Erfahrungen mit Aussies

  • Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, aber ein Hund aus zweiter Hand kann für Hundeanfänger schwerer sein, als ein Welpe!!
    Sky war kein bisschen leinenführig und wir konnten ihn gar nicht einschätzen. Dazu das mit seiner Aggression, war am Anfang eigentlich wirklich gefährlich. Deswegen rate ich dir, den Hund gut anzuschauen, aber das weißt du ja bestimmt selbst. ;)
    Auf jeden Fall würde ich mir dann eine gute Hundeschule suchen, das haben wir auch gemacht und es hat uns super geholfen. Ich habe aber sowieso schon immer viel über Hundeerziehung gelesen, da macht man dann nicht so die ganz blöden Fehler.
    Zu deiner Frage vorhin mit dem Hundesport (hatte ich total vergessen, entschuldigung). Nein, wir machen kein Hundesport mit Sky. Ich hätte das gern gemacht, aber wir hatten so mit der Erziehung zu arbeiten, dass das für ihn schon genug Stress war. Außerdem habe ich jetzt bald mein Abi (nur noch das mündliche liegt vor mir) und will danach studieren und kann dann wahrscheinlich nicht mehr zu Hause wohnen. Das wird so schrecklich ohne Skylie!!! Meine Mutter wollte deshalb nicht, dass ich den Hund an Hundesport gewöhne, weil sie das selbst nicht bieten kann.
    Vielleicht findest du ja einen Junghund, so ein paar Monate alt. Der wäre aus dem Gröbsten raus und sicherlich noch gut zu "formen".


    Liebe Grüße

  • Hey Sleipnir!! Danke für deinen Beitrag, genau das meine ich auch mit den ganzen verschiedenen Meinungen, aber ich denke es ist normal das es eben solche und solche Hunde gibt, die Aussies die ich bis jetzt kennen lernen durfte sind zwar teilweise echte Bewegungsmelder wenn sie etwas verdächtiges entdecken, aber die meisten davon waren eigentlich recht freundlich zu ihren Artgenossen und anderen Tieren (Pferden, Katzen im Stall, etc.)... Ich denke ob jemanden eine Hunderasse gefällt oder nicht ist einfach nur Geschmacksache :D
    Viele liebe Grüße

  • Hey Selina!! Da hast du sicher Recht, dass man sich den Hund bevor man ihn zu sich holt gut anschauen und über seine Charaktereigenschaften informieren sollte, dass ist aber denke ich auch schon wieder ein Vorteil, denn bei einem ausgewachsenen Hund ist es vl leichter einzuschätzen was auf einen zukommt als zum Beispiel beim Welpen, aber keine Ahnung kann auch total falsch liegen :hilfe: ....
    Werde mich einfach weiter umhören und warten bis ich mir bei einem "Kandidaten" wirklich sicher bin, dass das der richtige für mich ist und nichts überstürzten... :jg:
    Wünsche dir viel Glück für dein Abi, wirst sehen wenn der schriftliche Teil überstanden ist, ist das mündliche ein Klax :gut:...

  • ich glaube, es gibt wirklich nur eine Aussage, über die sich alle Aussie-Halter einig sind: Die sind einfach total unterschiedlich :D Bei KEINER anderen Rasse gibt es so gravierende Unterschiede zwischen den einzelnen Hunden. Es gibt auch kein einheitliches Bild darüber, wie der Aussie sein soll.


