Leinführigkeit zum x-Mal!

  • Hallo,
    ich brauche mal Tipps, denn ich habe gerade echt keine Idee und bin unkreativ :D


    Nika zieht mittlerweile nicht mehr wie eine dampflock, aber dennoch ist halt Zug auf der Leine.


    Angefangen haben wir bei als Welpe/Junghund mit Stehen-bleiben und Richtungswechsel. Das ging bei ihr gar nicht, sobald man ein Schritt machte rannte sie wieder voll in die Leine. Und wurde nur immer ungeduldig. Wobei die beim Stehenbleiben nichtmal an das zu uns gucken bzw überhaupt Leine lockern gedacht hat.


    Weiter ging es eine Wochen bzw Monate später damit Stehen zu bleiben und sie zurückzurufen und erst dann weiter zu gehen. Na ja klappt genauso gut wie das oben.


    Jetzt hatten wir es so das sie immer wenn die neben uns lief und kurz guckte ein leckerlie bekam. (zu beginn musste man ihr aber erstmal zeigen das man überhaupt leckerlie hat :/ ). Das klappte eine Zeit lang super, doch dann wurden Leckerlies ist egal, egal welche.
    Spielzeug ist ihr draußen leider eh egal, genauso wie drin, es sei denn es ist neu dann findet sie das eine Woche toll.


    Nun dann fing ich an mit Futter nur noch draußen. Auch das klappte anfangs super, ich baute ab und an Sitz/Platz usw ein. Doch das ist ihr mittlerweile auch echt egal. Sie bekommt nur draußen was. Ab und an beim Abrufen was besonderes und fast der gesamte Teil (eigentlich) bei der Leine bzw den Übungen.
    Tja, dumm nur wenn Madame das Futter langsam egal ist. Sie frisst teilweise echt nur wenige Brocken am Tag und auf Dauer geht das nicht, aber seid über einer Woche ist das Standart.
    und Tag für Tag überlege ich echt was ich jetzt mache, lange geht das nicht mehr, sie wird ja sonst immer dünner und dünner.


    Alsooooo bitte gibt mit Ideen, ich steh auf dem Schlauch, es gibt sicherlich eine einfach lösung die ich einfach nicht sehe.

  • Achso, wenn ich jetzt stehen bleibe bleibt sie endweder auch stehen und guckt durch dir Gegend oder sie macht vor mir sitz.
    Clickern geht nicht, da unsere 2. Hündin die ab und an zwangsläufig mit muss tierisch Angst vor dem Geräusch hat. Sie sitz dann zitternd in der Ecke, und nachdem ersten mal sogar nur beim Anblick. Und das der alten dame mit ihre 16Jahren noch mehrmals antun mag ich nicht -.-

  • Versuch mal Folgendes, mir hat es geholfen:


    Geschirr anziehen und eine ca. 3m lange Leine nehmen. Dann stellst du dir ein Rechteck vor, was etwa 10x10m ist, in dem Rechteckt bewegst du dich nun die ganze Zeit, schaust einfach geradeaus und nicht auf den Hund. Du läufst wie du willst, schlägst haken usw.


    Der Hund wird sich das eine Weile anschauen und läuft oft in die Leine, was wegen dem Geschirr ja nicht so schlimm ist, aber irgendwann merkt es es, dass es besser ist sich an dir zu orientieren, ggf. kannst du das dann auch noch mit Leckerchen belohnen.


    Ich mache das alle zwei Tage für ein paar Minuten und führe das ggf. auch draußen weiter, bspw. laufe ich mal ein wenig Slalom zwischen den Autos und gehe nicht so um die Ecke wie er es erwartet.


    Dadurch dass man den Hund dabei nicht anschaut kriegt er auch nicht das Gefühl dass man spielen möchte.


    Probier es mal aus ;)

  • Hm wäre ein Versuch wert.
    Aber lasse ich sie dann beim normalen Gassi einfach laufen?


