Zuggeschirr für Rollstuhl?

  • das ist jetzt echt super ärgerlich. Naja, dann habe ich jetzt zwei Führgeschirre :/


    Ja, bis jetzt mache ich sie immer seitlich fest und sie läuft dann auch immer auf der Seite und ich helfe dann immer mit dem linken Arm am Rad nach.Nicht so perfekt, ich weiß, wird aber alles noch perfektioniert.


    Jetzt wird es eh wieder wärmer und dann ist auch Sommer, da fällt das Ziehen ja sowieso erstmal flach.

  • Ich hätte nochmal eine Frage,


    Wenn ich mit meiner Maus raus gehe und gerade laufe und nicht im Rolli sitze, dann habe ich die Flexileine am Halsband und wenn sie kurz davor ist in die Leine reinzurennen, gebe ich ein Warnsignal und bleibe stehen.
    Sie rennt zwar trotzdem immer schön rein, aber blickt danach direkt zu mir und lässt die Leine locker und dann gehe ich weiter.
    Soweit so gut, aber jetzt eine Frage zu abends, wenn ich mit ihr "bei Fuß" übe...
    Dafür nehme ich die normale kurze Leine und bleibe auch stehen, wenn sie zieht (was ja zur Zeit leider bei fast jedem Schritt ist -.- soll ich da mein Rückstoppdingsbums auch ranmachen, damit der Ruck etwas abgefedert wird?) und sage dann zu ihr "bei Fuß", wenn sie locker lässt, ist das richtig so oder mache ich das falsch? Ich frage lieber nochmal nach ;)
    Verwirre ich sie nicht, wenn ich sie tagsüber an der Flexi laufen lasse und abends an der kurzen Leine.. ich habe schon irgendwie das Gefühl, sie ist zwar abends dann ausgepowert und konzentrierter, aber sie denkt ja trotzdem, dass sie an der Flexi ist :???:

  • lass mal das "bei Fuß" weg.. einfach stehen bleiben. (auch mit der kurzen Leine)



    Wenn sie auf deiner Höhe ist, DANN (kann sie das Kommando überhaupt?) "bei Fuß".



    Sollte sie es nicht kennen:


    So bringst du "bei Fuß" bei:
    Leckerlis in die Hand, solange sie neben dir läuft. Die sind in der Faust. Der Hund riecht das un bleibt mit der Nase dran. Nach ein paar Schritten kannst du dann die Faust öffenen, ihr das Lackerli geben. Nach und nach -- gaaanz langsam!! die Zeit, bis du die Hand öffnest, verlängern.


    Nächster Schritt: Mit Sichtzeichen verknüpfen (z.B. an den Oberschenkel klopfen) .
    Wenn sie das Handzeichen kapiert hat, wieder nur ein paar Meter, aber diesemal in der Faust auf Hundeseite KEIN Lekcerli, sondern erst nach zwei Schritten aus deiner Tasche, dann kurz mit "Lauf" aufläsen.
    Nach und nach in MÄUSESCHRITTEN die Distanz ausdehnen, bis sie dann das Belohnungsleckerli und ihr "lauf" kriegt.


    Nächster Schritt:
    nach und nach Leckerlis abbauen, nach ein paar Metern "bei Fuß" wieder mit "lauf" freigeben.


    Nächster Schritt:
    Distanz im "Bei Fuß" zunehmend verlängern.

  • ich glaub, hier ist das ganz gut zu sehen mit dem Stop und Go


    ich würde allerdings wirklch DANN und nur dann weitergehen, wenn der Hund auf meiner Höhe ist.
    und erst dann, wenn sie das wirklich verinnerlicht hat, kommt ein bei Fuß-Training dazu.
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    wahlweise (ein bisschen nach GEfühl) auch einfach mal Richtungswechsel einbauen: Wenn der Hund in die eine Richtung will, gehst du genau in die entgegengesetzte.
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  • Was macht sie denn, wenn du genau in die entgegengesetzte Richtung läufst von dort, wo sie hinwill? Also, sie zieht nach links den Weg runter, du läufst mit ihr nach rechts.


    Ich hab ja mit Othello viel Leinenführigkeitstrainingsvarianten durch und kann dir ja mal ein bisschen von meinen Erfahrungen berichten.


    Variante 1: Den Hund mit Spielzeug/Leckerchen "bei Fuß" halten
    Othello zeigte wenige Meter lang Interesse für das Spielzeug, dann war der Weg wieder interessanter und das Spieli langweilig. Mit einem Leckerchen lief er so lange neben mir, bis er den Keks gekriegt hat, dann tappte er wieder vor.