    Ich kann aber ein paar von den Sachen, die Björn genannt hat, bestätigen. Der Aussie, wie ich ihn kennen gelernt hab ist (nicht immer, aber häufig, Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel...)
    - vorlaut, denkt mit und nutzt Fehler des Halters aus
    - kann die Klappe nicht halten
    - hat eine sehr niedrige Reizschwelle
    - ist loyal zum Halter (zum Teil mit allen Konsequenzen)
    - ist sehr sensibel und führerbezogen
    - ist oftmals kein Hund für die Hundewiese (vor allem bei Rüden hat man oft Aggressionen gegen Artgenossen)
    - geht im Zweifel eher nach vorne als nach hinten
    - ist territorial und ressourcenbezogen
    - hat zwar den sog. "Willtoplease", ist aber auch sehr kreativ und zieht seinen Stiefel durch, wenn man als Halter nicht aufpasst und ihn entsprechend anleitet


    Ziemlich viel davon trifft auf meinen Aussie (der halb AL, halb SL ist) auch zu. Er ist aber eher ein weicher Hund und lässt sich ganz gut lenken, auch wenn es manchmal wirklich anstrengend mit ihm ist! Man muss sich wirklich überlegen, ob man mit den typischen Eigenschaften eines stinknormalen Aussies leben kann. :smile:

  • Zitat

    Man muss sich wirklich überlegen, ob man mit den typischen Eigenschaften eines stinknormalen Aussies leben kann. :smile:


    Das trifft sicher voll und ganz zu :roll: ... Ich finde auch das man sich vorher überlegen sollte ob man auch mit den
    Eigenschaften eines Aussies, die viele als nervend empfinden, auch über längere Zeit zurechtkommt... Ich denke dass ich mit den meisten Eigenschaften die den Aussie "schwierig" machen recht gut zurecht kommen würde, das einzige was ich mir wünschen würde wäre dass "mein" Aussie Kinder mag und mit anderen Hunden verträglich ist, weil dass erleichtert auch das mitnehmen beim Reiten usw total. Danke trotzdem noch mal für deinen Beitrag, ich freue mich wirklich sehr dass ihr alle eure Erfahrungen so offen und ehrlich mit den Eigenschaften des Aussies umgeht, deshalb mag ich dieses Forum so, weil hier Erfahrungen beschrieben werden und kein Modehund angepriesen wird :respekt:
    Danke Danke und viele liebe Grüße

  • Vorab - ich gehöre auch zu der Fraktion: Einmal Aussie, immer Aussie. Sofern irgendwann ein zweiter einzieht, in jedem Fall wieder diese Rasse.


    Ich sage Dir aber auch gleich, einen Aussie zu haben ist nicht immer Sonnenschein und Rosarot. Dazu muss ich sagen, ich habe meinen Samson von einem Vermehrer, der seine Hunde nicht richtig sozialisiert und geprägt hat. Ich finde es gut, dass Du Dich bereits so gut informiert hast, denn das ist wirklich (auch wenn das viele gerne mal überhören, weil es eben viel Arbeit bedeutet) das A und O. Ich habe das nicht ausreichend getan - und glaub mir das bereue das sehr. Deine Züchterwahl könnte bereits wesentlich dazu beitragen, dass Du einen gut sozialisierten Hund kriegst, der Dir die Haltung ungemein erleichtern.


    Ich sage immer, wer sich gut über die Rasse informiert hat (sich den Aussie also nicht nur anschafft, weil er hübsch, fleckig ist, sondern weil er mit verschiedenen Aussie Besitzern gesprochen hat, unterschiedliche Hunde dieser Rasse erlebt hat und diverse gute (!) Züchter gelöchert hat) und weiß, was auf ihn zukommen kann, der wird seinen Traumhund im Aussie finden. Mein Samson ist ein agiler, sportlicher Hund, der für jeden scheiß zu haben ist. Er eignet sich für eine ganze Bandbreite an Hundesport und ist mit viel Spaß dabei. Wir machen beispielsweise Obedience und ZHS. Mein Aussie ist sehr sensibel, sehr an mir orientiert und äußerst aufmerksam. Zudem ist er kein Schwanzwedler sondern sehr reserviert. Er ist überaus intelligent, versteht schnell und zeigt einen hohen Will to please. Eigenschaften die ich unglaublich toll finde und die mich sehr am Aussie fazinieren. All das bringt mein Hund mit und ich liebe es.


