Unvermittelte Panikattacken
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Man kann Angst nur verschlimmern, indem man etwas macht, was der Hund zusätzlich unangenehm findet.
Wenn man dagegen etwas macht, was der Hund gut findet, was ihm Sicherheit bietet, wird die Angst dadurch abnehmen.
In manchen Faellen ist aber genau das was man als angenehm fuer den Hund empfindet (Streicheln, beruhigen) genau das was der Hund nicht will.
beispiel mein Hund. Er mag es nicht gerne alleine zu sein. manchmal jiffelt und zittert er leich wenn er merkt dass ich gehe. Er hat Verlassensangst.
Rede ich mit ihm, streichel ihn und troeste ihn, verschlimmert sich das Jiffeln und Zittern massiv.
Ignorier ich ihn, legt er sich irgendwann aufs Sofa und pennt, steht nichtmal auf wenn ich gehe.
man kann den Hund durch sein Verhalten auch insofern bestaetigen als dass es ja "etwas ganz Schimmes sein muss wenn Frauchen dem auch Beachtung schenkt und auf mich einredet." -
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Was in der einen Situation bei dem einen Hund das richtige sein kann (in Ruhe lassen) kann in anderen dazu führen, dass der Hund lernt: meinem Menschen ist es SCHEISSegal, wie ich mich fühle, also muß ich wohl selber für meine Sicherheit sorgen. Und bei ungünstigem Verlauf lernt der Hund möglicherweise bei einem erfolgreichen (eins reicht dafür!!!) Erlebnis, dass Angriff die bessere Verteidigung ist, als die anderen Angstbewältigungsstrategien einzusetzen.
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Sehr interessant, hier so viele verschiedene Meinungen zum Thema zu lesen!
bungee:
Ich verstehe was du meinst.
Hier stellt ist mir aber nicht ganz klar, woher die ursprüngliche Angst kommt. Ich beginne ja erst abzusuchen, wenn Elly schon steif stehen bleibt und Angstsymptome (zittern, hecheln) zeigt. Somit kann dieses Verhalten ja nicht Auslöser des Problems sein.
Ausserdem versuche ich schon länger, die Taktik des sich einen Punkt vornehmen und dort hin laufens umzusetzen. Meist fällt mir desshalb auch erst auf das Elly stehen geblieben ist, wenn ich ziemlich unsanft in die Leine rassle.
Nun st es zudem so dass Elly dann auch wirklich steht, wenn sie mal steht. Da kann ich Leinenimpulse geben so viel ich will. Sobald die Leine locker ist zieht sie Richtung Wohnung zurück. Es bleibt also nur dableiben, heim gehen oder weiterschleifen. Durch das Absuchen und Absichern des Ortes habe ich mich vorerst fürs Dableiben entschieden.
Wie würdest du auf einen Hund reagieren, wenn Leinenimpulse nichts bewirken?sascha04:
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Hier sehe ich eine mögliche Strategie für uns. Evt. das Absichern des Ortes weiter machen und sie dann wenn ich fertig bin und sie etwas gelöst ist mit Parfaittube belohnen.
Obwohl dann wieder bungees Argument der Beachtung der Angst (evt. sogar die Herausbildung des Gedankens: "Wenn ich stehen bleibe gibt es Parfait") zum tragen kommt.
Aber du hast dieses Problem wie es scheint nicht gehabt, oder?jogi2010:
Die Strategie mit dem mir einen Punkt vornehmen und dort hin laufen versuche ich schon etwas länger umzusetzen. Früher hat das auch immer super geklappt, wenn sie bei Angst gebellt hat und die Nackenhaare stellte. Nun fällt mir meist erst auf das Elly stehen geblieben ist, wenn die Leine mich ausbremst.Von denen die geschrieben haben sie haben das Training eingestellt würde mich folgendes interessieren:
Was genau bedeutet das? Seid ihr nur noch auf abgelegenen Wegen spazieren gegangen? Seid ihr den Reizauslösern völlig aus dem Weg gegangen? Oder habt ihr ab und an probiert wie es wäre wenn ihr in belebtere Gebiete kommt?
Weil völlig nicht mehr trainieren heisst für Elly und mich nur noch im Wald abseits der Wege spazieren.Grundsätzlich hat sie noch nie Panik bekommen, wenn ich sie fernab der Zivilisation von der Leine gelassen habe. Sie schleppt dann nur noch eine leichte 2m Leine hinter sich her. Dass kann ich aber eben nur an ganz wenigen Orten machen, weil sie ja bei konkreten Personen oder Hunden nach vorne schiesst.
éiebe Grüsse, Katrin
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Genau DAMIT signalisierst du doch dem Hund: OH! Frauchen ist hier besonders aufmerksam:
muss wohl gefährlich sein!Mein Tipp: Geh ganz oft mit ihr in fremde Umgebungen und GENIESSE ES!!!
lass ihr auch nicht ihren Willen: Es geht eben nicht nachhause, sondern weiter...