    Hehe hab echt ne doofe Nuss es, alles wirkt nur paar Wochen und dann ist das egal. Ob besondere Leckerlies, Spielzeug oder hat Futter nur noch wenn sie was macht.

  • hast du sie nur belohnt, wenn sie aus dem "stehen geblieben" zu Dir zurück gekommen ist?


    Der Haken ist oft, dass die Nasen dann eine Verhaltenskette bilden: wenn ich einen Keks möchte, geh ich bis ans Ende der Leine, da bleib ich stehen (oder komme zurück zu meinem Menschen) und dann gibts einen Keks. Cooler Automat, oh, und wenn ich keine Leckerchen mehr möchte, dann zieh ich eben...


    Man hat also zu lange einen Trainingszwischenschritt belohnt, und der Hund denkt, dass ist das gewünschte Verhalten, uuups...



    Man muss dem Hund auch sagen "ich finde es großartig, dass die Leine gerade locker ist! DAS ist genau das Verhalten, dass ich haben möchte!!!!"


    Wenn man DAS haben möchte, MUSS man es aber auch belohnen!


    Um das hin zu bekommen, muß man ein wenig daran basteln, dass der Hund möglichst oft und lange in der Position ist, in der man ihn haben möchte.


    Ich mache das so:
    Ich brauche: eine mindestens 5 Meter lange Leine (gerne länger), viele richtig GEILE aber sehr kleine Leckerchen, die gut rollen ;), eine große Wiese oder einen breiten Weg mit möglichst wenigen Ablenkungen.


    Um zu starten streue ich dem Hund 2-3 Leckerchen vor die Nase, die er dann aufsammeln kann, während ich schon mal losgehe. Weil er ja schneller ist, als ich, wird er schnell aufholen und an mir vorbei laufen. Darauf achte ich - genau in dem Moment, wo er neben mir ist, sage ich "Click" oder "YES" oder clicke, wenn ich einen clicker verwende, und werfe eines der Leckerchen hinter mich, sodass es ordentlich rollt (Bewegung wie beim Kegeln/Bowlen) - hierbei muß man dann drauf achten, dass man nicht weiter wirft, als die Leine lang ist! Und man muß das Werfen früh genug und so auffällig machen, dass der Hund es sieht, und hinter dem Leckerchen her flitzt.
    Das "Click" wird mit den folgenden Wiederholungen zum "Markersignal", das dem Hund genau sagt, wofür er das gleich fliegende Leckerchen bekommt: nämlich für das "neben mir laufen". Erstmal ist es egal, dass der Hund noch viel zu schnell läuft.


    So. Jetzt ist der Hund wieder hinter uns, gell? Praktisch, den wahrscheinlich kommt, er dann gleich wieder an uns vorbei gelaufen, wenn wir weiter gehen. Wieder "Click" sagen, und Leckerchen auffällig nach hinten kugeln.


    Das ganze einfach immer wieder wiederholen. Achte darauf, wie sich das "an Dir vorbeilaufen" verändert - möglicherweise wird sie langsamer, wenn sie zu Dir aufschließt und guckt Dich vielleicht an, so nach dem Motto: "ich weiß was jetzt kommt, gleich sagst Du "Click" und dann fliegt ein Leckerchen, dass ich hetzen darf, GOIL!" YES!!!
    Sag "Click" und gib ihr ein Leckerchen aus der Hand. Und wirf dann noch eins nach hinten um das Spiel neu zu starten. Wieder "Click" sagen oder clicken, wenn sie bei Dir auftaucht, Leckerchen aus der Hand geben, einen Schritt gehen und noch währenddessen clicken! Wenn sie nach dem Leckerchen essen immer noch neben dir ist, gleich wieder clicken und Leckerchen geben. Und dann hat sie sich auch eine Freilaufpause verdient.