    Und was ist abseits des Sonnenscheins? Wie Sleipnir anspricht, der Aussie hat keine besonders hohe Reizschwelle. Hat durchaus auch ein im Vergleich mit anderen Hunderassen größeres Agressionspotential (was ich an meinem aber nicht beobachten kann, was mir aber schon oft erzählt wurde...). Der Aussie braucht viel Ruhe, lastet man ihn zuviel aus, wird er schnell hibbelig, lastet man ihn zu wenig aus, macht er gerne auch mal sein eigenes Ding.


    Und konkret zu meinem Aussie. Samsons Reserviertheit mag ich, kombiniert mit seiner Unsicherheit ist es unglaublich nervenaufreibend. Ich muss Samson immer irgendwie im Auge haben, wenn wir Besuch haben oder zu Besuch sind. Er geht wie Lucy_Lou bereits ihren Hund beschrieb eher nach vorne als zurück. Mit Kindern ist es schwierig, wenn ich es zulassen würde, würde er sie gerne stellen. Seine hohe Sensibilität bedeutet neben den positiven Aspekten aber auch, dass er alles um sich rum beobachtet und schnell gestresst ist. Zudem darf man den Schutz- und Wachtrieb nicht unterschätzen. Wenn Samson könnte, würde er am liebsten beim abendlichen Spaziergang im Dunkeln alles von mir fern halten, was sich so auf der Straße bewegt. Auch glaubt er immer mal wieder: Mein Haus, mein Garten, meine Besitzer, meine Umgebung, meine Wiese und soweiter. Ihn davon zu überzeugen, dass dem nicht so ist, ist überaus stressig, nervenaufreibend und oftmals auch frustrierend.


    Die Auslastung als solches finde ich nicht besonders schwierig (sofern mein aktives, vielleicht auch ansatzweise sportlicher Mensch ist, der gerne dazulernt, Sachen ausprobiert und manchmal auch bereit ist, seine bisherigen Pläne über den Haufen zu werfen), sofern der Hund Ruhe halten kennt und alles im geregelten Maß stattfindet. Viele meinen ja immer, dass sie wirklich alles auf einmal tun müssen, um diesen Hund auslasten zu können. Dem ist nicht so. Wenn wir zu Hause sind, bemerkt man diesen Hund kaum, er schläft größtenteils.


    Ich freue mich, dass es ab und an auch Leute gibt, die sich informieren und sich mit dem dem Thema richtig auseinandersetzen. Das tust Du und darüber freue ich mich ungemein. Die Rasse braucht alles, aber bitte nicht wieder irgendeinen Dummen, der sich keine Gedanken gemacht hat und sich hinterher beklagt, dass der Hund so anstrengend ist!


    Falls Du noch konkrete Fragen hast, stell sie, ich stehe Dir gerne Rede und Antwort.


  • Diesen Beitrag kann ich in allen Punkten nur so bestätigen!

  • also gerade die beiden Punkte Kinder und fremde Hunde sind bei meinem Aussie mit die größten Baustellen :/
    Dafür gibt's viele Gründe, einer davon bin ich, ich führe ihn anscheinend nicht richtig... Aber ich war auch eine von denen, die meinen: Welpe ist Welpe, den form ich mir so zurecht, wie ich ihn brauche. Dem ist beim Aussie nicht unbedingt so. Die Auswahl der Elterntiere (beider! nicht nur der Mutterhündin) ist einfach so unsagbar wichtig, da ist vom Züchter wirklich gutes Urteilsvermögen gefragt. Einfach nur zwei hübsche, gesunde Hunde mit irgendwelchen Papieren verpaaren ist nicht alles, da gehört wirklich mehr dazu. Deshalb rate ich: such dir den Züchter wirklich gut aus!! Und rede ganz offen darüber, was du erwartest und was du dem Hund bieten kannst. Ein Züchter sollte dir gegenüber aber auch ehrlich sein und dir die "Macken" seiner Zuchttiere mitteilen. KEIN Hund ist perfekt. Und noch etwas sehr wichtiges: KEIN Pedigree ist frei von Risiken.


