Tierheim-Erfahrungsberichte

  • Ich habe mit Tierheimen ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Im ersten Tierheim, dass ich besucht habe, hatte ich immer den Eindruck, den Mitarbeitern auf die Nerven zu gehen und dass es besser wäre, den Mund nicht aufzumachen, damit ich überhaupt mit einem Hund raus darf.


    Nachdem ich mit dem Hund, den ich gern zu mir holen wollte, einige Male spazieren war, wurde mir gesagt, dass es bessere Interessenten mit Haus und Garten gäbe. Ich war sehr traurig, freute mich aber auch für den Hund. Ich versuchte, den neuen Interessenten über das Tierheim meine Kontaktdaten zu übermitteln, damit sie mir bei Interesse einfach mal schreiben könnten, wie es ihm ging. Darauf erhielt ich nie eine Reaktion.


    Etwa einen Monat später kam ich in Kontakt mit einer Userin dieses Forums, die meine Geschichte verfolgt hatte. Sie ist selbst im Tierschutz tätig und hat in besagtem Tierheim angefragt, was aus dem Hund geworden ist. Er wurde eingeschläfert. Ich habe daraufhin mehrere Tage am Stück nur geheult und bin immer noch traurig, wenn ich an den Hund denke. Ich habe auch überlegt, rechtlich gegen das Tierheim vorzugehen, wollte aber nicht die teilweise gute Arbeit blockieren, die dort sicher auch geleistet wird.


    Im zweiten, kleineren Tierheim wurde ich dagegen sehr nett beraten. Ich hätte den Hund, für den ich mich dort interessierte, allerdings erst zwei Monate später abholen können. Mir wurde aber versichert, dass der Hund für mich reserviert sei und nur anderweitig vermittelt würde, wenn ich mein Einverständnis gebe. Wieder über das Dogforum habe ich erfahren, dass der Hund vermittelt wurde. Allerdings war das Tierheim wirklich in Ordnung und die Mitarbeiter sonst sehr freundlich.


    Im dritten Tierheim fragte ich nur telefonisch nach einem größeren Hund, wurde aber direkt abgelehnt, weil ich keinen Garten habe. Auf meinen Einwand, dass ein Hund nicht in der Wohnung ausgelastet wird sondern draußen, wurde ein bisschen rumgedruckst und gesagt, dass der Hund aus Zwingerhaltung stamme, weshalb ich als Interessentin nicht in Frage käme.


    Soviel zu meinen Erfahrungen mit Tierheimen...

  • Ich muss mir gerade mal meinen Frust wegen des Tierheims von dem wir vor ca. 4 Wochen unsere Ida (ca. 6 Jahre alt, SFH-Mix) zu uns geholt haben von der Seele reden..
    Der erste Eindruck des Tierheims war gemischt, die Leute sind absolut überfordert und zum größten Teil auch genauso unfreundlich. Wir haben nach einem Hund gesucht der sich auch mit Katzen verträgt, da stießen wir auf Ida. Die Betreuerin ist sehr sympathisch und hat ihr Bestes gegeben, damit wir sie mit zu uns nehmen können (es gab noch andere Interessenten). Zunächst sollten wir sie für etwa 1 Woche auf Probe haben, das hat auch alles ganz gut geklappt. Nun "gehört" sie uns auch endlich seit 2 Wochen. Katzen mag sie gerne, ist nur wahnsinnig neugierig und aufgeregt wenn unsere Miezen in ihre Nähe kommen, diese sind dagegen noch etwas ängstlich und zurückhaltend, aber auch das bessert sich nach und nach.
    So... nun aber zu den dicken Problemen.. Ida hatte kurz nachdem wir sie zu uns genommen haben starken Durchfall. Die Betreuerin kam zu Besuch und meinte dazu, dass wir mit ihr zu unserem nächstgelegenen Tierarzt gehen sollten, das taten wir auch. 2 Stunden später und 150 Euronen ärmer kam ich aus der Praxis mit einer "großartigen" Diagnose: Der Hund hat Flöhe ohne Ende (das dachte ich mir aber vorher schon), die Haut ist extrem trocken und gereizt und der Durchfall könnte, auch aufgrund der Farbe des Stuhls, von Problemen mit der Bauchspeicheldrüse kommen.
    Mit der Rechnung marschierte ich ins Tierheim, diese wurde auch von ihnen beglichen, natürlich nicht ohne meckern. Das Tierheim rechtfertigte sich zum Thema Flöhe folgendermaßen: "die kann der Hund nicht von uns haben, sicher hat sie sich die Flöhe von Ihren Katzen eingefangen!" - Klar, meine Wohnungskatzen und Flöhe, logisch! Dann hagelte es an Vorwürfen weshalb wir nicht zum Vertragstierarzt des Tierheims gegangen sind, bei dem bekäme das Tierheim schließlich 30% Rabatt, blablabla. Da platzte mir schon fast die Hutschnur..
    Aber weiter.. inszwischen waren wir mit Ida und der ehemaligen Betreuerin in einer Tierklinik, eigentlich nur wegen des Problems mit dem Durchfall. Das wird nun noch weiter behandelt.. Ida ist auf Diät und darf Tabletten nehmen. Aber nun zum absoluten Oberhammer: der Hund hat 3 Gesäugetumore! Ob gut oder schon bösartig weiß man nicht, dafür muss sie erst operiert werden. Allerdings würden die (recht großen) Knoten irgendwann mit Sicherheit bösartig werden und Ida käme an einer Operation definitiv nicht vorbei, die aber natürlich sehr kostspielig wäre, da es keine kleine OP werden würde. Nun verabredeten wir mit der Betreuerin, dass wir zusammen noch zu einer anderen Tierklinik fahren und uns eine weitere Meinung einholen. Das ist der Stand von vorletztem Freitag. Gestern rief die Betreuerin an und sagte (ich weiß immer noch nicht, ob ich lachen oder weinen soll): "Ich habe mit einigen erfahrenen Hundebesitzern gesprochen und wir kamen zu dem Schluss, dass Sie einfach abwarten sollten was die Tumore betrifft." .... :???: Auf was sollen wir denn bitte warten?? Darauf, dass der Hund vielleicht in einem halben Jahr dahin vegetiert?? Ich glaub's einfach nicht.. ich bin echt fassungslos. Dass das Tierheim ungern die OP und de weitere Behandlung bezahlen möchte, ist mir schon klar. Die Kosten können wir aber auch nicht tragen und Tatsache ist, dass Ida die Tumore schon länger hat und sie bei der Kastration definitiv hätten bemerkt werden sollen. Also.. wusste das Tierheim davon und hat uns einen todkranken Hund untergejubelt..? Außerdem.. was passiert wenn sich das Tierheim weigert die Kosten zu tragen?
    Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich das Tierheim einen schlechten Ruf leisten kann. Vor allem nicht mit einer solchen Geschichte..