    Weiter geht das Training dann im Prinzip genauso, nur dass Du immer mehr "schritte neben mir und Leckerchen aus der Hand" einschiebst, und dann zwischen den Belohnungen langsam und ungleichmäßig die Schrittanzahl erhöhst - also mal "Click" nach einem Schritt, dann nach 3, dann nach 2, dann nach 5, dann nach 1, dann nach 3, dann nach 4.... und so weiter, so dass sie nie vorhersagen kann, es kommt immer nach 5 Schritten, weil dann kann es sein, dass sie halt vier Schritte zieht, und beim fünften zurück kommt, um das Leckerchen zu bekommen - das ist dann wieder das gleiche Problem, dass Du jetzt hast ;D




    Für Hunde, die Leckerchen wenig spannend finden kann man auch andere Belohnungen verwenden - ich nehme bei "An lockerer Leine gehen" sehr gerne "schnüffeln dürfen".


    Dann muß man den Aufbau etwas variieren. Da das "Leckerchen werfen" wegfällt, was mir die Clickmöglichkeit beschehrt, clicke ich also gleich den ersten Schritt beim losgehen (weil die Leine da eigentlich nicht gleich wieder gespannt sein kann und laufe dann mit dem Hund zu einer von ihm gewählten Schnüffelstelle (da passe ich dann also mein Tempo dem vom Hund an, erstmal, damit der Hund eben nicht ziehen muß um da hin zu gelangen, wo er hin will).


    Vermutlich kommt es aber dennoch häufig dazu, dass der Hund ans Ende der Leine gerät. Dann bleibe ich stehen, und warte, dass der Hund sich zu mir umdreht oder umsieht, "Click" und einige Schritte zügig gehen also Belohnung - gerne zu einer Schnüffelstelle. Da lasse ich dann ausgiebig schnüffeln, bis der Hund da fertig ist.
    Will der Hund schneller als "zügig gehen" ist das sein Pech, denn dann bleib ich stehen. Und warte wieder auf sein umorientieren. Click, zügig weiter gehen - und dabei sag ich dann "click" und "weiter" - oder "Okay" als Signal, dass "weiter gehen" jetzt möglich ist.


    Das "Weiter gehen" und das "Schnüffeln" ist in dem Fall die Belohnung - und damit man nicht wieder in die Falle gerät, dass man nur belohnt, wenn der Hund die gestraffte Leine wieder lockert, muß man ihm halt sagen "JETZT ist sie locker und wir gehen und DESHALB sag ich "Click" und wir gehen "Weiter"!
    Das muß man anfangs dann auch sehr häufig machen (und zügiger gehen, als man vielleicht mag), damit der Hund bemerkt, das "weiter" gehen davon abhängig ist, dass die Leine locker ist.


    Was ich zsätzlich mache ist, dass ich dem Hund eine "Vokabel" beibringe für das Verhalten "schnüffeln" - ich sage einfach "Geh schnüffeln", wenn er grade dabei ist und lobe ihn auch dafür.
    Ziel ist, dass er lernt, das "Geh Schnüffeln" das Signal ist für "ich darf jetzt schnüffeln", denn dann kann man auch das gezielt als Belohnung verwenden und ankündigen.


    Das geht dann so:


    Hund läuft ein paar Schritte (je nach Trainingsstand) an lockerer Leine, man sagt "click" und "geh schnüffeln" und läuft dann mit dem Hund zu der Stelle, an der er schnüffeln möchte. Oft weiß man ja, an welche Stellen sie gleich zum Schnüffeln gehen möchten, und dann kann man sich diese ja auch einfach mal zu nutze machen.