    Wenn du lieber einen erwachsenen Hund willst (was ich verstehen kann und sehr gut finde), dann kannst du bei den Notorgas anfragen, diese Hunde sind meist nicht frei von "Makeln", aber du kannst auch dort einen echten Rohdiamanten finden. Bei den Aussies in Not.at ist grad ne ganz tolle junge blue-merle-Hündin in der Vermittlung, die für mich so klingt, als wäre sie durchaus anfängergeeignet! Einfach mal schauen? ;)

  • jennja :gut:


    Boah, ich trau mich gar nicht zu schreiben xD


    Ich habe ja nur 3/4 Aussie. Kenne aber mittlerweile sehr viele von Treffen/Huschu/Hundewiese/Forum etc.pp und kenne viele aus Baghiras Familie mütterlicherseits.


    Die meisten (!) Aussies die ich kenne sind Traumhunde. Leicht zu führen, angenehmer will to please, verträglich.
    Muss ich einfach so sagen. Entweder treibe ich mich in den falschen Ecken rum oder treffe die falschen Leute.


    Wenn man selber souverän führen kann, Ruhe und Sicherheit ausstrahlt und die Sachen VOR der Fellnase regelt ist ein Aussie auch nur ein Hund (die ersten rollen jetzt mit den Augen ;)).


    Baghiras Mutter, zwei Brüder und die Uroma zb sind nur Familienhunde, sind nicht einmal in der Huschu gewesen aber super zufrieden und freundlich und absolut händelbar. Allerdings sehr wachsam und territorial. Die ganze Sippschaft hat sehr viel (regelbaren) Wach-und Schutztrieb mitbekommen. Das ist aber da auch wirklich keine Unsicherheit, die gehen nach vorne, wenn es sein muss.
    Muss man mögen und händeln können.
    Zwei Geschwister arbeiten an Schafen und Rindern bei Schäfern und machen einen guten Job.


    ich kenne einen Aussie, den könnteste mir schenken und Geld draufpacken, den wollte ich nicht, auch, wenn er ein Blickfang ist. Ist hier in der Gegend aber echt die Ausnahme.


    Baghira (Aussie-BC) ist sehr reserviert, hat nen schicken Wach- und Schutztrieb (ich mags) und geht mal unter die Teilzeitjäger, wenn im Frühjahr suizidgefährdete Hasen vor ihrer Nase aufspringen. Das waren die möglichen Mängel des Hundes.


    Kennt und mag sie jemanden ist dieser Hund ein Freukeks und wedelt so stark, dass sie sich in sich krümmt ^^
    Sie ist mMn sehr gut sozialisiert, liebt Kinder abgöttisch, respektiert meine Kaninchen, ist immer leicht zu führen und aufmerksam bei mir, eine Schleimerin vorm Herrn, ein Kuschelmonster, mein Clown, mein Schatten.


    Super sensibel und bei zu harter Ansprache direkt ne Mimose. Sie versucht immer alles richtig zu machen, will gefallen und ist für jeden Scheiß zu haben. Manchmal sind wir den ganzen Tag unterwegs, von Altenheim, über Hundetreffen, bis zum Restaurantbesuch, manchmal wird abends nur eine Stunde am Stall gegammelt.


    Sie liefert in der Huschu super Stunden ab, ist für alles (außer ZOS :D) zu begeistern, MUSS aber nicht zwingend. (was nicht heißt, dass sie ein Hund wäre, dem 30 Minuten am Tag um den Block reichen würden)


    Das wachen und bellen Fremden gegenüber war anfangs etwas stressig, naja, vielmehr unangenehm, das trifft es eher ^^ aber alles zu regeln.


    Wie gesagt, ich habe vllt ein Ausnahmemodel und würde auch nicht Hinz und Kunz nen Aussie empfehlen, aber für mich sind es die besten Hunde! Fraktion: Einmal Aussie, immer Aussie!


    Die nette Aussie-Dame (Lilli?) kenne ich persönlich und ist wirklich ein Traum, wenn du mit der Sippschaft oben zurecht kämst :D

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