    Jedenfalls bin ich mehr als gespannt (leider im negativen Sinne...) wie es weiter geht und ich werde den Hund ganz sicher nicht kampflos aufgeben und das Tierheim in Ruhe lassen.


    Liebe Grüße,
    eine mehr als frustrierte und stinkwütende Patinka


  • Oh Mann! Ich kann verstehen, dass du sauer bist (Immerhin bekamen wir ja auch einen kranken "gesunden" Hund). Allerdings eine Frage:
    Wenn das Tierheim wirklich nicht zahlt, könnt ihr dann nicht irgendwie die Kosten zusammensparen?


    Ich mein das sicher nicht als Vorwurf, aber auch wir (und ich studiere und habe daher sicher nicht viel Geld), haben uns die Kosten für den Tierarzt immer hier und da zusammengespart. Immerhin ist es keine Lösung, den Hund seinem Schicksal zu überlassen.
    Tierkliniken bieten zudem oft Aufschub oder Ratenzahlung an, wenn man ordentlich erklärt, in welcher Lage man ist. Vielleicht wäre das ja eine Lösung?


    Ich wünsch euch auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass ihr - wenn das Problem "beseitigt" ist - schöne Zeit mit eurer Ida verbringen könnt :)


    Liebe Grüße,


    Vanessa mit Sammy

  • Ach natürlich, im absoluten Notfall würden wir das schon irgendwie hinbekommen und bevor sie uns einfach weg stirbt würde ich eher nichts mehr essen (übertrieben gesagt) um das Geld für OP und Behandlung zusammen zu bekommen. Aber ich sehe es einfach nicht ein, von daher werden wir weiter versuchen die Nerven zu behalten und dem Tierheim in den Hintern treten bis da was passiert.


    Und danke dir, das ist ganz lieb :smile:

  • Aber hätte man die Tumore nicht bemerken müssen bei der Probewoche? :???: Wenn sie tatsächlich schon so groß sind?


    Auch wenn es kein schönes Erlebnis ist, finde ich es nicht ganz richtig die komplette Verantwortung beim Tierheim zusehen und denen Mutwilligkeit zu unterstellen. Vielleicht sind denen die Tumore genausowenig aufgefallen wie euch zunächst.


    Und selbst wenn ein Hund komplett gesund vermittelt wird, kann einem doch niemand die Garantie geben, dass nicht ein paar Wochen später dicke TA Kosten auf einen zukommen. Damit sollte man doch immer und jederzeit rechnen.


    Ich würde mit einer OP auf keinen Fall warten, sollte das ganze bösartig sein muss es raus ehe es auf andere Organe streut. Sprich das Tierheim nochmals an und sage dass du so schnell wie möglich operieren willst und sie sollen dir (am besten schriftlich) sagen in wie weit sie die Kosten tragen.


