Rassehund vs Mischling
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Ich hoffe es wird möglich sein hier einfach mal zu diskutieren ohne dass es ausartet. Ich weiss es ist ein heikles Thema...
Hier mal MEINE Gedanken dazu:
Pro Zuchtverband:
- Regelungen ab wann die Hündin gedeckt werden sollte (somit wird gewährleistet, dass die Hündin körperlich und psychisch reif für einen Wurf ist)
- Anzahl und Abstand der Würfe ("Gebärmaschinen" werden vermieden)
- Züchter werden geschult und haben dadurch im Normalfall mehr Ahnung was auf sie zukommt
- Rassehunde werden auf Erbkrankheiten untersucht und es wird auf einen möglichst großen Genpool geachtet.Kontra Zuchtverband:
- Es wird mMn zu wenig Wert auf das Wohl des Hundes und zu viel Wert auf den Geschmack der Menschheit gelegt.
- Ich finde es schade, dass automatisch alle Hunde ohne Papiere oder gar Mischlinge als Minderwertig angesehen werden -zumindest von vielen.Studien haben ergeben -ja, es gibt Studien-, dass Mischlinge nicht ungesünder sind als Rassehunde.
Ich persönlich bin sogar der Meinung, dass wir unsere Hunde "kaputtzüchten" -wenn auch unabsichtlich. Es gibt unzählige Rassespezifische Krankheiten... Mal von der Qualzuchten abgesehen...Dürfen wir wirklich "Gott spielen"? Eine von Menschen erstellte Liste entscheidet welche Rasse eine Daseinsberechtigung hat und welche nicht. Es ist verpönt verschiedene Rassen zu mischen, obwohl genau so die einzelnen Rassen überhaupt entstanden sind. WIR entscheiden welche Hündin zu welchem Rüden passt -das wäre bei uns Menschen undenkbar!
Versteht mich bitte nicht falsch: Wenn ich mir einen Rassehund anschaffen wollen würde, wäre er wohl vom VDH -einfach weil ich es wichtig finde, dass man bei Rassehunden auf einen möglichst großen Genpool achtet. Ich käme aber nicht dazu Würfe ohne Papiere oder Mischlinge zu verurteilen, so wie es oft getan wird. Ich finde es wird einfach übertrieben gedacht -es gibt nur schwarz oder weiss:
Rassehund mit Papiere toll -Welpen gern gesehen
Mischlingsgeburten doof - man findet keine Abnehmer, kennt den Stammbaum nicht und zudem unterstellt man den Besitzern keine Ahnung zu haben, aufs Geld aus zu sein oder gar Vermehrer zu sein.MEIN Schluss dazu:
Ich persönlich finde Mischlinge genauso wichtig und wertvoll wie Rassehunde. Wenn die Besitzer Richtlinien einhalten und genug Ahnung haben von der Materie -warum nicht?Hier ein paar interessante Seiten dazu:
Der Wiener Tierzucht-Experte Dr. Hellmuth Wachtel
"Der Mischling ist eindeutig gesünder, auch wenn dies gern bestritten wird. Dies ergibt sich schon von der populationsgenetischen Überlegung her, die auch die grosse Mehrzahl diesbezüglicher Studien bestätigt."
(Quelle: http://www.kirasoftware.com/Mischlinge_Hunde.php)http://www.wer-ist-fido.de/hundezucht.html
http://www.augen-auf-beim-welp…imwelpenkauf/der-malzhund
Jetzt hoffe ich auf viele verschiedene Fakten, Meinungen und Denkanstöße ohne Anfeindungen
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Hmm, ich würd zuallererst gern definieren: Was ist denn eigentlich Zucht?
Worauf basiert sie und was hat sie im Sinn?
Die Teilung Show- und Arbeitslinie sollte man auch auf dem Schirm haben.
Genauso wie Erbkrankheiten und Vererbung.
Merlefaktor etc.pp. und was dabei zu beachten ist.
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Moin moin,
interessantes Thema....
Also ich habe einen Bordercollie-Mischling von einer Hundevermehrerinund einen reinrassigen Schäferhund aus ner Leistungslinie mit Papieren usw.Habe hier also beides.
Persönlich habe ich jetzt mit dem Züchter bessere Erfahrungen gemacht.Das Tier ist gesund,gut sozialisiert und der Züchter hat uns besucht,ist interessiert am Wohl des Hundes usw.
Die Kleine wurde uns beim ersten Treffen damals mitgegeben und hatte schon einige Macken (z.B. angst vor Kindern,Loch im Ohr).Haben aus ihr aber einentollen Hund gemacht.
