Rassehund vs Mischling
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Ich habe ja geschrieben, dass ich mich auf den VDH beziehe, da die meisten seriösen Züchter in Deutschland da anzutreffen sind.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Züchter die ich kenne dem VDH angehören und ich deshalb auch nur darüber sprechen kann.Weil ich denke, dass viele ängstliche Hunde vermieden werden können, wenn die Prägung stimmt. Das muss nicht nur an den Erbanlagen liegen.
Da möchte ich dir widersprechen. Ob ängstlich oder selbstbewußt/ souverän ist zu einem sehr großen Teil durch die Erbanlagen festgelegt. Natürlich kann man einem Hund mit sehr ängstlichen Erbanlangen durch liebevolles Training, gute Prägung und umsichtige Führung seitens des Halters einiges an selbstbewußtsein geben, alltagstauglich und zu einem tollen Begleiter machen. Aber es ist und bleibt immer ein erlerntes Verhalten und keines das aus dem Hund selbst heraus kommt. Bei einem selbstbewußten Hund hingegen ist das ein Teil seiner selbst. Der Unterschied ist, daß bei Lebewesen ein erlerntes Verhalten, gerade in Strsssituationen, nie so zuverlässig gezeigt wird wie ein genetisch verankertes.
LG
Franziska mit Till
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Ich halte es für sehr fraglich, dass ein Showhund immer der bessere "Familienhund" ist.
Mit der Rechnung, wir achten einfach nicht mehr auf die Anlagen, dann werden die alle lieb, hat sich schon so mancher verkalkuliert. Bei den Rassen, die ich favorisiere kommen die schlimmsten "Spinner" eigentlich immer aus Showlinien (oder gleich aus der Dissidenz...).
Ich halte das für einen Trugschluss, dem viel zu viele aufsitzen.Mein nächster ketzerischer Kommentar :
Wenn der Hund genetisch alles mitbringt was er braucht, dann brauche ich da als Züchter auch nicht hätscheln und fördern bis zum geht nicht mehr.
Bei "meinen" Rassen ist es allgemein jetzt nicht so üblich, so ein Brimborium um einen Wurf zu machen und trotzdem, sind die Welpen im Vergleich mit anderen(bei denen die Züchter sonstwas aufgefahren haben) eigentlich immer weit überlegen was Unerschrockenheit, Mut, Selbstbewusstsein etc angeht.Da reden wir nunmal um zwei unterschiedliche Dinge - ich rede über das Grundwesen, was ein Welpe genetisch mitbekommt und du über Gewöhnung an Umweltreize.
Meine junge Hündin habe ich übrigens im Alter von ca. 2 Jahren bekommen. Die Aufzucht beim Züchter war meines Wissens ok (fürs Df wärs wohl nicht in Ordnung gewesen), aber die folgenden 2 Jahre kannte sie so gut wie nichts. Und damit meine ich nichts... ich möchte da nun nicht näher drauf eingehen, aber als ich sie mit zu mir, in die ruhige Vorstadt genommen habe, ist absolut alles neu für sie gewesen. Sie ist noch dazu ein Hund, der generell neues, ungewohntes eher mit Aktivität als Meiden beantwortet.
Natürlich, war sie nicht cool und entspannt. Aber niemals unsicher und sie hat sich innerhalb von wirklich kurzer Zeit an so ziemlich alles gewöhnt und ich kann sie absolut überall mit hin nehmen - ihr erstes Silvester bei mir, hat sie verschlafen und zwischendurch, bei besonders lauten Böllern ganz relaxed aus dem Fenster geschaut.
Das ist für mich das, was ein gut gezogener Hund genetisch mitbringen sollte.Natürlich wäre das toll, aber darauf legen zu wenig Züchter wirklich Wert.
Allerdings sehe ich das sehr skeptisch. Mut oder Furchtlosigkeit ist ja eher eine Charaktereigenschaft -ich denke nicht, dass das durch richtige Verpaarung auszumerzen ist. Kann mir einfach nicht vorstellen, dass sowas rein erblich bedingt ist -genausowenig wie Aggressivität. Aber da ich das nicht weiss, wäre es erstmal besser sehr ängstliche und verhaltene Exemplare auszumustern.
Das liegt aber nicht wirklich in unserer Hand -da müsste sich der VDH drum kümmern -
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Das liegt aber nicht wirklich in unserer Hand -da müsste sich der VDH drum kümmernDoch, eigentlich liegt das vor allen Dingen in der Hand des Käufers.
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Also mein Welpe hat bei seiner Züchterin eine gute Aufzucht erfahren - aber rumgeballert haben die dort auch nicht. Trotzdem hat er kaum mit den Ohren gezuckt, als letztes Wochenende hier ein Schuss durch die ganze Stadt hallte (weil von oben am Berg abgefeuert) und da hab ich selber nen kurzen Schreckmoment gehabt. Der Kleine blieb cool.