    Variante 2: Clicker
    Wenn Othello vernünftig an der Leine lief, belohnte ich das mit "Click" und Keks. Er hatte bald raus, dass er für das Verhalten einen Keks kriegt und fing an, für sich selbst abzuwiegen, wann er einen Keks will und wann ziehen interessanter ist. Selbst mein verfressenes Teil hat sich zu 98% fürs Zerren entschieden :muede:


    Variante 3: Richtung wechseln
    Sobald Othello zog, wechselte ich die Richtung. Ich lief wirre, unberechenbare Wege mit ihm, bog einfach mal ab, schleifte ihn mit. Beispiel: Am Ende der Straße war ein interessantes Blatt, zu dem Othello UNBEDINGT wollte. Er zog und zog und zog. Also drehte ich um und ging in die andere Richtung. Er lief langsam neben mir her, dafür belohnte ich ihn verbal und mit Leckerlis. Sobald ich aber wieder in die Ursprungsrichtung ging, hing er wieder keuchend vorn in der Leine und zerrte. Auch, wenn ich mehrere Minuten in die andere Richtung gelatscht bin.


    Variante 4: Stop & Go
    Sobald die Leine auf Spannung war, blieb ich stehen und ließ Othello absitzen. Das hatte er bald raus. Er blieb dann für eine halbe Sekunde sitzen oder hockte sich mit über dem Boden schwebenden Arsch hin, um sofort wieder vor zu schießen. Ich veränderte das Training und er musste bei Zug auf der Leine zu mir kommen, wir liefen also erst weiter, nachdem die Leine nicht mehr unter Spannung stand. Das machte ihm rein gar nichts, wir mussten alle zwei Schritte anhalten und kamen kaum voran, Othello zog weiter.


    Variante 5: Halsband und Geschirr
    Ein Ende der Leine wurde ans Halsband gehakt, das andere ans Geschirr. Othello hatte die Angewohnheit, einfach mal unvermittelt in die Leine zu sprinten (dabei hat er mich mal arg an der Schulter verletzt) und ich wollte damit dafür sorgen, dass er sich bei so einer Aktion nicht das Genick bricht. Zunächst hatte ich den Eindruck, er würde am Halsband weniger ziehen und so wollte ich ihn mit der Halsband-Geschirr-Kombi korrigieren. Brachte aber so gut wie überhaupt nichts.


    Variante 6: Am Geschirr läuft du ordentlich, am Halsband darfst du ziehen
    Um überhaupt mal irgendwo anzukommen - denn man hat ja nicht immer Zeit, den Hund ständig zu korrigieren, Richtungen zu wechseln, stehen zu bleiben, wenn man unterwegs ist - wollte ich Halsband und Geschirr unterscheiden. Er sollte lernen, dass Leine am Halsband bedeutet, dass wir einfach laufen und er sich von mir aus erwürgen soll und Leine am Geschirr das Signal dafür ist, dass wir üben und es nur voran geht, wenn er anständig an der Leine läuft. Das führte bei uns dazu, dass er schnell der Meinung war, immer ziehen zu dürfen und das Ziehen am Geschirr wurde sogar stärker.


    Variante 7: Dem Hund den Weg abschneiden
    Sobald Othello an meinem Bein vorbei laufen wollte, versuchte ich, ihn zu blocken. Das scheiterte schon bei den ersten Versuchen und er lernte innerhalb von Sekunden, wie er mir am besten ausweicht und an mir vorbei kommt.


    Variante 8: Leine hinterm Rücken durchführen
    Um Othello besser halten zu können, führte ich die Leine unter meinem Po durch und hielt sie mit der linken Hand. So konnte ich ihn mit weniger Kraftaufwand an der kurzen Leine bei Fuß halten. Er hat sich trotzdem mit aller Kraft in die Leine gestemmt.


    Variante 9: Fixieren am Bein
    Ich knotete mir die Leine um den Oberschenkel und fixierte sie am Gürtel, damit die nicht nach unten rutschen konnte. Othello hatte so nur noch 30 cm Leine zur Verfügung und wurde zwangsläufig bei Fuß gehalten, da er wenig Spielraum hatte und mein Bein beim Laufen ihn stärker zurück gehalten hat als mein Arm. Allerdings hat er so heftig gezerrt und sich nicht dafür interessiert, bei jedem Schritt zurückgeruckt zu werden, dass er mir weh getan hat.


    Variante 10: Balanceleine
    Die Leine wird ans Geschirr gehakt und vor der Hundebrust vorbei geführt. Das sieht dann so aus: http://img534.imageshack.us/img534/6986/balanceleine02.jpg (Wenn der Hund rechts läuft. Führst du ihn links, wird die Leine genau andersherum geführt).
    Der Hund hat an der Brust einen Reflexpunkt, der, kommt Druck drauf, dafür sorgt, daß er zurück läuft/stehen bleibt/nicht mehr nach vorn drängt. Man führt den Hund mit beiden Händen. Die Hand am Geschirr gibt durch leichten Ruck den Impuls zum Losgehen, durch Zug an der Handschlaufe mit der anderen Hand bremst man den Hund. Klingt super kompliziert, ist aber ziemlich einfach in der Umsetzung und hat bei uns am Ende den Durchbruch gebracht. Wir haben diese Balanceleine konsequent bei jedem Gassigang benutzt, auch, wenn es nur kurz vor die Tür und wieder rein ging, und das für mehrere Wochen. Nach sechs Wochen lief er gut genug an der Balanceleine, um sie langsam auszuschleichen. Zunächst nahm ich beide Enden in eine Hand, so, wie ich Kyra auf unserem Spaziergang geführt hab, falls du dich erinnerst. Dann führte ich Othello irgendwann wieder normal.