Wenn sie den Schwanz zwischen die Beine klemmt, dann nimm ihn ihr hoch...
Nicht den Hund schleifen, aber immer kurze Impulse mit Leine. Leine sofort locker, wenn sich der Hund bewegt..Dein Hund liest dich viel besser als du denkst.
Nix Deprivation! Eure Probleme sind schön hausgemacht.
Meine MeinungHast du schon mal einen richtig panischen Hund erlebt? Da ist nix mehr mit weiter gehen. Da ist man froh, wenn der Hund noch halbwegs in der Lage ist sowas Simples wie nen Sitz o.ä. auszuführen.
Was würdest du raten, wenn der Hund aus der Panik heraus in die Selbstverteidigung fallen und beißen würde? (Hunde, die um ihr Leben kämpfen, kennen dann keine Beißhemmung mehr.) Oder wenn sie aus Geschirr/Halsband schlüpft und panisch davon rennt?
Nemo war früher auch sehr ängstlich bzw. hatte Panikattacken, die mit Thyroxingabe besser geworden sind.
Er hatte das Glück, dass mit ihm trainiert wurde (Zeigen und Benennen, konditionierte Entspannung, Hilfsmittel wie Thundershirt usw.). Heute passiert er friedlich Fußgänger etc. und erschrickt höchstens mal kurz, mit fremden Menschen wird er sehr schnell warm und ist dann freundlich, seine Gewitterangst ist auch besser geworden...
Außerdem weißt doch keiner, ob der Hund der TE in den Monaten davor wirklich so gelassen war. Vielleicht hat sie auch nur Meideverhalten gezeigt, d.h. sie hat alles ignoriert? Nemo 'ergibt sich' zur Not auch mal in sein Schicksal und nimmt es hin. Er neigt da zu Inaktivtät. Und Inaktivität wird nicht so störend empfunden wie z.B. aus Unsicherheit resultierende Hyperaktivität.
Nemo ist übrigens ein Hund, der gerne Körperkontakt hat, auch draußen. Ans Bein drücken oder gestreichelt werden mag er in vielen Situationen bzw. zeigt das ans Bein drücken von alleine. :)
Nemo hat übrigens in Paniksituationen, keine 'Zeit' um die Körpersprache des Zweibeiners zu lesen, der hintendran hängt.
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Fineli hat geschrieben:
sascha04:
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Hier sehe ich eine mögliche Strategie für uns. Evt. das Absichern des Ortes weiter machen und sie dann wenn ich fertig bin und sie etwas gelöst ist mit Parfaittube belohnen.
Obwohl dann wieder bungees Argument der Beachtung der Angst (evt. sogar die Herausbildung des Gedankens: "Wenn ich stehen bleibe gibt es Parfait") zum tragen kommt.
Aber du hast dieses Problem wie es scheint nicht gehabt, oder?Für mich wäre es eine Erleichterung, wenn ich wüsste, dass mein Hund sich auf eine Belohnung freuen kann ( im Sitz) und nicht vor lauter Angst wahnsinnig wird. Es ist nichts weiter, als eine neue Verknüpfung der Reize und das auf eine sehr positive Art.
Ich würde damit anfangen, es zu Hause aufzubauen. Bring Sie ganz einfach ins "Sitz" und belohne sie nach allen Regeln der Kunst.
Hat sie das verinnerlicht, kannst du nach draußen gehen. Bring sie in der Sekunde ins "Sitz", in der du merkst dass sie unruhig wird. Du wirst nach ein paar versuchen feststellen, dass sie alleine durch das Sitzen Stress abbaut.
Des weitern geht es bei euch denke ich vor allem um die Bindung.
Bei uns war das auch ein riesen Faktor. Mein Paul musste lernen, mir zu 100% zu vertrauen! Das bdeutet, dass er sich in allen Lagen auf mich verlassen kann. Ich regel alle Situationen draußen und gebe vor, wann eine Situation gefährlich ist oder nicht.
Dieses bekommst du wie von einigen hier schon beschrieben nur dann hin, wenn du suverän bist. Du führst das Rudel und Elly folgt dir und ist sicher. Das beinhaltet aber auch, dass du nicht nach Elly schaust beim spazieren gehen, denn du schaust nur auf Elly, wenn du dich sorgst...Hundelogik
Überfordere sie nicht, sondern fordere sie. Sie muss lernen, dass es ok ist draußen zu sein. Ist sie ruhig, dann hast Du deinen Job in ihren Augen gut gemacht! wird sie unruhig, versucht sie irgendwas zu regeln, was eigentlich deine Aufgabe gewesen wäre. Also vermeide zu lange Spaziergänge. Wenn es 2-3 Minuten sind, in denen sie ruhig ist...KLASSE!
So wird sie vertrauen zu dir entwickeln und sich selbst mehr zutrauen. Bei uns hat das ganze 6 Monate gedauert und wir können jetzt 45 Minuten spazieren gehen, bevor die Reize zu groß werden. -
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