Wir lieben beide über alles,aber zukünftig würde ich die Finger von sowas lassen.Grundsätzlich glaube ich aber das es furchtbare Züchter gibt und tolle Mischlingshunde.Es kommt immer drauf an....wenn ein Mischling gewünscht ist,würde ich aber jetzt zum Tierschutz oder zum Tierheim gehen.
Und meinem Schäfizüchter bleibe ich auch treu.... -
Meinen Mischling hat es umgebracht ein Mischling zu sein, weil sie dank 2er Erbkrankheiten eine verengte Aorta hatte, die vielleicht als Rassehund nicht das Problem dargestellt hätte, als das sie ein Mischling aus Rassen war, die zu dieser Engstellung genetisch vorgeschädigt war.
Ich habe nichts gegen Mischlinge, da ich selber welche habe und auch immer welche haben möchte.
Es ist hier im Forum ja auch nicht das Problem einen Mischling zu besitzen und sich gezielt einen Mischling zu holen. Mischlinge sind hier keine Hunde der zweiten Wahl. Das Problem stellt ja eher die Beschaffung her. Wenn man seinen Mischling nicht gerade aus dem Tierschutz hat, dann unterstützt man in der Regel Produktionsweisen, die man besser nicht unterstützen sollte. Dazu gehört auch die Wahllose Verpaarung von Hunden, die man vielleicht besser nicht zusammen packen sollte. Siehe in meinem Falle. Von daher finde ich die Mischlingsproduktion eher fragwürdig. Von daher: Sollte ich mir je einen eigens produzierten Hund für mich holen wollen, dann wäre das ein Rassehund bei einem renommierten Züchter, soll es weiter ein Mischling sein, dann eben Tierschutz. Dazwischen gibt es für mich nichts mehr.
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mir gefällt die Überschrift schon nicht
es gibt weder DEN Rassehund, noch DEN Mischlingshund
Kann man Pekinesen, Border und Greyhounds argumentativ über einen Kamm scheren?
Kann man das gleichen bei einem Pugel und einem Straßenmix machen?Ich mag Mischlinge aus dem Tierschutz, würde aber nie einen gewollten Mischling nehmen, da ich Vermehrer verabscheue.
Dagegen würde mir aber durchaus ein Rassehund (Verbandszüchter, Abstammungsnachweise, Gesundheitschecks, auch der vorherigen Generationen) ins Haus kommen, wenns passt. -
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Zitat
Ich persönlich bin sogar der Meinung, dass wir unsere Hunde "kaputtzüchten" -wenn auch unabsichtlich. Es gibt unzählige Rassespezifische Krankheiten... Mal von der Qualzuchten abgesehen...
Und eben diese rassespezifischen Krankheiten verschwinden nicht, wenn man Rassehund A mit Rassehund B vermehrt und so Mischlinge produziert...
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Jap.
Der Punkt ist doch, Zucht ist eben nicht das unwillkürliche Verpaaren zweier gleichaussehender Hunde mit der Hoffnung, dass dabei was brauchbares bei rumkommt.
Bzw. was verkaufsfähiges.
Und: Viele Probleme sind eigentlich erst in den letzten 3 Jahren entstanden.
Eben weil man den Hund als Ware sieht und nicht als "Arbeitsmaterial".
Sprich, ich verändere den Arbeitshund zum nett anzusehenden Gesellschaftshund .....
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Selbst wenn Mischlinge genauso gesund sein sollten wie Rassehunde (was ich nicht glaube, denn viele Mischlinge werden nicht so untersucht wie es Rassehunde werden und zwar nicht, weil Mischlingsbesitzerin nichts an ihren Hunden liegt, sondern weil kein normaler Hundehalter auf die Idee kommt, einen speziellen Augenarzt für Hunde aufzusuchen, wenn der Hund nichts hat, das machen aber Rassehundehalter, deren Hunde zur Zucht eingesetzt werden sollen, oder um die Nachzucht besser beurteilen zu können, schon.)
Spricht auch nichts dagegen, ich werde bei Lucky sowas auch nicht machen lassen, bei Logray vermutlich schon. Deswegen ist Lucky kein schlechterer Hund für mich.
Aber vielleicht liegt es auch nur an meinem eigenen, speziellen Hund, aber mein Welpe hat jetzt mit 12 Wochen schon einiges drauf, was Lucky vermutlich nie drauf haben wird. Ob er es gelernt hätte, wenn er als Welpe zu mir gekommen wäre? Vielleicht, aber vielleicht auch nicht, weil in ihm einfach eine genetische Ansammlung besteht, die nicht recht zusammenpassen will.