    Ich wünsche euch alles Gute!

  • Das ist aber echt ein "dicker Hund" was euch da passiert ist.


    Ich war schon länger nicht mehr im dem TH wo ich sonst öfter war zum Gassi gehen. (es wurde mir ein Hund ohne Kommentar mit gegeben und als wir wieder da waren fiel dem Fleger ein: oh ich hab nochma nach gefragt, der hätte ja eiglich nen Maulkorb tragen müssen weil der keine Kinder mag und schonma eins gebissen hat... super dass ich das auch schon gesagt bekomme...naja der kannte die Hunde ja nichtmal mit Namen...)
    Sowas wäre beim dem Pfleger der vorher da war nicht passiert.
    Ich hab keine Lust nachher die Dumme zu sein nur weil man mir nochmal iwas nicht erzählt.


    Es ist immer übel wenn einem wichtige Dinge verschwiegen werden. Aber bei so viel Desinteresse (wie in meinem Fall, und ich möchte betonen, dass ich weiß das es auch die anderen gibt die sich wirklich mit den Tieren auseinander setzen!!) wundert es mich manchmal nicht das einige Sachen auch einfach nicht bekannt gewesen sein sollen, wie zum Beispiel Flöhe oder Tumore. Schwarze Schafe gibts halt überall... :( :

  • Nischen
    Naja, man fühlt sie schon wenn man weiß wo sie sind.


    Ida ist nicht unser erster Hund aus einem Tierheim, nur hatten wir bislang nie großartige Probleme. Dass immer was sein kann mit einem Hund, ist mir schon klar und damit muss man eben wirklich immer rechnen. Ich unterstelle es dem Tierheim auch nicht direkt, es ist nur eine Vermutung. Seltsam ist nur, dass die Tumore bei der Kastration schon hätten auffallen sollen, die noch gar nicht so lange zurück liegt.
    Was mich nur so aufregt ist, dass sich das Tierheim jetzt so zurück zieht und alle Verantwortlichkeit uns zuschieben will. Wenn es nach ihnen ginge, würden sie uns damit nun allein stehen lassen und das kann nicht angehen. Mal von diesem absolut dreisten und frechen Verhalten uns gegenüber ganz abgesehen..


    Ich bin die letzte die lange auf eine OP warten will, die Tumore müssen raus und zwar so schnell wie möglich. Aber so wie du es vorschlägst werde ich es wohl auch halten und einfach auf Zusammenarbeit mit dem Tierheim hoffen.. :tropf:


    Und danke für die Wünsche! :smile:


    Hotsy Oha, ja so Sachen sind mir in dem Tierheim auch schon aufgefallen.. Dinge die einfach vergessen werden. Die Leute sind hoffnungslos überfordert, was mir ja auch sehr leid tut und ich verstehe auch, dass Fehler passieren wenn alles nicht so läuft wie es sollte. Aber irgendwann reicht es.. es gibt Fehler die nicht passieren dürfen und wenn sie doch passieren, dann müssen die Verantwortlichen dafür gerade stehen.

  • Ja Verständinis ist auch bei mir vorhanden, vor allem für die wirklich großen übervollen Tierheime, wo ja auch immer welche gehen und kommen.
    Aber man muss wenigstens zu seiner Verantwortung stehen und die hat man als TH auch nach der Vermittlung noch!!


    Ich wünsche euch das Ida alles gut übersteht und ihr eine tolle gemeinsame Zukunft habt. Weiterhin hoffe ich, dass ihr euch mit dem TH im Guten einig werdet!
    Ihr schafft das schon!! :gut:

  • Mir war gar nicht klar dass wir mir unserem TH so viel Glück haben. Das sind echt böse Geschichten, die ihr da erlebt habt!
    Bei uns war alles top, ich durfte den Hund in Ruhe kennen lernen, die Leute waren nett und hilfsbereit und haben den Hund realistisch eingeschätzt. Probleme wurden nicht verschwiegen, wenn auch nicht grade betont.
    Es wurden in vernünftigem Maße die Rahmenbedingungen geklärt (Hund bleibt max ein paar Stunden am Tag allein (arbeite Halbtags), wird nicht im Zwinger gehalten etc.).


    Patinka, wünsch dir auch alles Gute - damit das Thema bald zugunsten des Hundes geklärt werden kann. Drück die Daumen!

  • Ja ich glaube man braucht letztlich wirklich einfach Glück wenn es darum geht.. aber nur gut, dass es neben all den negativen Erfahrungen auch mindestens so viele oder noch mehr positive gibt :smile:


    Und dankeschön euch allen! Wir versuchen einfach so zuversichtlich wie möglich zu sein :ja:

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