Das hat nichts mit Prägung zutun! -
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Doch, eigentlich liegt das vor allen Dingen in der Hand des Käufers.
Wie meinst Du das? -
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Das liegt aber nicht wirklich in unserer Hand -da müsste sich der VDH drum kümmernWenn, dann seine angeschlossenen Rassezuchtverbände, denn ein einheitlicher Test für alle Rassen wäre meilenweit am Ziel vorbeigeschossen.
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Ich halte es für sehr fraglich, dass ein Showhund immer der bessere "Familienhund" ist.Mit der Rechnung, wir achten einfach nicht mehr auf die Anlagen, dann werden die alle lieb, hat sich schon so mancher verkalkuliert. Bei den Rassen, die ich favorisiere kommen die schlimmsten "Spinner" eigentlich immer aus Showlinien (oder gleich aus der Dissidenz...).
Ich halte das für einen Trugschluss, dem viel zu viele aufsitzen.Ja, ein ganz böser Irrweg in der Zucht. Wenn ich schon propagiere, dass ich einen familientauglichen Hund habe, der nicht arbeiten muss, dann muss ich das auch über viele Generationen überprüfen. Dafür muss ich ihn auch arbeiten! Um dann diejenigen herauszufiltern, die nicht mehr arbeiten wollen.
Und zur Aufzucht vs. Genetik:
Verhalten ist immer zu 100% erlernt und zu 100% genetisch bedingtEinen Border Collie zu haben, der keine Angst vor Knall und Schüssen hat, ist fast unmöglich. Allerdings haben sie während der Arbeit keine Angst, da kann die Welt drumherum untergehen
Aber wenn sie fertig sind mit der Arbeit, dann sind sie die Weicheier vor dem Herrn.
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Und zur Aufzucht vs. Genetik:
Verhalten ist immer zu 100% erlernt und zu 100% genetisch bedingtEinen Border Collie zu haben, der keine Angst vor Knall und Schüssen hat, ist fast unmöglich. Allerdings haben sie während der Arbeit keine Angst, da kann die Welt drumherum untergehen
Aber wenn sie fertig sind mit der Arbeit, dann sind sie die Weicheier vor dem Herrn.
Aber ist das nicht genau das falsche? Was bringen mir im normalen Leben Hunde, die nur an den Schafen touch und cool bleiben und sich nichtz beeindrucken lassen, mir aber wenn ich an ner Hauptstraße vorbeigehe und ein LKW hupt, vors Auto springen? (mal überspitzt ausgedrückt).
Wäre da nicht ein Hund sinnvoller, der bei dem LKW nur skeptisch schaut, sich an seinem HF orientiert und trotzdem an den Schafen seine Arbeit tut? -
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Wie meinst Du das?Wenn ich keinen Hund kaufe, von Elterntieren, die Mängel haben, oder keinen Welpen mitnehme, der Mängel hat, dann regelt sich das irgendwann von selbst.
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Klar, aber das beißt sich mit einem anderen Zuchtziel: Präzise Lenkbarkeit während der Jagd.
Das scheint genetisch zusammenzuhängen. Da die Arbeit an den Schafen der wichtigere Punkt ist und ein Schäfer normalerweise mit dem Hund keine Stadtspaziergänge macht, wurde darauf selektiert.
So schlimm ist es übrigens bei meinen nicht, weil ich die 100%ige Umweltgewöhnung genutzt habe in den entsprechenden Entwicklungsphasen
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Also mein Welpe hat bei seiner Züchterin eine gute Aufzucht erfahren - aber rumgeballert haben die dort auch nicht. Trotzdem hat er kaum mit den Ohren gezuckt, als letztes Wochenende hier ein Schuss durch die ganze Stadt hallte (weil von oben am Berg abgefeuert) und da hab ich selber nen kurzen Schreckmoment gehabt. Der Kleine blieb cool.
Das hat nichts mit Prägung zutun!Wie gesagt, ich bin da skeptisch... Ich bin schreckhaft, mein Mann war es auch, müssen unsere kinder das jetzt auch werden?
Ich kenne Geschwisterhunde die sich da sehr unterscheiden: Der eine extrem Furchtlos, ein Weibchen extrem ängstlich. Liegt das wirklich immer an den Erbanlagen oder sind es nicht vielleicht doch Charaktereigenschaften, weil jeder Hund ein Individuum ist?Ich kann das bestimmt nicht ausschliessen -vor allem weil mein Wissen in Richtung Zucht und Erbanlagen nicht sooooo weit reicht- aber ich finde es so unwahrscheinlich.
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