.


    Ich kann die Ängste verstehen und ich passe immer auf meinen Großen auf, dass er nen kleinen nicht überrammelt. Nur man muß als HH seine persönlichen Ängste auch im Griff haben und nicht Gefahr laufen unangemessen hysterisch zu reagieren.

  • Was übrigens die Lernfähigkeit von "Arm-Hunden" angeht: die ist wirklich bemerkenswert fix. Mein Vater ist einmal zwischen seinen kleineren Rüden und einen unfreudlichen Rottweiler gegangen (Männer...), hat seinen auf den Arm genommen & den Rotti sehr energisch weggescheucht.


    Hat geklappt & unseren Rüden offenbar nachhaltig beeindruckt. Von da an kam er nicht nur in jeder auch nur halbwegs unklaren Situation zu Herrchen und kletterte ihm am Bein hoch, sondern er suchte auch eine Zeitlang regelrecht Zoff und war dann sehr unangenehm berührt, wenn sein Boß nicht für ihn eingriff. Das Gesicht, wenn er eben NICHT auf den Arm kam und seine Angelegenheiten selbst klären mußte, war schon ziemlich sehenswert.


    PS: Der Rüde war um die 60 cm groß & gut 25 Kilo schwer...

  • Zitat

    Mal nebenbei:
    Ja, mich stört "Gebelle". Und zwar dann wenn es "überkommunikativ" stattfindet. Ein Hund, der sich schon in Hysterie kläfft ist ziemlich unerträglich. Meine Meinung.


    Ist der Hund nicht abrufbar und geht mit offensichtlichem Aggressionspotential nach vorne - ok. Aber nicht jeder Hund, der unangeleint um die Ecke kommt ist ein "Mörder".Sonst würd ich selbst mit +65 cm Hund mit 34kg nur mit ner Kalaschnikow vor die Tür gehen.


    Ich kann die Ängste verstehen und ich passe immer auf meinen Großen auf, dass er nen kleinen nicht überrammelt. Nur man muß als HH seine persönlichen Ängste auch im Griff haben und nicht Gefahr laufen unangemessen hysterisch zu reagieren.


    Es geht ja aber gerade darum, daß es sich bei dem Hund der alleine um die Ecke kommt auch nicht um einen "Mörder"- sprich agressiven Hund handeln muß um bei einen Chihuahua ersthalfte oder gar tödliche Verletzungen herbei zu führen. Es kann sich bei dem Hund um den aller friedfertigsten Hund der Welt handeln. Es reicht wenn er extrem stürmisch auf andere Hunde zuprescht und seine Kraft und sein Gewicht nicht einschätzen kann.
    Ich finde, daß jemand der sich an dem Gebelle der Kleinhunde, wie du es oben beschrieben hast, stört sich vernünftigerweise genau so an dem Großhund der alleine um die Ecke biegt stören sollte. Ansonsten mißt man da in meinen Augen mit zweierlei Maß. Letztendlich bedingt ja das Eine das Andere. Je souveräner große Hunde geführt werden, desto weniger schlecht Erfahrungen machen die Kleinhunde. Je besser Kleinhunde sozialisiert werden und als Hunde wahrgenommen werden, desto problemloser auch ein zusammentreffen mit Großhunden.


    LG


    Franziska mit Till

  • Es ist klar, dass nicht jeder Hund der um die Ecke kommt ein "Mörder" ist.
    Aber wie oben geschrieben, es muss kein Aggressionspotential vorhanden sein um Verletzungen herbeizuführen.


    Mein Chihuahua spielt auch mit großen Hunden, wir sind in einer normalen Hundeschule Etc alles kein Problem, er ist auch kein Kläffer, aber trotzdem muss ich als Halter umsichtiger sein und auch kontrollierten Kontakt mit großen Hunden Wert legen. Viele haben kein Verständnis, wenn ich erstmal bitte den Hund gegenüber anzuleinen und erst wenn alles ok ist, können die Hunde spielen.
    Manchmal kann man auch nicht schnell genug reagieren um "Böses" zu verhindern.
    Wie damals wo der Rotti in die Leine gerannt ist, ohne jegliche Handlung. Mein Chihuahua ist mit seinen 4kg noch recht robust, aber die 40kg vom Rotti hätten für ihm gefährlich sein können.
    Wenn er auf finni zu rennt, weicht dieser schon instinktiv aus.
    Ich kann meine Hand dafür ins Feuer legen, dass niemals was passiert, wenn die beiden mal alleine sind, aber wenn sie draußen anfangen sich zu jagen etc. ( alles spielerisch) gibt es einen Moment , wo wir den Rotti ausbremsen müssen, denn der Gewichtsunterschied ist zu groß.


    Ich möchte nochmal sagen, dass nicht jeder große Hund ein Aggressionspotential aufweist, das ist eine Ausnahme. Aber es reichen auch unabsichtliche Spielaufforderungen, die für einen kleinen Hind gefährlich werden können.
    Ich lasse Finnuel im Freilauf auch zu großen Hunden, bin aber die ganze Zeit in einem Modus wo ich eingreifen könnte. :)

  • Ich muss ganz klar sagen, mein Westi kommt mittlerweile sobald ein Fremdhund auf uns zukommt auf den Arm.
    Der Westi ist 15 Jahre alt, mag Fremdhunde nicht, braucht weder sozialisiert zu werden, noch sich mit irgendwelchen fremden Hunden auseinander setzen und mir ist es schlicht zu gefaehrlich. Er hat Hunden nichts mehr entgegenzusetzen und wird als unkastrierter alter Ruede, gerne mal als Opfer gesehen und angegangen.
    Der letzte Biss, den er vor 3 Monaten abbekommen hat, reicht mir.
    Ich mache da keine Experimente mehr!!! Was andere denken, ob die das verstehen oder nicht (meistens nicht!!!) ist mir egal. Ich schuetze meinen Hund und wenn ich selber was abbekomme, dann bin ich uebrigens die erste, die bei der Gemeinde steht. Brennt ein Hund durch und der Besitzer ist bemueht, dann habe ich durchaus verstaendnis oder fuer Junghunde die einfach auch mal die Ohren auf Durchzug schalten, aber Hunde die einfach nicht hoeren, und Besitzer die "Der tut nix!!!" bruellen, darauf habe ich keine Lust mehr.
    Mein Aussie kann anderen Hunden was entgegensetzen, er kann weglaufen, oder sie wenn sie ihn angreifen, in den Boden stampfen, aber der 15 jaehrige, kann weder auswichen, noch sich wehren also kommt er auf den Arm.
    Bei bekannten Hunden, die ich gut kenne, die ich einschaetzen kann, uebrigens nicht ansonsten immer.


    LG
    Gammur

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