Selbst wenn man die Gesundheit außen vor lassen will, würde ich wesenstechnisch dennoch immer einen gut gezogenen Rassehund vorziehen, denn manche Sachen kann man mit Erziehung einfach nicht mehr kitten, wenn sie schon durch eine ungünstige Eltern- und Rassenkonstellation vorgegeben sind.
Und ich mag es meinem Hund ungerne antun, weder Fisch noch Fleisch zu sein.Das was Abessinerin anspricht ist auch ein wichtiger Punkt, weswegen ich mich für eine Rasse entschieden habe, die eine duale Zuchtlinie fährt, man also Hunde erhält, die definitiv noch ihrer Arbeit nachgehen können und das auch werden, aber auch Hunde hat, die möglichst dem Standard entsprechen aber ohne dabei zu reinen Showis aufgeplüscht zu werden...
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Zitat
Und: Viele Probleme sind eigentlich erst in den letzten 3 Jahren entstanden.Eben weil man den Hund als Ware sieht und nicht als "Arbeitsmaterial".
Sprich, ich verändere den Arbeitshund zum nett anzusehenden Gesellschaftshund .....
Also ich habe mich ganz bewusst für eine Auslesezucht und gegen eine Leistungszucht entschieden. Für mich stand das Aussehen an erster Stelle, letztere waren für mich zu triebhaft. Ich wollte kein "Arbeitsmaterial", sondern einen (zumindest für mich) "nett anzusehenden Gesellschaftshund".
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Puh, schwierige Frage, wir haben ja auch beides - Emma vom Züchter und Leon aus dem Tierschutz. Lara war ebenfalls vom Züchter, Ronja aus einem einmaligen Hobbywurf.
Gesundheitlich sind beide wohlauf, wobei Emma als Welpe viel krank war, Leons Krankengeschichte kennen wir leider nicht, da er ein Fundhund ist. Charakterlich sind beide einwandfrei.
Ich bin auch gegen das Über-einen-Kamm-scheren. Hundezucht ist für mich sinnvoll, wenn es um Gebrauchshunde geht, die nach bestimmten Eigenschaften und nicht nach Aussehen gezüchtet werden. Womit ich nicht sagenn will, dass Mischlinge nicht zu gebrauchen sind, aber sie sind eben Überraschungspakete. Rassehunde natürlich auch, aber durch gezielte Auslese kann man eben ungefähr absehen, was man sich ins Haus holt. Schlimm finde ich, wenns nur ums Aussehen geht und die Hunde deshalb gesundheitliche Probleme haben. Ich begrüße es sehr, dass sich darum mitlerweile Gedanken gemacht wird, hoffentlich wird es ein Umdenken geben.
Ich weiß nicht, woher unser nächster (evtl. Zweithund) kommen wird, ich denke, dass wird von unseren Lebensumständen abhängen. Sind wir beide voll berufstätig usw., wirds wohl wieder ein ausgewachsener aus dem Tierschutz. Wenn es die Zeit erlaubt, möchte ich mich gern nochmal in das Abenteuer Welpe stürzen, hier bin ich offen ob vom Züchter oder aus dem Tierschutz, wobei ich dem Tierschutz den Vorrang geben würde, hätte ich die Wahl, um einem kleinen Mäuschen ein Chance auf ein schönes Leben zu geben. Wahrscheinlich könnte ich es besser mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn bei allem Elend nicht extra ein Hund für mich "produziert" wird, um es ein bißchen übertrieben auszudrücken.
Meiner Meinung nach sollte sich jeder vor der Hundeanschaffung einfach Gedanken über die Ansprüche an den Hund machen und dann wählen. Durch Leon haben wir unglaublich viel Spaß am Trailen und sehr aktiven Miteinander mit dem Hund bekommen, charakterlich wirds wieder in die Richtung Flitzepiepe gehen. Emma ist eher ruhig und besteht nicht auf Entertainment, ich liebe sie über alles, aber mitlerweile wäre ein Hund, der charakterlich in die ruhige Richtung geht, fast schon zu "langweilig" für mich. Hat aber nix mit der Rasse zu tun, sondern das ist ja was individuelles. Ein Labrador käme trotzdem in Frage, aber eben einer mit mehr Schwung.
Sowohl im Tierschutz als auch bei den Rassehunden ist meiner Meinung nach für jeden der richtige Hund dabei, man muss ihn nur finden, die Herkunft ist einfach Geschmackssache, ich verurteile weder das eine noch das andere. -
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