    Es gab immer wieder Rückschläge, aber mittlerweile kann ich Othello an der Retrieverleine (mit Zugstopp) führen, ohne Angst haben zu müssen, dass er sich umbringt. In ganz neuen Gegenden, bei Treffen mit Hunden oder an Orten, wo viele Hunde waren und es ganz interessant riecht, vergisst er seine Leinenführigkeit noch, deswegen kann ich die Baustelle noch nicht ganz schließen. Wir üben die Leinenführigkeit übrigens schon seit über einem Jahr :roll:



    Sorry für den Roman :hust:

  • zu den Richtungswechseln:


    die sind zum ÜBEN da -- nicht, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, dann darauf zu maschieren.. ist doch klar, dass das so nicht funktionieren kann ;)

  • Zitat

    zu den Richtungswechseln:


    die sind zum ÜBEN da -- nicht, wenn ein anderer Hund in der Nähe ist, dann darauf zu maschieren.. ist doch klar, dass das so nicht funktionieren kann ;)



    Das hat ja auch keiner behauptet. Bei Othello war es nur so: "Och, links rum find ich es toll, da ist die Luft viel schöner!" und da wollte er hinzerren. Es gab null erkennbare Reize, keine Hunde, keine auf dem Boden sitzenden und Gulasch essenden Menschen, keine toten, in der Sonne schmorenden Fische... Nichts. Er hat sich einfach dafür entschieden, dort hinzuziehen. Beim laufen in die entgegengesetzte Richtung schlich er mehr als lustlos hinter mir her und wartete nur darauf, dass wir wieder umdrehen und er wieder in seine Lieblingsrichtung stürmen kann. Und das auch nach mehreren Minuten und, nachdem wir schon um mehrere Straßenecken gegangen waren.
    Einmal wollte er zu einem Hund zerren, den er an einer Ecke gesehen hat. Ich hab sofort umgedreht und bin mit ihm fast 20 Minuten lang im Viertel herumgelatscht. Dann kamen wir wieder an die Ecke und Othello hing gleich wieder in der Leine und hat den Hund gesucht, der natürlich längst über alle Berge war. Deswegen hat sich unser Training schwierig gestaltet.



    In meiner Auflistung fehlt übrigens noch Variante 11/12: Hund an der Expanderleine/Expanderleine am Bauchgurt
    Ich hab mir dieses Ding hier zugelegt: http://www.zooplus.de/shop/hun…deleinen_einfarbig/183684
    Der Ursprungsplan war, irgendwann mal mit dem Hund joggen zu gehen, dafür musste er aber erstmal ein Jahr alt werden. Den Bauchgurt hab ich trotzdem schon mal gekauft, weil der da gerade für 17,90 € im Angebot war.
    In der Leine, die dabei ist, ist so ein Gummizug drin, so kann der Hund nicht in die Leine rucken, das nimmt den Zug ein bisschen raus.
    Misteumel Othello hat sich aber so lange reingeschmissen, bis das Gummiteil maximal gedehnt war, dann hatte er auch wieder maximale Zugkraft. Mit dem Gurt um den Bauch hat das dazu im Rücken noch abartig weh getan. Zudem hatte ich das Gefühl, dass er dadurch, dass er mehr ziehen musste, um weiterzukommen, als an einer normalen Leine, auch an der Standardleine mehr gezogen hat.


    Was wir NIE ausprobiert haben sind Würger, Bestrafungshalsbänder (weder mit Wasser noch mit Luftstoß noch mit Strom noch mit Vibration noch mit schrillem Hochfrequenzton) oder Schläge.

  • Die Übung "Richtungswechsel" heißt nicht, dass man einmal die Richtung wechselt, sondern mindestens 50 mal am Stück ;).
    Und dass Othello in eine bestimmte Richtung wollte, hatte für DICH keinen erkennbaren Grund. Wetten, dass er was in der Nase hatte, was ihn interessiert hat? Und zwar MEHR als dich ;) Deshalb ganz ganz VIELE Richtungswechsel, damit er lernt, dir zu folgen.


    Und dies gezielt als tägliche, geplante Übungseinheit z.B. auf einer Wiese :)



    DANACH immer mal wieder auch bei Spaziergängen einstreuen

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