    Das gleiche kann man mit allen möglichen Sachen machen, an die der Hund gerne gelangen will: vielleicht den Bach zum Trinken oder den See zum drin schwimmen, dem Hundekumpel, dem Menschen, den er begrüßen möchte, dem Mauseloch, aus dem es verführerisch quietscht und ähnliches - solange die Leine locker ist, "markert" man das (in unregelmäßigen Abständen, je nach Trainingsstand und sagt dem Hund mit "weiter", dass weiter darauf zugegangen werden darf WEIL die Leine locker ist.
    Strafft sich die Leine kann man auch gelegentlich einfach mal ein paar Schritte rückwärts gehen - das ist dann eine Bestrafung, weil der Hund sich ja dabei wieder weiter von seinem Ziel entfernen muss.


    Ich lasse den Hund dann irgendwann bevor es zu schwierig wird nach einem "Click" zu dem begehrten Ziel hinlaufen - denn je näher man kommt, desto schwieriger wird es für den Hund erstmal, mit zunehmendem Trainingsstand klappt aber auch das "bis ran gehen an lockerer Leine".

  • Ich hätte da auch mal eine Frage bzw. ich hab ein total blödes Problem mit der Leinenführigkeit.


    Ich habe drei Hütehunde, einzeln geht jeder recht locker an der Leine, das Problem ist blos das ich nicht jeden Tag einzeln gassi gehen kann. Also müssen alle drei immer mit. Hab ich alle drei an der Leine versuchen sie sich alle gegenseitig ständig zu überholen :headbash:


    Ich werd noch bekloppt dabei. :lepra:


    Ich weiß garnicht mehr, was ich machen soll, wie ich das üben soll :( :


    Weiß jemand Rat?


  • Das hört sich interessant an-werde ich auch mal machen.Meiner geht zwar gut an der Leine,aber es ist ja alles ausbaufähig und das ist bestimmt ne gute Übung für Zwischendurch. :gut:


  • Das kenne ich :D daher versuche es gar nciht erst mit anderen hunden, das ist dann wie hinter einer Dampflok laufen. Macht echt absolut keinen Spaß. Und da hat sie sich bisher durch rein gar nicht null ablenken lassen oder auch nur gering weg vom Zug bringen lassen.
    Darum lasse ich es mit mehren zu gehen oder nehme dann das Halsband oder so



  • Hui das klingt ja toll, denke das könnte auch klappen. Bin nur grade am überlegen ob ich halt echt Käse oder sowas nehme und ihr das normale Futter wieder in den Napf gebe :/ Käse findet sie eigentlich immer gut.

  • Ich mache es für den Einstieg (also neuer Hund im Training oder neue Übung oder neue schwierige Situation) so, dass ich sehr hochwertige Leckerchen nehme - was "hochwertig", entscheidet der Hund ;D
    Viele mögen Würstchen, oder Hühnchenfleich oder Käse in verschiedenen Sorten, je stinkiger desto besser.
    Ich nehme aber auch immer ein bißchen vom normalen Futter (bei mir Trockenfutter) - das kommt alles in die Leckerchentasche, mischt sich da gut durcheinander und so nimmt das langweilige Tro-Fu auch ein bißchen leckeren Duft und Geschmack an. Ich schlepp ungefähr die Tagesration des Hundes mit, und was übrig bleibt, gibts dann halt zuhause aus dem Napf.
    Manchmal bleibt ganz viel über und manchmal nichts, je nach dem, wie viel wir unterwegs so geübt oder damit rumgespielt haben (und welcher Hund - mein einer hat sehr viele Baustellen, die wir unterwegs bearbeiten, da verschwinden unglaubliche Mengen in dem kleinen schwarzen Knallsack - der andere ist der beste Hund der Welt und da bleibt meistens sehr viel über für den Napf ;D.
    Für richtig schwierige Situationen oder wenn ich was wichtiges üben will, Rückruf zum Beispiel, habe ich auch immer GANZ was leckeres dabei: püriertes Dosenfutter oder Tunfisch-Frischkäse oder was ähnlich pampiges in einer Futtertube oder diese kleinen Katzenfeuchtfuttertütchen, DELIKATESSEN, myommyomm! Das gibts dann als Jackpot oder einfach mal so als "Geschenk" :D

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